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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 155, 24. Juli 1919. Redaktioneller Teil. told Herzig, Wien III, Wcißgärbcrlände 44, betraut, bei dem eventuell erwünschte nähere Informationen cingeholt werden können. Mit Rück sicht darauf, daß nicht rechtzeitig oder nicht rechtmäßig an gemeldete Forderungen zugunsten des tschechoslowakischen Staates ver fallen, erscheint es geboten, alle Vorsorgen für die Anmeldung raschest zu treffen«. F. Bruckmann A.-G. in München. — Bilanz am 31. Dezember 1918. Vermögen. 2 Grundstücke und Gebäude 2 253 009 Geschäftswerte 250 000 Lerlagsabteilung 73 484 Technische Abteilungen Wertpapiere Buchforderungen Wechselbestand Bargeld 47 923 145^89 1 332 850 — 592 968 30 48 972 35 13 432 92 Verbindlichkeiten. Aktienkapital Gesetzliche Rücklage Unterstützungskasse Bankbppotheken Buchschulden Reingewinn 1918 Vortrag ans 1917 5 487 853 2 000 000 200 000 660 000 51 106 1 500 946 606 822 441 680 127 298 93 5 487 853 93 Gewinn- und Verlustrechnung. Soll. Abschreibungen Verlagsunkosten, Steuern und Kriegsunterstützungen . Reingewinn Haben. Vortrag aus 1917 Betriebsgewinn 1918 .... .4L !<z 298 938 40 319 756 78 568 978 42 I 187 673^60 127 298 36 1 060 375 24 1 187 673 60 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 160 vom 18. Juli 1919.) Personalnaihrichlen. Ernst Vohsen f. — Es wird uns nahegelegt, aus einem Briefe eines Prokuristen des Hauses Dietrich Reimer in Berlin an einen Berufsfreund die Stellen zu veröffentlichen, die ein Licht auf das gute Verhältnis werfen, das zwischen dem verstorbenen Konsul Vohsen und seinen Angestellten herrschte. Um so lieber kommen wir diesem Ersuchen nach, da der Brief außerdem noch manche interessante Züge zur Charakterisierung des unlängst verstorbenen erfolgreichen Ge schäftsmannes aufwcist, die unsere kurze Todesnachricht in Nr. 131 des Bol. wirkungsvoll ergänzen: Aus den Zeitungen wirst Du erfahren haben, was uns bewegt, und wirst wissen, wie wir uns durch Ernst Vohsens Tod ver einsamt fühlen in dem Verlag, der durch seinen lebendigen Geist zu solcher Blüte kam. Wie werden mir es täglich spüren, daß uns sein sicherer Blick, seine reiche Erfahrung fehlen! Liegt nicht aber doch eine Freundlichkeit in der Fügung des Schicksals, daß er hinwegge- nommen wurde, ehe der Verlag durch den Friedensschluß zur Umge staltung manchen Zweiges gezwungen wird? Er war ja zu sehr ver wachsen mit der Zeit vor 1914, zu sehr verknüpft mit dem Wachsen der deutschen Weltmachtstellnng, für die er so erfolgreich gekämpft und deren Vernichtung er noch miterleben mußte. Es war damals im Jahre 1901 für mich ein Erlebnis, aus dem Sortiment in einen Verlag zu kommen, der mir lauter Neues und Anregendes bot. Ich spürte bald, daß ich einen Herrn hatte, dessen Arbcitsfreudigkeil, Beharrlichkeit und Zielsicherheit zu bewundern waren. Unter seiner weltcrfahrenen Führerschaft entwickelte sich reges geistiges Leben. Er wurde es nie müde, Neues auszudenkcn, große technische Betriebe zu gründen und auszugestalten. Und doch mußte er mit jedem neuen Zweig eine neue Sorge auf sich nehmen. Seine Arbeitsfreude war uns allen Vorbild und Ansporn. Die Arbeit an sich, das Schaffen von Kulturwerten mar ihm Bedürfnis. Daß er durch dauernde Vergrößerung seines Betriebes nach und nach ein ganzes Lebensalter hindurch etwa 150 Menschen und ihren Familien Brot und Arbeit gegeben hat, dafür danken ihm wohl viele seiner Angestellten. Seine Regsamkeit war verbunden mit einem heiteren Sinn und einem warmen Herzen; das spürten wir nicht nur an seiner Teilnahme an unfern kleinen und großen Sorgen und Freuden, son dern auch seine Fürsorge-Einrichtungen zeugen davon. Das Spar konto und die Untersttttzungskasse, die er cinrichtete, haben in den schweren Kriegsjahren vielen von uns und unseren Frauen wertvolle Hilfe geleistet. Anläßlich seines 60. Geburtstages errichtete er eine namhafte Stiftung für alle Angestellten, die damals zehn Jahre und mehr in seinem Verlage gearbeitet hatten, später erweiterte er in An betracht der schweren wirtschaftlichen Verhältnisse die Stiftung auf alle Angestellten. Von seiner Seite wurde stets ein angenehmes Verhältnis zwischen ihm und seinen Arbeitnehmern angcstrebt; daß er damit Erfolg hatte, davon zeugen die langen Ticnstjahre seiner Angestellten. Die meisten von uns blicken auf eine Dienstzeit von 15—25 und mehr Jahren zurück. Von der Kolonie, die er für einige seiner leitenden Beamten in Südende im Jahre 1911 in selbstlosester Weise erbauen ließ, weißt Du, Du hast sie selbst gesehen und Dich mit uns gefreut, daß wir in dem unruhigen Hasten der Großstadt mit uns und unfern Kindern eine feste Stätte haben, in der wir uns wie auf eigener Scholle fühlen. Neben feinen freundlichen menschlichen Eigenschaften waren für uns seine kaufmännischen wertvoll und nachhaltig fördernd. Seine Begabung als Kaufmann wie als Verleger schien mir vorbildlich. Obschon er ckom Buchhändler verlangte, daß er in erster Linie Kauf mann sei, mar er doch großzügig und weitherzig, nnd wenn cs galt, einer neuen Idee Gestalt zu geben, scheute er keine Opfer. Nach seiner kolonisatorischen Tätigkeit in Afrika geriet er in das ihm da mals völlig fremde Gebiet eines deutschen Karten- und Buchverlages, der nicht einmal gut fundiert war. Daß er ihn trotzdem zu höchster Blüte brachte, scheint mir der beste Beweis für sein geschäftliches Können. Sein reger Geist formte sich jede Materie, und neben den großen Buch- nnd Karten-Veröffentlichungen, die Dir bekannt sind, entstand ein technischer Betrieb nach dem andern, sodaß schließlich mit Ausnahme des Buch- und Lichtdrucks alle hauptsächlichen graphi schen Vcrvielfältigungsverfahren in seiner Anstalt vereinigt wurden. Als ich in, Herbst 1917 nach dreijähriger Abwesenheit zurückkchren durfte, war trotz des schweren Herzeleids — er hatte seinen einzigen Sohn auf den belgischen Schlachtfeldern verloren — seine geschäftliche Frische die alte und die Sorge für seine Angestellten die gleiche. Wie früher war im ganzen Betriebe sein Wille maßgebend. In der folgenden Zeit aber hat er mit vollem Bewußtsein seinen Haupt- mitarbcitern mehr Selbständigkeit gewährt. Er hatte dabei wohl den Wunsch, daß nach seinem Tode jeder auf seinem Platze in seinem Sinne weiter wirken könnte. An uns wird es nun sein, sein Ver mächtnis zu wahren; möchte sein Geist unter uns bleiben! Wir wollen unsere ganze Arbeitskraft in die Wage legen und einen ge sunden Optimismus, der an eine schließliche Besserung unserer wirt schaftlichen Verhältnisse und an ein Wiederaufleben Deutschlands glaubt! Dein getreuer Erich Andrews. Johannes Müller f. — In Berlin-Zehlendorf ist kürzlich der frühere langjährige Direktor der Reichstagsbibliothek Geh. Reg.-Rat Prof. vr. Johannes Müller im Alter von 69 Jahren gestorben. Er war ein ausgezeichneter Fachmann und hat bibliographische Arbeiten von bleibendem Wert hintcrlasscn. In den Jahren 1885—87 gab er ein umfassendes Verzeichnis der wissenschaftlichen Vereine und Gesell schaften Deutschlands im 19. Jahrhundert heraus, das, nach sachlichen Gesichtspunkten trefflich geordnet, eine Bibliographie ihrer Veröffent lichungen seit ihrer Gründung gab nnd für das Studium der Geschichte der Wissenschaft in Deutschland von großem Wert ist. Emil Fischer ch. — Wirklicher Geheimer Rat Professor Emil Fischer, Direktor des Chemischen Instituts der Universität Berlin, ist in vergangener Woche in Berlin verstorben. Er war einer der frucht barsten und erfolgreichsten Forscher auf wichtigen Gebieten der orga nischen Chemie. Von der Entdeckung des Phcniilhydrazins in den Jahren 1875—77 an hat er bis in die neueste Zeit eine große Reihe planmäßiger Erforschungen geleistet, die in der Praxis eine große Be deutung gewannen. Seine »Anleitung zur Darstellung organischer Präparate«, die 1908 in 8. Auflage in Würzburg erschien, ist eine der wichtigsten Urkunden für die Entwicklung der organischen Chemie ge worden. Eine Anerkennung für seine hochbedeutsamen Forschungen, die ganz ungeahnte Einblicke in das Wesen der Kohlehydrate gaben, außerdem manch Kapitel der Gärungsvorgänge erhellten, war die Verleihung des Nobelpreises im Jahre 1902. 627
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