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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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X. 107, IO. Mai 1930. Redaktioneller Teil. — Svreckisaal. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. und Bücher in ihrer Sprache kaufen, um so die äolischen Schriftsteller und Verleger zu ermuntern, sich noch mehr um diese Sprache zu kümmern. »Gemeinsame Werbung« war wieder einmal der Gegenstand eines Vortrages des Mitgliedes des Handelsministeriums Crawsord. Die Welt sei heute vollkommen verwirrt in Politik, in der Wirtschaft und in der Gesellschaft, aber auch in der Art der Erholung. Dazu kommen die Handelsschwlcrlgkeiten. Dies alles hindert den Verlaus von Büchern. Aber nur durch Bücher kann der verwirrte Zeitgenosse zum klaren Nachdenken kommen. Buchkausen lst kein Vorrecht einer gewissen Klasse, Bücher gehören allen, sie sind nur in geringerem Maße eine Geldfrage. Daher müsse man sich zufammenschlicßcn zu gemeinsamen Anzeigen, 100,000 L sei gewiß ein Betrag, den der Ver lagshandel tragen könne, SO OM L sei aber die geringste Summe da für usw. Ein Verleger antwortete ihm und erwähnte, daß der Ver such gemeinsamer Werbung gemacht sei, aber keine Erfolge gehabt hätte, da zu geringe Beträge etngegangen wären. Ein anderer sagte, daß es 25 Verleger im Lande gäbe, die jeder 50 000 1 Umsatz hätten, meist aber mehr, daß aber, wenn die Großen nicht mitmachten, alle kleineren Verleger alle Beträge, die sie sonst sllr eigene Werbung ausgäben, nur sür Gesamtwerbung benutzen sollten f dann würde ein neuer Versuch, die Gemelnschaftswerbung einzusllhren, wohl Ersolg haben können. Für größere Verbreitungsmöglichkeitcn englischer Bücher tu Frankreich setzt sich die Verlags- und Großbuchhandlung Hachette in Paris ein. El» Mitglied dieser Firma hat sich mehrere Monate in England aufgehalten und alle Verlagsorte dort besucht. Man sagt, daß sich seit dem Kriege sehr viele Engländer wegen der billigen Lebensmöglichkciten in Frankreich niedergelassen haben. Es gibt sogar ein Scherzwort, nach dem es manchmal schwer sein soll, in Paris aus der Straße jemanden zu finden, der französisch spräche. Diese im ganzen Lande verstreuten Engländer sollen jetzt durch eine neue Organisation besser ersaht werden, und dafür wollen Hachettes sorgen. Der kudlisüer anä Looirseller will dem Buchhandel eine neue Verkausshilfe geben. Er gibt ab Ansang April jeder Nummer einige Anzetgenseiten bei, dke nur einseitig bedruckt sind, besseres Papier haben, abtrennbar sind und zur Werbung im Buchladen bestimmt sein sollen. Die erste Nummer hat 8 solche Blätter betgehestet. Hierzu werden Mappen ausgcgeben mit Aufhängevorrichtung und der Auf schrift t »Letzte Nachrichten über wichtige neue Bücher. Zur Benutzung für die Kunden«. Die Mappen sind zum Aushang ln der Buchhand lung bestimmt, die einzelnen Blätter können aber auch sllr die Schau- senster benutzt werden. ?ubliskers' Eircular gibt eine Anregung der Dimss wieder. Bei den zahlreichen Erörterungen darüber, ob es zu viele Bücher gäbe, und, wenn das der Kall sei, was dagegen zu machen wäre, hat man oft gesagt, die Schuld läge an der tatsächlichen Unzerstörbarkeit der Bllcher. Jede andere Ware würde ausgcbraucht oder verginge, nur Bllcher blieben am Leben, und jedes alte Buch drücke aus die neuen. Nun hatten die Dimes vorgeschlagen, neue Bllcher, die nur einen Augenblickswert haben, mit einer Farbe zu drucken, die nach einer gewissen Zeit von selbst verschwände, kublisüers' Eireular meint aber dazu, daß damit der heutigen itbersllllung mit Büchern nicht abgeholsen werden könne. — In der gleichen Zeitschrift schreibt ein alter Antiquar mit OOjährlgcr Berussersakrung über das Bllcher- sammeln der Frauen. Es handelt sich um alte Bücher. Der erfahrene Mann sagt: Das Bllchersammeln hört, einige schöne Ausnahmen zu gegeben, mlt der Heirat aus seine ähnliche Meinung hat ja schon Meininger vertreten, der Ubrstzr.j. Frauen lammeln chinesi sches Porzellan, Silber und alte Möbel, alte Einbände und Bücher, soweit sie zu den Möbeln gehören oder passen. Diese zusammen mit dem letzten Buch aus der Leihbücherei decken das Bedürfnis nach Lite ratur. Wenn alte Bücher gesammelt werden, so bedeutet dies den Ansang vom Ende. Die Reinmachcwut der Frauen tötet schnell die Leidenschaft sllr alte Bücher. Sch. Verkekrörrackrickten. Unzulässigkeit des im Buchhandel üblichen Nummernzeichens auf Büchcrzetteln und Drucksachen. — Trotz der wiederholten Hinweise im Börsenblatt aus die Unzulässigkeit wird das im Buchhandel üb liche Zeichen H: sür die Nummer aus Bücherzetteln und Drucksachen immer wieder angewendet. Der Verlag beklagt sich, daß ihm aus der Nichtbeachtung dieser Vorschrift unnötige Mehrkosten entstehen, denn die Sendungen mit dem Nummernzeichen werden nicht zu dem ermäßigten Porto befördert, sondern mit Strafporto belegt. Wir bitten erneut um Beachtung der Vorschriften. Sprecksaal lOhne Verantwortung der Echrtstlettung: jedoch untertteae» alle Einseadunge» den Bestimmungen über die Verwaltung beS Börsenblatts.) Sungbuchhändlerische Antwort auf Borchardt's Borstob gegen den deutschen Buchhandel. Länger läßt sich die ausführliche Auseinandersetzung mit der Bremer Rede in unserer Zunft nicht hinausschteben, zieht diese doch in der Öffentlichkeit und in der Presse immer weitere Kreise. Der soeben erscheinende neue Jungbuchhändler-Rund- brief Heft 16 ist deshalb ganz der Auseinandersetzung mit Borchardts Rede »Die Aufgaben der Zeit gegenüber der Lite ratur« gewidmet und bedeutet als eine ins Positive weisende Kritik für jeden Buchhändler ein Dokument zur WaPpnung gegen ungerecht fertigte Vorwürfe. Es ist nicht mehr als gerecht, zu Beginn der Auseinandersetzung einem buchhändlerischen Freunde Borchardt, M. Niderlechner, zur Verdeutlichung von dessen Werk und Persönlichkeit das Wort zu geben. Der Literarhistoriker Prof. vr. Kleinberg zeichnet an schließend den sozialen Hintergrund. Er gibt das sachlich begründete Bekenntnis zur Gegenwart und Zukunft, zu den neuen Lebensformen, die der heutigen Verlagerung der gesellschaftlichen Kräftefelder ent sprechen. Volksbibliothekar Hofmann zeigt aus der Praxis der Büchereiarbeit die Aufgaben der praktischen Literaturpslege in un-^ mittelbarer Verbindung zur Klassenlage und -Aufgabe. Lehrer Ernst Fuege behandelt den unheilvollen Riß zwischen Leben und Literatur, zwischen Zweck und Sinn. Volksbildner vr. Fritz Klatt erörtert die sprachliche Aktivierung in der Gruppe, die Entwicklung eines eigenen sprachlichen Lebens als Mittel zur modernen literari schen Erziehung. Buchhändler Hans Bott bekennt sich für die junge Generation entschlossen zur Gegenwart als der natürlichen Grund lage jeder in die Zukunft gerichteten Weiterentwicklung. Student Werner Döring beleuchtet die Wechselwirkung zwischen Zeit und Lite ratur. Mit vr. Paul Fechter hat der Berusskritiker das Wort zu Bemerkungen über die Grundlagen einer fruchtbaren Literatur kritik. Bibliothekar vr. Rang, Köln, gibt aus sozialpädagogischer Einstellung heraus positive Forderungen für die Gestaltung der Buchkritik. Mit betontem Gewicht stehen am Schluß die den Buchhandel unmittelbar angehenden Äuße rungen. Bott läßt in der Besprechung eines Buches des franzö sischen Verlegers Grasset interessante Streiflichter auf die von Bor chardt so stark betonten ausländischen Verhältnisse fallen und Prof, vr. Menz behandelt das für die Erörterung aller buchhändlerischen Streitfragen grundlegende Problem: Die wirtschaftlichen Hinter gründe des Buchverlages. Das Schlußwort hat Direktor Georg Eltzschig, Bremen. Erst die eigene Lektüre wird jeden Buchhändler von dem Wert dieses Borchardt-Sonderheftes überzeugen. Darum bestellen Sie sofort bet der Generalauslieserung F. Volckmar, Leipzig, ein Exem plar zum Nettopreis von NM. 1.60. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachungen: Gesamtvorstand des B.-V. betr. Haupt versammlung. S. 441 / Verein der Deutschen Antiquariats- u. Exportbuchhändler betr. Hauptversammlung. S. 444. Artikel: Unlauterer Wettbewerb. Von Gen.-Dir. vr. Heß. S. 444. 12. Vertreterversammlung der sächsischen Jugendschriftenaus schüsse. S. 445. Neue Zeitschriften und periodische Erscheinungen. S. 446. Kleine Mitteilungen S. 447—448: Jahrestagung des Deut schen Museums in München / Aus Groß-Britannien. Verkehrs Nachrichten S. 448: Unzulässigkeit des im Buch handel üblichen Nummernzeichens auf Bücherzetteln und Druck sachen. Sprechsaal S. 448: Jungbuchhändlerische Antwort auf Borchardts Vorstoß gegen den deutschen Buchhandel. Berantwortk. Schriftleiter: Franz Warner. — Verlag: Der Börsenverrtn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. HedrtchNachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schristleitung u. Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 2« iBuchhändlerhauS), Postschließfach 274/78. 4 48
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