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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1919
- Strukturtyp
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- 1919-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .V. 116, 7. Juni 1919. keilen haben, so würden sich zweifellos viele deutsche Sortimen ter finden, die bereit wären, das deutschösterreichische Lesepubli kum mit Lesestoff ohne Wucheraufschläge zu versorgen. Wenn das Publikum alles hinnimmt, was ihm der Wiener Buchhan del zu bieten wagt, wird man von dem in Aussicht genomme nen 20prozentigen, der sich in Wirklichkeit als ein 45prozentiger Tenerungszuschlag darstellt, alsbald zu einem lOOprozentigen gelangen. Wenn das Kricgswucheramt den Kampf nicht auf nimmt, dann mögen ihn eben die Konsumenten selbst aufnehmen und den Wiener Buchhändlern beweisen, das; sie sich ihrem denkenden Kundenkreis gegenüber nicht alles hcrausnehmen dürfen«. Diesen Ausführungen gegenüber seht Heller ausführlich die Lage des österreichischen Buchhandels und die Gründe der Preiserhöhung auseinander, indem er dabei auch näher auf das Verhältnis von Büchern zu anderen Waren und zu dem gesunkenen Geldwert eingeht. »... genügte vor dem Kriege der Profit aus dem Verkauf von zehn Exemplaren eines wissen schaftlichen Werkes, um dafür ein paar Schuhe einzutanschen, so muhte, um dasselbe Tauschobjekt bei gesunkenem Geld wert zu erhalten, natürlich eine entsprechende höhere Geld summe in den Zirkel Ware—Geld—Ware eingeschaltet werden. Bei den Teuerungszuschlägen aber allein blieb es nicht. Die Bücherpreise steigerten sich während des Krieges sprunghaft und haben jetzt entsprechend den geradezu phantastischen Herstel lungskosten eine Höhe erreicht, die tatsächlich immer mehr den soliden Grundstock der Kundschaft aller Buchhändler, die Intel lektuellen und den bürgerlichen Mittelstand, vom Kauf aus schließt. Freilich sind die übrigen Lebensbedürfnisse um so viel teurer geworden, daß auch ohne diese Bücherteuerüng das Bud get des Mittelstandes für den Kauf von Büchern kaum noch etwas erübrigen kann.« An anderer Stelle dieser Erwiderung heißt es: »Nein, nein, es ist nicht so, daß die österreichischen Buchhändler besonders geldgierige und gewinnsüchtige Kanfleute sind, sondern so, daß auch sie sich unter dem Drucke der Schraube ohne Ende, der sich niemand entziehen kann, entschließen mußten, den Tenerungs- znschlag ans Bücher (mit Ausnahme von Schulbüchern) einzu- führen und zu erhöhen.« . . . .»Es sei mir«, schließt der Ver fasser etwas überraschend, »die Bemerkung gestattet, daß es längst meine Überzeugung ist, daß die bestehenden Organisa- tionsformcn für die Erzeugung und für die Distribution der Ware Buch veraltet und znm Abbruche reif sind. Seit Jahren verfolge ich mit Interesse und Anteilnahme die bezüglichen Dis kussionen, die insbesondere an den Namen des Nationaiöko- nomen Karl Bücher sich knüpfen; aber immer habe ich gefunden, daß die negative Kritik durchaus Zutreffendes zutage fördert, die positiven Vorschläge aber an Unausführbarkeit krankten oder daran, daß sie den Teufel mit Beelzebub anstrcibcn wollten. Das scheint mir auch für den Vorschlag der ,Genossenschaftsbnchhand- lung* zu gelten. Aber darüber möchte ich mich einmal in einem eigenen Artikel äußern.« Dammann, vr. Oswald: Das Staatstheater. Eine Studie zur Geschichte der deutschen Theaterreform. Die Grcnzboten Nr. 22 vom 28. Mai 1919. Expedition: Berlin SW. 11, Tcmpelhofer Ufer 36a. Dormien , E m m ä: Material und Mode. Der Türmer Heft 12 vom Juni 1919. Stuttgart, Verlag von Greiner L Pfeiffer. ckuvk, ^Vilktzlm: vis Zukunft des deukeken Uuelrss. ?rei8xe- krönter ^uksatr. Die Umsckkni Nr. 20 vom 17. dlai 1919. 6s- 8ekäkt88t6ll6: b>ankrkurt I. Nl.-Niederrad. Kahne, Guftav: Volksbildung. Ein Beitrag zur Schulreform. Der Türmer Heft 12 vom Juni 1919. Stuttgart, Verlag von Greiner K Pfeiffer. Mayuc, Harry: Detlev von Liliencron, der Mann und sein Werk. Deutsche Rundschau, 45. Jahrg., Heft 9. Verlag Gebrüder Paetel (Dr. Georg Paetel), Berlin. Meller, vr. pßil. et iv§. Eugen: Zufall oder Plagiat? Der Türmer, Heft 12 vom Juni 1919. Stuttgart, Verlag von Greiner L Pfeiffer. Offe, Oberlehrer vr. Hans: Zur Schaffung pädagogischer Lehr stühle. Die Grenzboten Nr. 22 vom 28. Mai 1919. Expedition: Berlin SW. 11, Tempelhofer Ufer 35a. Rath, Hanns Wolfgang: Eduard Mörike und der grüne Esel. Ein unbekanntes Kapitel zur Geschichte der schwäbischen Dichterschule. I. Deutsche Rundschau, 45. Jahrg., Heft 9. Verlag von Gebrüder Paetel (I)r. Georg Paetel), Berlin. 8edied88prue1i, vor. Xeit8eürikt kür I)eut8ekiland8 Lueüdrueleer ^lr. 22 vom 28. Nai 1919. 0e8eliäkt88t6ll6: veipriZ. l)eut86Ü68 kuekisso^verdeklarm, volratr. 470 Lchlaikjer, Erich: Deutschfeindlicher Schmutz. (Was eine Nun,- mer der »Weltbühne« zu leisten vermag.) Unterhaltungsbeilage der Täglichen Rundschau Nr. 112 vom 27. Mai 1919. Expedition: Berlin. Stois, Or. Max: Sind Bücher »Gegenstände des täglichen Be darfs«? Zeitschrift für Rechtspflege in Bayern Nr. 10 u. 11 vom 1. Juni 1919. München, I. Schweitzer, Verlag. D." Verfasser kommt zu folgendem Ergebnis: »So wird man denn Bücher schlechthin - also ohne Ausnahme — nicht zu den .Gegenständen des täglichen Bedarfs' rechnen können, ein Ergeb nis, das in Anbetracht der hohen Bücherpreise zweifellos nicht be friedigt, mir dem man sich aber wird abfinden müssen, wenn an ders man bei der Auslegung der einschlägigen Vorschriften nicht jeden Boden unter den Füßen verlieren will.« /u8amm6N86ki1u88 der dku8ikin8trum 6 n t 6 n- Indu - AnliquariatS-Kataloge. Heim 8, ^Vilkielm, voipLi^, Dal8tr. 17: Katalog kir. 47: Veut8t:kilmrd. 8". 23 8. 414 klim. Henri ei, Karl Vrv8t, Lerlin >V. 35, vüt20^V8tr. 82: ^uto- graplron, 80xvie Ooetke rmd der Weimarer Krem in 6i1d und 8ek>rikt. 8". 80 8. 418 kirn, lVIit 13 VUdertukeln. Verweige rung: vreitag, den 20. duni 1919. Kleine Mitteilungen. Verstaatlichung der Schulbücher. — Am 2. Juni kam in der preu ßischen Landesversammlnng die Interpellation der Deutschen Volks- partci über die Verstaatlichung der Schulbttcherherstellung zur Sprache. Im ganzen Hause war man, mit Ausnahme der Unabhängigen, der Ansicht, daß ein solcher Schritt nur eine Beschränkung der Freiheit be deute. Von allen Parteircdnern wurde darauf hingewiesen, daß wir in Deutschland die besten und billigsten Schulbücher besitzen, und daß keinerlei Veranlassung vorliege, eine Änderung eintretcn zu lassen. Es waren alles Fachleute, die zu diesem Punkte sprachen, Lehrer und Verlagsbnchhändler. Nur Herr Adolf Hoffmanu und sciue Freunde nahmen, wie zu erwarten war, eine andere Stellung ein, doch war die Begründung ihres Standpunktes so dürftig, daß es den nachfolgenden Rednern wenig Mühe kostete, sie abzuweisen. Wir werden das amt liche Stenogramm sofort nach Eingang im Börsenblatt veröffentlichen. Im Steindrnckgewerbe ist es nach fünftägigen Verhandlungen, die vom 27. bis 31. Mai in Berlin stattfanden, zum Abschluß eines Lohn tarifs gekommen. Die Tarifschließendcn sind der Verband Deutscher Steindrnckereibesitzer, der aus der-jüngst erfolgten Vereinigung der selbständigen Abteilungen Fachverband und Schntzverband entstanden ist, und der Verband der Lithographen, Steindrncker und verwandten Berufe (Gehilfen). Der Mindestwochenlohn wurde auf 40 bis 60 Mark festgesetzt (je nach dem Alter). Auf diese Löhne erfolgen je nach der Größe des Ortes (von 25 000 Einwohnern an) Aufschläge (Lokalzu schläge) von 7Vs bis 25"i), sowie ein Tenerungszuschlag von 25°/o. Die Arbeitszeit beträgt Sonnabends statt 8 nur 7 Stunden und an den Vorabenden vor Ostern, Pfingsten, Weihnachten und Neujahr 4 Stun den. Nach einer Bcschäftigungsdauer von 1 Jahr werden 4, nach K Jahren 6 und nach 10 Jahren 9 Arbeitstage als Ferien gewährt. Die Lehrlinge erhalten nach einjähriger Lehrzeit drei Tage Ferien. Die Einführung von Stücklohn und Prämienarbcit wurde als zulässig er klärt. Die betreffenden Sätze müssen aber gemeinsam vereinbart wer den und zur Voraussetzung haben, daß mindestens der vereinbarte Wochenlohn erzielt wird. Papicrausfuhr nach Amerika. — Nach »Kleonoinikekeskaja 8lii8N« vom 9. Mai sollen in Finnland ungeheure Papiervorräte lagern. Da eine Möglichkeit der Ausfuhr nach Rußland gegenwärtig nicht besteht, haben die finnischen Industriellen mit den Vereinigten Staaten von Amerika einen Kontrakt geschlossen, wonach letztere diese Erzeugnisse abnehmen werden. Ein Teil davon soll auch nach England ansgeftthrt werden. Eine Arbciteruniversität in Budapest. — Wie die Wiener »Deutsche Hochschul-Ztg.« meldet, errichtet das ungarische Volkskom missariat für Unterricht nach Moskauer Muster eine Arbeiteruniversi tät, die vorläufig aus drei Gruppen bestehen wird: aus Vcrwaltnngs-, soziologischen und naturwissenschaftlichen Kursen. Die Hörer des Verwaltungskurses haben sämtliche Vorlesungen dieses Kurses sowie auch des soziologischen Kurses zu besuchen. Sie werden für die Dauer des Kurses der Leistung produktiver Arbeit enthoben, doch werden sie dem Arbeitslohn entsprechende Bezüge erhalten. Als Hörer wer den bloß ans Empfehlung der Proletarierorganisationen revolutionäre Proletarier von kommunistischer Weltanschauung ausgenommen.
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