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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1886
- Sprache
- Deutsch
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67. 22. März 1886. Nichtamtlicher nunmehr Volger L Klein. Weitere Kommanditen hatte das Geschäft in früherer Zeit in Dtsch. Crone und Driesen. Über die geschäftliche Thätigkeit Volgers als Sortimenter ist, was die Allgemeinheit interessieren dürfte, nichts zu sagen; es fehlten auch seinem Geschäft die Stürme nicht, dagegen hatte er auch die Freude zu sehen, wie sich, besonders im letzten Jahrzehnt, das Geschäft mehr und mehr hob. Als ein Zeichen seiner emsigen Thätigkeit kann übrigens eine Notiz aus dem Jahre 1859 dienen, in welcher Volger schreibt: »Nach 21 jähriger selbständiger Thätig keit wegen Krankheit zum ersten Male vier Tage im Geschäft gefehlt.« Von größerem Interesse ist Volgers Thätigkeit als Fachschrift steller und Verleger. Als sein Hauptwerk ist hierbei zu nennen die zuerst im Jahre 1838 herausgegebene »Nachweisungstabelle solcher Buchhandlungen, die früher existierten, jetzt aber an andere über gegangen sind«. Im Jahre 1863 edierte er dieses Werk in zweiter Auf lage und gab hierzu bis zur Neuzeit mehrere Supplemente heraus: die Verlagsveränderungen von 1863—1866, von 1867 — 1869, von 1863 —1872, von 1873—1882; die neuesten Jahre sind in Weißbachs Buchhändler-Kalender behandelt. (Bekanntlich hat sein Vorgehen später auch andere zu gleichen und, wie jeder wissen wird, für den Buchhändler höchst schätzenswerten Arbeiten angeregt). Ein früheres Werk von Volger erschien 1834 bei Franz in München: »Die Korrektur, wie sie gelesen werden muß,« eine damals sehr beliebte und viel eingeführte Anweisung. Spätere Werke von ihm sind: »Skizzen und Novelletten aus dem Buch händler-Leben und Buchhändler-Treiben von ehemals und jetzt«, 2 Bände (1848); die Humoreske »Der erste weibliche Kommis im Buchhandel«; auch ist er unter Pseudonym Autor mehrerer in seinem gangbaren populären Verlage erschienenen Werke. Für die »Bausteine. Beiträge zu einer späteren Geschichte des Buchhandels« schrieb Volger ebenfalls mehreres; viele größere Artikel schrieb er auch für das »Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel«, sowie für eine Reihe von Zeitschriften und Politischen Zeitungen, wie »Schorers Familienblatt«, »Das Neue Blatt«, »Hausfreund«, »Vogelwelt von Ruß«, »Leipziger Tageblatt« u. a. In den Kreisen seiner Heimat genoß Volger auch den Ruf eines gewiegten Vogelkenners und -Züchters, und sein bei Hahn in Hannover erschienenes größeres Werk »Der Vogelkenner als Vogelzüchter«, wie der Auszug hieraus »Der Kanarienvogel« geben Kunde hiervon. Schließlich wäre noch ein von ihm herausgegebenes Märchenbuch »Die neue Wunderwelt« zu nennen. Von dem Verlag Volgers ist außer vielen kleineren Artikeln zu nennen eine Anzahl juristischer Werke, mehrere Werke des be kannten Dichters und Schriftstellers Solitaire und des Litterar- historikers Ed. Boas, fcrnersein in Norddeutschland gangbarer Haus kalender, sowie — als Spezialität — das »Militär-Theater-Album« und die »Deutsche Liebhaber-Bühne«; letztere zwei Verlagsartikel haben sich namentlich unter Volgers Nachfolger sehr hübsch ent faltet. Ed. Volger hat bereits im Jahre 1875 sein Geschäft an den ältesten Sohn Fritz Volger abgetreten, hat aber in der ihm so lieb gewordenen Branche bis zur neuesten Zeit weitergearbeitet. Er hat, wie dies auch mehrfache Abhandlungen von ihm beweisen, die Ziele des deutsche» Buchhandels stets hoch gehalten und sich bis zum Ziele seines Lebens stets für alles, was den Buchhandel betraf, hoch interessiert. Nicht uninteressant dürfte noch sein, daß auf Wunsch des jetzt Verstorbenen alle seine sechs Söhne den Buchhandel praktisch er lernten, um sich daun zum Teil allerdings einem bestimmten Fach der Litteratur, und zwar in selbstschöpferischer Eigenschaft zuzu wenden. Die Lust zur Schriftstellerei haben fünf Söhne von ihrem Vater ererbt; etwas, was nicht alle Tage vorkommt. Fritz Volger, der jetzige Chef des Geschäftes, ist Autor einer großen Reihe von Theaterstücken, Adolf V. ist aus mehreren lyrischen wie epischen Gedichten bekannt; von EduardV. haben einige größere Lustspiele die Reise über die größeren Bühnen Deutschlands und Amerikas gemacht; Franz V. ist Redakteur einer politischen Zeitung und einer belletristischen Zeitschrift, auch Autor einiger kulturgeschicht licher und dramatischer Werke; Georg V. endlich, seit vorigem Jahre in Lübben als Buchhändler und Buchdrucker etabliert, hat ebenfalls schon einige Theaterstücke geschrieben. Letzteres sei nur nebenbei bemerkt. Wir haben heute in der Hauptsache eines alten verdienten Kollegen gedenken wollen, dessen Gedächtnis bei der älteren Generation unserer Korporation in Ehren steht, bei der jüngeren aber wert ist, bekannt bezw. neu erwähnt zu werden. Möge dem Kollegen Eduard Volger, dessen Wunsch, das fünfzigjährige Jubiläum seines Geschäftes noch zu er leben, sich leider nicht verwirklicht hat und der nun im Alter von dreiundsiebzig Jahren geschieden ist, die Erde leicht sein! —«. MiScellrn. Die Zeitungen und die Post. — Dem »Berliner Fremden blatt« entnehmen wir die nachfolgende Erörterung über dieZeitungs- gebühren der deutschen Post: »Unter der obigen Überschrift hatten wir in unserer Nr. 11 vom 14. Januar d. I. dargelegt, wie die jetzt übliche Berechnung der Postgebühren (25 Procent des Einkaufs preises) bei der Verschiedenheit der Abonnementspreise der Zeitungen nicht in Einklang mit den Leistungen der Post zu bringen sei, da die Gebühren für tägliche Expedition einer Zeitung zwischen 30 ^ und 1 80 variieren, je nach dem Abonnementspreis, während doch die Leistungen der Post immer die gleichen sind. Die Angelegenheit kam auch in der 27. Sitzung des Reichstags am 18. Januar zur Sprache und äußerte sich Herr Staatssekretär vr. von Stephan ungefähr dahin, daß zur Abänderung der bestehenden Ungleichheiten nur dreierlei möglich sei: erstens ein ermäßigter Tarif, dem er nicht das Wort reden könne, zweitens ein solcher, der gleiche Ein nahmen, aber keine Erhöhungen erzielt, oder drittens Erhöhung der Postgebühren für Zeitungen. Ein ans letzteres zielender Antrag würde von der Regierung sicher in wohlwollende Erwägung ge zogen werden. Wir sind heute in der Lage, in dieser Beziehung Vorschläge zu machen, die eine Erhöhung der Einnahmen nach sich ziehen, ohne eine Erhöhung der Gebühren zu fordern, und eine gerechte Ver teilung der Gebühren, nach Maßgabe der Leistungen der Post, her beiführen. Man emancipiere sich von dem Grundsatz, das Zeitungs porto nach dem Abonnementspreis zu berechnen, berechne es vielmehr — wie dies allein richtig ist — nach den Leistungen und zwar nach folgenden Normen: Für jede Zeitung ist an Porto Pro Quartal eine Grundtaxe von 25 ^ und für jede Ausgabe ein Porto von einem Pfennig zu zahlen. Danach gestaltet sich das Porto bei wochentäglich einmal er scheinenden Zeitungen auf 1 ^ pro Quartal (25 s» Grundtaxe, 75Nrn.ä 1 L». -- 75 ^ zusammen 1 ^l); bei wochentäglich zweimal erscheinenden Zeitungen auf 1 ^ 75X (25-^ Grundtaxe, 150Nrn. L 1 ^ 1 50 zus. 1 ^ 75 ^), bei wochentäglich dreimal erscheinenden Zeitungen auf 2 63 H. (»Franks. Ztg.« 25 ^ Grundtaxe, 88 Morgen-, 75 Mittag-, 75 Abendausgaben, zus. 2 63 L.). Ausgenommen von dieser Taxe sind alle Wochen-, Monats und Vierteljahrsschriften, welche hauptsächlich durch den Buch-
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