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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1934
- Strukturtyp
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- 1934-01-06
- Erscheinungsdatum
- 06.01.1934
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- Deutsch
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schon heute, daß, anders als im allen Staat diese Erziehung zur gildemäßigen Gemeinschaft der Stände, wie sie in der Schrift- tumskamnier, — daß die Erziehung zur Ehrfurcht vor den großen schaffenden Einsamen, wie sie in der Akademie zum Ausdruck kommt, eines der Hauptstücke der großen Wandlung ist. So arbei ten wir trotz aller Sorgen voll inneren Glückes am Neuaufbau, freuen uns, wenn die Dichter die Form schon anders gestalten, — wenn sie sich etwa von der Einseitigkeit epischen Werks zur Ballade, zum Volksschauspiel, ja, zum lyrischen Gedicht zurück wenden und freuen uns, daß der Leser diese Wandlung mitmacht. Formen der Kunst, die längst totgesagt waren, wachen wieder auf, und wenn noch vor wenigen Jahren an den Schulen gelehrt wurde, daß der geistige Inhalt der Romantik oder der des deut schen Idealismus zum Abraum gehöre, so besitzen wir heute schon ein neues magisches Gut, ein Werk der Besten, das uns mit Stolz erfüllen darf. Im geistigen Schaffen braucht man Zeit, es bedarf der Ab schnitte und Klärung des Gewonnenen. Man stelle also an das Schrifttum selbst keine Forderungen, dies oder das bis morgen zu erfüllen. Wohl aber mögen Leser und Regierung, die beiden Gruppen also, die sich um die Dichtung sorgen, helfen, daß die Büchereien, die Volksbüchereien zumal, neu ausgesüllt werden mit bestem unverbildeten Gut unserer Literatur, — ach, da mangelt es noch arg, die Mittel dürften nicht fehlen! Jeder ein zelne mög sich auch darum kümmern, und das ist mein Rat zum neuen Jahr, daß die Buchläden sich neu bevölkern, daß eine emsige Erziehung der Jugend zum Lesen einsetzt; wir werden bei unserer Abwendung vom politischen Tageskampf bald Zeit genug dazu gewinnen. Denn die Bewegtheit Deutschlands, in der wir stehen, ist ja erst ein Beginn. Dichtung und Schrifttum sollen sie in leben diger Spannung erhalten. Hier, in den Büchern von heute und morgen, liegen die Wurzeln geistespolitischen Werdens der kom menden Jahrzehnte, hier, über die Dichtung geht der Weg der lebendigen Hoffnung, geht der Weg ins kommende Geschlecht. Der Führer dankt dem Derlagsdirektor und Neichsleiter Amann. Bekanntlich hat ans Anlaß der Jahreswende der Führer an eine Reihe der ältesten führenden Parteimitglieder per sönliche Schreiben gerichtet. Unter ihnen befindet sich der Geschäftsführer des Eher Verlages und Präsident der Neichs- pressekaminer Herr Max Amann. Das Schreiben lautet: Mein lieber Amann! Der Sieg der nationalsozialistischen Idee war entscheidend ab hängig von der Möglichkeit, das Gedankengut unserer Bewegung durch ein zentral geleitetes Schrifttum einer großen Zahl von Partei genossen zu vermitteln. Sie, mein lieber Parteigenosse Amann, haben sich als einer der ersten meiner ehemaligen Kriegskameraden mir zur Verfügung gestellt. Der organisatorische Aufbau der Bewegung im Jahre 1923 war Ihr Verdienst. Der Aufbau unseres gewaltigen Zentralverlages aber ist ausschließlich Ihr Werk. Sie haben mir damit die Voraussetzung geschaffen, für die Durchführung einer Schriftpropaganda, die eine ausschlaggebende Be deutung erhielt, nicht nur in der Zeit unseres Angriffs in der Be wegung, sondern heute «ach dem errungenen Sieg. Am Abschluß des Jahres der nationalsozialistischen Revolution freut es mich daher, Ihnen, mein lieber Parteigenosse Amann, ans ganzem Herzen für die wahrhaft großen Verdienste zu danken, die Sie sich um die nationalsozialistische Bewegung und damit um das deutsche Volk erworben haben. In herzlicher Freundschaft und dankbarer Würdigung Ihr Adolf Hitler. Prominente deutsche Schriftsteller als Schauspieler! Der Verein Berliner Buchhändler ladet Buchhändler und Schrift steller zur Feier seines 75jährigen Bestehens ein. Wir entnehmen der geschmackvoll ausgestatteten kleinen Ein ladungsschrift folgende anmutige Urkunde: Berolina, den 20.-Jan. 1859 Wir ehrenwerthen korporirten Berliner Buchhändler schließen uns zu kollegialem Gespräch bei ergötzlicher Geselligkeit zusammen und thun kund, daß wir dieser hochwohllöblichen Versammlung den Namen »Verein Berliner Buchhändler« zu geben gewillt sind. Item bestimmen wir, daß anno 1934 am 20. Januar das Ereignis; des 75jährigen Bestehens festlich zu begehen sei. Item bestimmen wir weiterhin, daß die Zwillingsdichter Walterius Bloem und Nudolfus Presberius, die demnächst in Heidelberg einerseits als auch in Elbsrfeld andererseits geboren werden sollen, ein festliches Weihespiel als eine gar würdige, wenn auch erschröckliche Haupt- und Staatsaktion zu verfassen und in eigener Persona zu insze- niren und zu agiren haben. Da es unser Wille ist, daß nnsern Nachkommen ein absonderliches Spektakulum gegeben werden soll, dekretiren wir hiermit, daß die gesammte Berliner Bevölkerung, so in Kunst und Litteratur interessiret sei, an diesem Feste theilzu- nehmen habe. Selbiges soll unter dem Sign» Buch- und Schrift thum stehen. Solchen unfern hiermit kundgethanen Willen soll ein Vollstrecker mit Einzelheiten und Zahlen nummeriret wohlgeordnet publiziren. Daran anschließend bemerken Vorstand und Festausschuß, gez. vr. Georg Elsner, daß in Ausführung obigen Beschlusses Walter Bloem und Rudolf Presber ein Festspiel geschrieben haben, welches sie selbst mit anderen bedeutenden Schriftstellern und Buchhändlern gemeinsam aufführen werden. Das Jubiläumssest wird am 20. Ja nuar 1934, 19>2 Uhr, in den Krollschen Festsälen am Königsplatz stattfinden. Alle Vertreter des deutschen Schrifttums sind herzlich willkommen. Insbesondere würde der Verein eine Teilnahme der Kollegenschaft auch aus dem Reiche dankbar begrüßen. Der Preis für die Teilnehmerkarte (Eintritt, trockenes Gedeck und Steuer) be trägt gleichmäßig für Herren und Damen, Mitglieder und Gäste NM 8.—. Die Kapelle Kermbach spielt bis 5 Uhr früh. Anmeldungen sind bis zum 10. Januar 1934 an Herrn Friedrich Feddersen, Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 11 mit gleichzeitiger Über weisung des Betrages ans das Postscheckkonto Friedrich Feddersen, Berlin 306 06 erbeten. Oie Aufgaben -es deutschen Buchhandels im nationalsozialistischen Staat. Hat der Buchhandel versagt? Das Za und Nein der deutschen Dichter und Schriftsteller. (S. auch Nr. 292 und 294 vom 46. und 49. Dezember 4933 und Nr. 4 vom 2. Januar 4934.) Gottfried Denn. „Die Dichtung braucht inneren Spielraum." Auf Ihr Schreiben erwidere ich Ihnen folgendes: Was die Frage des volksfremden Schrifttums und die letz ten fünfzehn Jahre angeht, so möchte ich es mit den Worten von Herrn Staatskommissar Hinkel halten, daß man nicht mehr über das Schlechte der Vergangenheit sprechen, sondern an der Ver- 14 befserung der Zukunft Mitarbeiten solle. Es waren doch diese ver gangenen fünfzehn Jahre eine andere Epoche, sie ist überwunden, und man kann sie nicht mit den neu erstandenen Maßstäben mes sen. Wenn Sie allerdings unter volksfremdem Schrifttum auch die Übersetzungen aus anderen Sprachen meinen, so möchte ich dazu bemerken, daß ich es rückblickend gerade jetzt sehr gut finde, daß uns die Berlage mit viel ausländischer Literatur bekannt gemacht haben. Sie haben allerdings natürlich ein gewisses Maß
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