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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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2228 Amtlicher Teil. 107, 11. Mai. alters her, als wir noch ein ganz kleines Geschäft hatten. Jetzt ist das Geschäft in einer Weise gewachsen, daß es absolut not wendig wird, andere Maßregeln zu ergreifen. Das Geschäft muß von einem Geschäftsführer verwaltet werden, nicht von einem Kommissionär; Expedition und Redaktion müssen in demselben Lokal sein, und, wenn es möglich wäre, sogar die Druckerei dazu. Also, meine Herren, es dreht sich nicht um die Redaktion allein. Dabei bemerke ich noch, daß die Redaktion jetzt in einem Raume untergebracht ist, der der Würde des Börsenvereins und dem äußeren Anstande doch nicht ganz angemessen ist. Herr Mitscher-Berlin: Meine Herren, mir ist ein Punkt in den Bedingungen, welche die Stadt Leipzig an die Schenkung knüpft, ausgefallen: Daß die Stadt nämlich berechtigt sein soll, unter Umständen, wenn das Gebäude nicht mehr seinem Zwecke entspricht, zu verlangen, daß ihr der Platz genau in demselben Zustande wieder übergeben wird. Ich glaube ja nicht, daß der Fall so leicht eintreten wird, daß eine Verlegung der Börse stattfindet; immerhin scheint es doch eine be deutende Last zu sein, wenn in einem solchen Falle auf Ersatz der Kosten, welche das Gebäude verursacht hat, ganz verzichtet werden und man nichts herausbekommen soll, als den Materialien - Wert des Gebäudes. Wenn der Platz in demselben Zustand wieder übergeben werden müßte, dann müßte doch das Gebäude abgetragen werden. Herr Schatzmeister Seemann: Ich möchte doch bemerken, daß die Sache gar nicht so gefährlich ist, wie sie aussieht. Darüber können wir ganz sicher sein, daß, wenn einmal der angedeutete Fall eintreten sollte, woran ja gar nicht zu denken ist, daß dann die Stadt in ebenso nobler und anständiger Weise sich benehmen wird, wie sie sich jetzt dem Börsenverein gegenüber gezeigt hat. (Lebhaftes Bravo.) Herr Hendschel-Frankfurt a/M.: Der Herr Vorredner hat mir den ersten Punkt, über den ich eine Frage stellen wollte, schon vorweg genommen; ich erlaube mir aber einige weitere Fragen. Zunächst mit bezug auf die eventuelle Rückgabe des Platzes, auf den die neue Börse gestellt werden soll, möchte ich mir die Anfrage erlauben, ob auch eine derartige Bedingung schon für den jetzigen Platz existiert, und ob der Wert des jetzigen Gebäudes vielleicht mit 300000 M. veranschlagt wird. Hiervon abgesehen, meine Herren, ist uns aber von dem Herrn Schatzmeister ein so vollwichtiges Material an die Hand gegeben worden, daß einzelne von uns kaum im stände sein werden, dasselbe jetzt zu beherrschen. Ich habe mir hier einzelne flüchtige Notizen gemacht, die ich aber kaum in entsprechender Weise jetzt vertreten könnte. Ich möchte nur auf einzelne Zahlen jetzt aufmerksam machen. Es ist hier gesagt worden, daß die Vermögensvermehrung auch in Zukunft die seitherige sein, also 25 000 M. betragen werde. Nun, meine Herren, muß ich Zahlen wiederholen, die ich in der Delegiertenversammlung bereits gebraucht habe, und Sie darauf aufmerksam machen, daß der Voranschlag für 1885/86 eine bedeutende Vermehrung gegen die Effektiv-Ausgabe des Jahres 1884 in sich schließt. Meine Herren, ich habe in der Delegierten-Versammlung diese Zahlen gebraucht. Im Budget für 1885/86 sind an Mehrausgaben vorgesehen: Für Spesen-Conto 2400 M., für Unterstützungs-Conto 1000 M., für die Geschichte des Buchhandels kann bis 9000 M. ausgegeben werden; für die Bibliothek 2000 M., für Herstellung des Katalogs 3200 M. Hierzu hat uns der Herr Vorsitzende des Rechnungsausschusses neu 1200 M. in Aussicht gestellt, die also noch zu den Zahlen, die ich in der Delegierten-Versammlung erwähnt habe, kommen werden; und endlich ist die Einstellung einer Summe für einen PcnsionSsonds gleichfalls zugesagt worden. Das repräsentiert, den letzten Posten weggelaffen, eine Mehr ausgabe gegen das Vorjahr um 18 800 M., die bereits genehmigt ist. Nun, meine Herren, vorausgesetzt, daß alle eingestellten Erträgnisse richtig veranschlagt sind, so wird der Zuschuß von 16 675 M. einigermaßen alteriert durch die eben vorgetragenen Zahlen im Gesamtbetrag von 18 800 M. Sie werden das zugeben; denn wenn seither die Vermögensvermehrung 25 000 M. pro Jahr betragen hat und nun eine Mehrausgabe von 18 800 M. in Aussicht genommen ist gegen das Vorjahr, so kann das doch nicht zur Vermögensvermehrung beitragenI Es wird also auf den Zuschuß in der seitherigen Weise gerechnet, und das sollte doch schon bedenklich machen. Wenn ich ferner recht verstanden habe, so ist die Restauration als eine allgemein für das große Publikum zugängliche gedacht. Meine Herren, ob das unserem Prachtbau entsprechen wird, das scheint mir sehr fraglich. Ferner sind für die Bestellanstalt 3000 M. in Aussicht genommen. Wenn das Amendement durchgehen sollte, welches von Herrn Lamport eingebracht worden ist, so würden diese 3000 M. wegfallen. (Widerspruch und Unruhe. Rufe: SchlußI) Meine Herren, das Amendement ist doch eingebracht, um auf Ihre Entscheidung mit einzuwirken; warum soll ich das hier nicht erwähnen dürfen, daß eventuell dieser Posten von 3000 M. nicht zur Geltung kommen wird? Es sind doch Kosten, die dann der Börsenverein selber tragen muß, aber keine Einnahmen. (Rufe: Sckluß!) « Vorsitzender: Ohne die Freiheit der Meinungsäußerung beschränken zu wollen, glaube ich doch dem Herrn Vorredner ans Herz legen zu sollen, daß, wie er aus den Äußerungen der Versammlung ersieht, es dringend gewünscht wird, daß er sich möglichst kurz fasse. Herr Hendschel-Frankfurt a. M.: Ich kann diesem Wunsche leicht Nachkommen. (Redner nimmt seinen Platz wieder ein). Herr Voigtländer jun.-Kreuznach: Meine Herren, Sie haben ja Herrn Hendschel bei seinen Ausführungen „Schluß!" zu gerufen; ich fühle mich veranlaßt, zur Charakteristik des Herrn Hendschel noch zu sagen, daß Herr Hendschel ein Mann ist, der gewöhnt ist, an jede Materie seine kritische Sonde zu legen, der gewöhnt ist, kleine Zahlen groß, große Zahlen klein zu betrachten, der gewöhnt ist, alle Dinge durchs Mikroskop zu betrachten. . . (Ruf: Schluß!) Ich habe Gelegenheit gehabt, mit Herrn Hendschel geschäftlich.... Vorsitzender: Ich möchte den Herrn Redner bitten, sich zur Sache zu halten und möglichst auch persönliche Charakteristiken der Mitglieder zu vermeiden. Herr Voigtländer-Kreuznach: Nun, meine Herren, es ist uns hier ein Zahlenmaterial vorgetragen worden, das meiner Ansicht nach der allerreislichsten Erwägung bedarf. Es ist, wie ich glaube, für jeden einzelnen unter uns nicht möglich, die uns vorge tragenen Zahlen auf ihren vollen Wert zu Prüfen. Es ist bei allen so großen Unternehmungen, wie hier eines vorliegt, begründete Sitte, daß längere Zeit vor der Schlußverhandlung ein gedruckter Bericht vorliegt, an dessen Hand sich ein jeder ein begründetes, eingehendes Urteil über die Sache bilden kann. Ein solcher Bericht ist uns nicht vorgelegt worden; ich habe wohl einen gedruckten Finanz-
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