Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930612
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189306122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18930612
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-12
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
352« Nichtamtlicher Teil. ZS 183, 12. Juni 1898. nur eine gerechtere Zusammensetzung. Es wird ja den vier Herren vom Börsenblatt-Ausschuß, die jedenfalls am tiefsten in die Materie eingedrungen sind, sehr leicht werden, von den übrigen fünf Herren so viele für sich zu gewinnen, daß ihnen doch eine Majorität bleibt. Herr Egon Werlitz: Die Sache ist doch nicht so ohne weiteres ein Gebot der Gerechtigkeit, wie cs vielleicht auf den ersten Anblick scheint. ES ist gar nicht gesagt, daß die vier Mitglieder stets einstimmig für die jetzt vorliegenden Beschlüsse eintrcten müssen. Wir wissen ja nicht, ob die Be schlüsse, die jetzt vorliegen, einstimmig zu stände gekommen sind, und jedenfalls wird es jedem der vier Herren unbenommen sein, seine Meinung zu sagen, sie werden sich nicht genieren. Wir müssen in Betracht ziehen, daß diese vier Mitglieder ge wissermaßen von vornherein Sachverständige sind. An eine Majo- risierung kann ich nicht recht glauben. Ich möchte aber vor allem auf einen Punkt aufmerksam machen, daß nämlich diese außer ordentlichen Ausschüsse des Börsenvereins ungeheuer viel Geld kosten. Die Sitzungen finden bekanntlich außerhalb der Messe, mehrmals im Jahre, statt, es müssen Diäten bezahlt werden, und nach meiner Erfahrung — ich habe auch ein paar Mal die Ehre gehabt, in einen solchen Ausschuß -gewählt zu werden — kann ich mir nicht denken, daß bei einem aus nenn Mitgliedern zu sammengesetzten Ausschuß eine andere oder bessere Erledigung der Sache erfolgen wird, als wenn es nur sieben sind. Ich meine, wir sollten uns über das Bedenken des Herrn Abendroth, wenn es auch scheinbar eine Forderung der Gerechtigkeit vor stellt, doch aus praktischen Gründen hinwegsctzen. Herr Abendroth: Ich will Herrn Werlitz nur entgegen- halten, daß diese Denkschrift von den vier Mitgliedern abgefaßt ist; es ist also beinahe selbstverständlich, daß die Herren auch einstimmig für ihre Vorlage eintretcn werden. Mir scheint es wenigstens so. Was die Frage der Kosten anbetrifft, so könnten diese dadurch verringert werden, daß man die übrigen Mitglieder möglichst aus der Nähe von Leipzig beruft. Jedenfalls glaube ich, daß man im Prinzip eine solche Zusammensetzung nicht gut heißen sollte. (Vielfache Rufe: Sehr richtig I) Ich wiederhole, es soll kein Mißtrauensvotum sein, aber eine solche Zusammen setzung wäre nicht gerecht. Herr Bergstraeßer: Ich glaube nicht, daß der Vorstand des Börsenvereins irgend einen Anstoß nimmt, die Kommission aus neun Mitgliedern bestehen zu lassen, obgleich ich der Be- siirchtung des Herrn Kollegen Abendroth keinen großen praktischen Wert beilege. Es ist ja naturgemäß, daß die Herren nicht in eine Majorität und Minorität zerfallen werden; sie werden sich in einer so praktischen Frage auf die Hauptgesichtspunkte in einer praktischen Weise vereinigen; sie werden aller Wahrscheinlichkeit nach für jeden Fall ein Kompromiß abschließen. Denn was das Börsenblatt anbelangt, so habe ich immer gefunden, daß es grund sätzlich verschiedene Anschauungen höchstens in der einen Frage giebt, ob die Inserate einspaltig oder zweispaltig gedruckt werden sollen. Allein wenn die Versammlung beschließen würde, man gebe dem Vorstand anheim, ob nicht der Ausschuß aus neun Mitgliedern bestehen solle, so würde das eine Frage sein, über die der Wahlausschuß und der Vorstand sich vereinigen müßten; denn beide sind ja zur Wahl der betreffenden Ausschussmitglieder kompetent. Soweit würde die Frage behandelt werden. Ich glaube aber sagen zu können, daß wir im Vorstand des Börsen vereins wohl keinen Ansland finden werden, den Ausschuß auch aus neun Mitgliedern bestehen zu lassen. Vorsitzender: Ich weiß nicht, ob Herr Abendroth die Absicht hat, seinen Antrag zu formulieren und der Beschluß fassung zu unterbreiten. (Ja!) Der Antrag würde, wenn ich ihn recht verstehe, dahin gehen, daß die Versammlung morgen beschließen solle, daß nicht drei Mitglieder vom Börsenverein zu ernennen seien, sondern fünf. Das würde sich aber nicht decken mit dem Vorschlag des Herr» Bergstraeßer, welcher vor geschlagen hat, daß es dem Börsenverein überlassen werde und anheim gegeben werden möchte, statt drei Mitgliedern füns zu wählen. Herr Bergstraeßer: Es handelt sich darum, ob Herr Abendroth vorschlägt: die morgige Hauptversammlung beschließt, daß der außerordentliche Ausschuß nicht aus sieben Mitgliedern, sonder» aus neun bestehen soll; oder ob Herr Kollege Abendroth beantragt, die Hauptversammlung möge dem Vorstand des Börsen vereins anheim geben, ob es nicht praktisch wäre, den außer ordentlichen Ausschuß aus neun Mitgliedern bestehen zu lassen. Das eine ist ein bestimmter Antrag, das andere eine An heimgabe. Herr Wilhelm Müller-Wien: Die Sache scheint mir ganz klar zu sein. Der Antrag Abendroth hat den Sinn, zu bestimmen, daß statt drei Mitgliedern fünf gewählt werden. Wir geben der Ver sammlung die Direktive, morgen bei Nummer 8 der Tagesord nung der Hauptversammlung in diesem Sinne zu stimmen, und am Montag wird, nach Annahme dieses Beschlusses, der Vorstand mit dem Wahlausschuß zusammen diese süns Mitglieder wählen. (Zustimmung.) Vorsitzender: Dann würde Herr Abendroth seinen Antrag wohl in diesem von Herrn Müller vorgetragenen Sinne formu lieren und morgen cinbringen, und ich würde jetzt einen Be schluß der Versammlung darüber zu extrahieren haben, ob sie diesem Anträge bcistimmt. ' Herr Egon Werlitz: Ich möchte fragen, ob Herr Berg straße! seinen Antrag als Gegenantrag ausrecht erhält. Herr Bergstraeßer: Ich stelle keinen Antrag; ich will nur sagen, daß wohl der Börsenvcreins-Borstand keinen Anstand nehmen wird, statt sieben Mitglieder neun zu ernennen. Es kommt also jetzt lediglich aus die Form des Antrags an. Vorsitzender: Ich möchte betonen, daß durch den Antrag des Herrn Abendroth, wie er jetzt formuliert werden soll, falls er angenommen wird, morgen der Börsenverein genötigt sein würde, fünf Mitglieder zu ernennen. Herr Egon Werlitz: Dieses Moment habe ich gerade im Auge gehabt. Ich wollte dadurch, daß ich gegen Herrn Abendroth sprach, nur vermeiden, daß in eigentlich etwas unnötiger Weise die Hauptversammlung des Börsenvereins von dieser unserer Versammlung majorisiert werde, oder das Gefühl hat, sie werde majorisiert. Denn wenn wir das hier mit unserer Masse von Stimmen beschließen, so wird sich die Hauptversammlung majo risiert fühlen; es ist so gut wie auch dort beschlossen. Wenn die Herren Delegierten eine wichtige Sache durchdrücken wollen, ist das ganz gut; aber diese Angelegenheit scheint mir für eine solche Pression nicht bedeutend genug; deshalb hätte ich den Ausweg, wie ihn Herr Bergstraeßer vorschlug, für meinen Teil vorgezogen. Herr Carl Winter-Heidelberg: Ich kann das nicht recht oerstehen. Wir haben immer hier unsere Wünsche in der freund lichsten Weise ausgesprochen; in jeder Generalversammlung werden Aenderungcn gemacht, und ich glaube nicht, daß irgend jemand darin etwas finden kann Ich bin erstaunt über die Auffassung, daß z. B. von Majorisierung des Vorstandes gesprochen wird. Die Hauptversammlung besteht aus dem Vorstand und sämtlichen Mitgliedern, und jedes einzelne Mitglied hat morgen noch das Recht, Vorschläge zu machen und Aenderungen zu wünschen. Herr Ganz: Ich wollte im wesentlichen dasselbe sagen, was Herr Winter eben ausgeführt hat. Wenn wir hier nicht beschließen können, einen Antrag des Börsenvereins morgen nur in veränderter Form anzunehmen, so hat es gar keinen Zweck, hier zusammen zu kommen. Wir sind hier, um die Meinung unserer Vereine zum Ausdruck und zur Geltung zu bringen. Herr Bergstraeßer: Damit gar kein Mißverständnis ent steht, glaube ich im Namen des Herr» vr. Brockhaus und meiner übrigen Herren Kollegen im Vorstand die Erklärung abgeben zu dürfen, daß uns gar nichts erwünschter sein kann, als die Mei nung der Hauptversammlung zu hören. Wir haben ja die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder