Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1856-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1856
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18560206
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185602066
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18560206
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1856
- Monat1856-02
- Tag1856-02-06
- Monat1856-02
- Jahr1856
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
222 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 16, 6. Februar. Nichtamtlicher Theil. Benedictus Gotthelf Teubner, ein bedeutender und in der literarischen Welt weit bekannter Geschäfts mann, der sich durch Talent und Kunstfertigkeit, durch Einsicht und Betriebsamkeit, insbesondere aber durch seltene Ausdauer und That- kraft rühmlichst auszeichnete, und ein kleines Geschäft, mit welchem er begann, blos durch seine eigene Kraft so mächtig hob und er weiterte, daß seine Buchdruckerci und seine Verlagsbuchhandlung jetzt mit Recht zu den ersten Deutschlands gerechnet werden, starb hier am 21. Januar. — Er ward zu Großkraußnigk in der Graf schaft Sonnenwalde in der Niederlausitz den 16. Juni 1784 geboren, empfing von seinem Vater, dem Prediger des Orts, den nöthigen Unterricht, und lernte in Dresden bei dem Hofbuchdrucker Mein- hold. Vom Jahre 1803 an arbeitete er in der Jacobäerschen Ofsicin als Schriftsetzer, dann eine Zeit lang in Preßburg. Vom Juli 1806 an übernahm er, nach Leipzig zurückgekehrt, die Geschäfts führung der im Jahre 1797 von Otto begründeten, im Februar 1806 von Weinedel gekauften Buchdruckerei; nach Weinedel's im Jahre 1808 erfolgtem Tode leitete er die Druckerei für die Weinedel'schen Erben noch drei Jahre, worauf er sie käuflich an sich brachte und am 21. Februar 1811 unter seinem Namen er öffnet. Von ursprünglich nur zwei Pressen erweiterte er sein Geschäft nach und nach bis zur größten Bedeutung und verlegte es im Jahre 1321 in sein, am jetzigen Augustusplatze neu erbautes Haus, hier feierte ec auch am 21. Februar 1836 sein 25jähriges Firmen-Jubiläum- Um sein Geschäft, das an Ausdehnung immer noch gewann, mit dem gehörigen Nachdrucke und der dazu erforder lichen Bequemlichkeit fvrtführen zu können, verband er mit seiner neuen Besitzung zwei große Nebengebäude, welche für die Fortführung und Erweiterung aller seiner Unternehmungen die nöthigen Räume und die erforderliche Bequemlichkeit in sich vereinigten und seither ausschließlich zu geschäftlichen Zwecken benutzt wurden, während das zuerst erbaute Haus am Augustusplatze zu Familienwohuung n eingerichtet wurde, dem sich der 1852 vollendete Neubau an der Dresdner Straße anschloß. Im Jahre 1815 errichtete er eine Buchdruckerei für F. A. Brockhaus, welche unter dem Namen „Teubner's zweite Buch druckerei" auch eine Zeit lang von ihm geleitet wurde. Außerdem hat Teubner seit dem Jahre 1832 eine besondere Buchdruckerei in Dresden errichtet, welcher er wie seinen übrigen Geschäften bis an sein Ende die größte Aufmerksamkeit und Thätig- keit zuwandte. Die Leistungen der Teubner'schen Oleinen und der damit ver bundenen Geschäftszweige — durch welche hier und in Dr sden meist gegen 300 Personen beschäftigt werden — find nicht blos in Deutschland, sondern in ganz Europa und fernen Welttheilen aner kannt und mehrfach ausgezeichnet worden- Bereitß seit 1823 verband Teubner mit seiner Druckerei eine Verlagsbuchhandlung, die sich schon von da an durch den Verlag einer Reihe wichtiger Werke, namentlich aber durch eine Samm lung griechischer und römischer Classiker, einen Namen machte und mit den bedeutendsten Gelehrten Deutschlnnos in Verbindung stand. Besonders aber hat in d-m letzten Decennium das Verlagsgeschäft einen großartigen Aufschwung genommen , seitdem Teubner eine gänzliche Umgestaltung seiner früheren Sammlung der griechischen und lateinischen Classiker unternahm und eine gänzlich neue Samm lung begann, welche durch ihre wissenschaftliche Bedeutung und gediegene äußere Ausstattung sich schnell den Weg in die Schulen Deutschlands und des Auslandes bah und jetzt schon über alle Welttheile verbreitet ist- An sie schloß sich eine Anzahl anderer ausgedehnter Unternehmungen — vornehmlich auf dem Gebiete der klassischen Literatur— an, welche dem Verstorbenen als uneigen nützigem Förderer der Wissenschaft die Anerkennung einer großen Anzahl der bedeutendsten Männer verschaffte, mit denen er meist in persönlichem freundschaftlichen Verkehr stand. Eine seiner letzten mit großer Energie unternommenen liter. Unternehmungen ist der prachtvoll ausgcstatteke Atlas der Augen krankheiten von Herrn Hofrath Ruete. Der Verstorbene ließ es aber auch an nichts fehlen, blieb in nichts zurück, was irgend der Fortschritt in seinem Fache erforderte. Er vereinigte Schriftgießerei, Stereotypie, Graviranstalt, die Ein richtungen zu Gold-, Silber-, Bunt- und Hochdruck, Guillochir- und Salinirmaschinen in seinen Osficinen, und trat in jeden Wett streit ein. Die Teubner'schen Ausgaben der alkclassischen Schrift steller, die lexikalischen, die illustrirten und Prachtwerke, Bibelaus gaben und andere Werke der Teubner'schen Druckerei sind bekannt, und können als Muster in der Ausstattung mit anderen Verlags artikeln wetteifern. Mitten in dieser kleinen Welt gleichsam von Geschäften, die er sich erschuf, und, durch tüchtige Kräfte unterstützt, mit rastloser Thätigkeit und sicherm Geschäftsblicke theils in seinem eigenen Namen fort-, theils für Andere ausführte, ließ er es auch nicht an der Freundlichkeit fehlen, die ihm die Herzen Anderer gewann, und darum haben sich Viele der Auszeichnungen gefreut, die dem betriebsamen Manne von mehr als einer Seite her als Anerkennt nisse seines gemeinnützigen und künstlerischen Strebens zu Theil geworden sind. So erhielt er vom Könige Friedrich August von Sachsen einen Brillantring; als Anerkennung seiner Verdienste um die humanistische Bilduna durch seine Ausgaben der Classiker ließen ihm der Kaiser Nikolaus von Rußland einen Brillantring, der König Friedrich Wilhelm III. von Preußen eine goldene Taba- tjtzre, der Großherzog Karl August von Weimar die goldene Ver dienstmedaille am Bande des weißen Falkenordens überreichen; von der Königin Victoria von England erhielt er die englische Krönungsmedaille und von dem König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen den rothen Adler-Orden IV. Classe. Als Anerkennung seiner Leistungen mit der Guillochirmaschine verlieh ihm der letzt verewigte König von Sachsen im Jahre 1838 die kleine goldene Medaille. Auf den von ihm beschickten Industrie-Ausstellungen wurden ihm folgende Auszeichnungen zu Theil: in Dresden 1845 die große goldne Medaille, in München 1854 die Ehrenmedaille, in Paris 1855 die große silberne Medaille (erster Preis). Durch das Vertrauen seiner Mitbürger wurde er 1831 zum Stadtrath gewählt. Dem Vernehmen nach werden die Geschäfte des Verewigten hier und in Dresden von zweien seiner Schwiegersöhne, den Herren Roßbach und Ackermann, die ihm schon seit mehreren Jahren als Associes und thätige Mitarbeiter zur Seite standen, unverändert fortgesetzt werden- (Lpz- Tgbl.) Zur Richtigstellung des Artikels in Nr. Sfj d. Bl. v- I. 1855: „Herrn Heilbutt betreffend." In Nr. 94 dieses Blattes von 1855 befand sich der Abdruck eines mich beleidigenden Artikels aus dem Hamburger Blatte „Die Reform", weshalb ich sofort emen Proeeß gegen den RedacteurHerrn Richter einleitete. In der gesetz''ch rwrges-tzriebenen Vergleichs-In stanz w-igerte sich Herr Richter auf mein Verlangen, den Verfasser
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder