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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1930
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- 1930-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1930
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X- 227, 36. September 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. düng bei E. S. Mittler in Berlin, I. I. Weber in Leipzig und Carl Gerolds Sohn in Wien erhalten. Wie Bon so war auch er eine sehr gesellige Natur, stand mitten im buchhändlerischen Leben und erfreute sich großer Beliebtheit bei feinen Kollegen. Am 1. Januar 1846 trat I. H. Bon, durch feine langjährige Krankheit veranlaßt, aus der Firma Bon L Pfitzer aus. An seine Stelle kam am 1. Juni 1846 Adolf Heilmann. Die Handlung firmierte nun: Bons Buch- und Musikalienhandlung, Psitzer L Heilmann. Heilmann hatte bei Johannes Müller in Amsterdam, Friedrich Fleischer in Leipzig und in der Kunst- und Buchhandlung von H. L. Voigt in Königsberg gearbeitet. Er war ein begeisterter Natur- und Jagdsreund, ein vorzüglicher Kenner und Sammler der holländischen Malerei und ein beliebter Gesellschafter. Sein charakteristischer Kops ist von dem Maler Rosenfelder auf einer der Rittergestalten des großen Gemäldes »Der Einzug des Hochmeisters in die Marien burg« verewigt. Am 1. Juli 1854 wurde Heilmann alleiniger In haber der Firma, da Pfitzer sgestorben 1859) um diese Zeit ausschied. Bis zum Jahre 1878 war die Firma in seinem Besitz und nahm eine sehr günstige Entwicklung. Am 11. März 1878 übernahm Bruno Gutzeit das Geschäft und führte es unter unveränderter Firma weiter. Gutzeit war ein tüch tiger Buchhändler, dem der Titel Hosbuchhändler verliehen wurde. 18 Jahre widmete er der Firma seine ganze Kraft, bis er sie am 1. Juli 1884 an seine bisherigen Mitarbeiter Willy Schnock und Richard Lachmanski verkaufte. Diese waren bemüht, den Wirkungskreis der Firma zu vergrößern. Sie errichteten im ersten Stockwerk des Ge schäftshauses einen Kunstsalon und versuchten das geistige Leben Königsbergs zu beleben. Neben Büchern führten sie auch Stiche, Gravüren, Gemälde, Plastiken, Porzellan und Kunstgläser. Doch mußten sie 1961 den Kunstfalon wieder schließen, da der Interessen ten- und Käuscrkreis zu klein war. Richard Lachmanski schied um diese Zeit aus der Firma aus. Schnock verlegte 1961 das Geschäftslokal nach der Mllnzstraße 19. Neben dem Buchhandel baute er besonders bas Antiquariat und den Lesezirkel aus. — Herr Schnock, dessen Vater auch Buchhändler war, hatte sich nach Absolvierung des Ste- phaneums zu Ascherslebcn dem Buchhändlerberuf zugewandt, den er 45 Jahre erfolgreich ausgeübt hat. Hatte er auch im Anfang seiner Selbständigkeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die wohl durch die Geschäftsverlegung in das eigene neuerbaute Haus entstanden waren, so zeigte es sich im Verlauf feiner Jnhaberschast, daß er ein äußerst tüchtiger und umsichtiger Buchhändler war. Er machte die Firma zu einer der ersten Buchhandlungen Königsbergs, gliederte ihr eine, zeitweise auch zwei Filialen sowie 19 Bahnhofsbuchhandluugen und einen Verlag an. Jin Jahre 1919 erwarb er die altangeseheue Firma Wilhelm Koch in Königsberg. Fast zu gleicher Zeit zweigte er von der Bon'schen Buchhandlung die Musikalien- und Leihbücherei ab, die er an seinen früheren langjährigen Mitarbeiter Herrn Erich Lubitz verkaufte. Aus die Entwicklung dieses Geschäftszweiges unter Herrn Lubitz gehen wir noch ein. — Da Herr Schnock ohne männliche Nachkommen ist, beschloß er, die vielen Betriebe, die in seiner Hand vereinigt waren, zu teilen, um sich ganz dem neuen Geschäft, der Koch'schen Buchhandlung zu widmen. So verkaufte er am 1. Ja nuar 1921 die Bon'sche Buchhandlung an Herrn Günther Letzsch den jetzigen Inhaber der Jubelfirma. Herr Letzsch stammt aus Dresden. Er hatte bei Georg Tamme gelernt und war dann bei Ludwig Röhrscheid in Bonn tätig. Dieser Firma gehörte er mit Unterbrechung der KriegSjahrc bis zur Über nahme der Bon'schen Buchhandlung als Prokurist an. Durch freund schaftliches Übereinkommen mit der Firma Hirt in Breslau erhielt Sie Verlagsabteilung der Firma, die in der Hauptsache ostpreußische Autoren umfaßt, ihre ursprüngliche Bezeichnung Bons Verlag wieder. In den bisherigen Jahren seiner Jnhaberschast hat sich die Jubelsirma besonders nach der wissenschaftlichen Richtung hin außerordentlich entwickelt, sodaß mit dem Ende 1938 an eine Erweiterung gedacht werben muß. Durch Ankauf des größten ostpreußischen Antiquariats, der Firma Feld. Raabe's Nachf. mit einem Lager von über 280 608 Bänden und eigenem Geschäftshaus, konnte die Antiquariats-Abtei lung im Jahre 1927 ganz wesentlich erweitert werden. Herr Erich Lubitz, der, wie oben erwähnt, am 1. Oktober 1919 Sie Musikalien- und Leihbücherei der Bon'schen Buchhandlung er worben hatte, erlernte den Buchhandel bei Walther Lambeck in Thorn und war dann noch ein Jahr als Gehilfe dort tätig. Am 1. Januar 1916 trat er in Bon s Buchhandlung — Inhaber damals Willy Schnock — ein. Durch die Einberufung zum Heeresdienst, Anfang 1915, wurde seine Tätigkeit unterbrochen. Nachdem er im Januar 1919 zurückgekehrt war, ging er wieder zu Bon's Buchhandlung und er warb dann am 1. Oktober des gleichen Jahres von Willy Schnock die Zettschristenabteilung, die Musikalienlrihanstalt, die Leihbücherei, die Musikalienhandlung und den Lesezirkel. Victor Niekien trat ihm als Teilhaber zur Seite. Sie firmierten E. Lubitz L Co., vorm. Bons Musikalienhandlung und Leihbibliothek. Der Mitinhaber Victor Niekien schied im Jahre 1922 wieder aus, seitdem ist Herr Lubitz Alleininhaber. Seit 1828 trägt die Firma den heutigen Namen: E. LubttzLCo-, vorm. Bon'LLeihbüchereiund Zeitschriftenhandlung in Königsberg. Im Oktober 1922 erwarb Herr Lubitz den größten Teil der alten Leihbücherei Baltrusch i» Königsberg, zwei Jahre später kaufte er die ganze Novi- täten-Leihbllcherei der Buchhandlung Hübner L Matz in Königsberg, die 1864 gegründet war. Auch Ser Jllterbock'sche Zeitschristenlese zirkel ging 1922 in seinen Besitz über, der durch Angliederung eines Ärzte- und eines Architekten-Lesezirkels der größte des Ostens wurde. Im Jahre 1925/26 konnten in Tilsit, Allenstein und Insterburg selb ständige Lesezirkel errichtet werben, die jedoch 1927 wieder verkauft wurden. In diesem Jahre ging die Musikalienhandlung und der Königsberger Lesezirkel ebenfalls in anderen Besitz über. Herr Lubitz widmet sich nun ganz der Zeitschristenhandlung und der Leihbücherei. So ist die von Jean Henri Bon gegründete Firma heute ge trennt in den Händen der Herren Günther Letzsch und Erich Lubitz und zwar so, daß Herr Letzsch unter der Firma Bon's Buchhandlung und Antiquariat die Buchabteilungen führt und Herr Lubitz die Leih bücherei und Zeitschristenhandlung unter der Firma E. Lubitz L Co., vorm. Bon's Leihbücherei und Zeitschristenhandlung. Beide Firmen sind wohl angesehen und werden von ihren Inhabern mit besten Er folgen geleitet. Ivo Jahre bestehen am 1. Oktober 1936 serncr: Die Leihbibliothek Julius O. Krick, A. B. Laeisz Nachf. ln Hamburg — die Fr. Lehmanns Buchhandlung Otto Kreßmann Nachfolger, Jacob Peth in Zwei brücken — Franz C. Mickl Buchhandlung u. Antiquariat sFranz Ungcr) in Wien. Die Leihbibliothek Julius O. Kricke, A. B. Laeisz Nachf. in Hamburg kann am 1. Oktober ihr lüüjäh- riges Bestehen feiern. Sie wurde von Anton Bernhard Laeisz als Leihbibliothek und Buchhandlung in Hamburg gegründet. Obwohl es Laeisz nur acht Jahre vergönnt war, seinem Geschäft vorzu stehen — er starb bereits 1838 —, hat er die Leihbibliothek doch schon sehr großzügig ausbauen können; der Bllcheroerkauf wurde nur in kleinem Maßstab betrieben. Weit über Hamburgs Grenzen hinaus war Laeisz' Leihbibliothek bald bekannt. Tatkräftig wurde der Gründer von seinem Geschäftsführer, Adolf Theodor Seegers unter stützt, der nach seinem Tode das Geschäft auch für die Witwe weiter- fllhrte. Am 1. Oktober 1841 trat der am 2. März 1828 geborene Sohn Gustav Adolph Laeisz als Lehrling in das Geschäft ein, arbei tete von 1847 bis 1852 als Gehilfe und wurde am 1. Januar 1853 zusammen mit A. T. Seegers Teilhaber. Die Abteilung Buchhandel wurde im September 1864 an Gustav Adolph Schonlau verkauft, der sie unter seinem eigenen Namen weitersührte. Nach Schonlaus Tode erlosch die Firma im Jahre 1874. Die gesamten Lagervorräte sowie die Bücher und Journalsortsetzungen gelangten durch Kauf im April 1874 an Paul Gerth, der damit unter seinem Namen eine neue Firma errichtete. Ein Jahr später wurden Gust. Ad. Laeisz und A. Th. Seegers Teilhaber dieser Firma, die dadurch den Namen Gerth, Laeisz L Co. erhielt, den das Sortiment — jetzt im Besitz von Arnold Laeisz — noch heute führt. Die Leihbibliothek verblieb im Besitze der Witwe A. B. Laeisz, von G. A. Laeisz und A. T. Seegers, bis am 1. Januar 1877 die Witwe und am 1. Juli 1884 A. T. Seegers ausschieden, sodaß G. A. Laeisz bis zu seinem Tode am 3. März 1964 Alleininhaber war. Von diesem Tage an leiteten die Söhne von G. A. Laeisz, Hans und Arnold sowie der seit 1874 als Gehilfe, seit 1891 als Prokurist in der Firma tätige Julius O. Kricke das Ge schäft nach den testamentarischen Bestimmungen von G. A. Laeisz für Rechnung der fortgesetzten Gütergemeinschaft weiter. Am 13. Fe bruar 1908 übernahm Hans und Arnold Laeisz die Firma, in die am 24. März des gleichen Jahres dann auch auch Herr Kricke als Teil haber eintrat, auf eigene Rechnung. Arnold Laeisz schied 1911 aus der Firma aus, Hans Laeisz verstarb am 5. Juli 1918 aus dem Vor marsch In Galizien. Die Firma blieb nun im Alleinbesitz des Herrn Julius O. Kricke, der seit 1928 Julius O. Kricke, A. B. Laeisz Nachf. firmierte. Heute umfaßt die Leihbibliothek die Literatur von neun Spra chen. Als Zeichen des guten Rufes der Firma dürfte es gelten, baß sie auch in anderen deutschen Großstädten zahlreiche Abonnenten hat; bis zum Kriege auch im fernsten Ausland. — Es ist ja leider so, baß das besinnliche Lesen der früheren Zeit jetzt fast ganz ausgehört hat. Neuerscheinungen der Romanliteratur, selbst Werke von literarischem 843
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