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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1923
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- 1923-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1923
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^ 39, 15. Februar 1923. Redaktioneller Teil. malische Studien Pctrcjus und Nheticus einander genähert, und Petre- jus hat auch mit Vorliebe mathematische Werke verlegt, obgleich diese ihm nur geringen materiellen Gewinn brachten. Auster Petrejus waren aber auch andere Nürnberger Gelehrte bereit, Nheticus für die tech nische Herstellung des Coppernicusschen Werkes »de revolutionibus« Hilfe zu leisten. Zunächst Schoner, der zwar anfänglich eifriger An hänger der ptolcmacischen Anschauung gewesen war, dann aber in seinem »Opeweulum ßeoZrapbieum« die alten Philosophen und Astro nomen verspottete, welche die Erde »wie an einem Bratenwender« um- gedrcht hätten, damit sic die Sonne »braten« könne. Doch hat er sich später scheinbar zu einer anderen Auffassung bekehrt, besonders nach dem Nheticus mit ihm über die Lehre von der Erdbewegung seine An sichten ausgctauscht hatte. Bei der Herausgabe des Coppernicusschen Werkes konnte Schoner schon deshalb seinem Schüler Nheticus gute Dienste leisten, weil er selbst eine Reihe mathematischer Schriften hatte drucken lassen und reiche Erfahrungen nach dieser Richtung hin besäst. Die Einleitung des Druckes und die Korrektur der ersten Bogen besorgte Nheticus selbst, nachdem er sich gegen Mitte Mai des Jahres 1543 mit Empfehlungen von Mclanchthon ausgerüstet nach Nürnberg begeben hatte. Als er dann zur Fortsetzung seiner Studien und behufs einer Anstellung nach Leipzig übersiedeltc, übergab er die Leitung der Drucklegung des Werkes Andreas Osiander, der zwar Geistlicher war, sich jedoch gern mit Mathematik beschäftigte und infolgedessen auch mit Coppcrnicus in brieflichem Verkehr gestanden hatte, wie dies von Kepler bestätigt wird, der in seiner Schrift »^polcxia contra llrsum« einen Brief erwähnt, den Coppcrnicus am 1. Juli 1540 an Oslander ge schrieben hat, in dem er sich mit diesem über seine Lehre auscin- andcrsetzt. Im ganzen fanden Oslanders Anschauungen nicht die Billigung von Coppcrnicus, doch wurde hierdurch keineswegs eine Entfremdung zwischen beiden Männern hervorgerufen, schon deswegen nicht, weil Osiander immerhin lebhaftes Interesse für die neue Lehre bekundete: dies war auch der Grund, weshalb Nheticus kein Bedenken trug, Oslander mit der Beaufsichtigung des Druckes zu betrauen. Doch hat Osiandcr dies Vertrauen nicht ganz gerechtfertigt, indem er in einer Vorrede seine Gedanken, die er in Briefen an Coppcrnicus und Nheticus entwickelt hatte, hincingeflochtcn hat, allerdings in der gut gemeinten Absicht, dadurch der neuen Lehre bei denjenigen Zeit genossen, denen sie anstöstig erschien, mehr Eingang zu ver schaffen. Er erklärte diesen gegenüber, diese neue Lehre von der Erd bewegung sei nur eine bloste Nechnungshypothcse, die gar keinen An spruch darauf mache, als die allein richtige angenommen zu werden. Diese Vorrede ist so abgefaßt, als rühre sic von Coppcrnicus selbst her, und bildet deshalb einen integrierenden Teil des Werkes. Später wurde sie jedoch auf Veranlassung der Freunde des Coppcrnicus aus dem Werke entfernt, weil diese nicht wollten, dast das ganze System nur als Hypothese hingestcllt werde. So wie die anderen Werke, die aus der Offizin des Petrejus her- vorgcgangcn sind, war auch dieses mit gefälligen Lettern und sorg fältig hergestcllt. Petrejus hat viele Korrekturen selbst besorgt. Bedeutendere Druckfehler sind von den Herausgebern in einem nach träglich versandten Verzeichnis zusammengestellt, und zwar nach dem Urmanuskript, das diesen Vorgelegen hat. Tie erste Ausgabe umfaßt 203 Blätter in Klein-Folio lGrvst-Ouart), von denen die numerierten Blätter (1—196) den Text des Coppernicusschen Werkes bilden. Vor den numerierten Blättern befindet sich auf den drei ersten Blättern der Titel des Werkes »Xieolsi Oopernici l'urinensiZ de revo- lulionibus orbium coelestieum libri VI«. Das Original-Manuskript enthält keine Titelangabe, beginnt vielmehr gleich mit der von Osiander unterdrückten Einleitung zum 1. Buche. Nach dem Titel folgt dann eine längere Vorbemerkung, in welcher Osiander die »3dmiradile8 tr^potüe868« des Werkes rühmt und in einer etwas unzarten Weise zum Kauf des Werkes mahnt. Der Fust des Titelblattes enthält den am Schluss des Werkes wiederholten Druckvermcrk: »XorlmberZae apud 3od. ?etrejum ^nuo dl.v.XÜIkl«. Auf der Rückseite des Titelblattes befindet sich die Vorrede Osl anders: »^d lectorem de b^potkem'brw buju8 operi8«, an die sich dann auf Fol. 2a der Brief des Kardinals Schönbcrg, Blatt 2 b bis 4 b die von Coppcrnicus an den Papst gerichtete Widmungs-Vor rede anschlicstcn. Die letzten beiden Blätter nimmt das Inhaltsver zeichnis ein, in dem nur die Überschriften der einzelnen Kapitel ver merkt sind. Von dem Werke sind später vier Ausgaben erschienen, denen mit Ausnahme der letzten, der Thorner Säkular-Ausgabe, lediglich der Text der editio prineepZ zugrundegclegt ist. Die zweite Aus gabe erschien im Jahre 1566 zu Basel. Bei ihr ist das Druckfehler verzeichnis der ersten Ausgabe unberücksichtigt geblieben. Die dritte Ausgabe hat Nieolaus Mulcrius, Profissor der Medizin und Mathe matik an-der Universität Güttingen, besorgt. Sie erschien im Jahre 1617 zu Amsterdam in kl. 4". Tie vierte Ausgabe verdankt ihr Er scheinen einer national-polnischen Anregung, und zwar einer Samm lung für eine Dichterin, die dann die Summe für die Herausgabe einer Übersetzung der Werke des grosten Astronomen bestimmte. Diese Übersetzung wurde von dem Direktor der Sternwarte zu Warschau, Joh. Baranowski, besorgt und ist genau nach der dritten Ausgabe be arbeitet. Diese Ausgabe ist in gr. 4° bei Stanislaus Ctrabski in Warschau im Jahre 1854 gedruckt und enthält ein Bild von Coppcrnicus un.d eine Nachbildung der zwei von Durand in Paris und von Ole- sczynski im Jahre 1830 gefertigten Medaillons, sowie eine Abbil dung der beiden zu Warschau und Thorn errichteten Statuen von Coppcrnicus, ebenso vier lithographische Tafeln, von denen die beiden ersten ein dem Originalwcrk entnommenes Faksimile der von Osiandcr unterdrückten Einleitung zum ersten Buche des Werkes unb das Faksi mile zweier Briefe des Coppernicus an Tantiscus vom 9. August 1537 und 29. Juni 1541 enthalten. Dieser Ausgabe ist eine prsekstio von Baranowski in lateinischer Sprache bcigegebcn, in der er eine wertvolle Analyse des Werkes gibt. Tie letzte Ausgabe erschien zur vierten Säkularfcier des Ge burtstags von Coppcrnicus. Tie Text-Revision sowie die Aussicht über den Druck lag in den Händen des Oberlehrers M. Curtze, der über haupt als der alleinige Herausgeber anzuschcn ist. Dieser hat das Original-Manuskript mit der cditio princeps verglichen, während vier anderen Mitgliedern die Kollation der späteren Ausgaben über tragen war. Diese Thorner Ausgabe ist deshalb besonders wichtig, weil sie den ursprünglichen Text deutlich erkennen läßt, denn cs sind die von Coppcrnicus selbst durchstrichcnen Stellen, die irgendein Interesse beanspruchen dürfen, in den Anmerkungen mitgctcilt. Die Thorner Ausgabe ist in Hoch-Quart mit den Typen von Breitkopf L Härtel in Leipzig gedruckt und umfaßt XXX und 494 Seiten. Lrsunxsi'l, kiciis^ci: Das moderne clkul^cbe tied'guctl8-Hx!jK,-!8. Mt 400 LbbiläunAeri, »lüllckM: ?ranr HanktaeuZI 1922. 104 8. 8°. Imdenprem Or. 4, Halb leinen 6, drmrleinen 9. Wieder hat uns Richard Braungart ein Exlibris-Buch geschenkt, das alle Anerkennung verdient. Während seine bisherigen Veröffent lichungen dem Luxus-Exlibris gewidmet waren und uns eine große Anzahl der reizendsten Blätter in prächtigen Reproduktionen vorfühncn, kommt er hier auf das Gcbrauä.ö-Cxl.bris, also aus das Exlibris, das, streng genommen, allein als wirtliches Exlibris anzusehen ist, weil es wirklich als Bucheigncrzeichcn in die Bücher cingekl-bt wird. Auch der Exlibris-Sammler wird Braungart dankbar sein, daß er in einer Auswahl von 400 Abbildungen den außerordentlichen Reichtum an Gebrauchs-Exlibris aufzcigt und dabei alle künstlerischen Richtungen berücksichtigt. In einer kurzen, knappen Einleitung gibt er hierzu einen geschichtlichen Überblick, der vielen recht erwünscht sein wird. Das Buch ist auf gutem Papier von der Buchdruckcrei vr. C. Wolf K Sohn in München gedruckt. Ten Einband hat Fr tz Witllingcr in München recht geschmackvoll und dem Jichalt augepaßt gezeichnet. So wird auch dieses Buch Braungarts bald vergriffen sein wie seine früheren Werke »Neue deutsche Exlibris« (1. Band 1913, 2. -laud 1919) und »Neue deutsche Gelegcnhcitsgraphik« 0- Band 1914, 2. Band 1921), die ebenfalls den, Exlibrissanimler wertvolle Handwcisuugcu, für den Exlibris-Künstler eine wahre Fundgrube der Anregung sind, so daß ihre Neuauflage erwünscht wäre. Albert Schram m. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen nnd Einrichtungen Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: ^ — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — »>-s- — Postscheckkonto. — * — In das Adreßbuch neu ausgenommen,: Firma. — B. — Börsenblatt. — H. -- Handcls- gerichtlichc Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 5.-10. Februar 1923. Vorhergehende Liste 1923, Nr. 33. Altbayer. V e r l a g s a n st a l t A k t i c n - G e s e l l s ch a f t, Mühldorf (Oberb.). Dem Josef Bernklau wurde Prokura er teilt. s.H. 11./XII. 1922.) 196
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