Mittwoch, den 26. Mai 1920. Umschloss 8« 112. R o Friedrich Otto Muck von Rabatt ZZ'/zO/g -Freiexemplare 11/10 Velbstanzeige ües Verfassers: Ich habe das Buch geschrieben auf dem Grunde alter Tagebücher des Freiheitskämpfers Heinrich Normann und eingehender historischer Studien. Es darf als kulturgeschichtliche Quelle angesehen werden,- jede der darin auftretenden Personen ist historisch, llber viele Szenen, wie den Straßenkampf in Zehdenick, den Überfall Tschernitscheffs auf Berlin, das Gefecht bei Hagelsberg, die Belagerung von Wesel, sind Berichte von Augenzeugen noch kaum veröffentlicht worden. ... Ich strebte zurück zur edlen Urform des später an seiner Massenhaftigkeit ver derbten Romans, zum rasch strömenden, romantisch verwobenen Szenenwechsel in »Wilhelm Meister" und zur ernsten Knappheit des mittelalterlichen Epos. Ich habe ein heldisches Volks epos zu schreiben versucht, in dem die Ströme und Städte unseres Vaterlandes Leben erhalten. Goethe, Blücher, Boyen, Niebuhr, Schletermacher, Alexander von Humboldt, alle Großen jener Zeit, gehen durch das Buch. Aber sein eigentlicher Held ist einer von stiller, echt preußischer Art, der aus der friedlichen Breite märkischer Landstädte und der humorvollen philisterhaftigkeit eines Berliner Kaufmannshauses langsam hineinwächst in die Freiheit des Feldes, in die Schönheit einer jünglinghaft genossenen Natur, in die großen Akkorde der nationalen Erhebung. Der einzige nur lose verbundene Konflikt in meinem jungen, herzhaften Preußen ist ein aus gesprochen männlicher. Es streiten sich die Liebe zu Preußen mit einer herben Liebe zu Napoleon, dem Heros, den ich rhapsodisch zu erheben mich nicht gescheut habe, es streiten sich nationaler Zorn mit menschlichem Verzeihen. Ich habe das Menschliche, das Mütterliche in der heroischen Härte jener Epoche aufzuspüren, Marsch und Biwak und Quartiere mit eigenen warmen Eindrücken zu erfrischen und den reißenden Strom des knapp konzentrierten Berichts mit dichterischem Herzblut zu erfüllen versucht. . . . Das neue Jena unseres Vaterlandes hat meinem Manuskript nachträglich eine seltsame Aktualität, einen ganz persönlichen Reiz verwandten Erlebensgegeben. Vielen, die nach einer Formel desStolzes, der Hoffnung, des Freiheitsdurstes, der Unbeugsamkeit suchen, könnte es ein Fanal in der Nacht sein. G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung Berlin Eine preußenjugenö man von Erich Wentscher 8". VI und Seiten. Einband und Initialen Geheftet 10 Mark - Gebunden IZ Mark