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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1886
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- 1886-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1886
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- Deutsch
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5904 Nichtamtlicher Teil. ^ 247, 25. Oktober 1886. das that er, um dasselbe zu heben und mit tüchtigen Lehr kräften zu versehen. Seine Entschiedenheit, seine redliche Ge sinnung, sein Wohlwollen gegen alles, was die Schule förderte, sicherten ihm einen großen Einfluß im Bezirksschulrat der Gemeinde. Auch für die Stadterweiterung, für den architek tonischen Schmuck seiner geliebten Vaterstadt hat er niit allen Kräften gewirkt, namentlich als es sich um die Schöpfung des Stadtparkes handelte. Die Stadt Wien zeichnete den eifrigen Mann, der schon früher den Franz Josefs-Orden und das Kreuz der französischen Ehrenlegion empfangen hatte, mit Verleihung der doppelten goldenen Salvator-Medaille aus, und am 8. Oktober d. I., dem Tage nach seinem Ableben, gedachte der Präsident des Gemeinderats in öffentlicher Sitzung des Verstorbenen in folgenden bewegten Worten: »Ihm (Friedrich Gerold) war es beschieden, seit dem Beginn des Jahres 1861, d. h. länger als durch 25 Jahre in der Gemeindevertretung thätig zu sein. Bewegte Zeiten sind an ihm vorüber gegangen, er fehlte nie am Webstuhle der Zeit; frisch und oft mit jugendlicher Begeisterung ist er eingetreten für die Entwickelung seiner Vaterstadt, für die künstlerischen, geistigen und materiellen Interessen Wiens. Was er einmal als richtig ausgefaßt, daran hat er festgehalten, zäh und unentwegt. So wird einst diesen Mann die Ge schichte des städtischen Schulwesens schildern, in deren Buch sein Name mit goldenen Lettern eingetragen ist, als uner müdlichen, energischen und erfolgreichen Kämpfer für die moderne Schale und ihre Lehrerschaft. Sein Sarg sei dank erfüllt geschmückt mit Blumen und Blüten, die so oft und so gern sein Herz erfreuten.« Friedrich Gerold gehörte infolge seiner Kenntnisse und Er fahrung im Baufache auch der Bau-Kommission des neuen Buch händlerhauses in Leipzig an und nahm den lebhaftesten Anteil an diesem für uns alle so wichtigen Unternehmen. Sein Rat hat in manchen Fragen der Zweckmäßigkeit hier entscheidend gewirkt. Im Kreise seiner Kollegen stand er in hoher Achtung, sein Eifer, sein starker Wille, sein praktischer Blick wußten sich überall geltend zu machen. Bis in das Alter bewahrte er sich ein jugend liches Feuer für alle Dinge, die er einmal als gut und richtig an erkannt hatte und er konnte sogar hart und schroff werden, wenn man gegen seine bessere Überzeugung in Opposition trat. Sein ganzes Leben bestand in Arbeit. Geselliger Verkehr, Vergnügungen und Erheiterungen existierten kaum für ihn. Müde bis zur Erschöpfung kam er fast jeden Abend nach Hause, um den anderen Morgen mit derselben Rastlosigkeit wieder sein Tagewerk zu beginnen. Nur eine Erholung gab es für ihn: sein Garten in Neuwaldegg mit den schönen Blumen, mit einem Schatz von exotischen Bäumen und den köstlichsten, mit der größten Sorgfalt gepflegten Obstsorten. Hier hat er von den heißen Mühen des Lebens ausgeruht und sich in der Natur erquickt, in der Erforschung und Nutzbarmachung ihrer Kräfte eine reine Befriedigung ge funden. Die Beziehungen der beiden Brüder, welche fast ein halbes Jahrhundert in Gemeinschaft arbeitend einem Ziele zustrebten, und die nun binnen zwei Jahren in die ewige Heimat gegangen sind, waren die besten und treuesten. Trotz einer großen Verschieden heit der Charaktere, mitunter auch der Anschauungen, wie dieselbe in jeder geschäftlichen Gemeinschaft vorkommt, ließen die Brüder nie eine dauernde Mißstimmung Raum gewinnen. Sie blieben dem Gedanken des Friedens treu unter allen Umständen bis an ihr Ende. Die alte Buchhändlerdynastie Gerold steht jetzt noch auf zwei Augen. — Generalversammlung des Buchhändlcrverbandcs »Kreis Norden« in Hamburg am 19. September 1886. Die ordentliche Generalversammlung des Kreises Norden wurde diesmal wieder in Hamburg, und zwar im Saale des Waterloo-Hötels abgehalten. Die Versammlung wurde um 12ftz Uhr durch den Vor sitzenden Herrn C. Gaßmann-Hamburg eröffnet. Vertreten waren die Städte Altona, Bremen, Eutin, Hamburg, Kappeln, Kiel, Lüneburg, Stade und Ütersen. Der Vor sitzende verlas zunächst den Jahresbericht über die Thätigkeit des Vorstandes und die wichtigsten Vorkommnisse im Kreise Norden. Es ward in demselben mit warmen Worten des verstorbenen Herrn G. E. Nolte gedacht, insbesondere seiner Verdienste als früherer Vorsitzender. Ferner wurde erwähnt, daß außerdem im Laufe des Vereinsjahres 5 Mitglieder aus- geschiedeu, 5 dagegen wieder eingetreten seien, so daß die Mit gliederzahl jetzt 83 betrage. Herr Lehmkuhl-Altona habe am 9. Nov. v. I. sein fünfzigjähriges Bcrufsjubiläum gefeiert und sei vom Vorstande beglückwünscht worden. Der Gesamtvorstand habe zwei, der Centralausschuß des Vorstandes sechs Sitzungen in Hamburg abgehalten. Die im vorigen Jahre gegen eine Firma beini Verbandsvorstande wegen principieller Schleuderei eingereichte Klage sei von dem gewünschten Erfolge gewesen; die betreffende Firma habe sich gefügt. Die specielle Stammrolle für den Kreis Norden sei mit Sorgfalt ergänzt und die in zwischen erschienene allgemeine Stammrolle an sämtliche Mit glieder versandt worden, um nunmehr als Richtschnur für die Auslieferung zu dienen. Ebenso sei die in letzter General versammlung augeregte Neuredigierung der Normen vom Vor stande beschafft und werde der Versammlung zur Prüfung vor gelegt werden. Zweiter Gegenstand der Tagesordnung war die Rechnungs legung des Schatzmeisters Herrn L. Gräfe. Da derselbe nicht anwesend, so verlas der Vorsitzende den von den Revisoren als richtig befundenen Rechenschaftsbericht, nach welchem die Einnahmen 430 die Ausgaben 391 58 ^ betragen haben. Die Versammlung erteilte die erbetene Entlastung, und genehmigte auch den Voranschlag für das Vcreinsjahr 1886/87. Bei der nun folgenden Besprechung der Verhandlungen der letzten Delegierteuversammlung und der Kantate versammlung in Leipzig äußerte sich allgemeine Zufriedenheit über die in Aussicht gestellte Revision des Börsenvereinsstatuts, von der man im Interesse des soliden Sortiments einen weiteren Schutz gegen die Schleuderei hoffen zu dürfen glaubt. — In folge dieses, sowie noch anderer im nächsten Jahre zu erwarten der Anträge von Wichtigkeit wird eine möglichst starke Be teiligung bei den Abstimmungen für wünschenswert erachtet und den nicht nach Leipzig gehenden Anwesenden vom Vorsitzenden dringend empfohlen, die Vergebung der Vollmachten s. Z. nicht zu unterlassen. Die Wahl der Abgeordneten für die neunte Delc- giertenversammlung wurde wieder dem Vorstande übertragen. Der Antrag des Vorstandes, die gegen eine Firma im Kreise Norden seit mehreren Jahren gehandhabten Sperrmaß regeln wieder aufzuheben, nachdem die Veranlassung zu denselben fortgefallen, wurde einstimmig angenommen. Der Vorsitzende gab darauf den üblichen Bericht über die Thätigkeit der Kontrollkommission im verflossenen Vereins jahr. Es hatten sechs Sitzungen stattgefunden, in denen zehn
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