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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1885
- Sprache
- Deutsch
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zuerkennen, daß auch bei dem Zusatz, welcher als Nummer 4 gedacht ist, die Stimmvertretuug Platz greife. Wenn dieser vierte Antrag erledigt ist, so würde wohl eine Gesamtabstimmung über das Ganze stattzufinden haben.! Herr Stadtrat Wagner-Leipzig: Meine Herren! Ich bin mit dem Antrag bezüglich der Bestellanstalt überrascht worden und will auch ganz dahingestellt sein lassen, ob es rötlich war, einen großartigen Plan mit einem verhältnis mäßig kleinen zu vermengen und daran die Bedingung zu knüpfen, die unter Umständen das ganze Unternehmen in Frage stellen kann. Ich bin nicht beauftragt, namens der Leipziger zu sprechen; aber da Leipzig in seiner Bestellanstalt, wenn es auch nicht direkt ausgesprochen ist, doch indirekt getroffen wird, so möchte ich mich doch dahin aussprechen, wenn auch nur persönlich; — ich bin eines der ältesten Miglieder der Leipziger Gemeinschaft und glaube, ohne unbescheiden zu sein, daß man meinen Worten immerhin einige Bedeutung beilegt —: ich bin der Meinung, daß sachlich und nach dem Wortlaut des Antrags etwas gegen diesen Vorschlag nichts einzuwenden sein wird. Eins möchte ich Ihnen aber ans Herz legen, wenn Sie zur Abstimmung über den Antrag schreiten. Der Herr Antragsteller hat gesagt, cs solle der Börsenbau an die Bedingung geknüpft werden, daß eine Bestellanstalt gegründet wird. Meine Herren! Das ist doch zu weit gegriffen! Ich bin als Leipziger, und namentlich was meine Persönlichen Charaktereigenschaften anlangt, stets geneigt, das Wohl des Buchhandels an erste Stelle zu setzen, und dann erst die partikularen Interessen. Ich glaube, meine Herren, wir dürfen dieses große Unternehmen nicht in Frage stellen durch diese Nebenbedingung. Ich möchte Ihnen daher Vorschlägen, daß Sie diese Worte: unter der Bedingung rc. weglassen, daß Sie dagegen hinzusetzen: dem Börsenvorstand zur Erwägung zu geben, eine Bestellanstalt nach Vollendung des Börsenbaues zu begründen. Meine Herren, ich kenne die Genesis dieses Antrags nicht, aber ich glaube sie zu erkennen, und darum möchte ich bei dieser Gelegenheit Ihnen recht dringend ans Herz legen, das Mißtrauen gegen die Leipziger, das doch unausgesprochen darin liegt, fallen zu lasten. Es mag Vorkommen, daß an einem Orte, wo der Buchhandel sich konzentriert, gar manche Etablissements sich niederlassen, die hier und da Mißfallen erregen. Aber, meine Herren, wer von Ihnen wird sagen wollen, daß Leipzig in seiner Gesamtheit als Buch handelsstadt irgendwie die Interessen des Buchhandels vernachlässigt habe? Leipzig ist vermöge seiner ganzen geschichtlichen Entwickelung vielleicht mehr berufen als jede andere Stadt, über Schwierigkeiten hinwegzuhelfen, die unausgesetzt und in diesem Augenblick wieder in finanzieller Hinsicht über dem Buchhandel schweben. Daß alle derartigen Verhältnisse und plötzlich eintretenden Vorgänge geregelt werden, das haben Sie in den meisten Fällen dem Leipziger Buchhandel und seinem kräftigen Einschreiten zu danken, und wenn diese Messe wieder gut verläuft, so können Sie sagen, daß dabei ein großer Teil auf Rechnung Leipzigs und seiner finanziellen Kraft kommt. Ich bitte Sie also, daß Sie, wenn Sie zur Abstimmung über den Lampart'schen Antrag schreiten, vor allem sich bemühen das sicherlich unbegründete Mißtrauen zu bannen, und die Worte: unter der Bedingung rc. weglassen, dagegen dem Vorstand zur Erwägung anheim geben, nach Vollendung des Buchhändlerhauses der Frage der Begründung einer Bestellanstalt näherzutreten. Herr Lampart-Augsburg: Meine sehr verehrten Herren! Ich habe aus den Worten, die der sehr verehrte Herr Vorredner in dieser Angelegenheit gesprochen hat, entnommen, daß man hier in Leipzig dieses von mir gestellte Amendement gewissermaßen als ein Mißtrauensvotum, als einen Ausdruck der Animosität gegen Leipzig ausgesaßt hat. Dazu muß ich doch erklären, daß das mir und meinen Mitantragstellern vollständig fern gelegen hat. (Bravo.) Ich will auch weiters den Beweis liefern, daß es mir, und ich hoffe auch meinen Mitantragstellern, durchaus fern liegt, etwas zu beantragen, was Schwierigkeiten in bezug auf die Ausführung des Neubauplanes, wie er von dem Börsenvereinsvorstande hier beantragt ist, bereiten könnte. Ich will deshalb für meine Person — und ich hoffe dabei auch auf die Zustimmung der Herren Mitantragsteller, — den Antrag in der Form, wie ich ihn eingebracht habe, zurückziehen und will mich einverstanden erklären mit der Fassung, welche der Herr Vorredner vorgeschlagen hat. (Bravo.) Meine Herren, Sie werden sich erinnern, daß noch zwei Amendements gestellt sind. Das erste, von dem ich jetzt sprechen will, kann man vielleicht für etwas Selbstverständliches halten. Es erschien aber doch notwendig, diesen Zusatzantrag zum Vorstands antrag zu stellen, daß nämlich das Bauprogramm, welches ffm vorigen Jahre von Herrn Or. Hase vorgetragen wurde und die Grundlage dieses ganzen Neubaus bilden soll, noch nicht absolut unveränderlich und verbesserungsunfähig dasteht, sondern es soll die Möglichkeit gegeben werden, daß, wenn es sich als notwendig herausstellt, dieses Bauprogramm Änderungen erleiden könne, und das soll durch diesen Zusatzantrag ausgesprochen sein; ich bitte Sie um Ihre Zustimmung dazu. Ferner ist in einem Amendement der Vorschlag gemacht, statt der aus zehn Mitgliedern bestehenden oder neu zu wählenden Baukommission eine solche aus nur neun Mitgliedern zu wählen, und endlich ist beantragt, dieser Kommission eine andere Zusammen setzung zu geben. So sehr wir dankbar sind für das, was das Provisorische Komitee bisher geleistet hat, so erscheint es doch opportun, daß, wenn man wirklich zum Bau schreitet, eine vollständig neue Kommission für diese Angelegenheit eingesetzt wird, und dadurch insbe sondere dem auswärtigen Buchhandel, der ja an dem ganzen Projekt so sehr beteiligt ist und auch in jeder Weise mit herangezogen wird, die entsprechende Vertretung in dieser Kommission gesichert wird. Ferner ist aus einem ganz praktischen Grunde vorgeschlagen, statt der Mitgliederzahl 10 eine ungerade Zahl zu nehmen, weil nämlich bei 10 Mitgliedern immer das Odium vorhanden ist, daß der Vorsitzende bei Abstimmungen unter Umständen durch seine Stimme den Ausschlag geben muß. Bei 9 Mitgliedern würde das wegfallen. Ich bitte Sie also, meine Herren, aus den erwähnten praktischen Gründen diesen Amendements zuzustimmen. Vorsitzender: Ich konstatiere mit Vergnügen, daß das Amendement des Herrn Lamport zu Gunsten des Antrags des Herrn Stadtrat Wagner zurückgezogen ist. Ich bringe auch den letzteren noch zur Verlesung, und werde dann, wenn Sie gestatten, zur Abstimmung über die einzelnen Punkte des Antrags und die dazu vorhandenen Amendements schreiten. Der Antrag des Herrn Stadtrat Wagner lautet: „Dem Vorstand zur Erwägung anheimzugeben, nach Eröffnung des neuen Buchhändlerhauses eine Be stellanstalt zu begründen."
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