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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1930
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- Deutsch
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Aus der Geschichte der Nationalbibliothek zu Paris erzählt uns Delisle in seinen Lebenserinnerungen ein niedliches Stückchen. Eine van den Franzosen aus der Vaticana in Rom entführte kostbare Handschrift, die einzige Text-Uberlieserung von Neithards Geschichts werk aus der Karolingerzeit war bei der geforderten Rückgabe im Vahre 1815 nicht aufzufinden gewesen und dann in Paris zurück geblieben. Als der Geschichtsforscher Georg Heinrich Pertz den Text /herausgeben wollte, verleugnete man in Paris die Handschrift und / übergab nur eine Abschrift, die angeblich vor der behaupteten Rück- ^ kehr nach Rom hergestellt worden war. Pertz gab die Schrift im ! Jahre 1829 in der Tat nach dieser Abschrift heraus und fügte bei, / daß die nach Rom zurückgegebene Handschrift nicht aufzufinden und > wohl verschollen sei; umso dankbarer müsse man für die Pariser Abschrift sein. In Wirklichkeit ruhte die Handschrift wohlbehalten ^ in Paris, wo man sie, das war das Schönste an der Sache, gar nicht hätte verstecken brauchen, weil, wie sich später herausstellte, Papst Pius VII. ausdrücklich auf ihre Rückgabe verzichtet hatte. Als Francois Wille mit Otto von Bismarck und anderen Mitgliedern eines Seniorenkonvents wegen eines erlassenen Verrufs von der Universität Göttingen relegiert wurden, sah der damalige Universitätsbibliothekar und berühmte Sprachforscher Jakob Grimm seinem Amte gemäß nach den Büchern, die die ent lassenen Studenten von der Bibliothek entliehen hätten. Es hatte aber keiner ein Buch. Die Universitätsbibliothek in Gießen besitzt aus dem Nachlaß des Ncuchlin-Biographen Johann Heinrich May dessen Bibliothek und ein Bildnis, das nach einer alten Überlieferung Johann Reuch- lin, den berühmten Pforzheimer Humanisten und Sprachforscher, dar stellen soll. Nach diesem Bilde ist die Büste Reuchlins für die Wal halla geformt worden. Nachträglich hat die Forschung festgestellt, daß es sich bei der Gießener Vorlage um gar kein Porträt, sondern um die »Schlafende Alte« Nembrandts handelt. Der englische Staatsmann Gladstone liebte die stark zugespitzte Rede. Als einmal im Unterhause über das Britische Museum und die Gehälter seiner Beamten gesprochen wurde, meinte der Minister, das Museum sei ein so entzückender Aufenthaltsort, daß niemand, der dort arbeiten dürfe, bezahlt werden sollte. Ein Wort, das heute sicher gerne befolgt würde. Die Geschichte der Bibliothekare hat gleich der Geschichte anderer Berufe allerlei merkwürdige Sorten und Arten von Menschen aufzu weisen. Einer der Freiburger Universitätsbibliothekare aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hob in seinem Bericht an den Senat mit besonderem Stolze hervor, daß er im letzten halben Jahre eifrig damit beschäftigt gewesen sei, die alten Besitzvermerke der Bücher zu tilgen oder unleserlich zu machen. Der Bibliothekar einer anderen Bibliothek betätigte sich damit, daß er aus Furcht, sich einmal zu verletzen, alle Schließen und Riemen der alten Bücher abschnitt, ein dritter hatte die Aufgabe, nach den Gesetzen der kirchlichen Zensur in den Büchern seiner klöster lichen Bibliothek die Namen der auf den Index der verbotenen Bü cher gesetzten Verfasser und Drucker einzuschwärzen. Inmitten solcher Merkwürdigkeiten klingt jenes Gebet eines Bibliothekars aus dem 17. Jahrhundert recht erfrischend und versöhnend, der Gott nicht bloß um die Gnade bat, daß er die Bücher in guter Ordnung halte, alle aufs neu dazu kommende fleißig in Catalogum bringe, die ausgeliehenen fleißig aufzeichne und zu rechter Zeit einfordere, den dazu bestimmten Ort in Aus- und Eingehen wohl bewahre, einem jeden nach Schuldigkeit gerne und mit Willen die Bücher und Schrif ten zukommen lasse und also in allen Stücken eines getreuen Haus- Halters Amt führe und verwalte, sondern der damit auch die Bitte verband, Gott möge seine Vorgesetzten erleuchten, daß sie die Bücher reichlich vermehrten. Ein auch heute noch zeitgemäßer Wunsch. Für die buchhiindlerifche Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrift- lcitung des Börsenblattes, Leipzig C 1, Gerichtsweg 2S, Postschließ- sach 274/75 zu richten. Vorhergehende Liste s, 1S3Ü, Nr. LSI. Bischer, Zeitschristen, Kataloge usw. Der Bahnhossbuchhandcl. LS. Jg., Nr^ 48/lg. Leipzig. Aus dem Inhalt: Vom Büchermarkt des Bahnhossbuchhandels. Isek over de boekendons. Brcitkopfs Nachrichten an den Musikalienhandel aller Länder. 6. Jg., Heft 4. Leipzig: Breitkopf L Härtel, vreitkopk L Härtel, Leiprig: Dreisverreiebnis der Dartitur-Ziblio- Brockhaus, F. A., Leipzig: Almanach. Den Freunden des Verlags F. A. Brockhaus. 10. Folge 1930/31. 79, 64 S. u. 8 Taf. Mk. —.20 no. drucksacben. Unter dem Titel »Für die Lösung Ihrer Preisausgabe« gibt die Druckerei durch eine umfangreiche Reklamesendung — einige gute Arbeiten aus der Praxis — Proben ihrer Leistungen in der re klametechnischen Ausführung und künstlerischen Gestaltung von Werbedrucksachen. liekdruekätrung und -Druck. Hat man das Heft durchgeblättert und den außerordentlich lesenswerten Artikel von Traugott Schalcher dazu gelesen, so weiß man, daß die Frau als Symbol des Werbegedankens — in der Form zwar sehr wandelbar — doch ewig, zeitlos ist. — Das Heft konnte kaum reicher illustriert werden; was es besonders reizvoll macht, ist die Abwechslung in den Reproduktionstechniken, die vom einfarbigen Buchdruck über Kupfertiefdruck, Lichtdruck und Offset druck bis zu oierfarbigen Autotypien sämtlich in glänzenden Bei spielen vertreten sind. Der flotte Umschlag-Entwurf stammt von Prof. Arpke-Berttn. ^ ^ ^ Der Buchhändler. 11. Jg. Nr. 28/29. Reichender^ Aus dem In halt: E. Lehmann: Eugen Diederichs. Buchhändlergilde-Blatt. 14. Jg., Nr. 10. Berlin. Aus dem Inhalt: Goslar. — Dr. Brünne?: Der Einzelhandel in der neueren Steuer praxis. — Urteile in Steuersachen. ^ Lieinio OappeUi. Maestro del libro — Urtiere alaere e probo — 1880—1930^104 8. u.^21 lak. 8°^ tembre 1930. 21 8. Lologna 1930: Lieinio Oappelli, Lditore. S. den Artikel zum 50jährigen Berufsjubiläum im Bbl. 227 vom 30. September 1930. Engclhorns Nachf., I., Stuttgart: Literarische Flugblätter des Ver lages. 7. Heft. Im Herbst 1930. Lortsetrungen 1930. klr. 8 (Oktober). 19 8. yu.-16" Lins, be- Der Grcif-Almanach 1931. Stuttgart: I. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger. 208 S. mit Abb. Mk. 1.—. Hahnsche Buchh., Hannover: Verlags-Katalog 1930. 32 S. Der Katalog liegt in einer Ausgabe fürs Publikum und einer für den Buchhändler vor. üinrielis'sebv Luebb., I. 0., Deiprig: Verlagsberiebt 21. Lrgänrter 1919^(ab^6pt^32 ^ ^0^6, umkassend die 3abre Die Literatur. 33. Jg., H. 2. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt. Aus dem Inhalt: E. Starklosf: Was geht auf dem Büchermarkt vor? — W. E. Süskind: Georg von der Bring. — H. Schefsler: Die Geste im Roman. — Kl. Mann: Julien Green. — P. Feld keller: Gras Keyserlings Amerika-Buch. — G. K. Brand: So was von Krieg. Literatur-Nachweis für die Reichs- und preußische Gesetzgebung. Hrsg, vom literarischen Büro des Verlages. Abgeschlossen Juli 1930. 7. Ausg. Berlin-Wilhelmshagen 1930: Wirtschaftsverlag Arthur Sudau G. m. b. H. 248 S. kl. 8° Mk, 2.—. sAnhang zum Gesetzgebungs-Archiv.j Aarxreiter, Hans: liroler ^non^men- und Lseudonz^men-Lexikon mit Register clor Autoren und Monogramme. 2., vorm. u. verb. ^ukl. Liek. 2. Idnr: Lranr ^Vinkler, Verlag »Im kuebladen«. 8. 65—146. Nk. 5.65. s^rckiv kür Didliograpbie, Duck- u. 6i- Mcycrs Historisch-Geographischer Kalender 1931. s34. JgZ Leip zig: Bibliographisches Institut A.-G. 305 Tagesblätter. Mk. 4.—. Jedes Kalenderblatt bringt Unterhaltung und Belehrung in Wort und Bild. Neben prachtvollen Naturbildern aus aller Welt, Porträts und Kunstwerken, Sprüchen, Gedichten findet man zahl- 1049
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