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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1928
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- 1928-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1928
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Mittwoch, den 5. Dezember 1928. Umschlag zu Nr. 282, 5. Dezember 1928. 8MM «»«a-o 26 «»>«»». vir irtztr Saiimickade, ö. < Ivl. Jahrgang. Prag. Sonatag, den 30. September 1828. Nummer 233. Weshalb Deutschland den Krieg verlor. Von Wlllsteln, H.- 6. g gen Lüge und Verfälschung. frei» Fischels Testament an das sudetcndeutsche Volk. Im August waren cs zwei Jabre, daß einer der besten Deutschen, die im alten Oesterreich ge lebt und gewirkt haben, für immer seine Augen schloß: der Brunner Landtagabgeordncic und iRechtsanwalt Dr. Alfred F i s ch e l, der seine anze Arbeitskraft, sein Wissen, seinen Fleiß, eine Energie in den Dienst des mährischen Deutschtums gestellt, darüber hinaus aber für Ile Erhaltung des gesamten Sndetendeutschtums itzkämpft mrd gerungen hat, war dazu verurteilt, ,W Abend seines Lebens sein Werk zusammcn- Wchcn zu sehen und so ist dieser Manu, der iu sich neben einer glühenden Liebe zu dem deutschen Volke einen reichen Schatz historischer und poli tisier Kenntnisse, einen feinen Sinn für Musik Lnd die bildenden Künste und die seltene Gabe vereinigte,, große und gute Menschen dauernd an sich zu fesseln, in schwerem Leid gestorben. Daß der Tod Plötzlich und unerwartet an ihn hcran- trat, so daß er vor langem Siechtum bewahrt blieb, bedeutete eine Linderung des Schmerzes, der ihn seit dem Zerfall der allen Monarchie und den schweren Prüfungen erfüllte, die das Schick sal über das Sudetcndcutschtnm verhängt hatte. Nun ist. gleichsam ein Testament Fischeis an mich, wliroc omui crn erpum-cccsccc, . . ^ . ,,n drimilm.,. mch I-I« wm„ wi, ISS- mch die Sndetcndeutschcn, ein -buk erschienen, das nculra, ^cb„cbe» wäccn. hättc dicS nichl cin Tel cm,,,, -N-Nc-sno mit denen des Slavenkums und speziell mit denen ^der katholischen Skavcn verbanden: die Vertei digung Fischls zielt vielmehr dahin, den Ver leumdungen, mit denen die alte Monarchie jetzt Don tschechischer Seite überschüttet wird, die Wahrheit cntgegenzuhalten und damit darzu- hcute schon als einer der wertvollsten Beiträge zur Geschichte der jungen tschechischen Republik bezeichnet werden kann. Das Werk, das sich „Das tschechische Volk" betitelt (Verlag Priebatsch in Breslau) ist nicht nur eine Ge schichte des tschechischen, sondern im weitere» Sinne eine Geschichte des deutschen Volkes auf dem heißen Boden der Länder der böhmischen -Krone; es ist aber gleichzeitig eine Apologie des alten Oesterreichs: -Nicht etwa, daß das alte Oesterreich als ein Hort des Deutschtums hin- gestellt würde, als eine staatliche Schöpfung, in der sich das Deutschtum für alle Zeiten wohl und geborgen gefühlt hätte, dazu war Fischl selbst verständlich eiü viel zu genauer Kenner der Monarchie, dazu war er mit all den Phasen viel zu gut vertraut, die die habsburgischen Interessen , MenJwä?' das "äuc. rOestSrreich, vöii chen "Ochul- gründungen Josefs II. angesangen bis in die letz ten Regierungsjahre Franz Josefs, für die Tsche chen getan hat und wie auch sie selbst, von ein zelnen staatsrechtlichen Grupepn abgesehen, an die Zerschmetterung deS Reiches bis zum Weltkriege nicht gedacht haben. Fischl zeigt in diesem wertvollen, tvotz der Patina jahrzehntelanger Er fahrungen/ die seine Seiten bedecke», vielfach von erstaunlicher Jugendfrische zeugenden Buch, wie stark das tschechische Volk mit dem deutschen Den ken, der deutschen Kultur und der deutschen Wirt schaft verwachsen und wie verkehrt eine Politik ist, die.allen historischen, geographischen und ökono mischen Forderungen zum Trotz ihre Ausgabe darin sieht, einen Schutzwall gegen den „edcutstbcn Erbfeind" zu bilden. Im Rahmen der Ausfüh rungen Fischels, die bis an die jüngsten Tage heranrcichcn und insbesondere auch die Umsturz tage mit ihren sonderbaren Reflexen im Ausland bei aller Gewissenhaftigkeit des Historikers mit dramatischem Feuer behandeln, wirkt diese Kritik weniger tvic eine Mahnung als wie eine sichere Prophezeiung, daß auch der tschechische Staat früher oder später gezwungen sein wird, die Wege cinzuschlagen, die ihm seine Lage aus der Erd kugel und die wirtschaftlichen Notwendigkeiten vorzcichnen. Es wäre zu wünschen, daß cs gelänge, mit diesem ausgezeichneten Buche die sndetendcntsche Jugend völlig vertraut zu machen. Man braucht lein zu feines Ohr zu haben, lim zu merken, wie gewisse tschechische Geschichtsfälschungen, mit un ermüdlichem Eifer immer und immer wiederholt, auch in der Seels der deutschen Jugend auf frucht baren Boden fallen und hier zu keimen beginnen. Dazu gehört vor allem die Fabel von der Unter jochung der Tschechen im alten Oesterreich, die Fabel von dem unerträglichen Druck, der den Tschechen auferlcgt worden wäre und das Mär chen, daß die Tschechen auch schon vor dem Krieg die Zerstörung der Monarchie zur Rettung ihres Volkes gewünscht hätten. Aber nicht nur wegen der Entwurzelung dieser Gejchichislügeu und zur Hebung des Selbstbewußtst,» der deutschen Ju gend ist das Testament dieses aufrechten Deutsch mährers wertvoll; es gibt ihr auch a» der Hand der Entwicklung der tschechischen Nation die Hoff- nnng, daß das deutsche Volk bei Anerkennung uud gerechter Würdigung aller Leistungen des natio nalen Gegners seine Stellungen behaupten kann, wenn Liebe zum Volkstum, Ppfcrwilligieit und Einigkeit seine Wege leiten. I'. ö. , Näheres über dieses Werl finden Sic aus dem Bestellzettel. ^
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