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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-11-06
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1930
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- Deutsch
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X? 258, 6. November 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Kleine Mitteilungen. Austausch von Gastarbcitnchmcrn zwischen Deutschland und Österreich. — Die Delegation für den österreichisch deutschen Wirt- schaftsznsaininenschlns; als Arbeitsgemeinschaft österreichischer wirt schaftlicher Körperschaften beabsichtigt, eine Anstanschaktion in die Wege zu leiten zwischen Söhnen reichsdeutscher und österreichischer selbständiger Kaufleute. Die Aktion ist in der Weise beabsichtigt, daß beispielsweise der Sohn eines reichsdeutschen Kaufmanns etiva auf ein Jahr im Betrieb eines österreichischen Kaufmanns und um gekehrt der österreichische Kanfmannssohn im reichsdeutschen Betrieb zu gleichen Bedingungen angestellt würde. Die Delegation bittet nm Förderung ihrer Aktion und um Namhaftmachung reichsdeutscher Firmeninhaber, die ihre Söhne (Töchter) nach Österreich schicken wollen und bereit sind, dafür österreichische Kaufmannssöhne (Töch ter) in ihren Betrieben anzustellcn. Das österreichische Bundes kanzleramt (Wanderungsamt) hat die Zusage gemacht, alle von der Delegation vorgebrachten Ansuchen wegen Anstellung reichsdeutscher Kaufmannssöhne zu bewilligen, die im Austauschwcge nach Öster reich kommen. Auch das Neichsarbeitsministerium würde keinerlei Schwierigkeiten machen, denn die Zulassung der beiderseitigen Staats angehörigen auf dem Arbeitsmarkt erfolge bereits jetzt mit größtem Wohlwollen. Die Anslandabteilnng ist bereit, Anmeldungen von Mitgliedern weiterznlciten. Den Toten aus dem Weltkrieg 1914—1918. — Am Allerseelen tage 1930 fand im Verlag Herder K Co. G. m. b. H. in Frei- b u rg i. B r. eine Gedenkfeier zur Erinnerung an die Gefallenen aus dem Weltkriege statt, wobei eine Gedenktafel übergeben wurde. Die Freiburger Tagespost vom 3. November enthält darüber folgen den Bericht: Am gestrigen Sonntag versammelten sich die Geschäftsange hörigen des Herderschen Verlagshauscs zu einer schlichten Ehrung der im Weltkrieg gefallenen Mitarbeiter. Familienangehörige der Gefallenen hatten sich auf Einladung des Verlages ebenfalls zahlreich in der Vorhalle des Hanfes eingefnnden. Unser Freiburger Künstler, der akademische Bildhauer Stadel Hof er, übergab die von ihm geschaffene Gedenktafel, eine Steinplatte aus schlesischem Marmor. Diese trägt die 57 Namen der Toten des Verlages und darüber das Verlagszeichen des Herderschen Hauses, den Propheten Jonas, der dem Nachen des Fisches entsteigt: das Sinnbild des Gedankens »Von Nacht zum Licht«. Der Chef des Hauses, Geh. Kommerzienrat vr. Herder, gab in großen Umrissen ein Bild vom Anteil des Verlages am Weltkrieg mit einem warm empfundenen Nachruf für die Gefallenen, deren Namen er verlas. Er mahnte, ihr Erbe der Treue und Pflichterfüllung für Heimat und Volk zu wahren und der Heranwachsenden Generation zu erhalten. »Möge unser Hans«, so schloß der Redner, »ein Hans der zu Gott führenden Arbeit blei ben und damit den Dienst an Volk und Heimat gewährleisten. Dann bleiben unsere Heimgegangenen Brüder über ihren Tod hinaus durch ihre Mahnung unsere Mitarbeiter im Geiste am Wiederaufbau des Vaterlandes.« Als Pfarrherr sprach Stadtpsarrer Bickel ein Gc- denkwort für die Toten und deutete das Verlagszcichen des Hanfes im Anferstehungsgedanken. Es folgten Kranzniederlegun gen durch die Leitung des Verlages, durch die Mitarbeiter der Kon tore und die Angehörigen der technischen Betriebe. Ein mehrfaches Männer-Quartett und ein Bläser-Chor, die sich ans Geschäftsange hörigen znsammcnsetzten, gaben der Feier die musikalische Umrah mung. — An die Angehörigen des Hauses wurde eine kleine Denk schrift verteilt, welche die Namen, die militärische Verwendung und Stellung, die Beförderungen und Auszeichnungen der Gefallenen und ihre Bilder enthält. Die Schrift gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte des Hauses im Kriege und die beiden Lazarette, die im Hause untcrgebracht waren, und gewährt ein Bild von über aus großen Schwierigkeiten jener Zeit (Personalmangel, Papier- und Kahlcnnot, Fliegerangriffe) und bildet so einen Beitrag zur Geschichte unserer engeren Heimat im Kriege. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Am 28. Oktober fand im Gemeindesaale der Lutherkirche ein Vortrag von Herrn Universitäts- Professor v. l)r. Jeremias statt, der den »Kosmos des alten Orients« behandelte. Dieser Vortrag bildete eine Sonderveranstaltung der Buchhändler-Lehranstalt, deren Direktion in dem Streben nach wert vollen Darbietungen für den gesamten Buchhandel hier einen be sonders glücklichen Griff getan hatte. Zu Beginn begrüßte Herr Studiendirektor Korselt im Aufträge des leider am Erscheinen be hinderten Oberstudiendirektors die zahlreichen Gäste und Freunde 1058 sowie die Schüler der Anstalt und rückte die Bedeutung des Herrn Professors Jeremias ins gebührende Licht, indem er einen Überblick über seine Werke gab. Auch sprach er dem Vortragenden im voraus den Dank der Anwesenden, insbesondere den der Schüler aus, die unter den vielen reichen Erlebnissen des Leipziger Studienjahres diesen Abend gewiß noch lange im Gedächtnis behalten würden. Wie stark das Interesse auch sonst für diesen Vortrag war, bewies vor allem die Teilnahme der fremden Konsulate, deren Vertreter man bemerkte. Professor Jeremias gab einen grandiosen Überblick über die feinsten Verästelungen des altorientalischcn Seelenlebens und der gesamten Kulturbahn bis zu den Ägyptern hin, wobei die große Linie der Darstellung durch umfassendes Wissen und eingehende Er kenntnis bildhaft erwuchs. Jeremias bewies von neuem seine große Kunst, über die Reichhaltigkeit urkundlichen Materials beim Zu hörer ein Erlebnis wachsen zu lassen, das jeder als bleibenden Ge winn buchen konnte. Meisterhaft war die Interpretation der Licht bilder, vor allem anziehend die instruktive Schriflentwicklnng vom Bild znm Wortzeichen. So wurde dieser Vortrag zu einem Kunst werk feinster geistiger Kultur, und der herzliche, starke Beifall war sicher nur eiu beredtes Zeichen für den großen Dank, den die Gäste, vor allem die Lehrer und Schüler der Buchhändler-Lehranstalt, dem bedeutenden Gelehrten schulden. vr. Hell mul Richter. »Robinson« Verein jüngerer Buchhändler zu Braunschwcig. — Es sei schon jetzt darauf hingewiesen, daß der Verein im März näch sten Jahres 00 Jahre besteht und, der Tradition folgend, den Ab schluß des vergangenen Jahrzehnts festlich begehen wird. Hoffent lich haben wir die Freude, alle »fahrenden alten Häuser« dann wiederzusehcn. — Das Vereinslcben im letzten Sommer war mehr auf Wanderungen eingestellt: zu ermähnen sind kleinere Radfahr- nnternehmungen, Fahrt in den lieblichen Elm und eine größere Wanderungen im Harz (Goslar, Bockswicse—Hahnenklee nsw.). — Unser Winterprogramm begann mit einem sehr guten Vortrag von Herrn Studienrat Philippson über »Die Entstehung des Versailler Friedensdiktatcs«. Am Sonntag, dem 19. Oktober machten mir einen interessanten Spaziergang durch das Braunschwcig des 15. und 16. Jahrhunderts; weitere Besichtigungen der alten Häuser, stillen Winkel, auch der Museen, werden folgen. Der November bringt uns einen literarischen und einen Herren-Abend sowie den Lichtbildervortrag des wissenschaftlichen Kartographen Herrn P. Diercke: »Die Entstehung des geographischen Kartenbildes«. Wei tere Vorträge werden gehalten über das »Urheber- und Verlags recht« sowie die »Post in alter und neuer Zeit«. »Insel« Arbeitsgemeinschaft Essener Jungbuchhändler. Am Freitag, dem 7. November, abends 8 Uhr findet im Nüttenscheider Hof die nächste Zusammenkunft statt. Diesem Abend sind einige Vorträge, die über die Weihnachtsbnchprodnktion berichten sollen, zu Grunde gelegt. Herr Neher, der Leiter der Arbeitsgemeinschaft, wird über die Neuerscheinungen des Insel-Verlages sprechen und im besonderen das dichterische Schaffen Hans Carossas beleuchten. Fräulein Dürholt wird eine Einführung in die Verlagsprodnktion von C. H. Beck geben, und Herr Kayser über die letzten Kriegsbücher sprechen. — Im Interesse einer gedeihlichen Zusammenarbeit wird zahlreicher Besuch erwartet. »Hauff«, Verein jüngerer Bnchhändlcr C. V., Stuttgart. — Die für das Winterhalbjahr 1930/31 vorgesehenen Veranstaltungen wur den durch einen Vortrag »Gustav Frcytag als deutscher Dichter« van unserem Mitglied, Hern B. Schönfelder, am Mittwoch, dem 22. Ok tober 1930 im Turmzimmer eröffnet. Der Vortragende gab durch seine Ausführungen ein anschauliches Bild von der Person dieses zwar dem heutigen Interesse mehr und mehr entrückten, aber doch immer noch viel gelesenen Erzählers und seines reichen Schaffens. Der von den Anwesenden in reichem Maße gezollte Beifall bewies, daß das gewählte Thema in seiner Ausarbeitung lebhaftem Interesse und voller Anerkennung begegnete. Afh. Vorträge über neue deutsche Literatur in Dänemark und Nor wegen. — Auf Einladung des »Vereins der Freunde deutscher Litera tur« in Kopenhagen und der »Norwegischen Vereinigung für die kulturelle Verbindung mit Deutschland und Österreich« in Oslo hat der Professor Ord. der Kölner Universität Friedrich von der Leyen im Oktober eine Reihe von Vorträgen über »Die deutsche Dichtung der Gegenwart« und »Die neue deutsche Dichtung in der Weltliteratur« in einer Anzahl von dänischen und norwegischen Städten gehalten. In Kopenhagen hat Prof, von der Leyen zweimal gesprochen, davon einmal in der Universität. Aber auch in den kleinen dänischen Städten Aarhus, Rande rs und Aalborg waren die Vorträge sehr gut besucht. In der Universität zu Oslo reichte
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