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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1885
- Sprache
- Deutsch
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auf ihnen geruht hat, diese Ziffern sofort in sich aufzunehmen, zu verarbeiten und möglicherweise darauf zu replizieren. Wir haben sagen wollen, daß es unbedingt wünschenswert gewesen wäre, und in Zukunft sein wird, bei derartigen wichtigen Angelegen heiten vorher nicht nur den Antrag selbst zu geben, sondern auch diejenigen Zahlengruppen darzulegen, die zur Motivierung dieses Antrags notwendig sind. Ja, meine Herren! Ich glaube sogar, daß heute eine viel größere Notwendigkeit für eine derartige Forderung vorliegt, als in früheren Jahren; denn Sie dürfen nicht vergessen, daß wir vor einigen Jahren die Stellvertretung eingeführt haben; wenn also selbst die Mitglieder, die hier sind, imstande sind, den Ziffern zu folgen und ein folgenschweres Urteil daraufhin abzugeben, so ist es doch unmöglich, daß diejenigen Mitglieder, die nicht hier sind, die jemand beauftragt haben, ihre Stimme abzugeben, sich nun den Vertreter derart auswählen konnten, daß er auch in solchen Fragen und auf Grund solchen Ma terials für sie ein Urteil abgeben kan». Ich möchte bei dieser Gelegenheit gleich erwähnen, daß in dem Programm, welches Herr vi. Hase im vorigen Jahre entwickelt hat, Einzelheiten enthalten sind, die damals nicht als unbedingt notwendig hingestellt wurden, Ideen, die wahr scheinlich Hunderttausende kosten, wenn sie ausgeführt werden, und Hunderttausende ersparen lassen, wenn sie nicht ausgeführt werden. Es hieß z. B. in dem Plan, pian sollte bauen: einen Saal, in welchem die Abrechnungen und Versammlungen abgehalten werden, und eventuell auch einen Festsaal. Ein Festsaal hätte aber doch nur dann eine Bedeutung, wenn er so groß wäre, daß die Mitglieder, die hier zur Kantateversammlung zusammen kommen, auch ihr Fest in diesem Saale halten könnten. Das heißt, daß 5—600 Personen in einem solchen Saal speisen könnten. Ob ein solcher Saal gebaut oder fortgelassen wird, ist von eminentester Bedeutung in finanzieller Beziehung. Ferner war als ein solcher eventueller Punkt ins Auge gefaßt eine Wohnung für den Herrn Generalsekretär. Meine Herren! Ob wir eine solche Wohnung, die vielleicht einem Mictwert von 1000 Thalern entspricht, mit einem Kapital von 4P—50 000 Thalern bauen, das ist doch immerhin eine Frage von Bedeutung; und ich muß wiederum betonen, daß mir nach dem Programm des Herrn vr. Hase in keiner Weise klar geworden ist, ob eine solche Wohnung endgültig vorgesehen ist oder nicht. Ich kann daher den Antrag, den wir eingebracht haben, nur in wärmster Weise empfehlen. Es sind eine ganze Menge Mitglieder hier, welche ganz offen erklären: wir sind in keiner Weise vorbereitet, wir können die finanzielle Tragweite der Sache heute noch nicht übersehen, und es. ist nichts versäumt, wenn wir noch ein Jahr warten. Ein Mißtrauensvotum für den Vorstand soll nicht mit diesem Antrag verbunden sein; nur der Wunsch, daß in Zukunft die Sache anders gemacht wird, als. diesmal geschehen ist. Ich bitte Sie, den Antrag anzunehmen. Herr Hertz-Berlin: Meine Herren! Da ich den Antrag unterschrieben habe, so muß ich natürlich meine Unterschrift bestehen lassen, und kann Ihnen nur sagen, daß ich nach der Erklärung des Herrn Vorsitzenden gegen den Antrag stimmen werde, den ich mit unterzeichn?! habe, (Bravo!) Herr Morgenstern-Breslau: Meine verehrten Herren! Die Generalversammlung hat entweder einstimmig, oder doch nahezu einstimmig den Beschluß gefaßt, und dem Vorstande den Auftrag erteilt, mit dem Rate der Stadt Leipzig in Verbindung zu treten, eventuell die Schenkung eines Bauplatzes anzunehmen und die einleitenden Schritte zu dem Bau eines neuen Buchhändler- Hauses zu thun. Meine Herren! Sie sind sich im vorigen Jahre vollständig darüber klar gewesen, daß ein Bauplatz nur dann anzunehmen ist, wenn eben der Zweck, der in dem Worte Bauplatz liegt, erfüllt wird, wenn ein neuer Börsenbau stattfindet. Darin kann also doch keine Überraschung liegen! Weiter, meine Herren! Daß der Bau eines Buchhändlerhauses Geld kostet, das weiß jeder Einzelne vpn Ihnen; das ist auch keine Überraschung. Daß es ein sehr bedeutendes Stück Geld sein werde, das mußten wir uns auch vorher sagen; denn wenn die Deutschen Buchhändler ein neues Buchhändlerhaus errichten, auf einem Platze, den die Stadt Leipzig ihnen überweist, so muß das Haus entsprechen der Würde und Bedeutung des gesamten Deutschen Buch handels. Auf eine geringere Summe ist also nicht zu rechnen. Wenn Sie nun die Vertagung beantragen, wie Herr Simion es thut, mit der Motivierung, daß wir nicht imstande wären, die finanzielle Tragweite zu übersehen, so glaube ich nicht, daß eine so zahlreiche Versammlung, wie die Hauptversammlung der Buchhändler ist, jemals imstande sein wird, finanzielle Fragen in ihren Einzelheiten zu erörtern. (Sehr richtig!) Meine Herren! Das ist nur möglich in einem kleinen Kreis von besonders tüchtigen und befähigten Männern. Nun haben wir gehört, daß die Vorberatungen stattgefunden haben nicht bloß innerhalb des Vorstandes, sondern in Gemeinschaft mit besonderen Ausschüssen: dem Rechnungsausschuß, dem Verwaltungsausschuß und dem Börsenblattausschuß, und endlich viertens mit der provisorischen Baukommission. Meine Herren! Das ist eine so beträchtliche Zahl von Männern, welche den Verhältnissen nahe stehen, welche, wie ich weiß, in langen Sitzungen sorgfältig jeden einzelnen Posten der Einnahme und Ausgabe erwogen haben; es sind alles Männer, welche wir durch unser Vertrauen selbst gewählt haben, — meine Herren! Sie werden niemals weiter kommen, als Sie heute sind, Sie werden immer vertrauen müssen dem, was die verschiedenen Ausschüsse in Gemeinschaft mit dem Vorstand beraten und Ihnen als Resultat der Beratung vorlegen. Meine Herren! Wenn Sie dem zustimmen, dann werden Sie mir zugeben müssen, daß ein finanzieller Grund für eine Vertagung nicht vorliegt. Ich möchte Ihnen dringend empfehlen, die Vertagung abzulehnen. Meine Herren! Es ist kein Mutwille oder Leichtsinn gewesen, daß man Ihnen vorgeschlagen hat, an den Bau einer neuen Buchhändlerbörse zu denken, es ist ein dringendes Bedürfnis, welches von allen Seiten anerkannt wird. Der bisherige Raum entspricht nicht dem Bedürfnis, und es ist wohl wünschenswert, in dem Moment, wo wir die Ansicht gewinnen, daß wir eines neuen Gebäudes bedürfen, nicht ein Jahr ins Land gehen lassen zu einer weiteren Verschiebung der Angelegenheit. Ich möchte Ihnen dringend empfehlen, fassen Sie heute einen Beschluß! Das greift den Einzelheiten nicht vor; darüber läßt sich rechten; und wir werden ja, wenn Sie beschließen, in die Debatte einzutreten, sehen, was Sie annehmen, und was Sie ablehnen. Es handelt sich hier im großen und ganzen um eine Maximalsumme von 900 000 M.; ich glaube, wir haben gehört, daß der Vorstand Vorkehrungen treffen wird, damit diese Summe keinenfalls überschritten wird. Meine Herren! Ich glaube Ihnen anempfehlen zu sollen, auf die Einzelheiten dieser Frage nicht einzugehen. Es ist von 4prozentiger Verzinsung der Anleihe die Rede gewesen; möglicherweise kann man ja mit einem mäßigeren Zinsfuß auskonunen. Ich will aber auf die Einzelheiten absichtlich nicht eingehen; ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, den Vertagungsantrag abzulehnen. (Bravo!)
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