Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1943

zu begründen ist, wurde bereits gesagt. — Daß Bücher der zweiten Gattung (f) geringfügigen Widerhall fanden, ist daraus zu erklären, daß derartige Stoffe von den Männern in Werken der „Dichtung, Besinnung“ (b) vermutet wurden, eine verständ- lidie, berechtigte Auffassung. Die in der Truppe so sehr begrüßte Einrichtung der Front buchhandlung war ein vielverheißender, mühevoller, aber auch dankbarer Anfang. Natürlich genügten die etwa 2000 Bände nicht zu einer auch nur oberflächlichen Versorgung der Division mit Büchern, noch dazu wir die Lazarette zu unserem Leidwesen bisher kaum bedenken konnten. Jetjt zerbrechen wir uns den Kopf, woher wir all die guten Bücher nehmen sollen, die von unseren Soldaten brennend er wartet werden. Obgleich sich erhebliche Schwierigkeiten vor uns auftürmen, werden wir auch dieses Problem lösen! Zunächst er warten wir den Augenblick, in dem unserem General die Fahr bereitschaft eines erbeuteten, repräsentablen „Tonfilmwagens“ gemeldet werden kann, den ich inzwischen zusätzlich für eine Buchhandlung vorsah. In abschließbaren Borten, sollen nun mehr deutsche Bücher die ihnen gebührende Aufstellung er halten.’ So wird der Frontbuchhändler in Kürze wieder zu un seren Einheiten hinausfahren und sie in ihrem entsagungsvollen Dienst, der nach Eintritt tropenähnlicher Regengüsse besonders erschwert ist, durch „Buch, Film und Musik“ erfreuen. Möge dieser Dreiklang, für den wir keine dankbareren Abnehmer und Zuhörer als unsere Jäger finden werden, von einem günstigen Stern begleitet sein! Möchtet Ihr aber, deutsche Buchhändler, aus diesem „ungefärbten“ Bericht den Eindruck gewinnen, daß der Appell „Sendet Bücher an die Front“ keine leeren Schlagzeilen, sondern Worte tiefster Bedeutung und Verpflichtung enthält. Vielleicht trägt dieser Hinweis erneut dazu bei, wo immer Ihr Gelegenheit habt, daran zu denken! Der deutsche Landser wird Euch für Euer Bemühen stets jenen Dank zu zollen wissen — auch über die Gegenwart hinaus —, den Eugen Kaboth irgendwo einmal ausgesprochen hat: Ein kleines Buch im grauen Graben, Ein Bote aus der Heimat kam. — Als ich es aus den anderen Gaben In meine harten Hände nahm, da war’s, als ob der Drahtzaun schwände, Es tat sich auf ein Land voll Licht, Und wie das letzte Blatt ich wende, Steht leuchtend über dem Gelände Vor mir der Heimat Angesicht. Rudolf Stoffregen, Lt., 40056 Reichskammer der bildenden Künste Zum Nachfolger des bisherigen Präsidenten der Reichs kammer der bildenden Künste, Professor Adolf Ziegler, hat der Präsident der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, den Generalbaurat Professor Wilhelm Kreis in Berlin berufen. Gle : chzeitig hat Reichsminister Dr. Goebbels den Maler Professor Paul funghans in Düsseldorf zum Vizepräsidenten der Reichs kammer der bildenden Künste ernannt. Eisernes Sparen erweitert und erleichtert Im Reichssteuerblatt Seite 725 ff. bringt der RdF.-Erlaß vom 1. Oktober 1943 eine Zusammenfassung der Vorschriften über das Eiserne Sparen und gleichzeitig einige Erweiterungen und Erleichte rungen. Jetjt kann von allen steuer- und sozialversicherungsfreien Lohn bezügen eisern gespart werden, z. B. auch von den Arbeitgeberunter- stütyungen an einberufene Gefolgschaftsmitglieder und auch von steuer begünstigten Priänien für betriebliche Verbesserungsvorschläge. Besitzt der Sparer schon ein Eisernes Sparkonto, so ist für das Eiserne Sparen von einmaligen Zuwendungen keine besondere Spar erklärung mehr nötig. Das Gefolgschaftsmitglied braucht nur schrift lich mitzuteilen, etwa durch Eintragung in eine umlaufende Liste, wie viel es von der einmaligen Zuwendung eisern sparen will. Zur Siche rung der Eisernen Sparbücher vor Luftgefahr kann sie auch der Be triebsführer in Verwahrung nehmen. Zur vorzeitigen Zurückzahlung des Sparguthabens der Eisernen Sparerin, die heiratet, brauchen nicht mehr der Betriebsführer und das Finanzamt bemüht zu werden, sondern es genügt der Nachweis des Aufgebotes oder der Heirat beim Kreditinstitut. Ebenso wird beim Tode des Eisernen Sparers vorzeitig zurückgezahlt, wenn dem Kredit institut eine amtliche Todesurkunde vorgelegt und die Erbberechtigung nachgewiesen wird. Bei sonstigen Fällen vorzeitiger Zurückzahlung bleibt es bei der bisherigen Regelung. Akademische Nachrichten PersonalnadiTiditen (Todesfälle, Ernennungen, Berufungen, Auszeich nungen) Bonn: Zu Dozenten wurden ernannt: Der Studienrat Dr. phil. habil. August Knoch für das Fach Keltologie; der Dr. phil. habil. Karl Gottlieb Grell für das Fach Zoologie und Parasitologie; der wissenschaftliche Assistent Dr. med. habil. Paul O 11 kn g e r für das Fach Chirurgie. — Von den amtlichen Verpflichtungen entbunden wurde der o. Prof, für Kir chen-, Staats- und Verwaltungsrecht Dr. Friedrich Heyer. Braunschweig: Der Obering. Dr.-Ing. Kurt Lamberts wurde beauftragt, an der T. H. das Fach Theorie der Vierpole und Siebschaltungen in Vor* * lesungen und Übungen zu vertreten. — Der Oberstingenieur Dr.-Ing. A. Kuhlenkamp, Berlin-Lankwitz, wurde beauftragt, den Lehrstuhl für Luftwaffen wesen an der T. H. vertretungsweise wahrzu nehmen. Breslau: Zu Dozenten wurden ernannt: Dor Oberassistent Dr. med. feabil. Dr. phil. Wilhelm Zimmermann für das Fach Hygiene und Bakte- riologie; der wissenschaftl. Assistent Dr. med. habil, Walter Kreien berg für das Fach Physiologie. — Der o. Prof, für Bauwesen an der T. H. Dr. Wilhelm L ü h r s wurde von den amtlichen Verpflichtungen entbunden. Darmstadt: Der o. Prof, an der T. H. Dr.-Ing. Heinrich Hohenner wurde auf seinen Antrag von den amtlichen Verpflichtungen entbunden. Detmold: Der Direkt, d. Lippischen Landesbibliothek Prof. Dr. A n e m ü 11 e r starb 84jährig Freiberg: Zu Dozenten an der Bergakademie wurden ernannt: Der Dr.-Ing. habil. Horst Menzel unter Verleihung der Lehrbefugnis für Aufbe- reitungs- und Bergbaukunde; der Dr.-Ing. habil. Alexand. V o 11 m a i e r unter Verleihung der Lehrbefugnis für Bergbaukunde und mechanische Kohleveredlung. Gießen: Der wissenschaftliche Assistent Dr. med. habil. Hans-Georg R i et- sch e 1 wurde zum Dezenten für das Fach Innere Medizin ernannt. Görlitz: Dem Prof. Dr. jur. h. c. Dr. phil. Richard J e c h t wurde die Goethe- Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Graz: Zum Dozenten an der T. H. wurde ernannt der Dr. phil. habil. Julius Wagner für das Fach Experimentalphysik. Halle: Zu Dozenten wurden ernannt: Der Studienrat Dr. phil. habil. Karl Bi schoff für das Fach Deutsche Philosophie; der Dr. med. habil. Joachim C a m e r e r für das Fach Gerichtliche Medizin und Kriminalistik. Hamburg: Der frühere nbao. Prof. Dr. med. habil. Josef Jacobi wurde zum apl. Prof, für das Fach Innere Medizin ernannt. Jena: Der Dr. med. habil. Heinz Urbach wurde zum Dozenten für das Fach Hygiene und Bakteriologie ernannt. Kiel: Zur Dozentin für das Fach Musikwissenschaft wurde Dr. phil. habil. Anna Amalie A b e r t ernannt. Köln: Der Dr. rer. pol. habil. Karl H a x wurde zum Dozenten für das Fach Versicherungswissenschaft ernannt. Leipzig: Der langjährige Direktor des Hygienischen Institutes Geh. Medizinal rat Prof. Dr. Walther Kruse starb 78jährig. — Der Dr. med. habil. Helmut R o m 6, wissenschaftl. Assietent an der Chirurgischen Klinik, wurde zum Dozenten für das Fach Chirurgie ernannt. Marburg: Dor Staatsarchivdirektor Dr. phil. Rudolf Va upel wurde zum Ho norarprof. mit dem Lehrauftrag Archivwissenschaften und archivalische Aktenkunde ernannt. München: Zum Dozenten für das Fach Milchwirtschaft und landwirtschaftliche Mikrobiologie an der T. H. wurde ernannt der Dr.-Ing. habil. Adolf J a - n o s c h e k. — Der o. Prof, für Rechtswissenschaft Dr. Wolfg. Bern hardt, Nürnberg, wurde in gleicher Diensteigenschaft an die T. H. berufen, Münster: Der Dr. phil. habil. Jan van Calker wurde zum Dozenten für das Fach Physik ernannt. Prag: Dem ao. Prof. Dr. Otto H i nt n e r an der T. H. in Dresden wurde unter Ernennung zum o. Prof, an der T. H. in Prag der Lehrstuhl für Betriebs wirtschaftslehre übertragen. Stuttgart: Zum Honorarprof, an der T. H. für das Fachgebiet Rechtskunde wurde der Lehrbeauftragte Oberlandesgerichtsrat Dr. jur. Heimann S t e i d 1 e ernannt. Weimar: Dem Maler Prof. Hugo G u g g wurde die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Wien: Der Dr. jur. Karl Abranowitsch wurde beauftragt, an der T. H. das Versicherungsvertrags- und Versicherungsaufsichtffrecht in Vor lesungen zu vertreten. — Der Dozent Dr. Kurt W ill vonsed e r wurde beauftragt, die Südosteuropäische Vorgeschichte in Vorlesungen und Übungen zu vertreten. Würzburg: Dem o. Prof. em. Dr. med. Martin Schmidt wurde die Goethe- Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Hauptschriftleiter: Dr. Hellmuth Langenbucher, Schömberg.— otellvertr. d. Hauptschriftleiters: Geo rg v. K o m nie rstäd t, Le I pz i g. — V erantw. Anzeigen leiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsen verei ns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Abschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. — Druck Brandstetter, Leipzig C 1, Dresdnei Straße u •) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gültig!