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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Sprechsaal. An dir Herren Verleger-Kollegen. Einer der Autoren meines Verlags hat jüngst Klage erhoben gegen einen Verleger, weil dieser Nachdruck (Mehrdruck) gegen ihn, den Autor, begangen. Als die Staatsanwalt schaft durch eidliche Vernehmung des Druckers und durch Einsicht in die beschlagnahmten Ge schäftsbücher des Verlegers sestgestellt hatte, daß allerdings ein Mehrdruck um mehr als 200 Exemplare über die vertragsmäßige Anzahl vor lag , erklärte jener Verleger: »ein solcher Mehrdruck sei allgemein-verlegerische Usance«. Dem Autor, der mir dies milteille, habe ich sür meine Person sofort erklärt, daß ich eine solche »Usance« weder übe noch sür ehrenhaft halte, sondern daß sie mir, ganz ab gesehen von ihrer gesetzlichen Qualifikation, als Betrug erschiene! Ich glaube aber, daß es im Interesse aller ehrenhaften Kollegen liegt, nicht den Glauben aufkommen zu lassen weder bei den Gerichten noch bei den Schriftstellern (die sich natürlich dieses Falles gegen die Ver leger bemächtigen werden), als betrachte der ehrenwerte Verlegerstand es für eine erlaubte Usance, den eigenen Autor durch Mehrdruck zu schädigen. Erklärungen der Herren Kollegen über diese unsere gemeinsame Ehre sehr nahe angehende Frage nehme ich gern entgegen und werde ihnen, falls nicht das Gegenteil aus drücklich gewünscht, in Schriftstellerkreisen die geeignete Verbreitung geben. Jena, den 13. April 1887. Hermann Costenoble. Zum Kapitel der »Schleuderei«. Festhaltung des Ladenpreises ist ei» schönes Wort; es hat aber zu allen Zeiten ein feilschendes Publikum gegeben. Die älteste bekannte »Festhaltung des Ladenpreises« er zählt die Geschichte von jener Sibylle, die dem feilschenden König Tarquin gegenüber nicht den kleinsten Obolus »Rabatt« gewährte und lieber die Bücher verbrannte als ihrem Prinzipe untreu werden wollte. Unsere Altvordern (und übrigens auch viele Verlagsfirmen unserer Zeit) handelten auch in diesem Sinne der guten Sibylle. Sie ver brannten zwar nicht die Bücher, aber, nachdem der Kreislauf des Buches beendet war und der Verlagsartikel aus dem Zeichen der »Jung frau« in dem Wendekreis des »Krebses« er schien, wurde er nach einiger Zeit erbarmungs los makuliert, und inzwischen sproßte »neues Leben aus den Ruinen«. Man bedenke, das geschah zu einer Zeit wo die Herstellungskosten eines Werkes, Druck und Papier, um 70 bis 100 Hs, teurer waren als heutzutage. Die Verleger unserer Zeit, mit Ausnahme jener alten soliden Firmen, halten aber den Kreislauf des Buches als »Krebs« nicht be endet; es muß noch, um bei dem astronomischen Vergleiche zu bleiben, in das Zeichen des »Skorpions« treten und dem Buchhandel höchst verletzende Stiche beibringen; das heißt, das Buch wird in der Restanflage »verramscht« und wird so durch alle Fibern und Adern des Buchhandels gepeitscht. Dann giebt es gewal tiges Kopsschütteln des Publikums; denn siehe da, jenes Werk, Prachtwerk oder Jugendschrift, das noch vor 2 bis 3 Jahren 10 bis 15 ^ oder noch mehr gekostet hat, ist jetzt sür 2 bis 3 ^ zu haben! Dann denken sich auch die klugen Leute, die sich aufs Warten verstehen, »scheren wir uns nicht mehr um .Jungfrau' oder .Krebs', sondern warten wir lieber, bis der .Skorpion' was bringt«, und dann geht man zu dem »modernen Antiquar« und läßt den Sortimenter ruhig schreiben, bis ihn die Finger schmerzen, und die Austräger tragen ruhig ein und aus, ohne daß es was »einträgt«. Soll der Sortimenter aber immer jenem »Tier auf dürrer Weide« gleichen, auf dessen Sack immer losgeprügelt wird, um das dahinter Befindliche zu treffen? Wäre es nicht auch gut, wenn der Verleger, der ein Fenster seines Palastes öffnet, um dem auf der von Kon kurrenz bewegten Heerstraße dahin keuchenden Sortimenter das Kommando »Festhalten des Ladenpreises« zuznrnfen, ihm ein wenig dazu Helsen würde? Das kann er, wenn er zu den bewährten alten Grundsätzen sich bekennt und ihn von der Geißel des »Skorpions« besreit. Schreiber dieses ist nicht der uävooatms äiuboii der Schleuderei und kann es nur billigen, wenn gegenüber den »Tarquinen« der »Neuzeit das Festhalten am Ladenpreise zum Banner gemacht wird. Aber es sollte auch dem Verlagsbuchhandel zur Pflicht gemacht werden, innerhalb einer einzuhaltenden Frist von Jahren auch den »Nettopreis« festzuhalten. Sonst muß der Sortimenter zum Don Quixote werden, der gegen Windmühlen kämpft, oder doch zum »Schwimmer gegen den Strom«. ?. Ein Schmerzrnsschrei ans der »Delegierten «-Welt. Sollte sich der verehrliche Verbandsvorstand nicht bewegen lassen, zur Abhaltung der Dele- giertenversammlung in Zukunst ein dem Wohl befinden der Beteiligten und der schnellen Ab wicklung der Geschäfte zuträglicheres Lokal zu wählen, als das bisher benutzte im Hotel de Russie, in welchem die Temperatur in kürzester Frist eine sehr hohe zu werden Pflegt? Wäre es nicht das beste, auch die Delegiertenver- sammlnng im großen Saale der Börse abzuhalten? Biertrinkeu und Rauchen in überheißen Räumen sind gewiß nicht geeignet, die Klarheit und die Schnelligkeit der Debatten zu fördern. Wenn aber die Verhandlungen etwa gegen neun Uhr durch eine Panse unterbrochen würden, in der jedermann des Leibes pflegen könnte, so wäre sicherlich allen Beteiligten geholfen! Zu freundlicher Berücksichtigung empfiehlt diesen Vorschlag ein vielgcplagter Delegierter. „Krebs", Verein jüngerer Buchhändler. (20841s Berlin, den 23. April 1887. Am Dienstag den 26. !>. M., abends K Uhr veranstaltet der „Krebs", in seinem Verein-lokal Mohrenstraßc 47, (Brandenburger Haus) eine Feier des hundertsten Geburtstages Ludwig Wunds, bei welcher unser Vereinsmitglied Herr Bollert den Festvortrag halten wird. Gäste sind willkommen. Mit vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des „KrebS". (20842 s Bei Aufstellung der Zahlungliste bitte ich zu beachten, daß ich Überträge in diesem Jahre nicht gestatten kann. Leipzig, Ostcrmesse 1887. Otto Wigand. (20843s lßiuoNusilralionloilrbidliotlrsIr, bestsliomi uns an. 1000 Ltüoüou älteren unck uoueron Lomponiston, ist /.um Nroiso von 50 ^ ru vertrautem. LmtalvA stobt Aorn zu Niemston. Homburg vor clor Hobo. 1'l'itr kleliiok'o IjuolrbeNx. Nönimler Jonas, Kgl. Sachs. Hofphotographen in Dresden, ^ (20844s bringen den Herren Verlegern ihre sür Großbetrieb eingerichtete Lichtdruikanstalt — 14 Schnellpressen — in empfehlende Erinnerung. Dieselben übernehmen schnelle u. billige Herstellung von: Porträts, Städte-Ansichten, Landschaften, Illustrationen sür Prachtwerke, kunstge werbliche, Architektur-und wissenschaftliche Werke in künstler. vollendetem Lichtdruck. b Berechnungen und Proben stehen gern zu Diensten. "«0 (20845s Zur diesjährigen Ostermesse kann ich ausnahmlos keine Saldonberträge gestatten. Ich werde mich vorkommenden Falls auf diese dreimal abgedruckte Ankündigung berufen. Leipzig. Franz Dunckcr. D r u ck s a ch e n in großen Auflagen (20846s (Zeitungsbeilagen, Cirkulare rc.) sertigt billigst als Spezialität W. Nebc in Berlin 80. 26. (20847s Galvanos für Mnstrirte Zeitschriften und Kalender. offeriere aus meinen 4 Humoristischen Clichh-Katalogen enthaltend 580 Bilder sowie von einer großen Anzahl Genre-, Tier-, Landschastsbildern, Porträts rc. in allen Größen zu billigen Preisen. Auf Verlangen sende Abdrücke sofort zur Auswahl. Dagegen liefere die 4 Clichö-Kataloge mir unbekannten Firmen nur gegen 5 bar. Leipzig-Reudnitz, Chausseestr. 8. Herm. Kricgsmann, Xylograph. Atelier. (20848s Zur Herstellung von SHulbnch-Einblindcn in jeder beliebigen Ausführung zu den billigsten Preisen empfehlen sich Allbrrcht L Cie., Buchbinderei mit Motorenbetrieb in Kaiserslautern. (20849s Ein Buchhändler, welcher geneigt ist eine in das Fach schlagende Vertretung sür Leipzig und Umgegend bei hoher Tantieme zu übernehmen, wird gesucht. 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