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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1893
- Sprache
- Deutsch
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24 IS Nichtamtlicher Teil. äS SS, 20. April 1898. stehenden Staates nicht ohne Rückwirkung aus unsere eigene so resormbedürstige llrheberrechtsgesetzgebung bleiben. Wird der neue Entwurf Gesetz, so ist auch Oesterreich in der Lage, in Gemeinschaft mit Ungarn der Berner Konvention beizutreten, ein weiterer wichtiger Schritt zu einem Weli- urheberrecht.*) Nachschrift. Im Begriffe, diesen Artikel zum Druck zu bringen, empfange ich die Tagesordnung der diesjährigen Haupt versammlung des Börsenvereins, welche zu meiner freudigen Uebcr- raschung unter Nr. 7 den vom Vorstand ausgehenden Antrag enthält, eine Kommission zur Revision der Urheberrechtsgesetz- gcbung zu wählen. Für diese Initiative, Leben in die stagnie rende Reformbewegung zu bringen, gebührt dem Vorstande Dank. Der Kommission aber möchte ich sehr empfohlen, den österreichischen Entwurf und im besondere» die Motive zu demselben gebührend zu berücksichtigen. *) Als Kuriosum sei noch darauf aufmerksam gemacht, daß Frau Cosima Wagner es erreicht hat, die nach dem alten österreichischen Patent lü 22s mit Ende dieses Jahres ablausende Schutzsrist der Wagnerschen Opern durch ein am 13. März im Herrenhause und am 23. März im Abgeordnetenhaus- angenommenes Notgesetz um weitere zwei Jahre zu verlängern. Die Regierung glaubt also selbst nicht, daß es möglich sein wird, dem Entwurf bis Ende d. I Gesetzes kraft zu verleihen. Immerhin ist dieses speziell aus die Wagnerschen Opern gemünzte Notgesetz von juristischer Merkwürdigkeit, die, um mit der -Allgemeinen Zeitung- zu reden, als -8enatus jurisoonsultam zVaxusrianum - in den Annalen der Jurisprudenz ausgezeichnet zu werden verdient. Me rielite Ivd meine« «svvrual - ^eserirkel praktlseli und 8«Mu»l)rln8vnd elu? vioko- villndorsadllunx uuä lüiuriodtuvx r»n ckourual-Iwsorirliolv jsäon Nmkmgos an rablroicbon Lustortormularsn unck DuboUsu or- lüutort von ?Ltll Ns.8SUte. 8». 3 8. u. S Tubollso-Löi- dlättoru. 6od. Seinen früheren hier besprochenen Leitfäden zur Einrichtung und ordnungsmäßigen Führung des kleinen und mittleren Sor timents') hat Herr Paul Massute in Franksurt a/O. im Januar d. I. ein neues Buch unter dem obigen Titel hinzugesügt, das sich aus dem begrenzten Gebiete seines Stoffes den früheren ebenbürtig anreiht. Der Journal-Lesezirkel ist ein notwendiges Uebel, das den wenigsten Sortimenten mittleren Umsanges erspart bleibt. Dem Ueberwuchern der periodischen Litteratur hat sich der Sortimenter notgedrungen anbcquemt. Das Lese- und Unterhaltungs-Bedürfnis findet heute seine Befriedigung bei den Zeitungen und Zeit schriften; das einzelne, in sich abgeschlossene Buch steht weit zu rück. Aber auch diese Günstlinge der Lesewelt, die Zeitschriften, teilen bekanntlich mit dem mißachteten Buche das Geschick, in ungenügendem Maße gelaust zu werden, und da die Not er finderisch macht, so entstand neben der Leihbibliothek der Journal zirkel. kur nodils kiutruw! Es giebt große Journalzirkel vorwiegend wissenschaftlichen Charakters, die sich über ausgedehnte Bezirke erstrecken, wissen schaftliche Lehre und Aussprache weithin vermitteln und ihre volle Berechtigung haben. Das sind selbständige Geschäftszweige, die sich für ihren Zweck in besonderer Weise eingerichtet haben. Von ihnen ist in dem Massuteschen Buche nicht die Rede; nur die landläufige Art des Journalzirkels, wie er eben — gut oder schlecht — im mittleren und kleinen Sortiment geführt wird, findet hier ihre Behandlung. ') Paul Massute, Wieviel verdiene ich jährlich? Börsenblatt 18S1 Nr. 83. — Welchen Wert hat mein Geschäft? Börsenblatt 1891 Nr. 1Kb. — Die Sclbsteinschätzung des Buchhändlers. Börsenblatt 1892 Nr. 4. Ei» wenig besser als die Leihbibliothek landläufigen Stiles gestaltet sich der Journalzirkcl zum Glück. Während der Ver fasser in einem seiner früheren Bücher Nachweisen konnte, daß die Leihbibliothek für Sortimente, als deren Nebenzweig sie ge führt wird, weiter nichts als ein beständiger Kapitalverlust ist, rechnet er beim Journalzirkel immerhin einen Gewinn heraus. Freilich ist dieser Gewinn nicht bedeutend und hängt dabei in empfindlichster Weise von einer peinlich vorsichtigen und tadellos geordneten Führung ab. Der Verfasser giebt aus wenigen Blättern eine anschauliche Darstellung eines Journalzirkel-Systems, wie er es sich im eigenen Sortimente zurecht gelegt und praktisch erprobt hat. Da er hierbei sehr ins einzelne geht, so ist es dem fachmännischen Leser leicht gemacht, ihm zu folg-» und die Nutzanwendung der dargebotenen Lehre zu ziehen. Die Journal-Mappen, -Um schläge und -Schilder, die Auswahl und Anzahl der Jour nale, der Journalwechsel in Mappen und Regalen, die Kontroll- einrichtungcn und manche andere Einzelheit des komplizierten und nicht selten verdrießlichen Betriebes werden genau und faßlich beschrieben. Tabellen im Texte geben an geeigneten Stellen den erforderlichen Anschauungsunterricht; namentlich sei die Gewinnbcrechnungstabclle (aus Seite 19) den Zirkel- inhabcrn empfohlen. Sie weist bei einer jährlichen Gcsamtein- nahme von 3050 50 H aus 200 Abonnenten und einem Auf wands von 1394 -F 14 H für 30 Zeitschriften, die natürlich zum größeren Teil in vielfachen Exemplaren bezogen werden (die Jllustrirte Zeitung in 10, Fliegende Blätter, Gartenlaube, lieber Land und Meer in je 9, Daheim und Schorers Familien blatt in je 8 Exemplaren re. :c.) einen Reingewinn von K37 ^ KK H aus. Das ist im Verhältnis zum angelegten Kapital ein hoher Gewinn; im großen Ganzen und im Verhältnis zu Zeit verlust und Mühe ist er gering. Die Tabelle läßt allerdings den Wert der alten Jahrgänge außer Betracht, weil dieser Wert zunächst nicht vorhanden ist, sondern erst dann, wenn sich Käufer finden; anderseits bringt er zur Ausgleichung auch keinen Anteil an Lokalmictc und Gehilsensalär in Ansatz, weil diese beiden ohnehin vom Sortimente zu tragen sein würden, auch ohne Journalzirkel. Die Tabelle hat den großen Wert, daß sie dem Zirkelinhaber die erheblichen Ausgaben vor Augen führt, die neben der Ausgabe für das Lesematerial hcrgehen, gewich tige direkte und anteilige Spesen, die nicht immer genügend beachtet werden. Eine reichliche Menge von weiteren Tabellen für die rich tige Führung des Journalwechsels und seiner Kontrolle ist dem Buche auf besonderen Blättern beigegeben. Die beteiligten Kreise werden manche gute Lehre aus ihnen entnehmen können und gewiß Veranlassung haben, dem verdienten Verfasser für dieses nützliche neue Werkchen dankbar zu sein. Vermischtes. Vom Reichstage. — Abzahlungsgeschäfte Unzüchtige Bilder und Schriften. Der Bericht der Kommission des Reichstages über den Gesetzentwurf, betr. die Abzahlungsgeschäfte liegt nunmehr dem Reichstage vor. Der Inhalt des Gesetzentwurfes ist nicht wesentlich geändert worden. Der Leipziger Zeitung entnehmen wir sojgendes aus dem allgemeinen Teile des Berichtes: Es sei notorisch, daß bei den Gerichten, namentlich in größeren Städten, die Klagen der Veräußerer aus Abzahlungsverirägen gegen Erwerber in einem ganz bedeutenden Maße zugenommen und daß bei Verhandlung dieser Klagen oftmals Thalsachen bekannt geworden seien, die den Nachweis einer weitgehenden Schädigung gerade der wirtschaftlich Schwachen bekundeten. Die beabsichtigte gesetzliche Regelung des Ab zahlungswesens strebe nun möglichste Sicherung der wirtschaftlich Schwachen vor Ausbeutung an Mau könne zugeben, daß das Ab zahlungsgeschäft insbesondere zur Anschaffung von Maschinen für den Erwerb des einzelnen ost einen wirklichen Nutzen schaffe; die Bestim mungen des Entwurfs aber würden diesem wohlthätig tvirkenden Ab zahlungsverkehr gewiß nicht in dem Maße entgegensteheu, wie von den Gegnern behauptet werde. Unter der gegenwärtigen Gesetzgebung lause der Abzahlungshändler selbst gegenüber unbcmiltejten Er-
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