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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-11-08
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
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260, 8. November 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. konnte der Blätterverlag neu aufgebaut werden. An die Stelle der Schriftenvcrtriebsanstalt trat der Kranzverlag. Zum Gcsamt- betrieb gehört ferner die Evangelische Vercinsbuchhand- lung in Berlin, deren Direktor Herr Superintendent Hans Günther ist. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Zweck dieser Zeilen ist, zu einem Besuche des Leipziger Stadtgeschichtlichen Museums, besonders aber der Abteilungen Buchhandel und Literatur anzuregen. In ganz hervorragender Weise wird hier der Buchhändler mit dem »geuius kuius looi« vertraut gemacht, insbesondere dann, wenn die Herren Kustoden Direktor vr. Schulze uud vr. Lange — in diesem Falle war es vr. Schulze —durch einen Vortrag den Gegenständen Sprache und Ausdruck verleihen. Es war keine Führung, es war eine Ein führung, die von solcher Lebendigkeit der Sprache nnd Darstellung war, das; man sich in die Zeit der alten, ehrwürdigen Leipziger Druckergilde versetzt fühlte. Er führte die ersten Leipziger Drucke und die Bildnisse der alten, berühmten Buchhändler in so klarer, anschaulicher Weise vor, als wenn er selbst mit diesen Vorbildern des deutschen Buchhandels zusammengelebt hätte. Bilder von der 4. Centcnarfeier des Buchdrucks sowie einige heitere Skizzen des alten Antiquars »Diogenes in der Tonne« beschlossen diese an regende Abteilung. — In gleich anziehender Weise wußte er uns die Abteilung Literatur zum Erlebnis zu machen. Mit Meisterschaft versetzte Herr vr. Schulze uns alle in die Stimmung, die diese Bilder, Stiche, Erstausgaben, Manuskripte und Briefe atmen, sodaß wir gern den Vater Geliert hätten über den Markt schreiten sehen. Wir verließen das Museum nicht nur um ein Erlebnis reicher, son dern stolz darauf, selbst Buchhändler zu sein. »Mein Leipzig lob Ich mir, ... es bildet seine Leute«. We. Falkcnstein i. Vogtl.: Ausstellung »Im Reich der Frau«. — Bei dieser von den dortigen Gewerbetreibenden veranstalteten Zlus- stellung ist die Firma Hugo Weißer mit einer Buchausstellung beteiligt. Bedarf besteht besonders für Literatur über Haushalt, Säuglingspflege u. a. Leipzig: Galerie Del Vecchio. — Die November/Dezember-Aus stellung enthält eine große Sonderausstellung des bekannten Leip ziger Bildhauers Wilhelm Andreas, die den ganzen Obcrlicht- saal der Galerie einnimmt. Sie umfaßt die neuesten Arbeiten dieses Meisters und erregt allgemeines Interesse. Andreas, der durch seine künstlerischen Arbeiten hinreichend bekannt ist, dürfte sich durch diese Ausstellung seiner Kunst viele neue Freunde erwerben. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungsgehilfen-Verband (Fach gruppe Buchhandel i. D. H.-V.j Ortsgruppe Dresden. — Dienstag, den 18. November, 8 Uhr abends, spricht im Hotel Imperial, Ring straße, Herr Professor vr. Gerhard Menz über das Thema »Die wirtschaftliche Struktur des Sortiments buchhandels in Deutschland«. Es ergeht an alle An gehörigen des Dresdner Buchhandels die Einladung, diesen Vortrag zu besuchen. Gcldsammlungcn bei Lieferanten. — Immer wieder muß die Beobachtung gemacht werden, daß Abnehmer-Organisationen für Ver anstaltungen verschiedenster Art die Gewährung von Spenden und sonstigen Zuwendungen von ihren Lieferanten zu erreichen suchen. Die Lieferanten werden unter ausdrücklichem Hinweis auf das Kun denverhältnis aufgefordert, ihr Interesse an der Abnehmerorgani sation durch Geldbeiträge, Inserate oder dergleichen zu bekunden. In einer vom Deutschen Industrie- und Handelstag, der Haupt- gcmeinschaft des Deutschen Einzelhandels, dem Neichsverband des Deutschen Handwerks, dem Neichsverband der Deutschen Industrie und dem Neichsverband des Deutschen Groß- und Überseehandels c. V. Unterzeichneten gemeinsamen Erklärung wird zum Ausdruck gebracht, daß derartige Zumutungen durchaus zu verwerfen sind und sich mit Ansehen und Würde der Abnehmerorganisationen nicht vereinbaren lassen. Die Spitzenverbände erwarten, daß derartige Ansinnen unter Berufung aus ihre Erklärung einmütig abgelehnt werden. Nobelpreis für Literatur und Medizin. — Die Schwedische Aka demie hat den diesjährigen Nobelpreis für Literatur dem amerika nischen Schriftsteller Sinclair Lewis zuerkannt. Von seinen Werken sind ins Deutsche übersetzt worden: Sam Dodsworth, Elmer Gantry, Mantrap, Der Mann, der den Präsidenten kannte (Ernst Rowohlt, Berlin); Die Hauptstraße (Th. Knaur Nachf., Berlin): Vabbitt, vr. meä. Arrowsmith (Transmare-Verlag, Berlin): Der Erwerb (E. P. Tal L Co., Wien); Die Benzinstation (Zsolnays Bibliothek, Wien). Our dir. VVronn liegt in der Tauchnitz-Edt- tion vor. Den Nobelpreis für Medizin hat der am Nockcfellcr-Jnstitut in New Aork tätige Wiener Professor Carl L a n d st c i n c r für seine Untersuchungen über die Blutgruppen erhalten. Von 1868 bis 1924 sind von ihm verschiedene Untersuchungen in deutscher Sprache er schienen. Srerbotene Druckschriften. — Im Nahmen des § 41 Abs. 2 StGB, sind die Schrift »Der Rote Schutzpolizist, Polizeizeitung des nicht zu »verbietenden« N. F. B. Herne, Nr. 1 vom 0. 5. 30 und die Schrift »Die Note Front«, Jahrgang 1930, Nr. 4, einschließlich der zu ihrer Herstellung benutzten Platten und Formen unbrauchbar zu machen. Durch rechtskräftiges Urteil des Schöffengerichts Erfurt vom 11. 4. 30 ist die Unbrauchbarmachung aller Stücke des Buches »Das Kußbuch, Aufzeichnungen eines jungen Mädchens«, N. Löwit Verlag, Wien und Leipzig, angeordnet, desgleichen der zur Herstellung des Buches bestimmten Platten und Formen. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 785 vom 5. November 1930.) ?ersonalnackrickten. 79. Geburtstag. — Herr Hofrat Dr. ing. e. h. Alexander- Koch, Gründer und Leiter der Verlagsanstalt Alexander Koch in Darmstadt, begeht am 9. November seinen 70. Geburtstag. Die 1889 von ihm gegründete Monatsschrift »Jnncn-Dckoration«, das heute noch in führender Reihe stehende internationale Organ für Wohnungskunst, steht am Anfang der kunstgewerblichen Erneuerung der 90er Jahre, und mit Recht konnte man Alexander Koch den Vor kämpfer der neuzeitlichen Innendekoration nennen, unter dessen Führung sich die geistige Bcivcgung stellte, die uns wieder ein eigenes deutsches Heim beschert hat. Die wenige Jahre später gegründete »Deutsche Kunst und Dekoration« bedeutete das Aufkommen eines neuen Typs der Kunstzeitschrist. Zum ersten Male wurde hier als Kunst nicht nur das engere Gebiet der Malerei und Plastik behandelt, sondern auch der ganze Bereich der Gebrauchsdinge. Das Bild und die Skulptur, das Möbel und alle zum Wohnen gehörigen Requi siten, das Haus und der Garten, Metall, Gewebe, Keramik, Glas — all dies fand sich zum ersten Male nebcneinandergestellt. Die Kochschen Zeitschriften — zu nennen wäre noch »Stickereien nnd Spitzen« — haben der Auswirkung des künstlerischen Schaffens zu einer mächtigen Erweiterung verholfen, sie bedeuten Außerordent liches als Quellen der Anregung, der Belehrung, der Kunstfreude und der Geistesbildung. Ihnen schließt sich eine Reihe wichtiger Sondcr- verössentlichungen an, von denen genannt seien: »Das neue Kunst- Handwerk in Deutschland und Österreich«, »1000 Ideen zur künstle rische» Ausgestaltung der Wohnung«, »Farbige Wohnräume der Neu zeit«, »Das Haus eines Kunstfreundes« und »Einzelmöbel und neu zeitliche Raumkunst«, alle der persönlichen Arbeit des Jubilars ent sprungen. Wie dieses imposante Werk entstanden ist und sich weiterentwtckelt hat, erfährt man aus Alexander Kochs Selbstbiographie, enthalten in »Der deutsche Buchhandel in Sclbstdarstellungen«, der später noch eine Darstellung beim Anlaß des 40jährigen Bestehens des Verlages (s. Bbl. 1927, Nr. 304) folgte. Man erfährt in diesen Veröffent lichungen auch von Erfolgen auf anderen Gebieten, so z. B. von den Bemühungen Alexander Kochs um eine Reform unseres Aus- stcllungswesens oder von der Gründung der Darmstädter Künstler- Kolonie, die auf seine Anregungen zurückgcht. Sein Lebenswcrk bedeutet, wie vr. Curt Pfister in eitler Würdigung hervorhcbt, einen wesentlichen, nicht mehr wegzudenkendcn Markstein im geistigen und künstlerischen Leben der deutschen Gegenwart. Bei der Schaffens- freude und Rüstigkeit Hofrat Dr. ing. e. h. Alexander Kochs kann der Buchhandel noch manches schöne Werk von ihm erwarten. Inhaltsverzeichnis. Artikel: Vom Buch in Japan. Von Anton Lübke. S. 1001. Das lerraumre Okkiee in Berlin und seine Arbeit. S. 1062. Besprechung: Die soziale Frage. S. 1063. Kleine Mitteilungen S. 1063—64: Die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei / 50 Jahre Christlicher Zeit schriftenverein / Deutsche Buchhändler-Lehranstalt / Ausstellung Falkenstein / Leipzig: Galerie del Vecchio / Allgem. Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen-Verband / Geldsammlungen bei Liefe ranten / Nobelpreis für Literatur und Medizin / Verbotene Druckschriften. P c r s o n a I n a ch r i ch t e n S. 1064: 70. Geburtstag vr. Alex. Koch, Darmstadt. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Warner. — Verlag: Der Börscnvcrein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BiichhändlerhauS. Druck: E. H e d r t ch Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrift/leitung u. Expedition: Leipzig. Gerichtswegs; tBuchhändlerhausf, PostschltebfachS^/TS. 1064
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