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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1888
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- Deutsch
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3774 Nichtamtlicher Teil. 174, 30. Juli 1888. welchen Wert hinsichtlich der Korrektheit ihre Arbeit eventuell hatte, war nicht festzustellen. Österreichs Buchhandel und Buchdruck hat kein Verlangen getragen teilznnehnien an den »Wettbewerb«. Nur ein bisher unbe kannter Chroinolithograph und einige Zeitschriften von sehr untergeordneter Bedeutung finden sich vor; schön aber ist die Ausstellung von I. Löwy, dessen Farbenlichtdrucke anerkannt vorzügliche Leistungen sind. Bon Wiens renommierten Buch bindern und Ledergalanterie Arbeitern ist nur einer erschienen, Paul Pollack; seine hochfeinen Ledermosaiken und Prachteinbände in weißem Pergament mit vertiefter und erhöhter Arbeit waren wohl die besten in der ganzen Ausstellung zur Zeit meines Besuches. Ungarn hat außer den von seinem Unterrichtsministerium ansgelegten Vorlagenwerken, deren Blätter von Deutsch und Posner zu Budapest ausgeführt wurden und die zum Teil in sehr schönen Chromolithographieen, trefflich in Zeichnung, Farbe und Druck bestehen, nichts eingesandt, was uns zu näherer Be trachtung veranlassen könnte. Italien ist ganz unvertreten in der graphischen Branche, wenn man nicht ein wie es scheint nur zum Verkaufe ausge legtes dickleibiges ^.nnuaiio Asnsiiils ä'Itrriirr, das in Genua erschienen und gedruckt ist, als eine Vertretung derselben an- sehen will. Von Rußland finden sich einige Bücher vor, die man in des unter den Schutz einer »?r-iärs äs ns pns touellsr« gestellt hat: die andern Länder und Provinzen aber, welche der Katalog noch verzeichnet: Ägypten, Algerien, Amerika, dänische Antillen, Dänemark, Luxemburg, Martinique, Norwegen, Portugal, Schwe den, die Schweiz, Sizilien und Spanien, sonne einige mittel- und südamerikanische Republiken besitzen leider keine bibliopolische oder- graphische Vertretung in den Ausstellungshallen zu Brüssel, was man angesichts der anerkannten großen Leistungsfähigkeit mehrerer derselben nur lebhaft bedauern muß, wie dies schon weiter oben ausgesprochen worden ist. Diese mangelhafte Beteiligung an dem großen »Wettbewerb« bestätigt die auch bereits im Eingänge dieses Berichts gemachten Bemerkungen über Wert nnd Tragweite desselben; sie macht ersteren nicht nur zu einem höchst relativen, sondern nimmt ihm auch alle nützliche Tragweite, weil in späterer Zeit, wenn die geringe und einseitige Teilnahme nicht mehr in allgemeiner Er innerung ist, die ergangenen Urteile möglicher-, ja wahrschein licherweise zu privaten Zwecken nnd wohl auch nicht immer in strenger Übereinstimmung mit der Wahrheit ausgenutzt werden dürsten. Dies ist nun zwar bisher auch schon der Fall gewesen mit den auf Ausstellungen zuerkannten Auszeichnungen; doch sind diese immer auf allgemeine Prinzipien hin festgesetzt worden, und man hat für die Prämiierung nicht einzelne, scharf begrenzte Fragen formuliert, wie bei dem »Wettbetverb«. Man hätte also auch bei dieser Ausstellung nicht von den allgemeinen Prinzipien lassen sollen, wenn man nicht zugleich die Mittel besaß, dieselbe zu einer wirklich allgemeinen, an welcher sich die besten Kräfte der ganzen eivilisierten Welt beteiligten, zu machen. Solche Mittel standen indes einem Unternehmen, welches, wie sich bei dessen Entwickelung immer deutlicher herausgestellt, im Grunde nur ein Parteimanöver war, weder materiell noch intellektuell zu Gebote; das nur sehr Partielle Gelingen war somit von Anfang an vorauszusehen, und diese Erkenntnis hat ohne Zweifel auch wesentlich dazu beigetragen, die verhältnismäßig nur geringe Beteiligung von jenseit der Grenzen Belgiens zu veranlassen. Man hat nun versucht, dieselbe wettzumachen und das Besucher-Publikum herbeizuziehen durch Einrichtung von einer Unmenge von Ver gnügnngsanstalten der allerverschiedensten Art, wie sie so zahl reich wohl noch keine internationale Ausstellung geboten hat; daß damit aber der wissenschaftliche und national-ökonomische Wert einer solchen noch um verschiedene Stufen herabgedrückt werden mußte, ist nur eine natürliche Folge solcher Schaubudenpraxis. Den deutschen Teilnehmern an diesem Wettbewerb aber wollen wir wünschen, daß ihnen wenigstens durch Anknüpfung neuer Ge schäftsverbindungen und sonstige Ausbreitung ihrer geschäftlichen Beziehungen Ersatz werden möge für alle die Muhen und Kosten, in welche sie durch ihre Beteiligung an den Brüsseler »interna tionalen Wettstreit« geführt worden sind. Zeitiingsstiillllleii. Der «Deutschen volkswirtschaftlichen Korrespondenz« vom 20. Juli entnehmen wir die folgenden sehr zutreffenden Ausführungen: wieder eingebracht werden, welche der ^Buchhandel durch das Schleudern erlitt. Auf einer am 25. September vorigen Jahres abgehaltenen General- Entziehung sämtlicher buchhändlerllchen Verkchrseinrichtungen jedes Mit glied verpflichtet sein, die von den Verlegern festgesetzten Ladenpreise ein- znhalten. Kaufmännischen Grundsätzen wurde jedoch insofern Rechnung bedarf einen Diskont bis zu 5>o/o des Preises zu gewähren. Am 28. Juni d. I. ist die fragliche Slatntsbestimmung "des Buchhändlerbörsenvereins in Kraft gesetzt, nachdem schon^ vorher ^die tön ich. Sächsische und die liegenden Vorteile zu verzichten. Diese Angelegenheit ist nun keineswegs allein eine buchhändlerische, sondern gleichzeitig eine Knltnrfrage. indem sie den Bücherabsatz beein flussen kann. Aber die Buchhändler machen geltend, sie bezweckien unr eine gleichmäßige Anfrechterhaltung der Ladenpreise und nicht etwa eine Erhöhung der Bücherpreise; dafür, daß letztere nicht eintrete, sorge die Konkurrenz zwischen den Verlegern. Wolle man, sagen die Buchhändler- weiter, verhüten, daß der Buchhandel in den Händen weniger Großbetriebe monopolisiert werde, wobei nicht mehr auch in kleineren Städten wie bisher jedes neue Buch zur Einsichtnahme erhältlich sein^ würde, und die Dinge unter der alten Organisation zurücksehnen würden, dann müsse man , diese Organisation des Börsenvereins aufrecht erhalten nnd das dieselbe
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