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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1917
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. IX? 299, 24. Dezember 1917. Zur Erhöhung der Gebühren im Leipziger Kommissionsbuchhandel. J>» gesamten Wirtschaftsleben ist seit Beginn des Krieges eine Teuerung eingetrctcn, wie solche im Zeitalter des Verkehrs außerhalb jeder menschlichen Voraussicht lag. Den Mehrauf wand für Rohmaterialien, Gehälter und Löhne hat der Fabrikant durch Preiserhöhung der Waren auf den Wiederverkäufe!, die ser ans den Konsumenten nbgewälzt. Das Käufer-Publikum er trägt den Sturm auf seinen Geldbeutel nicht ohne Murren, aber in Geduld, es ist eben Krieg! Die Gebühren, die von den Leipziger Kommissionären bis jetzt in Ansatz gebracht worden sind, sind zum Teil vor Jahr zehnten unter wesentlich anderen Verhältnissen als den neuzeit lichen festgelcgt worden. Schon in dieser Tatsache würde eine Erhöhung ihre Begründung finden. Die Kriegsjahre haben aber, hier wie überall, eine derartige Steigerung sämtlicher Unkosten, insbesondere der Gehälter, Löhne und Mnterialpreise herbeige führt, daß die Neuaufstellung der Gebührensätze nunmehr zur zwingenden Notwendigkeit geworden ist. Als Anfang August 1914 die zahlreichen Einberufungen zur Fahne erfolgten, die sich dann im Laufe der Zeit auf alle militärdienstfähigen Kräfte voll 18—45 Jahre erstreckten, galt es, die klaffenden Lücken durch männliche und weibliche Mitarbeiter um jeden Preis auszuflllle». Die große Nachfrage nach Arbeits kräften auf der einen Seite erzeugte naturgemäß gesteigerte Gc- haltsfordcruugeu auf der anderen Seite, was wiederum zur Folge hatte, daß auch die Gehälter der älteren Mitarbeiter, um diese nicht schlechter zu stellen als die Neuengagierten, eine ent sprechende Erhöhung erfahren mutzten. Dann kam die Preissteigerung aller Lebensbedürfnisse, die zu nicht unbeträchtlichen Teuerungszulagen führte. Der Aufwand an Gehältern und Löhnen dürste heute im Leipziger Kommissionsbuchhandel bei gleichem Umsatz wie in den letzten Fricdensjahren sich um des früheren Aufwandes gesteigert haben. Die Ausgaben für Packmalerialicn, Pappen, Stricke und Kisten stiegen von Woche zu Woche mit den wachsenden Schwie rigkeiten, solche zu beschaffen. Der Preis der Pappen ist heute neunmal höher als in Friedenszeiten, soweit Pappen überhaupt »och zu erlangen sind; ähnlich steht es mit dem Packpapier. Bind faden und Stricke sind in den früheren Qualitäten nicht mehr zu haben, der halbwegs brauchbare Ersatz dafür ist um 450-500?» höher im Preise als die Hanffabrikate von ehemals. Kisten sind viermal teurer als in Friedenszeiteu. Wenn der Leipziger Kommissionsbuchhandel bisher nicht zu einer den Zcitverhältnisscn entsprechenden Gcbllhren-Erhöhung geschritten ist, so geschah es in Berücksichtigung des Umstandes, daß beim Buch, dessen Verkaufspreis in zahlreichen Katalogen festgelegt ist, eine Preiserhöhung dem Publikum gegenüber am schwierigsten durchgeführt werden kann. Nachdem aber auch der Buchhandel, zuerst der Verlag, dann das Sortiment, unter dem Druck der Verhältnisse Mittel und Wege gefunden hat, sich am Käufer für die Mchrlasten schadlos zu halten, und dem Sor timenter nicht mehr zugemutet werden mutz, neben dem auch ihm nicht erspart gebliebenen Mehraufwand für das tägliche Leben, die höheren Leipziger Spesen aus seiner Tasche zu bezahlen, dürfte jeder billig Denkende auch dem Kommissionär die Be rechtigung znerkcnnen, die schwere Last herabzumindern, die er in den letzten Jahren im Interesse der bnchhändlerischen All gemeinheit geduldig auf seine Schultern genommen und ge tragen hat. Die Erhöhung der Spesensätze ist in der Zwangslage be gründet, in der sich die Kommissionäre befinden, sie ist unter dem Truck der Verhältnisse nötig geworden und wird nach dem Gesagten sicher die Billigung der Kommittenten des Leipziger Platzes finden, um ihm seine Arbeitsfreudigkeit und Leistungs fähigkeit zu erhalten. Tic Tätigkeit der Kommissionäre ähnelt derjenigen der Spe diteure. Man vergleiche die fortgesetzten Gebühren-Erhöhungen dieses Berufszwciges mit der einmaligen Erhöhung der Gc- ,274 bühren, die die Leipziger Kommissionäre jetzt notgedrungen vor nehmen mußten, und man wird die Forderung der letzteren als mäßig und berechtigt anerkennen müssen. >. „Le livre kran^ais s I'etrsnxer." Ans Dänemark wurde vor einiger Zeit berichtet (vgl. Ar. Ml d. Bbt.j, daß sich die vielerörterte französisch-verlegerischc Anssuhrvcrcinignng dort z» betätigen beginne. Das Rundschreiben der »Sociöto ckvxporta- tion ckss öckitions Irauyslses« samt Mitgliederoerzeichnis sogt. Ar. 257 d. Bbl.) sei in einer ganzseitigen Anzeige des dänischen Bnchhändter- fachblatts bclannt gegeben worden. Einige weitere Nachrichten über sranzöstschc Bestrebungen nni Erweiterung ihrer Absatzgebiete im Auslande, denen wir »ntcr obiger Überschritt in der Pariser Zcit- schrist »IVlüxportawur Iranyais« begegnen, hatte» wir für hinreichend wichtig, nni sic der Beachtung unsrer Leser nahezulcgcn. Sic bctrcs- fen das Auftreten der »Lgsnc« gvnvrats ckö tidralrie et cke puvlica- iions», die eilte Schöpfung der I-idrairie Ililsson, Paris, 7 rue <Ie lalle, ist und sich ihrer Aufgabe anscheinend mit großem Nachdruck widmet. Ihre selbständige AtiSiandstätigkeit hat schon vor dem Pariser »Longres cku livre« und vor Gründung der obgenantitcn »Societe be gonnen und ist vvtt französischer Seite sogt. n. a. Nr. 149 d. Bbt.t schon mchrsach gerühmt worden. Itntcr den Mitgliedern der Aoriste ck'exportation« erscheint die I-ibrairie diitssvn nicht. Unter Wiederholung manches schon gehörten Schlagivorts, von denen der umfangreiche, auch mit Abbildungen geschmückte Bericht im »blxportateur kraiteaie« znm überdritst erfüllt ist, erzählt der Mit arbeiter Louis Arby von der »-Igenre rte librsirie et cke pndlications», daß diese sich znm Zwecke erweiterter französischcr Büchcraussuhr schon i»t Jahre 1912 dem alten Kommissionshanse Nilsson nntcrstellt und ungegliedert habe. Zurzeit »ntcrhattc die »Lgence« folgende Berkaussgeschästc und Hauptniederlage» tGrossogeschäste): in London eine Hauptniederlage und drei Berkaussläden in der Nähe des »Strand-- und des »Piccaditly«; in Petersburg die »klgenee cke 1a presse Parisienne«, Ecke des Ncwsky-Prospekts; in Amsterdam die »Aoriste ck'iniportation cke llvres lranyais«; in Bnenos-AtircL eine Hauptniederlage und zwei Verkausstäden, die »I-ibrairie inockerne« und die »l-ivrairie kranyaise«. Außerdem vcrfiigt die »Lzenes generale« in mehreren Ländern über beteiligte und mitwirkenbe Gesellschaften. Es sind die folgenden: in Italien die »Looietä generale ckelle messaggerie italiane cke gror- nati, riviste e libri«, die ihren Sitz in Bologna und Verkaufs stellen in Florenz, Turin, Mailand, Genua, Rom, Neapel und Palermo hat; in Spanien die »Loeieckack general espanola cke Ubreria, ckiaros, 16- vistas z- publicaeiones«. Sie hat ihren Sitz in Barcelona, ihr Hauptgeschäft in Madrid und ein General-Expeditions-Kontor in Jrun sGrcnzstation der spanischen Nordbahn). Dieses Unternehmen hat die Konzession znm Verkauf von Bücher», Zeitungen und Zeitschriften ans den Bahnhöfen von Spanien und betreibt in Madrid einen sehr bedeutenden Zeitungshandel; in der Schweiz das »Depot central», dessen Sitz Lausanne ist, mit Zweiggeschäften in Basel und Zürich. Die Errichtung weiterer Hauptniederlage» und Vcrkanssgejchäste in Ägypten, Skandinavien, Portugal, Chile, im äußersten Osten, in den Vereinigten Staaten von Amerika ». a. m. ist für die nächste Zeit in Aussicht genommen. Ans den, weiteren Inhalt des Artikels ist mitzutcitcn, daß die Xgenee der I-idrairis dlitsson die bekannten Ratschläge zur erfolgrei chen Werbung um die Gunst der gebildeten und gelehrten Wett des Auslands, wie sie Georges Lafond dem Pariser »Oongrös cku livre» mit dem Erfolge cinmüttger Annahme vorgctragcn hat, natürlich zur Ausführung bringt. Wie ohne weiteres z» erkennen, ist sie dem Kongreß damit sogar zuvorgekommcn und hat dem Berichterstatter zum Muster gebient. In Erkenntnis der Hilflosigkeit des fran zösischen Anslandsbuchhändlcrs und des nnbcgrcislichcn Mangels an Unterstützung durch den französischen Verlag war und ist die Xxence der I-idrairie klilssvn vor allen, bestrebt, diesen, Übel zu steuern. Ihr erstes Ziel im Nuslande ist die Errichtung von möglichst vollkommen ausgcstattctcn Lagern gangbarer sranzösischcr Literatur, ncner und älterer und aus allen Gebieten, der erzählenden, dichterische» Litera tur sowohl, wie der wissenschaftlichcn, praktischen und volkstümlichen. Sic dienen als Grossogeschäftc, ähnlich unseren Barsortimenten, dem Buchhändler zu seiner Versorgung. Weiter bemüht sic sich »m Schös sling und Verbreitung sorgfältig bearbeiteter, stofflich geordneter Kataloge, mit denen die lesende, lehrende, forschende Wett da draußen reichlich und i» verständiger Auswahl bedacht wird. Für schnelles Bckanntwerdcn neuester und vorbereiteter Erscheinungen des fran zösischen Büchermarkts sorgt die Xxenco durch den periodisch erschei-
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