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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-02-22
- Erscheinungsdatum
- 22.02.1934
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- Deutsch
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45, 22. Februar 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Preise bedeutend niedriger liegen als die großen Standard-Typen. - Einen ganz neuen Entwicklungsabschnitt leitete die moderne Repro duktionstechnik ein. Tiefdruck- und Offsetfachleute wissen, was das zu bedeuten hat nnd wie sehr es gerade hier darauf aukomint, auf dem Posten zn sein. Der Schriftkünstler nnd Typograph erlebt jetzt die Wiedergeburt der Fraktur. Seit der vorjährigen Bugra-Maschinen- messe haben die Schriftgießereien eine Fülle von schönen, charakter vollen deutschen Schriften heransgebracht, die nun zum ersten Male in einer Gesamtübersicht im Deutschen Buchgewerbehaus vorgeführt werden. Die Bugra-Maschinenschau findet im Nahmen der Leipziger Früh jahrsmesse vom 4. bis 10. März statt. Uber 150 Firmen der graphi schen Maschinenindustrie sind im Buchgewerbehaus vertreten. Setz- und Druckmaschinen, Farben und Schriften, Buchbinderei- und Papier- verarbeitnngsmaschinen, Kartonnagenmaschinen, das weiträumige Ge biet der Reproduktionstechnik — in allen diesen Ausstellergruppen werden Neuheiten und Verbesserungen gezeigt. Schon allein die Ge legenheit, den gesamten Fortschritt der graphischen Technik an einer Stätte kennenzulernen, macht den Besuch der Bugra- Maschiuenmesse zur Pflicht. Von der australischen Buchproduktion. — Vor einiger Zeit wurden in Australien die Zölle für die Einfuhr von gedruckte» Bücheru ab geschafft, aber die hohen Aufschläge auf die Einfuhr von Herstellungs material sind geblieben. Australien war noch bis vor kurzem Eng lands bester Bücherkunde. — Im Jahre 1020 nahm Australien ein Viertel der gesamten englischen Buchansfuhr ab und bezahlte dafür 1 004 346 englische Pfund. Im Jahre 1031 stand es als Dritter auf der Liste der ausländischen Buchkäufer und bestritt mit L 483 030 ein Achtel des englischen Bücherexports. Man behauptet in englischen Fachkreisen, daß die von der australischen Negierung eingeführte »Steuer für Wissen« für diesen Abstieg verantwortlich sei; man hat allerdings die Hoffnung, daß die Zukunft keinen weiteren Rück gang, sondern wieder einen Aufschwung bringen werde. Ein gutes Zeichen dafür sind die Zahlen des vergangenen Jahres, in dem Australien von England für L 534 212 Bücher bezog und mit dieser Summe als sechster Käufer auf der Liste stand. Inzwischen ist in Australien selbst die Buchproduktion sehr angewachsen, und das Publikum, das zuerst diesen Aufschwung sehr begünstigte, sieht jetzt schon wieder mit einer gewissen Furcht in die Zukunft. Im Augenblick sind in Australien aus dem Ausland eingeführte gedruckte Bücher steuerfrei. Der einheimische Verleger kommt aller dings nicht so günstig davon, denn er hat Steuern und Zölle zu zahlen für verschiedene Dinge, die er für die Buchherstellung braucht und nicht im eigenen Lande erhält. So liegt zum Beispiel auf ein geführtes Papier mit oder ohne Wasserzeichen ein Aufschlag von 10 v. H.; auf Strohpapier für Buchdeckel kommt ein Zoll von L 3 10 s. pro Tonne plus 10 v. H. Aufschlag. (Das in Australien hergestellte Papier der gleichen Art kann man nicht gut verwenden, da es nicht fest genug ist.) Für Einbandleinen müssen ebenfalls 10 v. H. Zu schlag gezahlt werden; es kostet 1 Schilling 6 Pence die englische Elle (— 0,91 Meter) in Australien nnd 7 Pence in England. Romane mi? dem Ladenpreis von 7 Schilling 6 Pence werden an die Buchhändler in England bei Vorausbcstellung für 5 Schilling geliefert, sonst mit 16^/z v. H. Rabatt. Die Autoren erhalten vom Ladenpreis 10 v. H. Honorar. Dieselben Bücher werden nach Australien mit 50 v. H. Rabatt geliefert; der Autor muß mit dem niedrigen Satz von 3 Pence je Exemplar zufrieden sein. W. Hitlers »Mein Kampf« als Brautgeschenk. - Die Ortsgruppen- leitnng der NSDAP, in Dettingen (OA. Urach) beantragte, jedem Brautpaar anläßlich der standesamtlichen Trauung eine Ausgabe von Hitlers »Mein Kampf« als Geschenk zum Andenken au die Er nennung des Führers zum Reichskanzler ans Rechnung der Gemeinde, und zwar rückwirkend ab 30. Januar 1933, zu überreichen. Dem Antrag wurde vom Gemeinderat entsprochen. Vorerst sollen 100 Exemplare beschafft werden. Gesamtverbot der deutschen Presse in Österreich. — Das Bundes kanzleramt hat ein uneingeschränktes Verbot für die gesamte reichsdeutsche Presse auf die Dauer eines Monats (vom 16. Februar bis 16. März) erlassen. Das Verbot erstreckt sich ausnahmslos so wohl auf den Postversand wie auf den Straßenverkauf. Verbotene Druckschriften. — Die vom österreichischen .Heimat dienst, Wien, herausgegebenen Druckschriften »Die zweite Gefahr!«, »Dollfuß schafft Arbeit« und »Die Judastat der Austro-Nazi« wurden für Preußen beschlagnahmt und eingezogen, ll v 197/34. Berlin, 14. Februar 1934. Geh. StaatspolA. Das von Prof. vr. Pilgram, Bad Godesberg, verbreitete Flug blatt »Gasschutzzelle« wurde für Preußen beschlagnahmt und «unge zogen. Il v 118/34. Berlin, 15. Februar 1934. Geh. StaatpolA. Die im Henrick Koppels-Verlag, Kopenhagen, erschienene Druck schrift »Pest over Europa« von Hartvig Frisch wurde für Preußen beschlagnahmt und eingezogen. II l) 1<78/34. Berlin, 15. Februar 1934. Gestapa. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1783 vom 19. Februar 1934.) Die Verbreitung der ausländischen Druckschrift »Oranienburg. Erster authentischer Bericht eines aus dem Konzentrationslager Ge flüchteten« von Gerhart Seger-Dessau (Karlsbad, Tschechosl.) wurde im Inland bis auf weiteres verboten. Die vou der Geschäftsstelle der Wiedertäufer in Sensburg (Ost preußen) verbreiteten Flugblätter »Volksgenossen helft« und »Die Ehe der Germanen« wurden für Preußen beschlagnahmt und einge- zogeu. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1784 vom 26. Februar 1934.) ?ersonalnaclrrickterr. Goldenes Bernfsjubiläum in der Union Deutsche Verlags- gesellschast, Stuttgart. — Der Dank für fünfzig Jahre treue Arbeit und Mühe, die Herr Prokurist H ugo B a u m gärtner der Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart und ihrer Nechtsvorgängerin gewidmet hat, fand seinen Ausdruck in der Feier, die Führung und Gefolgschaft dem Jubilar bereiteten. Mit dem Männerchor »Hebt die Herzen empor«, gesungen von Mitarbeitern des Hauses, wurde die Feierstunde im festlich geschmückten Sitzungszimmer eingeleitet. Herr Nettelbusch brachte einen von ihm verfaßten Festspruch zum Vortrag. Herr Direktor Müller feierte in einer Ansprache die Ver dienste des Jubilars um die Firma und überbrachte die Glückwünsche des Vorstandes, im besonderen die des Herrn Direktors vr. Beck, der am persönlichen Erscheinen durch Krankheit leider verhindert war. Es schlossen sich Herr Robert Kröner im Namen des Auffichtsrats und -Herr .Hauschild im Namen des Personals mit herzlichen Worten an. Alle Ansprachen und Glückwünsche ließen die hohe Wert schätzung erkennen, deren sich Herr Baumgärtner im Kreise seiner Mitarbeiter erfreuen darf. Mit einem Schlußchor, dessen Text von Bcrufskamerad Nettelbusch stammt, fand die stimmungsvolle Feier ihren Abschluß. Auf einem reichgeschmückten Gabentisch wurden die Ehrenurkunden des Herrn Reichspräsidenten von Hindenbnrg, des Herrn Ministerpräsidenten Mergenthaler, des Herrn Oberbürger meister von Stuttgart vr. Strölin, der Handelskammer und des Börseuvereins, die zahlreich eingelaufenen Glückwunschschreiben, Blnmenspenden und Angebinde niedergelegt. Neben dem Tisch hatte eine NSBO-Abordnung mit der Fahne Aufstellung genommen. Gestorben: Am 13. Februar im 78. Lebensjahre Herr Robert Mohr, Seuiorchef der Verlags- und Kommissionsbuchhandlung Robert Mohr in Wie n. Wiederum beklagt der Wiener Buchhandel das Hinscheiden eines allgemein beliebten nnd geschätzten Kollegen. Robert Mohr wurde am 11. August 1856 als Sohn des Wiesbadener Chemikers Philipp Mohr in Schelklingen bei Ulm geboren, absolvierte das Gymnasium in Mainz, diente 1879/80 als Einjährig-Freiwilliger in Wiesbaden und wandte sich dann dem Buchhandel zu. Seine Lehrzeit verbrachte er 1871/74 bei Viktor v. Zabern in Mainz, wo er bis 1877 verblieb. Sodann ging er nach Wien und fand Anstellung 1877/79 bei Gerold L Comp., 1880/88 bei Manz. Wien wurde ihm zur Wahlheimat. 1889 übertrug ihm das Bibliographische Institut in Leipzig die Leitung der Wiener Filiale, indem es ihn gleichzeitig zum Generalbevoll mächtigten ernannte. An diese Vertretung schlossen sich dann im Laufe der Jahre weitere au. Freundschaftliche Beziehungen zu Wie ner Schriftstellern boten Veranlassung zum Verlage der auf 43 Bände angewachsenen Sammlung »Mohrs Wiener Humoristika«. Das Vertrauen seiner Kollegen übertrug ihm Ehrenstellen im Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, auch war er Mitglied des Sachverständigen-Kollegiums für den Bereich der Lite ratur in Wien, Mitglied der Gemeindevertretung der evangelischen Kirchengemeinde H. B., usw. Alle, die Robert Mohr, den sympathi schen und wohlwollenden Kollegen kannten, werden ihm ein ehren volles Andenken bewahren. Herr Robert Arndt Mohr, der seit fünfundzwanzig Jahren Buchhändler und seit fünfzehn Jahren Gesellschafter in der Firma ist, wird den Betrieb im Sinne seines verewigten Vaters fortführen. Kommerzialrat F r i e d r i ch S ch i l l e r. Verantwortlich: vr. Hellmuth Langeubucher. — Berantw. Anzetaenletter: Walter Hersurth, Leipzig. — Verlag: Der B0rseuvrretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — AnschrUt der Swrtftlettung und Expedition: Leipzig L 1, Gerichtsweg SS, Postschlietzfach S71/7V. — Druck: Ernst He brich Bachs., Leipzig E 1. Hospitalstrabe 11»—IS. — DA: 6200/1. 176
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