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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1930
- Strukturtyp
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- 1930-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1930
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- Deutsch
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>l? 73, 27. März 1930. Redaktioneller Teil. Nvrscnblatt f. d. Dtschn Buchhandel. zeichnen. Das ist zunächst eine Betrachtung des französischen Verlages, seine Organisation, seine Produktion (die bedeutende Rolle der »livres 6« luxe» und der »Uvres classiques«) und seine Propaganda bzw. seine Absatzmcthoden (mit 'dem charakteristi schen Vento L tempsrument-System). Dann das Sortiment, sein organisatorischer Zusammenschluß, sein zahlenmäßiger Ausbau, seine besonderen Züge: der GemischtwareNbetrieb, das HutrSo- libre-System, die Abrechnungsformen. Schließlich 'das Kommis sionsgeschäft. Ergänzend ein Überblick über die labr-aris ü-wdetts und ein Vergleich der Zahlen für die französische, die englische und die «deutsche Buchproduktion von 1820 an. Die bedeutende Rolle der Bibliophilie und die bevorzugte Stellung der Lite ratur im Geistesleben der französischen Nation sind noch beson ders hervorzuhcben. Ein in mehrfacher Hinsicht interessantes Gegenstück bildete die entsprechende Arbeit über den englischen'Buchhandel. Hier war unter Verzicht auf 'die historischen Partien der englische Buchhandel so darzustellcn, wie er heute als Organisation be steht, und worin er sich vom deutschen Buchhandel unterscheidet. Damit war auch über die Rcformbewcgung der letzten Jahre zu berichten. Hier steht die Rabatt- und Ladenpreissrage im Vor dergrund, vor allein im Zusammenhang mit den kürzlich neu- gctroffencn Abmachungen des englischen Buchhandels mit den öffentlichen bzw. Volksbüchereien. Ferner find zu erwähnen: Jnlandsmarkt und Kolonialbuchhandel, Leihbibliotheken, die Versuche zur Übernahme deutscher Verkehrseinrichtungen, Sor timents- und Verlagspropaganda, nationale Buchwerbung. Im Sommersemester wird sich an diese Arbeit ein Gesamt überblick über die Buchproduktion des angelsächsischen Sprach gebietes anschlicßen. Andere Referate sollen den holländischen und den skandinavischen Buchhandel behandeln. Spezielle betriebswirtschaftliche Themen wurden mehrfach und in verschiedener Richtung bearbeitet. Eine Untersuchung über die Betriebsgcstaltung des Antiquariates konnte an eine frühere Seminararbeit über die geschichtliche Ent wicklung des Antiquariatsbuchhandcls anknüpfen. In zwei Refe raten wurde die äußere und die innere Gestaltung der Unter nehmung behandelt. Im ersten Teile: Die Gegenstände des Antiquariatsbuchhandels (die Ware, ihre Merkmale und ihr Charakter), die Aufgabe des Antiquariatsbuchhandels, der Markt und seine Gliederung, der Weg der Ware, Standortsfcagen, Formen und Arten der Betriebe (Zahl und Umfang, Kennzeich nung, Untcrnehmungsformen, Spezialisierung und Betriebs kombination). Im zweiten Teile in drei Hauptabschnitten: Ein kauf, Lager und Absatz, und zwar: Mittel, Formen und Wege des Einkaufs und Absatzes, die Rolle des Lagers im Betrieb (Umfang, Umsatz, Risiko, Nationalisierung und Bewertung). In der Diskussion wurde das Problem der Lagerbewertung beson ders betont. Es sei hier nur aus die für die Praxis wichtige Verschiedenheit der sogenannten »Abschreibungen« im Rahmen der Steuerbilanz und im Rahmen der Vermögensbilanz hinge- wiescn. An diese beiden Teile wird sich noch ein dritter Teil an- schl'icßen, in dem die Abschnitte: Kosten, Risiko, Finanzierung und Preisbildung zu behandeln sind. Im vorhergegangcnen Semester waren bereits die Aufgaben des Rechnungswesens und der Kostcnauflösung bearbeitet wor den. Auch dieses Thema wurde sortgeführt, und zwar in einer Arbeit über die monatliche Erfolgsrechnung im Rechnungswesen des Verlages. Es handelt sich hier um die mengen- und wertmäßige Erfassung der Umsatzvorgänge; die Kostenarten und ihre zeitanteilige Verrechnung; die Ver teilung der Gemeinkosten; die Behandlung des Umsatzes; den Abschluß und die Austvcrtung des monatlichen Abschlusses. Dies baut sich notwendig auf einer Analyse des Betriebscharakters des Verlages unter dem Gesichtspunkte der Auswertung des Rechnungswesens auf, und dies wiederum führt zur Stellung nahme über die Aufgaben und die Grenzen der kurzfristigen Erfolgsrechnung. »Durch das Aufeinanderfolgen gewisser Her- stellungs- und Absatzzeiten ergeben sich im Verlag 'bestimmte Perioden im Laufe eines Geschäftsjahres. Es dürfte vielleicht ratsam sein, die kurzfristige Erfolgsrechnung nicht auf den 290 Monat abzustellen, sondern an solche Perioden anzupasscn. Ob man 'sich dazu entschließt, wird von den Zivecken, die vorwiegend mit der kurzfristigen Erfolgsrechnun-g erzielt iverden sollen, ab hängig sein. Besonders wenn dazu übergegangen wird, einen Wi r ts ch a f t sp la n auszustellen, wird eine Anpassung an den Rhythmus des Geschäftsjahres sehr zweckmäßig sein.« Die Besprechung dieses Themas war der Anlaß zu dem zweiten Diskussionsabend, an dem zu klären ver sucht wurde, ob der Verlag seinem Bctriebscharaktcr nach vor wiegend ein Produktions- oder ein Waren'handclsbetricb ist. Diese Klarstellung ist für die in der eben genannten Arbeit ent wickelten Gedanken von Bedeutung und auch sonst noch in man cher Hinsicht nicht nur von theoretischem Interesse. Wenn man davon absieht, daß die Reichsstatistik z. B. den reinen Vcrlags- betrieb allerdings ganz eindeutig unter den Warenhandel ein- rciht, so führen doch auch noch verschiedene andere Erwägungen — entgegen der sonst üblichen Anschauung — zur vorwiegenden Kennzeichnung als Warenhandelsbetrieb. Ein Referat über die Kalkulation im Buchbinde- reigewerbc schloß sich an frühere Arbeiten über Kalkulation an. Hier waren zu behandeln: Gang der Herstellung und 'der Berechnung, der Buchbindcrlohntavif mit seinen je 1000 Posi tionen für 26 Formate, seine Spezialisierung im Akkordtarif, die Möglichkeiten der Vereinfachung von Tarif und Kalkulation bei Berechnung nach Dinformatcn. In der Diskussion wurde die Rolle der Maschine, besonders das Verhältnis von Handarbeit zu Maschinenarbeit in der Kalkulation besprochen. Allgemein führte das zur Frage der verschiedenen Wirtschaftlichkeit von Hand- und Maschinenarbeit. Zu den speziellen betriebswirtschaftlichen Arbeiten gehörte dann schließlich noch eine Arbeit, die unter dem Titel Das buchhän'dlerischc Abrechnungs Wesen in Deutschland die gebräuchlichsten Wege, Mittel und Formen des buchhändlerischen Zahlungsverkehrs eingehend schilderte. Die Vorteile und Nachteile, sowie die Finanzierungstcchnik der einzelnen Abrechnungsmethoden wurden gcgenübcrgestellt. Im Rahmen der historischen Themen wurde die käufer - ländliche Untersuchung der Subskriptions listen der 1840 erschienenen Festausgabe des Nibelungenliedes von Marbach fortgesetzt. Diesmal wurde die Beteiligung des Buchhandels am Vertrieb näher beleuchtet: Die Beteiligung der Buchhandlungen innerhalb der einzelnen Landschaften; ihre Be teiligung an der Werbung von Subskribenten; die Einstellung der größeren Firmen zu bestimmten Kundenkreisen. Die Be sprechung gab Anlaß zu grundsätzlichen Bemerkungen über Zweck und Möglichkeit solcher Untersuchungen. Schließlich wurde noch mit einem Referat über den Ein fluß des Merkantilismus auf das zeitgenössi sche Buchgewerbe eine Arbeit des vorhcrgegangencn Se mesters abgeschlossen. Es handelte sich in diesem Falle um 'die Frage, inwieweit sich ein Einfluß der mcrkantilistischen Wirt schaftspolitik auf den Buchhandel insbesondere an den Plätzen Frankfurt und Leipzig in 'der Z<N vom Dreißigjährigen Kriege bis znm Ende des 19. Jahrhunderts Nachweisen läßt. Die schriftliche und mündliche Diplomprüfung legten mit Erfolg ab: oanck. oeo. Ernst Fulda und oauck. oeo. Egon Lämpe; 'der eine im Schriftlichen mit der schon oben erwähnten Arbeit über die monatliche Erfolgsrechnung im Rech nungswesen des Verlages, der andere mit einer erweiterten Fas sung eines im vorhergegangenen Semester gehaltenen Referates über die Entstehung, Entwicklung und Bedeutung des Buchgemeinschaftsgedankens. Die beiden Besichtigungen des Semesters galten Bi bliotheken. Im Anschluß an das Kolleg von Prof. Or. Menz (s. u.) wurde die Zeitschriftenabteilung der Deut schen Bücherei besichtigt. In einem einleitenden Vortrag und einer ausgedehnten Führung gab Herr vr. Rücke rt in dankenswerter Weise ein anschauliches Bild von dem foingeglie- derten und komplizierten technischen Apparat, der in der Deut schen Bücherei allein dem großen Sammelgebict »Zeitschrift« dient.
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