Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1887
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- 1887-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1887
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- Deutsch
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mit welchem wir nicht recht einverstanden sind, weil die Draht klammern das Papier vielfach arg beschädigen, das Drahtheften also nimmt dermaßen überhand, daß jeder Monat einige neue Drahtheftmaschinen bringt. Heute liegen wiederum zwei solcher Apparate vor. Heyne L Pekrun in Dresden erfanden eine Drahtheftmaschine mit beweglichen Führungen am unteren Ende des Klammerkanals (Patent Nr. 38 700), während C. L. Lasch in Reudnitz-Leipzig unter Nr. 38 974 ein Patent auf ein Drahtklammer-Biege- und -Vortreibe-Werkzeug für Drahtheft maschinen patentiert wurde. Von sonstigen Erfindungen aus dem Gebiete der Buch binderei ist nur noch die Runddruck-Bergolde-Maschiue von Fr. Grimm in Bielefeld zu erwähnen (Patent Nr. 38 600). Sie soll das Vergolden fertiger Bücherrücken mit Schriften und Linien in mehreren Zeilen durch einmaliges Drucken bewirken und das übliche einzelne Aufdrucken jeder Zeile ersetzen. Die erforder liche Wärme liefert eine Gas- oder Petroleumflamme. Vorläufiger kurzer Bericht über die Hauptversammlung am Kantatesonntag 1887. Die außergewöhnlich pünktlich und zahlreich erschienene Ver sammlung wird wenige Minuten nach 10 Uhr vom 1. Vorsteher Herrn A. Kröner mit der Begrüßung der Mitglieder eröffnet. Zu Stimmzählern werden die Herren Stettner-Freiberg und Paetel-Berlin ernannt. Der Geschäftsbericht verzeichnet einen Mitgliederbestand von 1636. Dem Zugang von 106 steht ein Abgang von 80 Mitgliedern gegenüber, von denen leider viele, darunter sehr glänzende Namen, uns durch den Tod entrissen sind. Der Bericht, dessen ausführliche Wiedergabe mit Veröffent lichung des amtlichen Protokolls erfolgen wird, fand einstimmige Genehmigung. Als Vorsitzender des Rechnungsausschusses folgte Herr Hoefer-Berlin mit dem Vortrage des Rechenschaftsberichtes über die Geldbewegung im Vereinsvermögen. Diese Darlegung ist unser» Lesern bereits im amtlichen Teile dieses Blattes gegeben worden. Auch sie fand nach eingehenden Erläuterungen des Red ners und einigen Einwürfen der Herren Cronbach-Berlin (über den Sprcchsaal des Börsenblattes) und Hermann Haessel-Leipzig (über die Inserat-Rechnungsprüfung) die Genehmigung der Ver sammlung, welche ans den Antrag des Rechnungs-Ausschusses dem Vorstande die Decharge erteilte unter gleichzeitiger dankender An erkennung der großen und aufopfernden Mühewaltung des Schatz meisters Herrn E. A. Seemann. Der Vortrag und die Beratung des Voranschlages für 1887/88 wurde zunächst bis zum Schluffe der heutigen Verhandlung ausgesetzt. Zu Punkt 4 der Tagesordnung übergehend giebt Herr Kröner eine ausführliche und lichtvolle Darstellung der vielfachen früheren Bemühungen, eine in geeigneter und allgemein befriedigender Weise abgeänderte Form des Bereinsstatuts zu finden, hierbei anknüpfend an die scheinbar ergebnislose aufreibende fünftägige Verhandlung der Weimarer Konferenz im September 1878, welcher seine gegen wärtigen, kürzlich hier veröffentlichten Änderungsvorschläge im großen und ganzen bereits in fast gleichem Wortlaute Vorlagen. Redner folgt in seiner langen, mit Aufmerksamkeit und mehrfachem Beifall begleiteten Rede allen den Entwickelungsphasen des gegen wärtigen Vorstandsantrages, welche sich äußerlich durch die Jahre 1882, 1884 und 1886 kennzeichnen. Von drei nebeneinander hergehenden, den gleichen Zweck durch sehr verschiedene Mittel erstrebenden Richtungen, vertrete er, Redner, die mittlere, welche von Extremen sich fernhaltend, die Meinung gelten lasse, daß es sehr wohl angehe, durch eine zweck mäßige Gestaltung des Vereinsstatnts berechtigten Wünschen beiderseits zu genügen und einen ganz erträglichen Zustand herbei zuführen. Redner verwahrt sich in ausführlicher Begründung gegen das Unzeitgemäße, welches in dem vielfach laut gewordenen Rufe nach einer Innung liege. Ein Grund zur Änderung der gegenwärtigen Stimmvertretung liege nicht vor. Bezüglich der persönlichen Zusammensetzung des niederzusetzenden »außerordentlichen Ausschusses« giebt Redner unter dem Hinweis, daß es notwendig sei, die Anschauungen der Mehrheit des Vereins, aber auch die Minorität entsprechend in diesem Ausschüsse vertreten zu sehen, der Meinung des Vorstandes da hin Ausdruck, daß diese Wahl dem Vorstande überlassen werden möge. Nach kurzer Debatte, welche von den Herren Springer- Berlin und Voigtländer jun.-Kreuznach geführt wird, ergiebt die Abstimmung die nahezu einstimmige Annahme des Vorstands- Antrages. Ebenso erklärt sich die Versammlung einverstanden mit dem Zu- iatzantrage des Vorstandes, daß dieser mit der selbständigen Wahl der Personen in den »außerordentlichen Ausschuß« zu beauftragen sei. linier Abweichung von der Reihenfolge der Tagesordnung folgte Punkt 7 (Antrag M. Jacobi und Genossen). Die Abstimmung ergab, daß der Antrag Jacobi dem »außer ordentlichen Ausschüsse« als Material zu überweisen sei, nachdem auf die Abstimmung über die hierzu aus der Mitte der Delegierten eingebrachte Resolution, deren Wortlaut sich im heutigen Berichte über die Delegierten-Bersammlung findet, stillschweigend verzichtet worden war. Punkt 5 (Ankauf des Schulz'scheu Adreßbuches) um den vom Rechnungs-Ausschusse gutgeheißenen Preis bis zur Höhe von 60 000 (nicht 80 000) giebt zu langen und sehr lebhaften Meinungsäußerungen Veranlassung. Gegen den Antrag wenden sich die Herren Winter-Heidelberg, Zimmermann, Th. Ackermann-München. Herr Kröner legt den Standpunkt des Vorstandes klar, indem er ausführt, daß dieser mit dem Anträge lediglich den vielfach ausgesprochenen Wünschen des Börsenvereins entgegenzukommen bezwecke. Die Abstimmung gestaltet sich sehr schwierig und bleibt in ihrem Ergebnis zunächst zweifelhaft. Die vorgenommene nament liche Abstimmung ergiebt die Annahme mit 368 Stimmen gegen 313 ablehnende. Punkt 8 (Genehmigung des Verkaufs des Börsengebäudes um den Preis von 247 500 ^ an die Universität Leipzig) fand nach überzeugender Darlegung des Sachverhalts durch Herrn Hoefer-Berlin Annahme mit großer Mehrheit. Eine gleich große Mehrheit fand der nun folgende Antrag des Vorstandes Punkt 6, den Erlaß einer Grund ordnung betreffend (Berichterstatter Herr Parey), mit der vom Vorstande beantragten Änderung, für diese Beratung eine besondere Kommission von 7 Mitgliedern (1 Vorstandsmitglied, 1 Kommissionär, 2 Verleger und 3 Sortimenter) zu wählen, mit deren Ernennung der Vor stand beauftragt wird. Punkt 10 (Ankauf der Butsch'schen Sammlung. Referent vr. von Hase) rief eine hartnäckige Debatte zwischen Herrn Th. Ackermann und Herrn Or. Kirchhofs-Leipzig hervor. Ab stimmungsergebnis: Annahme mit großer Mehrheit. Punkt 11 (Fortführung der von Kapp begonnenen Geschichte des Buchhandels) fand nach warmer sachlicher Begründung des Referenten, Herrn I)r. von Hase, einstimmige Annahme. Punkt 11 (Erhöhung der Jnseratkosten im Börsenblatte) gab, durch ein Amendement Winter —Hirsch, wiederum Anlaß zu lebhafter Rede und Gegenrede, an welcher sich die Herren Winter-Heidelberg, Prager-Berlin, Th.Ackermann-München, Hoefer-Berlin und Seemann-Leipzig beteiligten. Die An nahme des Antrages erfolgte schließlich mit dem Zusatze der Herren Winter und Hirsch, daß die Erhöhung der Jnseratgebühren an die Bedingung der Wiederherstellung der früheren Ein richtung der Inserate geknüpft sei. Punkt 12 (Begründuug eines Pensionsfonds für die Beamten des Börsenvereins) fand Annahme mit großer Majorität. Nach Genehmigung des Voranschlages für 1887/88, welcher
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