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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1928-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1928
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- Deutsch
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x° WS, s. Oktober 1928. Redaktioneller Teil Börsenblatt f.d.Dtschn.Buchhandel. wart, wo der »Deutsche Theaterklub Thalia« ein reichhaltiges Pro gramm ausgearbeitet hat. Der Aufführungssaal bietet Sitzplätze für 700 Personen. Als Spielleiter wirkt Alfred Richter. In Chicago waltet Theaterdirektor Rudolf Bach seines Amtes; es gelang ihm im vorigen Jahr, dem deutschen Theater, dem es recht schlecht er gangen war, neue Erfolge zu sichern. Verschiedene neue Kräfte sind von ihm in Wien und Berlin verpflichtet worden, und es ist geplant, jede Woche sieben Vorstellungen, darunter zwei Nachmit tagsvorstellungen, zu geben. In San Franziska wurden die Vor bereitungen für die diesjährige Spielzeit von der Vereinigung zur Erhaltung eines deutschen Theaters getroffen. Auch in zahlreichen anderer? Städten ist mam bestrebt und gewillt, diesen Winter nicht ohne deutsche Theatervorstellungen verstreichen zu lassen. Berichtigung. — In Nummer 210 vom 8. September 1928 des Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel wird auf Seite 1003 ein Vortrag des Herrn Rudolf Engel-Hardt über neue Schriftkunst angekündigt, wobei dieser als Direktor des Technikums für Buch drucker bezeichnet wird. Wir machen darauf aufmerksam, daß Herr Engel-Hardt seit Oktober 1924 nicht mehr bei uns tätig ist und auch niemals Direktor der Anstalt war, sondern nur in Abwesenheit des Unterzeichneten dessen Stellvertretung innehatte. Technikum für Buchdrucker. Georg Mäser, Direktor. Verbotene Druckschrift. — Durch Urteil des Schöffengerichts in Magdeburg vom 13. November 1925 ist die Unbrauchbarmachung der Druckschrift »Erotische Briefe an eine Dame«, von H. T. N. Ost, 1923, Verlag für neuzeitliche Kunst von Max Thomas, Magdeburg, angeordnet. 5 I 180/25. Magdeburg, 28. 9. 28. Staatsanwaltschaft. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 155 vom 5. Oktober 1928.) verkekrSuackrickten. Ansichtskarten. — Die Aufbrauchsrist vorhandener Bestände an Ansichtskarten, die ans der rechten Hälfte der Vorderseite oder von der linken aus die rechte Hälfte hinlibcrgreifend kurze gedruckte An gaben und Vermerke trage» <z. B. Firmcnangaben in kleinem Aus druck, Gcschästszeichen, Teile von Schutzmarken usw.s, für die eine Frist von 4 Jahren, lausend bis 31. Dezember 1928, gewährt wor den ist, soll nochmals bis 31. Dezember 1929 verlängert werden, da immer noch erhebliche Bestände an solchen Karten vorhanden sind. Voraussetzung sllr die Zulassung bleibt nach wie vor, daß die Deutlichkeit der Anschrist durch derartige Aufdrucke in keiner Weise beeinträchtigt wird. ?erson.alnaclrrickterr. Gestorben: am 6. Oktober an den Folgen einer Lungenentzündung der Buch druckereibesitzer Herr Otto Säuberlich, Mitinhaber der Firma Oscar Brandstetter in Leipzig sowie der Helingschen Verlagsanstalt und der Firma W. Moeser Buchhandlung in Leipzig. Wenige Tage vor Vollendung seines 75. Lebensjahres wurde Otto Säuberlich abberufen. Für seinen Geburtstag, den 11. Oktober, war bereits von seinen Mitarbeitern und Freunden wie auch von den Spitzenverbänden des Deutschen Buchdruckgewerbes eine Feier vorbereitet, die der Hochschätzung und Verehrung dieses Mannes, der jahrzehntelang eine führende einflußreiche Stelle im deutschen Buchdruckgewerbe innehatte, würdigen Ausdruck verleihen sollte. 1877 wurde Otto Säuberlich die verantwortliche Leitung der Notenstecherei und Musikaliendruckanstalt F. W. Garbrecht über tragen, in die er am 1. November 1875 als 22jähriger eingetreten war. Mit diesem Posten fiel ihm eine schwere Aufgabe zu: der damals etwa 70 Leute beschäftigende Betrieb hatte wohl ein neues Fabrik gebäude, aber dafür wenig Betriebskapital. So mußte der Ver storbene mit aller Kraft und Energie arbeiten, um sich im techni schen und wirtschaftlichen Wettbewerb behaupten zu können. Die Schwierigkeiten wurden 1880 behoben, als Oscar Brandstetter die Firma kaufte, von dem sie dann auch später den Namen erhielt. Nun konnte erst so recht mit dem Ausbau des Betriebs begonnen werden. Oscar Brandstetter widmete sich der kaufmännischen Leitung und ließ Otto Säuberlich, der 1886 durch Verschwägerung in ein verwandt schaftliches Verhältnis zu ihm getreten war, vollkommen freie Hand in der technischen Leitung. Seinen außergewöhnlichen technischen Kenntnissen und seiner unermüdlichen Arbeit verdankt das Haus Brandstetter denn auch in erster Linie seine Weltgeltung. Mit er staunenswertem Scharfblick und geistiger Beweglichkeit erfaßte Säu berlich jede technische Errungenschaft auf graphischem Gebiete, sie wurde ausgebaut und zum besten Nutzen der Firma verwertet. Unter anderen bahnbrechenden Neuerungen sei hier insbesondere erwähnt, daß Brandstetter als erste Firma die Typograph-Setzmaschinen, die Monotype-Setzmaschinen und die Offsetmaschinen in Deutschland einführte. Uber die heutige Größe des Brandstetterschen Unter nehmens etwas zu sagen, dürfte sich wohl erübrigen. Zu den ältesten Kunden der Firma gehören die Verlage I. Schuberth L Co., Carl Merseburger in Leipzig, P. I. Tanger in Köln; etwas später hinzu kamen Steingräber und Friedrich Pustet in Regensburg. 1891 wurden Verbindungen mit der Firma Julius Springer ausgenommen, die für die Brandstettersche Druckerei richtunggebend wurden. Aber neben der gewaltigen Arbeit für das eigene Unternehmen schenkte der Ver storbene einen großen Teil seiner Kraft den Fachvereinen. Seit Jahrzehnten stand er unermüdlich schaffend in der Reihe der ersten Männer des Deutschen Buchdrucker-Vereins, in dem er viele Ehren ämter bekleidet hat. Er war Gründer und Vorsitzender des Wirt schaftsamtes des Deutschen Buchdrucker-Vereins und des Normenaus schusses für das graphische Gewerbe, ebenso war er der Gründer und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Matgra, Materialbeschaffungsstelle für das graphische Gewerbe u. a. Besonders sei erwähnt, daß Herr Säuberlich noch die Vorbereitungen und Ausgestaltung für die Aus stellung des Deutschen Buchdrucker-Vereins auf der »Pressa« übernahm. Seine Kollegen konnten aber auch noch durch seine schriftstellerische Ar beit von seinem reichen fachmännischen Können Mitteilung erhal ten. So hat er eine Reihe Aufsätze auch im Börsenblatt veröffent licht, durch deren Zusammenfassung — auf besonderen Wunsch der Fachgenossen — das Buchgewerbliche Hilfsbuch von Otto Säuber lich entstand, ferner sei das erst kürzlich erschienene Obral-Wörterbuch erwähnt, das ebenfalls glänzende Aufnahme in Fachkreisen gefunden hat. Zu seinen schriftstellerischen Arbeiten gehört auch eine volkstüm liche Einführung zu einer Faustausgabe. Mit Otto Säuberlich ist eine Persönlichkeit dahingeschieden, die eine schmerzliche Lücke im deutschen Buchdruckgewerbe hinterlassen wird und nicht zuletzt für das Haus Brandstetter einen großen Ver lust bedeutet. Ferner: am 6. Oktober nach kurzer Krankheit der Buchhändler Herr Heinrich Kronenwerth, Inhaber der Firma Wilh. Hanemann in Rastatt. 40 Jahre war der Verstorbene Inhaber der oben genannten Firma, die sich unter seiner Leitung zu einer angesehenen Buch handlung entwickelt hat. Ferner: am 5. Oktober Herr Gustav Geißler, Mitarbeiter der Firma Fr. Kistner L C. F. W. Siegel in Leipzig. Der Tod hat wieder eine Lücke gerissen in die Reihe der älteren Generation unserer erprobten, zuverlässigen Mitarbeiter. Mit dem in der Nacht vom 5. zum 6. d. Mts. Heimgegangenen Gustav Geißler verliert der Leipziger Buch- und Musikalienhandel eine bekannte Per sönlichkeit. Gustav Geißler wurde am 5. Mai 1864 in dem jetzt zu Thekla gehörenden Plössen geboren und trat im Alter von 14 Jahren als Bursche in die Musikalienhandlung von C. F. Kahnt ein. Am 5. No vember 1880 wurde er von der Firma Fr. Kistner verpflichtet, bei der er mit Unterbrechung der Militärzeit, und nach Verschmelzung der Firma Fr. Kistner mit der Firma C. F. W. Siegel, bei der neuen Firma bis zum Ausbruch seiner Krankheit, die den sonst kräf tigen und gesunden Mann niederwarf, im Dezember 1027 tätig war. Gustav Geißler gehörte zu den Arbeitern, die keiner großen Be lehrung seitens der Vorgesetzten bedürfen; seine praktische Veran lagung und seine organisatorische Begabung ließen ihn immer das für den vorliegenden Fall Geeignete sicher treffen. Diese sich hieraus ergebende Selbständigkeit kennzeichnete sein Wirken und machte ihn zu einem mehr als gewöhnlich geschätzten Mitarbeiter, der aber auch in rein menschlicher Beleuchtung bei allen, mit denen er in Beziehung zu treten hatte, das allerbeste Andenken hinterläßt. F. Sch. Berantwortl. Schriftleiter: ssranz Wanne r. Druck: E. Hedrtch Nachf. Sämtl. in Leipzig. ^ D e r B ö : s e n v e r e t n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhans. -Anschrift d. Schriftleitung ».Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26 lBuchhändlcrhausj. Postschliegf.27-1/75. 1112
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