Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1934
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- 1934-04-12
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- 12.04.1934
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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84, 12. April 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Günstigere DUcherstunde im Rundfunk. Die -Stunde der Nation«, der bisherige Auftakt des Nunbfunk- abenbprogramms, ist ab 1. April d. I. auf eine spätere Stunde verlegt und somit in den Mittelpunkt der Mendveranstaltungen ge stellt worden. Sie beginnt jetzt um 20.15 Uhr und wird nur noch an vier Tagen in der Woche, Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags gesendet. Zu der zeitlichen Verschiebung zwang vor allem die Erfahrung, daß weite, bis 19 Uhr und darüber hinaus werktätige Hörerschichten bisher darauf verzichten mußten, diese Feierstunde mitzucrlcben. Die Dauer der Stunde der Ration wird sich künftig aus dem Wesen des Hörwerkcs selbst ergeben, d. h. cs soll nicht mehr an dem bis her üblichen Zeitmaß von 60 Minuten festgehalten werden. Geplant sind vielmehr Sendungen von 30 bis höchstens 80 Minuten Dauer. Damit ist zum künstlerischen Vorteil der Sendung jener Zwang be seitigt, der in dem starren Zeitmaß von einer Stunde oft Gehalt und Form der Neichsfenbung beeinträchtigte. Die Bemühungen, wichtige Sendungen zu einer günstigeren Zeit zu bringen, lassen auch die vom Börsenverein seit Jahren geforderte Verlegung des Buchsunks auf die Abendstunden zum Teil verwirklichen. Die »Deutsche Allgemeine Zeitung-vom 29. März berichtet hierzu von einer Programm-Neugestaltung des Rcichssenders Berlin, bei der in stärkerem Maße als bisher die Einteilung der Sendungen sich dem Tagesablauf und den Gewohnheiten der Hörerschaft anpasscn werde. So soll u. a. die Zeit von 18 bis 19.30 Uhr den Sondersenbungen, wie Frauen-, Jugend- und Bücher funk Vorbehalten bleiben. Es ist hiermit ein wesentlicher Schritt im Interesse des Buches getan worden, und wir hoffen, baß sich nach und nach auch die anderen Neichssender zu einer Verlegung des Buchfunks auf eine Zeit bewegen lassen, die es weiteren Hörerkreisen ermöglicht, an den Buchscndungen teilzunehmen. Kleine Mitteilungen Neichsstclle zur Förderung des deutschen Schrifttums. — Das Neichsüberwachungsamt für die Schulung und Erziehung der ge samten nationalsozialistischen Bewegung hat folgende Verfügung herausgegeben: Die Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums ist mir persönlich unterstellt. Sie hat die Aufgabe, das erschienene Schrift tum Deutschlands zu prüfen und das für die N.S.D.A.P., für das Werk »Kraft durch Freude« und für alle angeschlossenen Verbände Wertvolle zu empfehlen. Alle Schreiben der in Frage kommenden Stellen sind zu richten an den geschäftsführenden Leiter Pg. Hans Hagemeyer in Berlin N, Oranienburger Straße 79. Die parteiamtliche Empfehlung oder Ablehnung der für die Werbung innerhalb der N.S.D.A.P. in Betracht kommenden Schriften erläßt die mir unterstellte Reichs überwachungs st eile der Bewegung. Ihre Anschrift lautet vom 1. April 1934: Berlin W 10, Margaretenstraße 17. gez.: Alfred Rosenberg. Wirtschafts-Kundgebung in Leipzig. — Am Freitag, dem 13. April, 20 Uhr, findet im Großen Saal des »Vaterland«, Aüolf- Hitler-Straße 32, eine öffentliche Wirtschafts-Kund gebung statt, auf der Reichsstatthalter Mutsch mann, Wirt schaftsminister Lenk und ein Vertreter der Arbeitsfront über Wirt schaftsfragen sprechen werden. Zu dieser Kundgebung, zu der im Aufträge der Kreisleitung der NSDdlP. die Gewerbekammer und die Industrie- und Handels kammer Leipzig einladen, wird mit einer möglichst zahlreichen Teil nahme der Mitglieder gerechnet. Kundgebung der deutschen Musikverleger. — Der Berufsstand der Deutschen Musikverleger »Deutscher Musikalien-Verleger-Verein«, Fachverband v der Neichsmusikkammer, ladet zu einer am 27. April 1934, 16.30 Uhr im Großen Saal des Buchhändlerhauses zu Leipzig in Anwesenheit des Präsidenten der Reichsmusikkammer Herrn Generalmusikdirektor vr. Richard Strauß stattfindenden Kundgebung ein. — Veran st altungsfolge: 1. Gesänge des Thomaner chors. 2. Begrüßung der Gäste durch Herrn Horst Sander, Vor sitzenden des DMVV. 3. Ansprachen: a) des Herrn Präsidialrates Heinz Jhlert, Geschäftsführer der Neichsmusikkammer, d) des Herrn vr. Friedrich Oldenbourg, Ersten Vorstehers des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 4. »Der deutsche Musikverleger im Dienste der deutschen Kultur« (vr. Ludwig Strecker). 5. »Wirt schaftsfragen des deutschen Musikverlages« (vr. Hellmuth von Hase). 6. Gesänge des Thomanerchors. 7. Schlußworte des Vorsitzenden des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins. Ministerpräsident v. Killinger in Leipzig. — Sachsens Minister präsident, Obergruppenführer Manfred von Killinger, stattete am 9. April einer Reihe bedeutender Betriebe der Stadt Leipzig einen Besuch ab, und zwar waren aus dem graphischen Ge werbe die Firmen Spamer A. - G. und Breitkopf L Härtel dazu ausersehen. Bei Spanier hatte die Führung Herr vr. P e t e r s- mann jr. übernommen, der an Hand eines Probeexemplars von des Führers »Mein Kampf« darlegen konnte, wie dieses Werk bei Spamer entsteht. Besonderes Interesse erregte die mit 126 Appa raten besetzte Setzmaschinenabteilung. Anschließend wurde auch die Buchbinderei und Falzerei besichtigt. Es konnte dem Ministerpräsi denten berichtet werden, daß die Gefolgschaftsstärke zur Zeit noch immer 1300 Köpfe beträgt. Bei Breitkopf L Härtel begrüßte Herr vr. Hellmuth v. Hase den Ministerpräsidenten nebst Ge mahlin, stellte den Seniorchef des Hauses, Herrn Geheimrat vr. Ludwig Volk mann nebst Sohn vor und sprach über Betrieb und Richtung der berühmten Notendruckerei und Verlagsanstalt. Ge heimrat vr. Volkmann konnte auf die ehrwürdige Tradition seines Hauses Hinweisen, das seit fast 400 Jahren sich im Besitz der Familie befindet. Im Anschluß an diese Besuche wurde dann die Deutsche Bücherei besichtigt. Hier begrüßte den Gast Herr Theodor Fritschjr. im Namen des Börsenvereins. Herr Direktor vr. Hein rich Uhlendahl legte kurz das Werden und die Organisation dieser größten deutschen Präsenzbibliothek dar. In der ange schlossenen Zentralstelle für Familienforschung gab deren Leiter Vr. Johannes Hohlfeld dem Ministerpräsidenten Einblick in seine eigene Familiengeschichte. Neu-Errichtung von Einzelhandelsgeschäften. — Im Zusammen hang damit, daß am 1. Juli 1934 die Sperrfrist für die Neuerrichtung von Einzelhandelsgeschäften abläuft, haben der Deutsche Jndustrie- und Handelstag, die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels sowie die Deutsche Angestelltenschaft dem Neichswirtschaftsminister umfassende Vorschläge für die Neuregelung der Zu lassung unterbreitet. Voraussetzung für die Neuerrichtung bzw. die Zulassung soll der Nachweis der Sachkunde sowie die Gewähr sein, daß der Antragsteller jederzeit für den nationalsozialistischen Staat einzutreten bereit ist. Daneben ist Wert auf die Ausbildungs möglichkeiten des Nachwuchses zu legen. Grundsätzlich soll die Zu lassung unerwünschter Betriebsformen (Warenhäuser, Einheitspreis läden, Warenautomaten usw.) unterbleiben. Arbeitsbeschaffung im Handel. — Wie das Organ des Reichs- stanöes des Deutschen Handels, »Der Handelsstand«, meldet, sind vom 1. Oktober 1933 bis zum 7. März 1934 von den organisierten Firmen des Handels insgesamt rund 63 000 Personen dauernd neu eingestellt worden. Bis zum 1. Juli 1934 sollen noch nach den An gaben der Verbände und Firmen weitere 80 000 Personen eingestellt werden. Die erfolgten Neueinstellungen gliedern sich nach den großen Handelsgruppen in folgender Weise auf: Vom Einzelhandel sind rund 36 000, vom Groß- und Überseehandel rund 23 500, vom Gaststätten gewerbe rund 2200, von den Handelsvertretern und vom ambulanten Handel rund 2000 Neueinstellungen erfolgt. Bücherspende für sudetendcntsche Gemeinden. — Zum diesjähri gen sudetendeutschen Buchtag, der an Goethes Todestag unter dem Leitgedanken »Das Buch der Heimat« stattfand, hat der Bund der Deutschen in Böhmen beschlossen, einer Anzahl bedürftiger Sprach- grenzgemeinden der Tschechoslowakei zur Ausgestaltung ihrer Büche reien eine Bücherspende von je zehn Werken lebender sudetendeutscher Schriftsteller zukommen zu lassen. Die ausgewählten Werke gehören folgenden Verfassern an: Hans Watzlik, Friedrich Jaksch, Hugo Scholz, Wilhelm Pleyer, K. F. Leppa, Gustav Leutelt, Josef Mühlberger, Ernst Frank, Emil Merker unb Robert Lindenbaum. ?ersonalnacbrickterr. Berufung. — Der Präsident der Hauptgemeinschaft des Deut schen Einzelhandels hat bis zur endgültigen Regelung des Ständi schen Aufbaues Herrn Paul Nitschmann, Berlin, zum Führer der Neichsfachgruppe »Bücher, Mnsikalien, Kunstblätter, Lehrmittel, Zeitschriften und Zeitungen« berufen. Als Führer der Neichsfach gruppe ist Herr Nitschmann gleichzeitig Mitglied des Verwaltungs rats der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels. Verantwortlich: vr. H e l l rn u t h L a n g e n b u ch e r. — Verantw. Anzcigenleiter: Walter H c r f u r t h, L e i p z i g. — Verlag: Der Börsenvcrein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrist der Scliristleitung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 2g, Postschlietzsach 271/7S. — Druck: Ernst Hedrich Nachs., Leipzig C 1, Hospitalstrabe 11a—13. — DA: 3100/111. 324
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