Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1930
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- 1930-09-25
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- 25.09.1930
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 323, 25, September 1830. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. fessor Merian^Genast wußte seinem warmherzigen Vortrag so man cherlei aus eigener Familienüberlieferung und aus persönlichem Erinnern beizusteuern, und auch der Direktor, Herr Professor vr. Deetjen, der in dankenswerter Weise die vielen Wünsche der An stalt um Sondcrführungen stets zu erfüllen weih, übernahm selbst eine Gruppe und hinterließ durch die sachlich knappe, bewußte Art, die allem eine gegenwärtige Bedeutung abzugewinnen wußte, einen tiefen Eindruck. Im Goethe- und Schiller-Archiv opferte Herr Professor vr. Hecker, der Hüter der dort aufbewahrten Schätze, mehr als zwei Stun den seiner Zeit. Er begann damit darzulegen, warum die Hand schriften — alle längst gedruckt — eine Kostbarkeit bedeuten, die im mer wieder neu ausgeschöpft werden muß. Bald aber, im Fortschreiten von Blatt zu Blatt, von Tisch zu Tisch, eröffnete er immer mehr und immer tiefere Einblicke in die Seele der Schassenden und das Wesen der dichtenden Kunst, und — um nur Beispiele aufzuzählen — das Liederbuch Annette, der Urfaust, der Abschiedsbrief aus Wetzlar, Irgend einer der Briefe an Charlotte von Stein, ein Entwurf von Schillers Hand gewinnen als der Niederschlag persönlichsten Aus drucks ein Leben, das der Druck nie vermitteln kann. Und wie es von Wort zu Wort, von Satz zu Satz hinreißender aufsprühte, so wuchs in den Hörern die verhaltene Begeisterung von Minute zu Minute, und es wurde nur eins bedauert: daß auch dies Erlebnis, wie alles Schöne, einmal zu Ende gehen mußte. Ein Gefühl unvergänglicher Dankbarkeit erfüllte die Weimar fahrer für alle, die ihnen den Geist einer verehrungswürdigen Zeit erweckt haben. Sie empfanden, daß der Kranz, den man in der Für stengruft huldigend auf die beiden Mahagonisärge niederlegte, nicht Gestorbenen galt, sondern Lebenden. Sie danken auch dem Leiter der staatlichen Museen usw., Herrn Professor vr. Wahl, der die Be dingungen für die Besuche vergünstigte; und die Leiter der Ausflüge, der Oberstud»endirektor der Anstalt, Professor vr. Frenzel, Studien direktor Korselt und Studienrat Friese, schließen sich ihrem Dank an und glauben, allen Schülern und Schülerinnen die Wege zu einem tiefen Erleben recht gebahnt zu haben. b'e. Uber das Werfen von Buchdecken. — Von der Stuttgarter Ver leger-Vereinigung wird uns mitgeteilt: Zum Nutzen unserer Kol legen geben wir nachstehend die Erfahrungen wieder, die ein hiesiger wissenschaftlicher Verlag im Kamps gegen das häßliche Krumm werden der Einbanddecken gemacht hat. Wir verweisen in dem Zu sammenhang auf den vor 2 Jahren abgehaltenen Vortrag des Herrn Nitz (R. Oldenbourg, München), bei dem ebenfalls Stoffzusammen setzung, Trockenmethoden und die Laufrichtung der Pappen als die wichtigsten Faktoren bezeichnet wurden. Sollten die nachstehend empfohlenen Pappen aus Mitteldeutschland in diesen Beziehungen günstiger sein, so wird man zweckmäßig bei der Buchbinderei auf deren Verwendung dringen. Ein endgültiges Urteil über das Ver halten wird man aber auch dann wohl erst bekommen, wenn solche Decken aus mitteldeutschen Pappen im Winter größeren Schwan kungen von Temperatur und Feuchtigkeit ausgesetzt werden. »Versuche nach allen möglichen Richtungen haben gezeigt, daß der wesentlichste Faktor beim Werfen der Buchdeckel die Pappe ist. Bei dieser spielt die Qualität d. h. die Zusammensetzung der Her stellungsprodukte eine große Rolle. Mit den bisher verwandten Pappen konnte in unserem Verlag kein befriedigendes Ergebnis er zielt werden, trotz radikaler Versuchsmittel. Mit mitteldeutschen Pappen konnten jedoch jetzt gute Erfolge verzeichnet werden, näm lich das erwünschte leichte Werfen der Deckel dem Buchblock zu. Ergebnisse aus der Jahreszeit, in der geheizt wird, können heute allerdings noch nicht gegeben werden. Außer beim Papier ist natürlich auch für die Pappen die Laufrichtung wichtig. Beide müssen längs des Buchrückens verlaufen. Lauf richtung der 70 X 100 Pappen geht der Länge nach, was der Buch binder beim Herausschneiden beachten muß. Gleichfalls hat er darauf zu achten, daß Vorsatz und Leinwand ebenfalls so herausgeschnitten werden, daß ihre Laufrichtung parallel zum Rücken verläuft. Der Einbandpreis kann sich dann allerdings durch Abfallverschnitt um einige Pfennige erhöhen. Ferner kommt für Pappen aus Mittel deutschland eine Frachterhöhung um 6.— NM. für je 100 kg in Frage. Ballon-Mattleinen sind besonders gefährlich und begünstigen bas Werfen. Stark apprettierte Stoffe lassen sich besser verarbeiten. Interessant ist übrigens, daß beim Deutschen Buchbindertarif das Papier mit verkehrter Laufrichtung verdruckt ist!« (Mitgeteilt von W. Th. Schmidt im Hause Ferdinand Enke, Stuttgart.) Eine interessante Zusammenarbeit zwischen Leipziger Buchhandel und Lichtspielgewerbe wird, w-ie uns mitgeteilt wird, gelegentlich der Leipziger Uraufführungen zweier bedeutsamer alpiner Filme Zustandekommen. Der Leipziger Filmschriftsteller Walter Stein hauer, der sich schon gelegentlich der Uraufführung des Sven Hedin-Filmcs als »Verbindungsmann« zwischen Buchhandel und Filmtheater erwies, regte für die bevorstehenden Aufführungen des Matterhorn-Filmes »Der Sohn der weißen Berge« (Das Geheimnis von Zermatt) und »Stürme über dem Mont- Blanc« eine Gemeinschaftsarbeit zwischen den maßgebenden Leip ziger Sortimentsbuchhandlungen und den UT-Lichtspielen, Hain straße, an, die beide Filme bringen werden. Verschiedene Leipziger Sortimenter haben ihre Beteiligung an dieser Zusammenarbeit be reits zugesagt. Es würde sich dabei darum handeln, daß die Buch handlungen in ihren Schaufenstern Zermatt-, Matterhorn- und Mont-Blanc-Literatur sowie Werke über Alpinismus und Skisport im allgemeinen ausstellen und dabei gleichzeitig wirksame Photos aus den erwähnten Filmen zeigen. Das Lichtspieltheater würde durch Hinweise auf die sich beteiligenden Buchhandlungen in den Ankündigungen der Filme in den Tageszeitungen aufmerksam machen, an der Kasse des Theaters Prospekte verteilen und im übrigen einen Film vorführen, der auf die Ausstellungen der sich beteiligenden Buchhandlungen hinweist. Es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß diese Gemeinschaftsarbeit schon deshalb beim Publi kum Beachtung findet, weil ja der Beginn der Skisport-Saison un mittelbar bevorsteht und bei dem ständigen Anwachsen der großen Gemeinde der Alpinisten durchaus die Möglichkeit besteht, daß die geschickt durchgeführte Propaganda für die alpine Literatur das Weihnachtsgeschäft in wirksamer Weise beeinflußt. Ev. Jungbuchhändlcrkreis, Kreis Süd. — Der evangelische Jungbuchhändlerkreis Süd, der sich auf dem Lauenstein (Freizeit 1930) bildete, möchte nun seine Winterarbeit aufnehmen und dazu mit den jungen Kollegen in Verbindung treten. Für 4. und 5. Ok tober (Sonnabendabend und Sonntag) laden wir zu einer Wochen- endfreizeit auf Schloß Solitude bei Stuttgart ein. Programm: Sonnabendnachmittag: Eintreffen in Stutt gart. — Sonnabendabend: Begrüßung und gemeinsames Abendbrot auf einer der Höhen Stuttgarts. — Ein Verleger erzählt aus seiuen Erlebnissen. — »Bericht über die deutsch-österreichische Arbeitswoche« von Wilhelm Richter. — Sonntagmorgen: Evangelische Buchkunde und evangelische Buchkritik (Referat Syndikus H. Gaede, Leipzig). — Sonntagnachmittag: Gemütliches Beisammensein. — Gelegenheit zum Kennenlernen. — Spiele oder Fortsetzung der Aussprache nach Bedarf. Zum Übernachten ist eine schöne Jugendherberge vorhanden, auf Wunsch auch einfache Zimmer im Gasthof. Wir freuen uns, wenn wir möglichst viele Kollegen am ersten Oktobersonntag auf der Solitude begrüßen dürfen, auch Chefs sind eingcladen und will kommen. Anmeldungen sind zu richten an Walter Weitbrecht, Stuttgart, Marienstraße 11, Telefon 73146. Verein jüngerer Buchhändler, Halle a> d. S> — Am 7. September d. I. feierte der Verein jüngerer Buchhändler zu Halle sein 86. Stif tungsfest. Die Festteilnehmer fanden sich gegen >62 Uhr im Heide schlößchen, Dölauer Heide, zu einem delikaten Gän-sebratenessen ein. Nach der Begrüßungsansprache unseres 1. Vorsitzenden, Herrn Schied, gab unser Ehrenmitglied, Herr Prokurist Rößler, einen kurzen Über blick über die Gründungsgeschichte und Entwicklung unseres Ver eins im Wandel der Jahre, der mit außerordentlichem Interesse ent gegengenommen wurde. Zwischen Kurzweil und Tanz vergingen die Stunden wie im Fluge, besonders da ausgezeichnete künstlerische Dar bietungen das Fest verschönten. Nur zu bald war die Zeit des Auf bruchs herangerllckt und mit dem letzten Heidezug fuhren die Teil nehmer wieder nach Halle zurück, alle mit der Genugtuung, wieder einmal schöne Stunden verlebt zu haben. Aus Frankreich. — Die französischen Zeitungskioske dürfen keine Bücher verkaufen, die teurer sind als 2.50 Franken. Letzthin jedoch richteten sie an den Pariser Polizeipräfekten ein Gesuch, um zum Verkauf von Büchern mit einem Preis bis zu 7.50 Franken die Erlaubnis zu erhalten. Hiergegen schritten die Pariser Sortimenter und Verleger ein. Die Gründe, die zur Ab lehnung des Gesuches der Zeitungskioske führten, sind in der Haupt sache folgende: Da die Kioske auch abends verkaufen dürfen, würden sie den Buchhandel schädigen. Die Kioske würden ferner zu Bücher laden umgewandelt, was dem Absatz der Zeitungen schaden müßte. Die Behauptung der Kioskeinhaber, daß die Auswahl derjenigen Bücher, die sie verkaufen dürfen, infolge des niederen Maximal preises von nur 2.50 Franken zu klein sei, ist unrichtig — ein ein ziger französischer Verlag bietet rund 1500 verschiedene Werke zu diesem niederen Preis. Für den Pariser Polizeipräfektcn war ferner der Grund maßgebend, daß die zum Bücherladen gewordenen Kioske die sowieso schon sehr großen Verkehrsschwierigkeiten von Paris noch steigern müßten. — 931
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