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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1934
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- Deutsch
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X- 63, IS. März 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. leisten zu können, daß ihre Vermutung, nämlich die weitere Ein schränkung des freien Handels zwischen den europäischen Staa ten, nun auch bestimmt Wirklichkeit wird. Offenbarer und sichtbarer sind die Erfolge der Förderungs arbeit zugunsten des jungen Schrifttums, die glücklich unterstützt wurde durch die Arbeit der Reichsmusikkammer unter Richard Strauß, der Kammer für bildende Künste unter Professor Hönig und der Rundfunkkammer unter Horst Dreßler-Andreß. Für die Auswahl des Schrifttums haben wir einen Vorcntscheid in der Akademie, die nach dem Willen der Regie rung eine Gruppe der höchst zu ehrenden Dichter unseres Volks tums darstellt und deren Bücher in erster Linie Volk und Jugend zugänglich gemacht werden sollen. Danach hat das Ministerium für Volksaufklärung eine Reichsstclle zur Förderung des deutschen Schrifttums errichtet, die zukünftig cngstens mit der Schrifttums kammer zusammenarbeiten wird. Die dramatischen Arbeiten des jungen Deutschlands finden im Reichsdramaturgen ihren Richter und Förderer. Beide Stellen wissen, daß sie nur neben der wählenden und sorgenden Ausgabe der Verlage und der Kritiker arbeiten, daß sie aber die Tätigkeit beider ergänzen und fördern und, wie wir hoffen, auch einmal durch eine glückhafte Wahl krönen werden. Die Lage der öffentlichen Büchereien in Deutschland, die seit 1928 in ihrem Haushalt beständig zurückgingen, ist die schwerste Sorge der Schristtumskammcr. Nicht nur die wissen schaftlichen, sondern auch die Büchereien der Schulen und Städte, die das moderne Schrifttum umfassen sollten, sind aus Ersparnis gründen in den letzten Jahren unaufhörlich abgebaut und ein geschränkt worden, meist in einem rein schematischen Verhältnis, das in gleicher Weise auf sie wie auf die aufgeblähten Sport haushalte angewandt wurde. Die neue Regierung, die im guten Buch einen ihrer besten Kämpen erkennt, ist nach unserem Ein druck bereit, den Haushalt der Büchereien in umfänglichem Maße wieder neu aufzufüllen. Sie verlangt dabei, daß nicht nur die oft schwache politische Tagesliteratur von allzu eifrigen Leitern der Büchereien aufgehäuft wird, sondern daß die künstlerisch besten Neuerscheinungen vvrantreten; sie will zumal auch, daß die vom alten Staat boykottierte Literatur des volkhasten Schrifttums, die in den letzten 15 Jahren nur wenig Zugang zu den öffentlichen Büchereien fand, sobald wie möglich nachgekauft wird. Sie wis sen, daß eine Reihe von städtischen Büchereien, die geschlossen werden sollten, erhalten oder schon neu geöffnet worden sind. Ich glaube, daß mit dem neuen Haushaltsjahr, das am 1. April be ginnt, wesentliche Auffüllungen der öffentlichen Bücherhallcn zugunsten des Buchhandels wie auch zugunsten des guten Schrift tums zu erwarten sind. Eine besondere Freude war für uns die Neuordnung des Rundfunks, der gleichfalls in den letzten Jahren einen Nieder gang hinter sich hatte, und nun in der ersten Zeit der Umbildung, wie es begreiflich ist, zunächst auf seine politischen Aufgaben ein gestellt wurde. Es ist nicht angebracht, über Einzelheiten der Ver handlungen zu berichten. Ich vermute, daß den meisten die er freulichen Maßnahmen der Rundfunkleiter bekannt sind, die dar auf zielen, das Programm zukünftig wieder in erster Linie mit wertvollen künstlerischen Darbietungen zu füllen. Ihnen ist aus den Zeitungsnachrichten wohl die Summe bekannt, die der Herr Minister für Volksaufklärung auf Bitte der Schristtumskammcr kurz vor Weihnachten zur Vorbereitung dieser Umstellung aus warf, sowie auch, daß noch vor dem neuen Haushaltsjahr, also für die Zeit vom 1. Januar bis 1. April nicht weniger als eine Million Marl für rein künstlerische hochwertige Darbietungen der Musik und des Schrifttums zur Verfügung gestellt wurden. Die Wetterführung dieser Posten bedeutet zugleich, daß wir bei höchster Anforderung an die Leistung die Wirtschaftslage des jungen Schrifttums besser unterbauen und, so hoffen wir von der Schrifttumskammer, durch Mitarbeit im Rundfunk ihm die Mittel geben, nun auch aus anderem Gebiet die geschaffene Arbeit neu anzupacken. Von mancherlei Plänen der Befleckung des deutschen Dorfes, der Arbeitslager und anderem mehr möchte ich Ihnen noch Kenntnis geben, die Fragen sind aber noch nicht reif. Das be zieht sich auch auf die Erwartung, dereinst Verbote und Einschrän kung der Verlagsfreiheit in der Kammer zu prüfen und ent scheidend nachzuprüfen. Ich habe aus vielem, was in diesen Monaten geschah und uns oblag, nur einen kurzen Auszug geben können und fürchte schon, daß es diesem und jenem verwirrend viel erscheint. Denke ich aber an die Aufgaben, die der Kammer noch obliegen, so ist cs nur ein kleiner Teil dessen, was uns übertragen wurde. So umfassend und umfänglich scheint dies oft, daß man sich fürchten könnte, hätte man nicht eine Reihe von Mitarbeitern, die mit dürftigem Gehalt, aber mit brennendem Sacheifer bei der Arbeit sind, — der Haushalt der Reichsschrifttumskammer ist gering, der Obmann selbst arbeitet ohne Honorar, — wüßte man nicht um das Vertrauen der Regierung zur Arbeit der Kammer. Der groß artige Gedanke neuer ständischer Gliederung treibt uns alle, er treibt voran, er will seine Erfüllung, er wird sich durchsetzen und den Nachbarn das größere Recht des besseren Gedankens er weisen. Er hat auch den, der vor Ihnen spricht, in diesen ersten Monaten so sehr gefesselt, daß die eigene Arbeit für eine Weile davor zurücktrat, — ein für den Schaffenden sonst schwer erträg licher Zustand. Ich glaube aber, daß wir, die seit dreißig Jahren über Jugendbewegung, über Kriegszeit und Schrifttum der Nach kriegszeit den neuen volkhaften Staat forderten, nicht das Recht haben, uns ihm zu entziehen, wenn er uns ruft. So wie wir einst bei Kriegsbeginn nicht den Tag bestimmen konnten, so sind wir alle in dieser Zeit des Umbruchs als Soldaten berufen und haben dem Staat unser Werk zu schenken, bis er uns wieder zur Stille des Hofes entläßt. Ich wiederhole: der Gedanke der ständischen Neubildung, der Gedanke der Einordnung des Schrifttums in den jungen Staat packt jeden, der daran arbeitet. Noch türmt sich Werk um Werk vor uns auf, und jeden Tag scheint's uns ernster und notwendiger und jeden Tag spüren wir mehr, daß wir erst am Beginn einer ungeheuren Wandlung stehen, die über unser Volk gekommen ist, die aber auch von uns will, daß wir das in unserer Geschichte gebildete und in unserem Wesen ruhende Erbe ständischer Ord nung in diese Zeit bannen und festhalten. An einem kleinen Teil dieses neuen Geschehens arbeiteten wir alle, schlangen die Fäden, schürzten die Knoten, bauten ein neues Haus, pflanzten einen Garten und warten auf die Stunde, wo der Sommer über den Wegen liegt und unsere Bäume den ersten Schatten werfen. Deutschland zwischen Nacht und Tag. Über das Werk »Deutschland zwischen Nacht und T a g« IVcrlag Volk und Reich, Berlin), herausgegebcn von Kr. Heiß, teilen wir im besonderen Auftrag des Reichsministeriums für Volks ausklärung und Propaganda folgendes mit: Schon der Titel dieses Buches ist ausgezeichnet. Es ist ein Buch von einer ungeheuer bildhafte» Eindringlichkeit. Es ist ein Buch für alle Deutschen und ein Weg zum Begreifen des deutschen Aufbruchs auch für das Ausland. Es zeigt mit vielen sehr wirkungsvolle» Bildern, kurzen textlichen und zahlreichen graphischen Darstellungen Nacht und Not der dreizehn Jahre und in unvergehlich schönen Aufnahmen deutscher Landschaften und deutscher Menschen das ewige Deutsch land und in ebenso guten besonders lebendigen Bildern, die man meist noch nicht sah, die deutsche Erhebung, den deutschen Tag. Auf die Trostlosigkeit zerfallender Fabriken folgt der frische zupackende Mut der Arbeitskolonnen, auf die Anarchie der Barrikaden folgen die Marschkolonnen des wiedergeformtcn Volkes. Alles ist klar und anschaulich. Noch hinter den graphischen Skizzen erstehen die Themen dieser Graphik im Bild. Man kann sich dem zwingenden Rhythmus dieses Buches nicht entziehen. Zwischen die thematisch gut geglieder ten Bildgruppen sind immer Auszüge aus den Neben des Führers, kurze Darstellungen von Mitarbeitern von »Volk und Reich» und Verse und Sprüche gefügt, sodatz sich ein sehr organisches und sehr lebendiges Ganzes ergibt, bas in keinem deutschen Haus und in keiner Bibliothek, in keinem SA-Heim und in keiner Schule fehlen 23S
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