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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1928
- Strukturtyp
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- 1928-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1928
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X: 119, 24. Mai 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Mittel ungleich stärker in Anspruch nehmen als eine Hypothek oder ein gesichertes langfristiges Darlehn. Die in dem Bilanz- Beispiele L enthaltene hohe Bankschuld (33,0 Mk.) trägt deshalb unverkennbar zur Jlliquidität bei, die in dem Betriebsstatus beispiele sich zeigt. Sind im vorstehenden die allgemeinen Momente der Jl liquidität des fraglichen Betriebsstatus sestgestellt, so entsteht weiter die Frage, auf welche Weise, bzw. durch welche betriebs technische Maßnahmen kann dieser Zustand allmählich beseitigt werden? Die vorstehenden Ausführungen weisen auf folgende Möglichkeiten bin: ») Beschränkung der Zahlungsfristen seitens der Kundschaft, um die Flüssigkeit der Außenstände zu erhöhen, b) Verringerung des Warenlagers auf etwa die Hälfte des an gegebenen Standes; dies setzt voraus, daß die zu tätigenden Einkäufe auf ein Mindestmaß und auf diejenigen Werke beschränkt werden, die auf Verlangen der Kundschaft un bedingt bezogen werden müssen, o) Verminderung der Bankschulden, gegebenenfalls durch Er weiterung eines zinslosen Lieferantenkredites, oder durch Aufnahme eines Darlehns usw. mit niedriger Verzinsung, ch Größte Sparsamkeit bei den Geschäftsunkosten. «) Äußerste Einschränkung der privaten Entnahmen, wobei an zustreben ist, daß ein Teil (möglichst etwa ein Drittel) des jährlichen Reinerträgnisses zur Schuldentilgung verwandt wird. k) Vierteljährliche Kontrolle darüber, ob sich der Liquiditäts prozentsatz gebessert hat. 8. Bilanz eines unrentablen, aber liquiden Sortimentsbetriebes. Aktiven: (in 1000 Mk.) 1. Anlagefonds: o> Inventar 2. Betriebsfonds: 1,0 ->) flüssige Mittel (Bar, Postscheck, Bank- guthaben usw.) 3,5 b) Kundenwechsel 1,0 c) Außenstände 32,0 <1) Warenvorräte 12,0 49,5 Passiven: (in 1000 Mk.) 1. Fremde Mittel: a) langfristige Schulden: Darlehen d> kurzfristige Schulden: 5,0 Lieferantenschulden einschließ- lich Kommissionär 19,0 Akzepte 0,5 19,5 2. Eigene Mittel: s> Anfangsvermögen 28,3 d) Reingewinn 3,0 31,3 c) Entnahmen 6,3 ck) Endvermögen 25,0 49,5 Es stehen sich gegenüber: (in 1000 Mk.) die leicht greifbaren Mittel mit 36,5 die kurzfristigen Verbindlichkeiten mit 19,5 sodaß letztere durch elftere mit etwa 187,2 Prozent gedeckt sind. Es beträgt ferner: (in 1000 Mk.) ->) der Jahresumsatz >>) der Jahresbruttogewinn 96,0 29,0 o) die Jahresgeschäftsspesen 26,0 ck) der Jahresreingewinn 3,0 Die Rentabilität weist hiernach folgende Berhältnis- zahlen aus: s) Im Verhältnis zum Umsatz ergab das Reinerträgnis 3,1 SS. t>) Das werbende Kapital (eigene Mittel und langfristige Schul den) erbrachte ein Reinerträgnis von 10,0?S. o) Der Bruttogewinn beträgt 30,2 SS des Umsatzes, ä) Die Geschäftsspesen betragen 8S,8SS des Bruttogewinnes. Worin liegt nun die Ursache dieser ungünstigen Rentabili tät? Die Bilanz gibt hierüber in zweierlei Hinsicht Aufklärun gen. Erstens ist das im Geschäft vorhandene eigene Vermögen nicht zweckmäßig angelegt; denn die beiden hauptsächlichsten Ver mögensbestände, die Außenstände und die Lagervorräte, können infolge ihres ungünstigen Verhältnisses zueinander sich nicht in der wünschenswerten Weise wirtschaftlich auswirken, zumal in denselben ein größerer Posten unsicherer und zweifelhafter Debi toren enthalten zu sein scheint. Einerseits beeinträchtigen die Außenstände, die nahezu ein Drittel des Umsatzes erreichen, in folge ihrer Qualität und Höhe die Wirtschaftlichkeit des Be triebes, während andererseits der geringe Umfang des Lagers einen rationellen Einkauf nicht ermöglicht,^ da der laufende Kundenbedarf durch zu viele Einzelbezüge gedeckt werden muß, statt aus dem Lager befriedigt zu werden. Die Ergänzung des Lagers mit den gangbarsten Artikeln, die zur Erzielung höherer Rabatte in Partien oder größeren Posten zu beziehen sind, ist deshalb zur Steigerung der Rentabilität unerläßlich. Durch rascheren Einzug der Außenstände und entsprechende Verminde rung derselben einerseits und durch eine rationelle Lagerergän zung kann derjenige Umfang an Warenbeständen erreicht werden, der zur normalen Entwicklung eines Sortimentsbetriebes und zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit desselben erforderlich ist. Die Hauptursache dieses unrentablen Betriebes liegt aber In den außergewöhnlich hohen Geschäftsspesen, die 27,1 Prozent des Umsatzes und 89,8 Prozent des Bruttogewinnes betragen. Es ist demnach zunächst zu ergründen, welche Posten der Ge schäftsspesen die eigentliche Ursache der Unrentabilität bilden. Da sich dieselben aus folgenden Posten zusammensetzen: (in 1000 Mk.) Gehälter und Löhne 7,2 Miete 9,6 Heizung, Beleuchtung usw. 1,2 Allgemeine Unkosten (Werbetätigkeit usw.) 4,0 Zinsen, Steuern und Abgaben 2,9 Abschreibungen 1,1 Summa: 26,0 so ist unschwer zu erkennen, daß die Quelle der Unrentabilität hauptsächlich in der hohen Miete, dem Posten für Löhne und Gehälter und in dem der allgemeinen Unkosten zu suchen ist. Wie kann nun dieser unrentable Betrieb allmählich zu einem rentablen umgestaltet werden? Hierfür scheinen solgcnde Mög lichkeiten gegeben: s) größere wirtschaftliche Nutzbarmachung der Außenstände durch rascheren Einzug bzw. Verringerung derselben, foweit dies mit Rücksicht auf die Eigenart der Kundschaft durch führbar ist; d) Ergänzung des Lagers aus die normale Höhe durch ratio nellen Einkauf von Lagervorräten; o) Verminderung der Gehälter und Löhne auf etwa 6 Prozent des Umsatzes; ck> wenn angängig, Verminderung des Postens Miete, ge gebenenfalls durch einen Wechsel des Geschäftslokals mit ge ringerer Miete. Dabei ist aber zu berücksichtigen, ob dies einen Verlust der Kundschaft und infolgedessen eine Ver minderung des Umsatzes im Gefolge haben kann; o> ebenso müßte versucht werden, die allgemeinen Unkosten auf mindestens 3 Prozent des Umsatzes zu reduzieren; k) durch vorstehende Sparmaßnahmen würden die Geschäfts unkosten auf 23 440 Mk. vermindert werden können. Ließe sich eine größere Wirtschaftlichkeit nach den in Punkt ->) und b> gegebenen Möglichkeiten erzielen, sodaß der Bruttogewinn um etwa 2000 Mk. erhöht werden könnte, so würde dies eine Verbesserung der Jahresrentabilität um etwa 4500 Mk. bedeuten, sodaß das Jahresreinerträgnis auf etwa 7500 Mk., also auf etwa 8 Prozent des Umsatzes gesteigert werden könnte; 583
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