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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1856-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1856
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- Deutsch
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Ueber Baarbezug. Zwei Rundschreiben an Herrn W. I. (S. 1855, Nr. 154 d. Bl.) l. Das fehlte noch, um die Plackerei mit den Baarpacketen vollstän dig zu machen, daß wir Unglücklichen, die wir so kaum wissen, wie wir fertig werden sollen, auch noch bei jeder Äuslieferung 6?HSconto abrechnen müßten! — Herr W- I. muß nur Posten von 100, 50 und 25 gegen baar beziehen; da gehört er aber zu den wenigen Glücklichen, die so große Geschäfte machen. Ich habe viele Auslie ferungen zu besorgen und darunter auch für bedeutende Handlungen, kann jedoch versichern, daß die Mehrzahl der Posten, namentlich der gegen baar bezognen, unter 3 >/?, vielleicht unter 2 ist. Das lohnte der Mühe, da nochSconto abzuziehen, vielleicht auch gar von den Groschen! 6 Sconto von 7^ N-f. — Prächtig! — Hätte Herr W. I. doch gleich Sconto verlangt, das wären vom Tha- ler 2 N-f gewesen, also von 7^ N-f 5 Es wäre doch wenig stens noch ein Maaß in der Pfennigfuchserei gewesen! Ein Leipziger Auslicferer. II. Man soll von Jedem das Beste denken, bis das Gegentheil be wiesen ist, und so will ich auch gern annehmen, daß Herr W- I., der in Nr. 154 dem Sconto bei Baarbezug das Wort redet, nicht zu den „lebenskräftigen Faulen" gehört, die sich damit aus der Ver legenheit ziehen, daß sie einfach ihre Saldo's nicht bezahlen und das auf diese Weise Ersparte dazu verwenden, ihren fernem Bedarf ge gen Baar zu beziehen, wie wir deren in unsrer lieben Collegen- schaft eine ganze Anzahl besitzen, ohne daß die Fälle häufig wären, wo sie ihre, durch eine mitunter sehr lange Reihe von Jahren be wiesene „Lebenskraft" dazu verwendeten, um ihre alten Bären los zubinden. Lieber pflegen sie selbst Bücher zu drucken, wie sie denn nicht selten auch zuerst durch das Verlegen in die Verlegenheit ge- rathen sind, aus der sie sich durch das Nichtzahlen an andere Verle ger gerissen haben. Doch, wie gesagt, ich will nicht annehmen, daß Sie zu der Zahl dieser Baarbezieher gehören, aber das müssen Sie mir zugeben, daß Ihr Vorschlag mit seinen Motiven ganz nach der Politik dieser Herren schmeckt. Diese Politik scheint mir nicht auch die richtige Politik für die Verleger, wofür Sie sie halten. An soliden Sorti- mcntshandlungen fehlt es jetzt in keinem Winkel Deutschlands, der Verleger braucht also die „lebensfähigen Faulen" nicht, da er le- bcnsfähige und zahlungslustige Collcgen überall hat und es auch sein Interesse ist, diese bei Kräften und gutem Willen zu erhalten, ihnen die schlechten Zahler durch Scontobewilligung bei Baarzahlung nicht gleich zu stellen, zumal diese ohnehin der Mehrzahl nach zu den leichtsinnig begonnenen neuen Handlungen gehören. Von den vorgeschlagenen 6?h Sconto würde auch wenigstens noch 1 abgehen, was die Leipziger Eommissionäre ihren Commit- tenten mit allem Fug von der Summe der geleisteten und empfan genen Zahlungen für Baarpackeke berechnen. Von der Kleinlichkeit bei Berechnung kleiner Posten, deren Zahl die überwiegende ist, will ich nicht reden- Für Verlagsartikel, wo cs angebracht ist, machen die Verleger schon von selbst Baarpreise bei Partien und mehr, als mir recht scheint, auch beimBezuge einzelner Exemplare; ja ich wundre mich oft über die Ankündigung von Baarpreisen für neue Erscheinungen, die nach meinem beschränkten Buchhändler- Verstände dem Sortimenter kaum Muth machen dürften, sie ä Eond- pro nov- zu verschreiben. So ist also hier wieder der alte Lichtenbergische Spruch mit einiger Veränderung anwendbar, daß an dem neuen Vorschläge daS Neue nicht gut und Gute-nicht neu sei. Ein Verleger. Guldenrechnung! Bereits vor mehreren Monaten wurde von einigen Mitgliedern des Wiener Buchhändlergremii der Antrag gestellt: in Berücksichti gung des günstigen Standes der Banknoten eine weitere Reduction der Berechnung der Thalcrpreise vorzunehmen. Damals abgewor fen, ist jetzt dieser Antrag zum Beschluß erhoben worden, und wird nun von Neujahr an der Thaler mit 1 fl. 45 kr. berechnet werden. Dieser Umstand führt unzweifelhaft für diejenigen Verleger, welche für Oesterreich die Guldenrechnung adoptictcn, die Nothwendigkeit herbei, diese Rechnung aufzugeben und zu der Thalerrechnung zu rückzukehren. Das Bestreben der wenigen Verleger, die in Gulden rechnen, ihre Bücher zu normalen Preisen dem Publicum zugäng lich zu machen, war gewiß aller Anerkennung werth; man kann aber wohl annehmen, daß keiner von diesen Herren das Unpraktische dieser Maßregel für den geschäftlichen Verkehr, noch die Thalsache läugncn wird, daß er sich in der Erwartung, einen größeren Absatz seiner Bücher zu erzielen, getäuscht hat. Nun trat schon in letzter i Zeit der Umstand ein, daß bei Baarbezügen der österreichische Sorti- ! menter, welcher in Gulden, oder nach diesen reducirt, bezahlen mußte, ^ schlechter wegkam, als der außerösterreichische. War dies auch zu ! ertragen, da der Verleger ein Recht zu haben glaubte, jetzt bei dem günstigen Stande der Banknoten das wieder einzubringen, was er früher cinbüßte, so gestatten sich jetzt, dem Publicum gegenüber, die Dinge doch ganz anders. Die Thaler sind bei den Guldenrechnern, mit geringer Ausnahme, zu 1 fl. 48 kr., 1 fl. 50 kr., 1 fl. 52 kr., ja ! selbst zu 2 fl. berechnet. Es leuchtet nun ein, daß keine österreichi- scheHandlungsolchcPreisefordern kann; wenn die neuangenommcne ; Norm der Reduction bekannt sein wird, fallen sie nicht mit den Katalogpreisen zusammen. Namentlich hat das Bezug auf den Absatz an Bibliotheken, die nur die Katalogpreise acceptiren. Ebenso würde der Absatz solcher Bücher an alle bedeutenden Bücherfreunde außer ordentlich erschwert werden. Aus dieser Mittheilung der Sachlage geht hervor, daß eine Weiterführung der Guldenrechnung nicht nur keinen Nutzen, son dern nach allen Seiten hin Schaden bringen würde, und es steht daher wohl zu erwarten, daß sie an den betreffenden Stellen mit Schluß des vorigen Jahres aufgegeben werde. Hoffen wir, daß in bc- ; vorstehender Messe die Banknoten zum letzten Male'auf unserer Börse ! als Ausgleichungsmittel erscheinen, und daß wir nie mehr genöthigt werden, die Frage aufzuwerfen: ob es zweckmäßiger sei, in einem andern, als dem gesetzmäßigen Münzfüße unseres Abrechnungsplatzes die Rechnung zu führen und zu saldiren. * * * l'auclmitrt doUeotion. Bescheidene Anfrage. Woher kommt es wohl, daß Herr Beruh- Tauchnitz kürzlich aus dem III. und IV. Bande des Originals von ülaoaulax'« I1i«Ior^ ok Lnglanä fünf Volume« seiner Ausgabe ge macht hat, während er cs früher für gut fand, den I. und II. Band des Originals nur in drei Volume« herauszugeben? Näher betrach tet, findet man, daß die Bogenzahl der drei ersten Volume« zusam men 84, und die der fünf letztgelieferten 105 beträgt; im Durch schnitt enthält also jedes Volume bei der ersten Eintheilung 28 Bo gen, und bei der letzten nur 21 Bogen. Ist eine solche Berechnung dem Publicum gegenüber recht und billig, und ist dieselbe vielleicht aus Dankbarkeit für die zahlreiche Subscription entstanden, welche es jenem Werke zugcwandt hat?
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