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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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Nichtamtlicher Teil. 5103 236, 12. Oktober 1887. und die Sammlungen; der rechte Flügel wird in seinen unteren Teilen eine für den Verein arbeitende Buchdruckern und Aus stellungsräume weiter Ausdehnung bergen. Der Verein der Buchhändler zu Leipzig findet mit seiner Bestellanstalt eine gastliche Stätte, desgleichen die sonstigen buchhändlerischen und drnckgewerblichen Vereine. Der »Deutsche Buchdruckerverein« und die »Deutsche Bnchdrucker-Berufsgenossenschafl« werden hier ihren Sitz haben, ebenso wird dem »Centralverein für das gesammte Buchgewerbe« mit dem von ihm vertretenen »deutschen Buch gewerbemuseum« über den Ausstellungsräumen eine Stätte be reitet werden. Von den genannten drei druckgewerblichen Vereinen, welche sich sämtlich über das Reich erstrecken und ihren Sitz in Leipzig haben, ist der im Herbste 1869 zu Mainz begründete Deutsche Bnchdruckerverein der älteste. Sein Hauptgegenstand ist die einheitliche Regelung des Lohnwesens im deutschen Buchdruck durch den »Allgemeinen deutschen Buchdruckertarif«, welcher im Jahre 1873 vereinbart, 1878 und 1886 wesentlich um gestaltet, unter Zugrundelegung von 1000 Durchschnittsbuch staben des Alphabets als Einheit, ein etwas verwickeltes, in der Hauptsache gerechtes Lohnsystem mit verschiedenen Ortsauf schlägen bietet und durch Feststellung eines Mindestlohnes für feste Bezüge und eines Maximalarbeitstages von 10 bezw. 9'/-j Stunden der Gehilfenschaft möglichst entgegenkommt. Die Ge hilfenschaft ist lebhaft bemüht gewesen, gemeinsam mit den Druckerherren im Kampf gegen Schmutzkonkurrcnz und Lehrlings züchterei den Tarif zur gleichmäßigen Durchführung zu bringen; in Leipzig ist dies auch vom Rate unterstützt worden, der auf Veranlassung des Leipziger Kreisvorstehers der sächsischen Buch druckereibesitzer bei Vergebung von Submissionen nur tariftreue Druckereien berücksichtigt. Als ein vorübergehendes Abirren muß es betrachtet werden, wenn sich die Gehilfenschaft durch einseitige Agitation einzelner Führer in Großstädten verleiten ließ, die zuvor gütigen Lokalabschläge, durch welche der Provinzialbuch druck tarifgelreu bestehen konnte, zu beseitigen und so die All gemeingiltigkeit des Tarifes unmöglich zu machen. Die Setzer und Drucker nehmen in bezug auf Arbeitsverdienst nach amtlichem Aus weis des Reichsversicherungsamtes unter allen Gewerben Deutsch lands mit den höchsten Rang ein, nämlich den fünften, wobei einige Vordermänner besonderen, nicht allgemein verbreiteten Berufsarten angehören Nach Beschluß des Deutschen Buchdruckervereins vom 9. Sep tember 1883 soll in Leipzig, als der Hauptstadt des Buch gewerbes, ein »Denkmal zum Andenken an die Erfindung und Vervollkommnung der Buchdrucker tun st« errichtet werden, bei welchem neben Gutenberg auch Friedrich König, dem Erfinder der Schnellpresse, eine hervorragende Stelle anzuweisen ist. Mag dieses Ehrenmal einst ans dem Johannisfriedhofe vor dem deutschen Buchhändlerhause von deutschem Wesen zeugen, zunächst aber hat der mit der Angelegenheit betraute Antragsteller dieselbe mit Ge nehmigung des Ausschusses um dessentwillen vertagt, weil gerade zur Zeit große neue Pflichten alle Kräfte in Anspruch nahmen. Im Herbste 1883 traten die Vorsteher des Kreises Sachsen des Deutschen Bnchdruckervcreius, des Vereins Leipziger Buch- druckereibesitzcr und der Leipziger Typographischen Gesellschaft zusammen und begründeten nach eingehenden Vorarbeiten am 29. Oktober 1884 den »Centralverein für das gesammte Buchgewerbe«, welcher in sechs selbständigen Gruppen, 1) Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, 2) Buch- und Notendrucker, 3) Schristgießer, 4) Stein-, Kupfer- und Lichtdrucker, 5) Papier- wacher, Buchbinder, Farbe»- und Maschinenfabrikanten für das Buchgewerbe, 6) Bücher- und Littcratursreunde, die Bestrebungen für die Förderung des deutschen Buchgewerbes planmäßig zu sammenfassen und durch Einsetzung der eigenen, sowie durch Anregung fremder Kräste Neues schaffen soll. Zu diesem Zwecke faßte der Verein, welcher als Leiter des Bureaus und anregende j Kraft den bewährten, begeistertsten Kämpen für das Buchgewerbe, Generalkonsul Karl B. Lorck (1836 Genosse von Joh. Jak Weber) gewonnen hatte, zunächst drei Ziele ins Auge: Begrün dung eines Buchgewerbemuseums, Hebung des buchgewerblichen Unterrichtswesens, Veranstaltung buchgewerblicher Ausstellungen. Das deutsche Buchgewerbemusenm, als ein germanisches Natioualmuseum litterarischer Kultur und eine Vorbildersammlung für die graphischen Künste geplant, ist Johanni 1885 eröffnet worden. Der Börsenvcrein stellte unentgeltlich den großen Saal der Buchhäudlerbörse zur Verfügung, und das Königreich Sachsen erwarb für 100 000' als Grundstock die wertvollste buch gewerbliche Privatbibliiffhek, die vom Auslande eitrig begehrte Sammlung Heinrich Klemms in Dresden. Zu diesen typo graphischen Schätzen Gutenbergs und seiner besten Jünger trat bald die wertvolle Leihgabe der lithographischen Wiegendrucke ans dem Besitze der Firma F. A. Brockhaus, sowie die Jnkunabeln- sammlung der ersten Schnellpressendrncke als Geschenk der Familie Friedrich Königs. Bald flössen von allen Seiten Spenden, namentlich Berlin und der Süden sowie Leipzig steuerten reich lich bei. Gewiß steht zu erwarten, daß wie der Staat Sachsen so die Stadt Leipzig sich diesem zukunftsreichen Werke nicht entziehen und die zum Teil unter Mitwirkung des Buchhandels zusammengebrachten Schätze der graphischen Künste im dortigen Kunstgewerbemuseum, so namentlich auch die vor einem Jahr zehnt erworbene Ornamentstichsammlung des kunstsinnigen Buch druckers W. Drugnlin mit diese», Heranwachsenden Museum der graphischen Künste zur Erreichung des wichtigen Hauptzweckes vereinen werde. Zur Hebung des buchgewerblichen Unterrichts ward zunächst die im Buchdrucker-Streikjahre 1873 eingegangene Lehr anstalt für Buchdrucker« im Jahre 1886 im Anschluß an die städtische Gewerbeschule vom Verein der Leipziger Buch druckereibesitzer wieder errichtet, während zur Förderung des höheren Fachunterrichts von den sächsischen Ständen über eine Million für den Neubau der Kunstakademie und Knnstgewe, be schule in Leipzig im besonderen Hinblick auf das Buchgewerbe bewilligt worden ist und weitere Bewilligungen zur Erweiterung der Unterrichtsgegenstände, welche der Blüte des Buchhandels und Buchgewerbes förderlich sein können, freiwillig in Aussicht gestellt wurden. Bereits hat der Minister des Innern eine Kommission ernannt, welche in Gemeinschaft mit dem Direktor der Kunstakademie und Kunstgewerbeschule Hofrat De. L. Nicper die weitere Durchführung des höheren buchgewerblichen Unter richtes an der Kunstakademie vorberaien soll. Angestrebt wird vom Centralverein die selbständige Gestaltung der graphischen Abteilung der Kunstakademie zu einer »deutschen Buchgewerbe- Akademie«, deren von hervorragenden Spezialisten vertretene Lehrgegenständc sich planmäßig auf das Gesamte des höheren buchgewerbtichen Unterrichtes zu erstrecken haben, so daß nicht nur Graveure, Kupferstecher, Lithographen, Lylographen und Photographen für Hoch, Tief- und Flachlichtdruck in erweiterten Werkstätten Durchbildung erfahren, sondern daß auch der Ver leger, der künftige Faktor, der höher gebildete Gehilfe u. s. w. allgemeinen Überblick gewinne, namentlich auch der Zeichner für das Buchgewerbe, der Illustrator und Ornamentist seine prak tische und theoretische Spezialausbildung in den verschiedensten Reproduktionsverfahr-n, auch für wissenschaftliche Zwecke, erhalte. Die Pflege buchgewerblicher Ausstellungen, wie solche für das Schaffen der Gegenwart in Leipzig erstmalig im Jahre 1876 sür Philadelphia, sodann für die Kunstgewerbeausstellung in Leipzig im Jahre >879 und für den Börsenverein, worüber der monumentale Ostermeßkatalog berichtet, 1884 im Krystall- palast ausgeführt worden sind, wird erst nach Einzug in das neue Buchhäudlerhans im großen Maßstabe möglich sein; in zwischen haben Sonderausstellungen der Klemmschen, Brockhaus- schen, Apelschen, v. Weißeubachschen und Butsch'schen Sammlung, sowie eine geschichtliche Bibelausstellung und eine Darstellung >dcs japanischen Buchdruckes Anregungen gegeben, wie auch von 700*
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