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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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JZ 88, 18. April 189». Künftig erscheinende Bücher. 2379 Nur ini Börsenblatt angczcigt! I1L34SI Bereits Ende dieses Monats erscheint das Waikest der Prcuszischcu Jahr bücher, das neben anderen bedeutenden Aussätzen enthalten wird: Mein Austritt aus dem Iksllltkimdkli. Von Paul Graf von Hoensbrocch. O Gras von Hoensbrocch, bis jetzt einer der bekanntesten deutschen Jesuiten, leitet seine Denkschrift mit den Worten ein: „Durch Veröffentlichung dieser Schrift bereite ich vielen, denen ich in meiner Vergangenheit sehr nahe gestanden habe, denen ich durch die innigsten Bande der Natur und der Freundschaft verbunden ge wesen bin, die mich ausrichtig geliebt haben, und die ich noch liebe, einen großen Schmerz Vielen anderen wird die Schrift als ein öffentliches Acrgernis erscheinen, sie werden in ihr eine Schädigung der heiligsten In teressen erblicken. Noch anbere werden diese Zeilen vielleicht mit höhnischem Jubel begrüßen; ein Streit innerhalb der katho lischen Kirche; was kann es Ersreulichcres sür manche Geister geben! Alles dessen bin ich mir bewußt, und das Bewußtsein dieses Schmerzes, den ich verursache, dieses Aergernisjcs, dos ich gebe, dieser hämischen, feindseligen Freude, die ich Hervorrufe, dies Bewußtsein drückt schwer aus mich und macht die Ausgabe, die ich in dieser Schrift mir gesetzt habe, zur peinlichsten meines Lebens. Aber warum schreibe ich denn? Warum lasse ich die Feder nicht unberührt? Zwingt mir sic jemand in die Hand? Ja. Ich glaube mir selbst und meiner Ehre, meiner eigenen Persönlichkeit diese Schrift schuldig zu sein. Jahrelang habe ich dem Jesuitenorden ^ angehört; vielfach ist mein Name in den littcrarischen Kämpfen sür und gegen diesen Orden genannt worden: ohne eine authen tische Erklärung meinerseits bliebe mein Austritt nicht nur ein Rätsel, sondern die verschiedensten und falschesten Deutungs- Versuche würden gemacht und Vermu tungen ausgestellt werden, die in gleicher Weise für den Orden und sür mich krän kend und verleumderisch wären. Das kan» und will ich nicht dulden. Der Jesuiten orden und ich haben ein Recht aus Wahrheit. Diese Schrift wird teilweise ein sehr persönliches Gepräge tragen. Ich bedauere es, mit meinem Ich so aus den öffentlichen Markt treten, Erfahrungen und Stimmungen intimster Natur wenigstens andeutungsweise der großen Menge preisgeben zu müssen. Allein es ist das notwendige und nicht unehrenhafte Mittel zum Zweck; es ist ein schweres Opfer dargebracht der Wahr heit." Und nun folg« die Charakterisierung des Jcsuitismus, die von so enormer Be deutung ist, weil sic ein Mann versaßt hat, der dreizehn Jahre dem Orden ange hört hat, als ein Repräsentant des Ordens. Um Ihnen die Richtung der Aus führungen beispielsweise anzudeute», nenne ich die Ucberschristen zweier Abschnitte der Schrift: „Der Lesuilismns unlcrdnickt, ja bis zu einem gewissen Grade vernichtet die Selbständigkeit, den Charakter, die In dividualität des Linjetnen." „Der Jcsuitismus unterdrückt, ja bis zu einem gewissen Grade, ver nichtet das berechtigte 'liationalitäts- gcsühl, den bcrechttgtcnPatriottsmus." Erwägen Sie, daß sich zu diesen Ueber- zeugungcn ein Mann durchringen mußte, der vor wenigen Jahren noch berufen war, als Verteidiger der „Jesuitenmoral", die ein Aussatz in den „Preuß. Jahrbüchern" angegriffen hatte, auszutreten, so werden Sie cs verständlich finden, ,daß der be rühmteste Berliner Professor der Theologie jetzt eben die Schrift des Grasen von Hoensbrocch als „eine ungeheuere Thatsachc" bezeichnet-. Bedenken Sie ferner, daß der Reichs tag in wenige» Tagen darüber zu berate» haben wird, ob die Jesuiten wieder nach Deutschland hereinzulasscn sind, daß außer dem alle Zeitungen voll sind von Gerüchten über Kompromisse zwischen Negierung und Centrum wegen der Militärvorlage, so wird sich Ihnen die unermeßliche politische Bedeutung der Veröffentlichung des Grasen v. tjocnsbrocch in ihrer Größe darthun. Hinzufügen möchte ich noch, daß ein bekannter Berliner Historiker sagte, diese Veröffentlichung sc! „ohne Beispiel in der Weltgeschichte", und endlich noch daraus Hinweisen, daß skandaisächtige Leute die Schrift -es Grase» v. Hornsdroech ent täuscht bei Leite legen werden. O Fürs Schaufenster lasse ich Streifen um das Heft drucken. Preis des Heftes 2 50 H orv., 1 ^ 90 H netto und bar 11/10 Frei exemplare. Natürlich sende ich nur aus Verlangen. Berlin 18. April 1893. IV., Klciststraße 16. Hermann Walther, Verlagsbuchhandlung. ji6282j Verlag von Amör. Aöel (Arlyur Meiner) in Leipzig. In den nächsten Tagen gelangen zur Ausgabe: MoloMc LliiW von Kdmund ZS. Aesss. Inhalt: Der Zauberspicgel. — Die Logik des Kindes. — Zur Psychologie der Taschen spielkunst. — Das Genie. — Die Psycho logie in der neuesten französischen Litteralur. VIII u. 191 Seiten 8<>. Preis 2^ 40Hord., Buchhändlerpreis 1 80 H, 1 ^ 65 ^ bar. Unter dem Pseudonym Rells verbirgt sich einer unserer ersten Universitätsdozenlen über Psychologie und Aesthelik. Seine ebenso geist voll wie klar verständlich geschriebenen Skizzen sind nicht nur sür den wissenschaftlich Gebildeten eine anregende Lektüre, sondern für jeden, der über unser Innenleben einmal nachgedacht hat, eine Quelle der Unterhaltung und Belehrung. Die Untertitel geben einen Anhalt für die Fülle des Stoffes. Legen Sie die Skizzen den Abonnenten der Schriften der Gesellschaft für psychologische Forschung vor. ebenso wie allen wahrhaft Gebildeten. Auch Frauen werden Käufer sein. Ich bitte zu bestellen. Leipzig, 17. April 1893. Ambe. Abel (Arthur Meiner).
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