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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1930
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- Deutsch
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siP 223, 28. September 1830. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Verlängerung der Zahlungsziele hinstreben. Das sei wirtschaft lich das einzig Mögliche und Vernünftige. Am besten sei Rück kehr zur Jahresrechnung. Nicht auf den von der Abrechnung erfaßten Zeitraum komme es an, sondern auf die Korrektheit und Sicherheit derselben überhaupt. Die aber würden gerade gefähr det durch unnötig verkürzte Zahlungsziele. Die Referate über die Adreßbuchaufnahme-Fragen lagen in Händen von Herrn Focken und Herrn Fernau. Herr Focken, der als letzter vor der Frühstückspause sprach, vertrat die Forde rung möglichster Einschränkung der Adreßbuchaufnahmen. Er wandte sich insbesondere gegen Warenhäuser und Vereinsbuch handlungen. Herr Fernau wies demgegenüber nach, daß schon bisher weitestgehende Zurückhaltung in den Neuaufnahmen be folgt werde. Er brachte die seinerzeit schon von Herrn Hans Bolckmar bearbeitete Wiederverkäuferordnung in Erinnerung, von der er allein einen Ausweg aus dem jetzigen Dilemma er wartet. An der Aussprache beteiligten sich Frau Mund — mit ihr ergriff zum erstenmal während seines mehr als 100jährigen Bestehens eine Frau in einer Versammlung des Börsenvereins das Wort —, ferner die Herren Reinecke, vr. von Zador-Budapest und Langewiesche-Ebcrswalde. Zusammenfassend bemerkte Herr Or. Oldenbourg, daß die Adreßbuchreform vorläufig wohl hinter der Verkehrsordnungsrevision zurückstehen müsse. Uber die Nor mung der Fakturen und Bestellzettel referierte Herr Lange- wiesche-Eberswalde an Hand eines sehr umfang- und lehrreichen Anschauungsmaterials. Seine Ausführungen wurden ergänzt durch Herrn Schulz von der Werbestelle des Börsenvereins und Herrn Herbert Hosfmann-Stuttgart, der den Standpunkt des Deutschen Verlegervereins vertrat. An der Aussprache beteilig ten sich außerdem noch die Herren Lempp-München, vr. F. Oldenbourg und Di. Helmuth von Hase. Über die Ausgestaltung der Freizeiten referierte Herr Rei- necke-Magdeburg. Auch der Kreisausschuß hatte sich schon tags zuvor mit der Frage beschäftigt und seine Stellungnahme in erster Linie in die Bitte zusammengesaßt, daß der Vorstand des Börsenvereins die Freizeiten weiterhin sichtbar unterstützen möge, was von diesem auch zugesagt wurde. Aus Einzelheiten des Freizeitenreferats einzugehen, würde hier zu weit führen. Es ist aus der Versammlung heraus angeregt worden, daß so wohl das Referat des Herrn Reinecke wie die oben erwähnten Verhandlungen über die Normungsfrage der buchhändlerischen Allgemeinheit zugänglich gemacht werden möchten. Den Schluß bildeten endlich die Referate der Herren Marcus-Breslau und Lempp-München über Werbungsfragen. Herr Marcus äußerte sich insbesondere zu dem oben bereits er wähnten neuen Preisausschreiben sowie zu dem Gedanken einer Zusammenkunft der Vertrauensleute der Kreis- und Ortsver eine im Januar zur Vorbereitung des Tages des Buches. Herr Lempp nahm erneut zu allen Möglichkeiten der Buchwerbung Stellung. Beide Redner warben dafür, in der Werbung nicht zu erlahmen. In der Aussprache wies Herr Houtrouw-Berlin insbesondere noch auf die Ausnutzung der Rundfunkbuchwerbung hin. Er verwies dazu auf ein von der Werbestelle des Börsen vereins neu geschaffenes Plakat »Bücherstunde im Rundfunk». Herr Generaldirektor Or. Heß ergänzte noch die Ausführungen des Herrn Lempp über die Pressestelle des Börsenvereins. Fest zustellen ist übrigens, daß die Pressestelle die älteste Einrichtung des Börsenvereins in bezug auf die Werbung ist. Sie stammt schon aus der Kriegszeit und hat mit unbestreitbarem Erfolg gewirkt. Zum Thema Werbung gehörten schließlich auch die Filmvorführungen, die schon am Sonnabend abend stattgefunden hatten. Es handelte sich um Werbefilme des Einzelhandels, die vielleicht vom Buchhandel ebenfalls eingeführt werden könnten. In einem kurzen Schlußwort dankte Herr Di. Oldenbourg allen Referenten und Debatterednern. Ihm selbst aber sprach Herr Di. Ruprecht den Dank der Versammlung für die geschickte und erfolgreiche Verhandlungsleitung aus. Um 6 Uhr versammelten sich die Teilnehmer zu dem ge meinsamen Festessen im Achtermann. Herr vr. Oldenbourg er griff hier noch einmal das Wort. Er wollte, wie er sagte, gerade 820 in der festlichen Stunde unterstreichen, wie es bei den Teilneh mern innerlich aussehe. An einem der Goslarer Häuser habe er den Spruch gesunden: Ach Gott, wie geht das immer zu, daß mich einer hasset, dem ich nichts tu. Und sich so sehr bekümmert umb mich, da er doch genung zu thun hat vor sich, mir nichts gönnet und nichts tut geben Muß doch leiden, daß ich lebe. Der Spruch gebe zu denken und Passe auch auf den Buchhandel, zumal in seiner jetzigen Lage. Alle möglichen Leute suchten den Buchhandel etwas am Zeuge zu flicken. Wer sich aber so um ihn bekümmere, obwohl er ihm nichts schenke, der sollte doch lieber bei sich selbst erst einmal nach dem Rechten sehen. Der Buch handel sei gar nicht so schlecht, wie er manchmal gemacht werde. In seiner Organisation habe er sogar manches vorgemacht, was sich selbst die hohe Politik zum Muster nehmen könne. Der deutsche Buchhandel war geeint, ehe es noch eine deutsche Ein heit gab, und die großdeutsche Frage ist für ihn längst gelöst. Wahlgeometrie gehe den Buchhandel nichts an. Aber er habe doch ein Interesse daran, zu sehen, wohin die Wirtschaft nun gehen solle. Die Wirtschaftsnöte seien noch immer dieselben. Vielleicht könne hier noch ein anderer Goslarer Hausspruch Rat geben: Schweig, Hab GeduM und nit verzag, Wenn dich trifft Abgunst, Neid und Plag. Mit Vorwürfen an den Nachbarn, ob Sortiment oder Verlag, sei wenig erreicht. Man müsse schweigend und unverzagt ge meinsam durchhalten. Vertrauen müsse Gemeingut werden. Das ergäbe die beste »Berkehrsordnung». Zusammenstehen müssen wir aber auch über den Beruf hinaus, alle als Deutsche, nicht nur übrigens als Reichsdeutsche. So werde alles zu überwinden sein. Der deutsche Buchhandel weise seit über 100 Jahren einen Zusammenschluß von besonderer Reife auf. Den könne sich das deutsche Volk durchaus zum Muster nehmen. Der Redner jchloß mit einem dreifachen Hoch auf das Vaterland und das deutsche Volk. Reicher Beisall lohnte ihn, und die Versammlung sang das Deutschlandlied. Die Stimmung wurde im weiteren Ver lauf auch durch das launige Festlied*) gewürzt, das wieder Herr Hayno Focken geliefert hatte, der nun schon traditionelle xoeta laursatus des Buchhandels bei allen seinen festlichen Gelegen heiten. Im Ganzen kann der Buchhandel mit seiner diesjährigen Herbstversammlung durchaus zufrieden sein. Es ist manche Frage in eifriger Arbeit gefördert worden, und die gemeinsam verlebten Tage werden allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben. Der katholische Buchhandel auf dem Katholikentag in Münster. Einer Einladung der Aschendorffschen Verlagsbuchhandlung folgend versammelten sich die Mitglieder der »Vereinigung des katholischen Buchhandels« am 6. September nachmittags 2,30 Uhr in den Geschäftsräumen Aschendorffs. Außer diesen hatten zahl reiche Ehrengäste der Einladung Folge geleistet, sodaß etwa 00 Per sonen sich zu dem veranstalteten Tee einfanden. Unter den Gästen bemerkte man unter anderm den Präsidenten des Zentral-Komitees des Katholikentages, den Fürsten zu Löwen st ein, den I. Prä sidenten des Katholikentages, Grafen von Neipperg, den Hochwürdigsten Abt vr. Raphael MolitorO 8. L., Negierungs vizepräsidenten vr. Hettlagc, Oberbürgermeister vr. Sp er lich, den Staatssekretär z. D. vr. Brugger, Geheimen Lega tionsrat vr. Terdenge vom Auswärtigen Amt, Direktor Mar - schall vom Zentralbildungsausschuh der Katholiken Deutschlands und zahlreiche Universitätsprofessoren und sonstige Vertreter des katholischen Geisteslebens des In- und Auslandes sowie die beiden Ehrenmitglieder der Vereinigung des katholischen Buchhandels, Geh. Kommerzienrat P u st e t und Geh. Kommerzienrat vr. k. e. Her der, der verdiente Präsident des Freiburger Lokalkomitees. Neichs- *) Eine Anzahl Exemplare steht auf Verlangen bei der Werbe stelle zur Verfügung.
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