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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1930
- Sprache
- Deutsch
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X- 73, L7. März 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Der andere Besuch galt der neuerrichtelen Städtischen Bücher Halle 4, durch die nunmehr auch der dichtbevölkerte industrielle Westen Leipzigs der volkstümlichen Bücherciavbeit erschlossen worden ist. Baulich und organisatorisch gehört sic zu den modernsten Büchcreicinrichtungen Deutschlands. Sie ent hält u. a. außer dem allgemeinen Lcsesaal einen besonderen Zeitschristenlcscsaal und einen Kin-derlesesaal, der schon in den ersten Wochen nach der Eröffnung wegen Wcrfüllung »wiederholt gesperrt werden mußte. Herr Bibliothekar Hans Hof mann gab nach einigen grundsätzlichen Ausführungen über das Wesent liche der volkstümlichen Bücherciarbeit noch einen interessanten Überblick über Stadtplanung und Büchereiplanung. Es schloß sich eine zweistündige Führung an, in der alle Einzelheiten sorg fältig erläutert wurden. Herrn Bibliothekar Hofmann wird auch hier für seine interessanten Erläuterungen gedankt. Neben den Übungen des Seminars stand die Vorlesung über B u ch h a n d c l s b e t rieb s le h r e Teil 2: Der Ver trieb. Ferner ein Kolleg über das in- und ausländische Zeitschriften wesen und seine Bedeutung für die Reklame und Propaganda. Im Sommersemester wird »Bnchhandclsbctriebslehre« Teil l: Die Herstellung gelesen werden» außerdem in Fortsetzung des letzten Kollegs über das Zeitschriftenwescn: »Die Fachpresse und ihre Stellung in der Wirtschaft». Diese Vorlesung findet im Rahmen der »Studien abteilung über Wirtschaftsjournalismus und Zeitungsbetriebs lehre« statt. Von anderen Dozenten ist hier angckündigt: Presse, Politik und Wirtschaft; Wirtschaftsjournalismus; Zeitungs- betriebslchre; Publizität und Aktualität. Da die Arbeiten des Seminars von Interessenten öfters zur Einsicht angefovdert werden, feien nachstehend diejenigen Arbeiten des letzten Semesters aufgeführt, die gegenwärtig in Schrei-ümaschinenmauuskripten leihweise für kurze Zeit zur Ver fügung stehen: l. Der Buchgemeinschaftsgedanke. 2. Unter suchung von Subskriptionslisten Tl. 2. 3. Die monatliche Er folgsrechnung im Rechnungswesen des Verlages. 4. Das buch- händlerische Wrcchnungswescn in Deutschland, st. Der Buch handel in England. 6. Der Buchhandel in Frankreich. Anfor derungen find alsdann 30 Pfennige für Porto beizufügen. Es steht auf Wunsch auch ein Verzeichnis der sonst noch ausleih baren Arbeiten des Seminars gern zur Verfügung. Vorlesungs verzeichnis, Merkblatt über das Studium der Buchhandclsbe- triebslehre und Prüfungsordnungen können durch das Sekre tariat der Handels-Hochschule oder vom Seminar direkt bezogen werden, das auch zu Auskünften gern bereit ist (Leipzig C I, Ritterstraße l—3). G. Sch. Der Tag des Buches 1S3V. Die Veranstaltungen in Leipzig. Am Dienstag wurde hier über de» Verlaus der Neichskund- gebung In Leipzig und die Verkündung der 50 bestgcdruckten Bücher des Jahres 1828 in der Deutschen Bücherei berichtet. Beide Veranstaltungen könnte man den offiziellen Teil des Buchtages nennen. Zu diesen beiden großen Reichskundgcbungen kamen nun aber auch noch für Leipzig lokale Veranstaltungen, die von einem hierfür eingesetzten, von Herrn ElcrtScemann geleiteten Ausschuß in wochenlangcr Arbeit vorbereitet waren. Vorträge, Rundfunk-Darbietungen, Film-Vorführungen im Freien, Fcstwagcn- Umzüge, Verkaufsbuden, Losabwurf vom Flugzeug, Autoren-Abcnd, verschiedene Ausstellungen usw. gingen der Reichskundgebung voran oder schlossen sich ihr an. Schon diese kurze Auszählung zeigt, daß versucht wurde, mög lichst breite Volksschichten auf den Tag des Buches hinzuwetsen. Be sonders geeignet war hierfür natürlich der Rundfunk und die Mitwirkung der Mitteldeutschen Nundsunkgesell- Ichaft verdient mit ganz besonderem Dank erwähnt zu werden. Bereits am 15. März konnte unter Leitung von Martha Sökeland ein Märchen rätselratcn für die Jugend durch den Rundfunk gesandt werben. Am 18. März folgte ein Zwiege spräch zwischen den Leipziger Schriftstellern Friedrich Michael und Hans Natonek über das Thema: »B ü ch e r, d t e u n s j e tz t augehen«. Die beiden Sprecher gingen nicht so sehr aus einzelne Bücher ein, sondern erörterten allgemeiner die Frage des Inter esses am Buch, wobei sie besonders betonten, daß erst vielfach Buch- Icttüre den Leser zum Bewußtsein dessen bringt, was ihn überhaupt angcht. Ebenfalls als Austakt sür den Tag des Buches brachte die Mitteldeutsche R u n d s u » k - G e s c l l s ch a st am 28. März einen Vortrag von Professor S t e i u c r - P r a g, der gleichzeitig eine Kundgebung des »Verein Deutsche Auchkünstler« sein sollte. Eindringlich betonte Prosessor Steiner-Prag in seinem Vortrag, daß erst bas schöne Buch den richtige» Genuß verschaffe» kann, daß aber dabei die Kostbarkeit des Materials nicht maßgebend ist, sondern daß heute auch mit einfachen Mitteln schöne Bücher ge macht werden können. Materialfälschung, Nachahmung, unkllnst- lerische Verarbeitung und schlechte Arbeit müssen als solche erkannt werden, und wer einmal soweit gekommen ist, seine Bücherbestände kritisch zu betrachten, wird bald neue Freuden am Bücherbesitz erleben. Als Einleitung zu diesen Ausführungen las Hanna Lautes Stefan Zweigs »Dank an die Bücher«. » Am Tag des Buches selbst lockten Umzüge und Buden viele Neugierige an. Bei den Umzüge» konnten sich hauptsächlich die Bilderbuch-Verleger hervortun, die ihre Wagen mit kostümierten Gestalten aus der Welt des Märchens besetzt hatten. Aber auch sür Jugindschristen und Klassiker wurde geworben, ei» Wagen war gar mit einer ganze» Kapelle beseht, die lustig blies und siedelte und auf die Pflege der Hausmusik HInwics. Dazwischen bewegten sich Jugendliche, die mächtige Buch-Attrappen ober Schilder herumtrugen. Ein geschmücktes Auto mit zwei kostümierte» Fansarenbläscrn machte den Anfang. Der Zug fuhr zweimal durch die Stadt, am Nach mittag verstärkt durch etwa 38 Autos meistens von Firmen des graphischen Gewerbes, die dann getrennt auch die äußere» Vororte berührten. Nicht weniger Aufmerksamkeit erregten die Verkaufsbuden auf dem Augustusplatz. Acht Jahrmarktbuden standen im Halbkreis herum und verkündeten schon von weitem durch große Plakate und Schilder, welche Kost und Ware sie fcilhicltcn. Dazu waren die Ver käufer unablässig bemüht, durch Ausruse Neugierige anzulocken, was übrigens gar nicht nötig war, denn die Buden waren dauernd dicht nmdrängt. Verlag und Sortiment hatten sich zu dieser volkstüm lichen Werbung zusammengetan. Ebenso wie beim Umzug fanden die reichlich angcbotenen Prospekte zahlreiche Liebhaber; die vom Verlag Rcelam herausgegebene Zeitung »Ter LL. März» ist in einer Auslage von rund 18 Mg Exemplaren verteilt worden. Da sie ein Preisaus schreiben enthielt, wurde auch der Neclamsche Hauptkatalög viel be gehrt, doch sind daneben auch Bücher in beträchtlichem Umfang ge laust worden, nicht zuletzt in der Bude mit antiquarischen Büchern. Übrigens hatte sich zu den regulären Vcrkaussbuden noch ein Anti quar im Kostüm vergangener Zeit gesellt, dessen kurioser Stand stets umlagert war und der mit seinem Absatz ebenfalls recht zusriedcn ge wesen sein soll. Eine besondere Sensation war der Abwnrs von Postkarten und Bücherlosen durch zwei Flugzeuge; um diese Veranstaltung hatte sich Herr Georg Merseburger besonders bemüht. Bet dem starke» Wind schien es freilich, als sollte die Mehrzahl der Lose ver- joren gehen. Es sind jedoch von de» 7vll Losen 487 eingclöst worden, die in allen Teilen der Stadt, namentlich aber ersreulicherweise in den Vororten gesunden wurden — und gerade sür die Peripherie war ja diese Werbeaktion gedacht. Als Gewinn für die Flugzeugver losung waren von Leipziger Vcrlagssirmen 58Ü Bücher gestiftet worden. Eine zweite B ü ch e r s p e n d e, die von Herrn Joh. Frdr. Dürr eingcleitet worden war, sei hier gleich erwähnt. Es wurden nämlich ebenfalls von Leipziger Firmen 2454 Bücher mit einem Ladenpreis von Mk. 8348.78 für die städtischen Schulen Leipzigs, und zwar sowohl sür die Volksschulen wie sür die höheren Schulen gestiftet. Da der Tag des Buches in diesem Jahre unter dem Leitgedanken »Jugend und Buch« stand, so ist diese erfreuliche Stiftung als ein besonders schönes, praktisches Ergebnis des Bllchertages anzusehcn. » Dankbare Zuschauer fanden an den Abenden des 21. und 22. März die K i l m v o r s ü h r un g e n auf dem Augustusplatz, die in ge schicktem Wechsel Bilder aus dem Buchhandel und der graphischen Industrie mit Werbelustspielen und Werbeplakatcn vereinigten. Einen großen Erfolg bedeutete der Leipziger Autoren- Abenb, veranstaltet vom Schutzverband Deutscher Schriftsteller Ortsgruppe Leipzig. Der große Saal des Buchhänblerhauses konnte 291
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