Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1917
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- 1917-12-24
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- 24.12.1917
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 299, 24. Dezember 1917. Inhalt hier schon in Nr. 225 vom 26. September auSfiihrlich berichtet worden ist. Für den Buchhändler und Bücherfreund ist cs eine Freude, an Hand der eingehenden Darstellung des Urenkels des Gründers, Herbert von Thielen, der segensreichen Entwicklung des alten Ge schäftshauses zu folgen. Hier sei nachträglich ans den vornehmen Bild- schmuck dieses geschichtlichen Teiles hingewiesen. Er führt uns in vor trefflichen, zum Teil prächtigen Wiedergaben die Geschäftsinhaber und viele Mitarbeiter lebendig vor Augen. Auch das Archiv des Hauses öffnet sich uns in einer interessanten Reihe von wörtlich mitgeteilten Kundgebungen, höfischen und anderen amtlichen Urkunden, die z. T. in Faksimiledruck wiedcrgcgcbcn sind. Zwei Stammtafeln belehren über den Zusammenhang der Familie, und der Text erzählt nebenbei auch mancherlei Freud und Leid ans häuslichem Erleben. Der Handlnngsgeschichtc folgt ein Verlagskatalog, über dessen In halt hier wenige Worte angcschlossen seien. Sein Bearbeiter, der der zeitige Mitinhaber Georg Schmidt, hat sich bemüht, ihn nach äußerster Möglichkeit zu einem Gcsamtkatalog zn gestalten. Mit anzuerkenncn- dcm Erfolg. Die Angabe sehr früher erster Erscheinungsjahre, ver mehrt durch zahlreiche Werke angekaufter älterer Handlungen, findet sich verhältnismäßig oft. In Betracht kommen Caspar Fritsch-Leipzig, Trampe-Halle a. S., die Ritschersche und die Schmidtsche Buchhandlung in Hannover, deren Erosfnnngsjahrc z. T. sehr weit gegen das der Firma »Gebrüder Hahn« zurücklicgen. Ungeheure Geldwerte hat die Kulturarbeit dieser einen Verlags buchhandlung seit ihrem Bestehen in Bewegung gesetzt. Als ihr be deutendstes Verlagswerk dürfen die »klonrimenta Oernianiss bwto- riea« angesprochen werden, die seit 1826 in vielen Bänden und mehre ren Ausgaben vorliegen. Allein deren Herstellungskosten beziffern sich bisher auf mehr als zwei Millionen Mark. Die gegenwärtig vor wiegend gepflegten Verlagsrichtnngen der Hahn scheu Buchhandlung sind Geschichte, Geographie, Naturwissenschaft, Pädagogik und Han- dclswissenschaft. Nur ausnahmsweise betätigt sic sich auf anderen Gebieten. Der Weltkrieg hat natürlich auch ihrem Schaffen Zurück haltung auferlcgt. Kleins Mitteilungen. Jubiläum. — Am 24. Dezember sind 25 Jahre verflossen, seitdem Herr Kommerzienrat Rich. Bong in Berlin eine Zweigniederlassung seiner Berliner Firmen: Rich. Bong, Kunstverlag und Deutsches Verlagshans Bong L Co. in Leipzig grün dete, nm seine durch hervorragende Illustrierung damals' epoche machenden Zeitschriften »Moderne Kunst« und »Zur Guten Stunde« dem Buchhandel besser zugänglich zu machen. Die großen Erfolge der beiden Firmen, die späterhin noch populärwissenschaftliche und belle tristische Unternehmungen in ihre Vcrlagstätigkeit einschlossen — wir erinnern nur an Werke ivie »Das XIX. Jahrhundert in Wort und Bild« — »Platen, Die Nene Heilmethode« — »Weltall und Mensch heit« — Bibliothek des allgemeinen und praktischen Wissens« »Der Mensch und die Erde« — »Handbuch für Heer und Flotte« — »Die Wunder der Natur« — »Romano berühmter Männer und Frauen ^ »Bongs Goldene Klassiker-Bibliothek« usw. —, sind nicht allein auf den weitschanenden Blick des Gründers, sondern auch auf den großzügigen Vertrieb zuriickznführcn, dem hauptsächlich das Leipziger Hans dient, das bis Ende vorigen Jahres von Herrn Felix Rnpprecht in muster gültiger Weise geleitet wurde. Der Plan einer deutschen Seefahrt-Hochschule. Professor H. E. Timerding von der technischen Hochschule in Braunschweig ent wickelt in den »Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteoro logie« den Plan einer Seefahrt-Hochschule, der früher schon hier und da aufgetaucht ist, dem er aber feste Gestalt zu geben sucht. Es gibt in Deutschland Universitäten, technische Hochschulen, landwirtschaftliche Hochschulen, Kunsthochschulen und eine Reihe Hochschulen für mehrere andere Berufe eine Hochschule, die ausschließlich der Seefahrt gilt, fehlt jedoch, obwohl Deutschland zu den Völkern gehört, die im See wesen zn den führenden gehören. Die Marine-Akademie in Kiel kann in diesem Sinne nicht als Hochschule gelten, da sie einen beschränkten Umfang hat und nicht der Allgemeinheit zugänglich ist. Die Naviga tionsschulen — Professor Timerding war früher Oberlehrer an einer solchen und spricht deswegen als Sachverständiger — können auch nicht als Hochschulen gelten, sondern sind vielmehr nur als Fachschulen an- zusehen, nnd so ist der Seemann, von den Navigationsschulen ab gesehen, auf die praktische Ausbildung an Bord angewiesen. Neben der Nantik lernt er Wetterkunde, Kompaßlehrc, Seestraßcnrecht, Schiffbau- und Schiffsmaschincnlehre nur in Umrissen kestnen. Alle diese Fächer nnd zahlreiche andere kämen als Unterrichtsgegenstände für die See fahrts-Hochschule in Frage; allgemeine Meereskunde, Ozeanographie, das gesamte Seerecht, Weltwirtschaftslchre, Physik und zahlreiche an dere Fächer wären auf der Seefahrts-Hochschule zu lehren, und diese Anstalt dürfte nicht nur Lehranstalt sein, sondern müßte zugleich auch der Forschung dienen. IZ. PerjoualuaUWen. Gestorben: am 18. Dezember in Großlichterfelde im 81. Lebensjahre Herr Christian View eg, Gründer der Firmen Christian Friedrich Viewcg G. m. b. H. in Bcrlin-Lichterfeldc und Chr. Ir. Viewcg Sortimcntsbuchhandlung (H. Schwanecke) in Qued linburg. Mit ihm scheidet ein Veteran des Buchhandels aus dem Kreise der Lebenden, der cs verstanden hat, sein Geschäft aus kleinen Anfängen heraus zu schönen Erfolgen zu führen, und dem es auch noch vergönnt war, das von ihm begonnene Werk sich unter seinen Söhnen anS- dehncn und wachsen zu sehen. Christian Vieweg wurde am 29. Juni 1837 in Ermslebcn am Harz geboren, besuchte das Gymnasium in Ascherslebcn nnd erlernte den Buchhandel bei H. C. Huch in Quedlin burg. Er arbeitete dann als Gehilfe bei Beck in Nördlingen, wo er auch die Gefährtin seines Lebens fand, nnd erhielt nach bestandenem Buchhändlerexamen die Konzession zum Betrieb einer Buchhandlung. Er eröfsnete sein Geschäft am 1. Juli 1867 in Quedlinburg, am Markt, wo cs lange Jahre verblieb; erst unter seinem neuen Besitzer wurde es in ein anderes Grundstück verlegt. Neben dem Sortiment, das sich bald gut entwickelte, betrieb Viewcg auch Verlag, der sich besonders auf musikpädagogische Bücher und Musikalien erstreckte. 1896 trat Viewegs ältester Sohn Fritz in das Geschäft ein, dem 1902 auch der zweite Sohn Heinrich folgte. Ihnen übergab der Vater die Leitung des Geschäfts, an dem er jedoch selbst noch tätigen Anteil nahm. Die Söhne verkauften das Sortiment 1902 an Hermann Schwanecke und verlegten den inzwischen stark angewachsenen Verlag nach Berlin-Groß-Lichter- felde. Christian Viewcg zog sich vom Geschäft zurück, blieb aber zu nächst in Quedlinburg, soweit es möglich war, regen Anteil an allen Geschäftsvorfällcn nehmend. Später siedelte er zu seinen Söhnen nach Groß-Lichtcrselde über, wo er jetzt im biblischen Alter zur ewigen Ruhe eingegangen ist. Vieweg war ein Buchhändler von altem Schrot nnd Korn, der an sich selbst und deshalb auch an seine Angestellten die höchsten Anforderungen stellte. Die vielen von ihn, ausgebildeten Lehrlinge denken noch gern an ihre Lehrzeit zurück, in der sie beim alten Vieweg wohnten und, wenn auch streng gehalten, zur Familie gerechnet wurden. Die Nachricht vom Heimgang des »alten Vieweg . wie er' zur Unterscheidung von seinen Söhnen genannt wurde, wird von vielen seiner früheren Zöglinge, aber auch von weiteren Kreisen des Buchhandels mit aufrichtiger Trauer vernommen werden. Gestorben: infolge Unglückssalls Herr Paul Richter, ein treuer, pflicht bewußter Mitarbeiter der Buch- und Musikalienhandlung M. Oelsner in Leipzig, der er mehr als 30 Jahre hindurch seine wertvollen Dienste widmete. Speechs«»!. Vervollkommnung der Ostermehrechnungen. Bei besonders eiligen Bestellungen, die auf drahtlichem Wege ge macht werden sollen, wäre es für den bestellenden Buchhändler eine Verbilligung und Erleichterung, könnte er von der Ostermeßrechnung größerer Verleger Drahtungsworte statt der Titel ablesen. Auch wäre cs zweckmäßig, für Drahtungen eine gekürzte Anschrift und für Zahlungen die Nummer' des Postscheckamtes bekanntzugeben, da sie dort schneller gefunden wird, als im Adreßbuch des Deutschen Buch handels. Eine vorgedrnckte Zahlkarte wäre gewiß auch vielen er wünscht. Sie könnte in die O.-M.-Rechnung hineingelegt und auch von österreichischen Geschäften benutzt werdet». Tetschen a. d. E. Otto Henckel. Aufschlag nach Ermessen. Einige Verleger berechnen 25°/» Aufschlag vom Ordinär-Preise des Buches und schreiben: »Wir überlassen es dem Sortiments-Buchhan del, diesen Aufschlag angemessen zu erhöhen . Wie soll nun der arme Sortimenter sich verhalten? Wir sind überzeugt, daß derartige Ver leger Privatkunden keinen höheren Aufschlag in Anrechnung bringen, als sie den Buchhändlern vom Ordinär-Preise berechnen. Wie kann man sich gegen dieses wenig knlantc Vorgehen schützen? C., K. Verantwortlicher Redakteur: Emtl ThomaS. — Verlag: Der Börsen vcretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche- BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion nnd Erpedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhaii-l. 1276
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