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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1886
- Sprache
- Deutsch
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1506 Nichtamtlicher Teil. 67, 22 März 1886 PertheS-Briefe. III. (Vgl. Börsenblatt 1886. Nr. 49 u. 63.) Friedrich Perthes an Hofrat Böttiger. 2. Wohlgebohrener Herr Hofrath! Ihr Brief vom 24 Juli hat mich in Erstaunen gesetzt. Sie unterschrieben auf gut Glück das Memorial an Ihren König: Friedrich Perthes in seinem Nahmen und im Nahmen mehrerer gleichgesinnten Buchhändler, als Bertuch in Weimar, Cotta in Tübingen, Campe in Hamburg. Cotta wußte von der Existenz meines Aufsatzes nichts, Campe eben so wenig u letzterer hat ganz den meinigen entgegengesetzte Grundsätze. Kummer sin Leipzigs hat sich von Cotta und Campe die Aussage verschafft, daß ihre Unterschriften falsch sind; es ist in die nach Dresden gesandten Akten übergegangen: meine reine Sache ist zur unreinen geworden u. ich stehe vor der Regierung u bey meinen Collegen als ein Schmierer (Schwindlers falscher Unterschriften da. Sogleich nach Empfang dieses Briefes werden Sie den Herrn Cotta und Campe zu schreiben haben, wer die Unterschriften gemacht hat, ein gleiches haben Sie an Herrn Kumer zu schreiben. Es ist dies sehr nöthig denn ich bin nicht geneigt meinen Nahmen auf diese Art beschmutzen zu lassen. Hn. Cotta u. Hn. Campe habe ich nicht in dieser Angelegenheit bis jetzt etwas geschrieben, sobald ich aber von Ihnen den Empfangschein über diesen Brief habe, werde ich mich bey diesen Herren bettagen, was Sie zur Rettung meiner Ehre gethan haben. Friedrich Perthes Sr. W ohlgeboren Hamburg 18 August 1811. Dem Herrn Hofrath Böttiger Dresden sAnmerkung. Dieser Brief ist geradezu wichtig zu nennen. Wir finden nämlich in dem »Archiv für Geschichte des Deutschen Buch handels«. VII, Seite 243 unter Nr. 3 abgedruckt die »Eingabe von Friedrich Perthes an Friedrich August König von Sachsen« unterzeichnet: Leipzig Friedrich Perthes, Jubilatemeße Buchhändler von Hamburg im Namen I8l1. des Jndustrie-Comtoirs von Weimar, des Buchhändlers Cotta in Stuttgart», des Buchhändlers Campe in Hamburg, und in seinem eigenen Nahmen. Nun befindet sich aber in dem 146. Bande der Briefe an Böttiger die von Perthes selbst, aber auch von seiner Hand einzig und allein unterschriebene Eingabe, welche von unbekannter Hand geschrieben, mit der Überschrift versehen ist: »Vorschläge zur Abwendung der Gesahr die der Einheit des deutschen Buchhandels droht,« sie weicht vielfach von dem Wortlaute der im Archiv abgedruckten ab. Die von Perthes gegen Böttiger in vorstehendem Briese angeschlagene Tonart ist eine kurze; Böttiger hat eigenmächtig die Eingabe wie die Unterschriften geändert! In früheren Briefen redete Perthes Völligem an: »Verehrtester Herr Hofrath« und schloß »mit schuldiger Hoch achtung gehorsamst«; aber in vorstehendem Briese klingt es anders; cs scheint auch der Briefverkehr zwischen beiden abgebrochen worden zu sein, denn der nächste Brief trägt das Datum: 6. September I820.j Ter Erwerb der Klemmschen Sammlung. In ihrer Sitzung vom 16. d. beriet die Erste Kammer des sächsischen Landtages über die bereits von der Zweiten Kammer angenommene Vorlage der königl. sächsischen Regierung, dem Ankauf der Klemmschen Sammlung aus Staatsmitteln für die Zwecke des Leipziger Graphischen Museums ihre Genehmigung erteilen zu wollen.! Zu gunsten des Ankaufs nahm Freiherr von Tauchnitz das Wort. Der Redner führte mit warmem Interesse für das sächsische Buchgewerbe und in dankbarer Anerkennung der hohen, demselben jederzeit zu teil gewordenen Förderung aus, die königliche Staatsregierung habe stets diesem wichtigen sächsischen Gewerbs- zweige ihre Fürsorge, ihr Wohlwollen zugewendet. Dank dafür auszusprechen, sei ihm eine freudige Pflicht, gelte es ja, Leipzig als Centtalstelle für den deutschen Buchhandel zu erhalten, da dieser der Wissenschaft bisher in hervorragendster Weise gedient habe. Die Denkschrift der kgl. Staatsregierung bespreche in sorgfältigster Ausführung die beiden Hauptpunkte des Ankaufs. Der Wert der Klemmschen Sammlung sei durch die maßgebenden fachmännischen Gutachten, mit dem Kaufpreis vollständig im Einklänge stehend. Der Wert der Sammlung sei dagegen stetig steigend. Die Verwen dung der Sammlung als Einverleibungsobjekt in das »Museum für Buchgewerbe« in Leipzig sei jedenfalls als eine sehr glückliche zu bezeichnen. Dort sei nicht zu besorgen, daß die Schätze dem Publikum verschlossen seien, vielmehr walte dort das Prinzip, die Liebe zu den graphischen Künsten in den weitesten Kreisen zu beleben und zu erhöhen. Die Darlegungen der Denkschrift seien überdies so überzeugend, daß es nur noch erübrige, um Annahme der Vorlage zu bitten. Die Vorlage fand hierauf Genehmigung. Wir verzeichnen diesen Beschluß, welcher ein so hervorragend wertvolles Objekt nun endgiltig der freien Verwaltung des Leipziger Buchhandels anverttaut, mit aufrichtiger Freude und dem schuldigen achtungsvollen Danke gegen die einsichtsvollen und wohlwollenden Vertreter der speziell sächsischen Landesinteressen, welche letzteren im vorliegenden Falle sich als solche des gesamten Deutschen Buch gewerbes erweisen. Friedrich Hermann Eduard Volger. f Am 11. März, nachts 12 Uhr, ist einer der Nestoren des Buchhandels, der sich allerdings schon seit einigen Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, der frühere Inhaber der alten Firma Volger L Klein in Landsberg a/W., der nachherige Rentier Eduard Volger sanft nach achttägigem Krankenlager entschlafen Vielen im Buchhandel persönlich, vielen andern, welche nicht mit ihm in nähere Berührung kamen, namentlich durch seine weit ver breitete »Nachweisungstabelle veränderter Firmen« dem Namen nach wohl bekannt, war er mit vielen Tausenden seiner Kollegen in seinem langen Geschäftsleben in kaufmännische Beziehungen getreten. Es wird demnach ein kurzer Rückblick auf das arbeits reiche Leben eines in unserem Stande hochverdienten Kollegen für die Leser unseres Blattes von besonderem Interesse sein. Geboren am 11. September 1813 zu Ilfeld in der Provinz Hannover als Sohn eines an dem dortigen Pädagogium angestellten Professors und bekannten Philologen, wie unter seinem Pseudonym A. Bühren auch bekannten Novellisten, genoß E. Volger eine gediegene Erziehung. Später siedelte die Familie nach Nordhausen über, woselbst Volger im Jahre 1830 in die Buchhandlung von Landgraf als Lehrling einttat. Als Gehilfe konditionierte er bei Fr. Volckmar in Leipzig, bei A. Zimmermann in Naumburg und bei G. Wilmsen in Landsberg a/W. Als der Letzterwähnte im Jahre 1838 sein Geschäft aufgab, associierte sich Volger mit W. Schulz, der in Landsberg bereits eine Buch- und Steindruckerei wie Leihbibliothek besaß, und beide eröffnten am 1. September 1838 ihr neues Geschäft unter der Firma Schulz L Volger. Kommissionäre in Leipzig, bezw. Berlin, wurden Fr. Volckmar und L. Hold (später A. Bath), denen die Firma auch bis heute treu geblieben ist. Bereits im Februar 1840 aber trat Schulz ! seinen Anteil am Geschäft an H. Klein (den Schwager des jetzt Verstorbenen) ab, und die beiden Besitzer, von denen Klein die Filiale des Geschäftes in Meseritz leitete, aber bald starb, firmierten
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