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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1893
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- Deutsch
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7S0 ^Nichtamtlicher Teil. 30, K. Februar 18SS. aus der Vereinskasse an die Lehranstalt sei eben infolge dieser Ueberweisung um den entsprechenden Betrag kleiner geworden. Der zweite Posten betreffe auf dem Konto Bestellaustalt die Beiträge zur Jnvaliditäts- und Altersversicherung. Während er von den Beiträgen zur Ortskrankenkasse nach dem Gesetze ein Drittel den Angestellten angesonnen, die andere» zwei Drittel auf die Vcreinskasse übernommen habe, habe er die Beiträge zur Jnvaliditäts- und Altersversicherung ganz aus den Mitteln des Vereins bestritten. Er habe cs nicht für gerecht gehalten, den Beamten der Bestellanstalt, die zumeist von den Vorteilen dieser Versicherung doch keinen Nutzen ziehen könnten, ihren ohnehin nicht großen Lohn auch noch durch einen Anteil zu diesen Bei trägen zu schmälern. Die Hauptversammlung erklärte aus Befragen des Herrn Vorsitzenden den ersten Punkt durch die Erklärung des Herr» Schatzmeisters erledigt; bezüglich des zweiten Punktes teilte der Herr Vorsitzende mit, daß der Vorstand diese Angelegenheit an der Hand der gesetzlichen Vorschriften noch weiter prüfen werde. Die Hauptversammlung erklärte sich hiermit einverstanden. Es folgte die Beratung der Haushaltpläne für das Jahr 1893. Diese geben aus den behandelten drei Konten: Vcreinskasse, Bestellanstalt und Lehranstalt folgende Berechnungen: Einnahmen der Vcreinskasse: Ueberschuß der Bestellaustalt aus 1892 3009 9 Eintrittsgelder 300 Jahres beiträge 3600 Zinsen 2000 Jahresbeiträge zum Bau des Buchhändlerhauses 5000 in Summa 13 909 9 H. Die Ausgaben sind aus 12 982 50 H geschätzt; es ist also ein Ueberschuß von 926 »O 59 H angenommen. Die Ausgaben der Bestellaustalt sind aus 19400 ange nommen, die durch Gegenüberstellung der gleichen Summe an auszubringenden Beiträgen ausgeglichen werde». Der Haushalt der Lehranstalt wird voraussichtlich 8820 erfordern. An Einnahmen sind 5157 50 H in Anschlag gebracht, so daß sich ein Zuschuß von 3662 50 H nötig machen wild. Zu den Haushaltplänen der Bereinskasse und der Bestell anstalt nahm das Wort Herr Staackmann: Er habe schon im vergangenen Jahre seine Bedenken darüber geäußert, daß der Ueberschuß der Be- stcllanstalt der Vereinskasje überwiesen worden sei. Sein da mals gestellter Antrag, diesen Ueberschuß auf dem Conto Be stellanstalt auf neue Rechnung vorzulragen, um dadurch sür das nächste Jahr die ausznbringende Gesamtsumme der Beiträge zu verringern, sei abgelehnt worden. Er bringe nun heute im Aufträge des Vereins Leipziger Kommissionäre Liesen Antrag von neuem ein. Die Beiträge, die die Kommissionäre zu den Kosten der Bestellanstalt zahlen müßten, seien sehr bedeutend. Nun zeige sich wieder ein Ueberschuß von 3009 Redner und seine Mitantragsteller hielten es sür unbillig, daß dieses Geld zu anderen Zwecken verwendet werden solle, als wozu es ein- gcsordert unb gezahlt sei. Es sei das eigentlich eine so einfache Sache, daß man sich wundern müsse, daß es anders gemacht werde. Der Posten sei bisher verschieden behandelt worden. Einigemale sei der Ueberschuß dem G. E. Schulze'schen Ver mächtnis sür dessen Pensionslasse zu gunsten der Bestellanstatts- beamlen zugewiesen worden, neuerdings erscheine er aber in der Vcreinskasse, deren Bestände zu allen möglichen Zwecken, wohl gar zur Kapitalansammlung dienten. Nun werde gesagt, das Geld bleibe ja innerhalb des Vereins und komme allen zu gute. Hier sei aber ein Unterschied zu machen. Das Geld, das die Kom missionäre zur BcsteUanstalt zu zahlen hätten, komme aus deren Tasche, und Redner sehe nicht ein, warum gerade sie in so erheblichem Grade sür das allgemeine Wohl sorgen sollten Bei der Bestellanstalt, die gar keine eigenen Einnahmen hätte, sollten doch nur die Kosten gedeckt werden, und man veranschlage die Beiträge — und zwar am meisten bei den Kommissionären — nur deshalb so hoch, um keinen Fehlbetrag zu haben. Ergebe sich nun statt des Fehlbetrages ein erheblicher Ueberschuß, so seien eben die Bei träge zu hoch veranschlagt gewesen, und cs sei nur billig, den Beitragenden diese Mehrzahlungen wieder zu gute kommen zu lassen. Der Verein sei kein Erwerbsverein; eine so große Kapitalansammlung, wie sie jetzt bestehe, habe dieser nicht nötig. Er sehe den Zweck einer so großen Vermögensansammlung nicht ein. Solle sie ein Kitt sein, der den Verein zusammenhalte, so müsse er diesen Kitt mit gegen 63 000 doch recht teuer finden. Werde der Verein vielleicht einmal ausgelöst, so be komme jedes Mitglied den gleichen Anteil am Vermögen. — Es werde auch entgegengehalten, die Lehranstalt erfordere alljährlich einen ansehnlichen Zuschuß zur Deckung ihres Defizits, und dieser Zuschuß fließe aus der Bereinskasse. Aber dank der ausgezeich neten Vermögensverwaltung des verehrten Herrn Schatzmeisters sei in der Vereinskasse auch ohne den Bestcllanstalts-Ueberschuß reichlich Geld vorhanden, um Liesen Zuschuß leisten zu können. Auch sei der Fehlbetrag der Lehranstalt im vergangenen Jahre geringer geworden. Die Vereinskasse sei in der Lage gewesen, Ersparungen zu machen. Der Kapitalbesitz des Vereins sei aber mals vermehrt worden und zwar fast genau um den Betrag der Mehrzahluugen der Kommissionäre. Wenn man ihm einen plau siblen Zweck dieser unablässigen Kapitalsvermehrung angeben könne, so werde er sich vielleicht eher befriedigt erklären können; dieser Zweck fehle aber vollständig, und er gestehe, daß er nicht gerne Geld hergebe, wenn er nicht wisse, wozu. Er stelle daher folgenden Antrag: die Hauptversammlung wolle beschließen: Der Ueberschuß aus der Bestellanstalt aus dem Jahre 1892 von 3009 9 ch wird nicht aus das Konto der Vereinskasse übertragen, sondern auf die neue Rechnung des Kontos der Bestellanstalt vorgetragen. Schatzmeister Herr Kommerzienrat Franz Wagner: Der Vorstand habe geglaubt, trotz der vorjährigen langen Debatte über diesen Gegenstand mit der Buchung des Ueberjchusses aus der Bestellaustalt auch diesmal wieder so zu Verfahren, wie es bisher gehalten worden sei, und ihn auf die allgemeine Vereins kasse zu übernehmen. Ein guter Haushalter nehme daraus Bedacht, nach Möglichkeit das Stammvermögcn zu vergrößern, und denke in den Jahren des Wohlbefindens daran, nicht erst in Notjahren. Redner rate auch diesmal, wie im Vorjahre, von diesem Wege nicht adzugehen. Man möge doch bei Zeiten vorsichtig sein; man könne nicht wissen, welche Ansorderungen vielleicht srüher oder später einmal an den Verein hcrantreten könnten Die Vereinskasse und die Bestellanstalt seien als zwei Brüder zu betrachten, die zu gemeinsamem Zwecke einander Hand in Hand arbeiteten. Daß mit den Beiträgen zur Bestellanstalt dem Einzelnen allzugroße Opfer zugemutet würden, könne er übrigens nicht zugeben. Herr vr. Kirchhofs: Welches Ergebnis werde die Annahme des Staackmaiur'schen Antrages haben? Bei etwa 400 zur Bestellaustalt zugelasscnen Firmen würden im Durchschnitt etwa 5 ^ aus die einzelne Firma als Erleichterung im Beitrage kommen Er könne daher dem Anträge nicht zustimmen. Sollte dieser ober angenommen werde», jo möchte er bitten, die Bei träge durchweg zu korrigieren. Redner selber zahle sür seine geringe Beanspruchung der Bestellanstalt einen ziemlich hoch be messenen Beitrag. Er beklage sich aber darüber nicht. Indes bei einer Annahme des Staackmannschcn Antrages halte er nur für billig, daß dann nicht nur die Kommissionäre mit ihren täglichen großen Massen von Papieren und ihren Vertretungen von oft mehreren Hunderten von Kommittenten eine Minderung des Bei trages erzielten, sondern gleichmäßig alle Beitragenden. Herr Staackmann: Der Vorredner befinde sich im Irr tum. Die Beiträge zur Bcstellanstalt würden nicht gleichmäßig eingehoben, sondern nach der Bedeutung der einzelne» Firmen für die Bestellanstalt je nach dem Maße und Umfange, wie sie
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