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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1904-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1904
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- Deutsch
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3136 Nichtamtlicher Teil. 80, 8. April 1904. Wenn auch durch die erfolgte Abschwächung der Ver legererklärung das Reichsgericht vorläufig kaum in die Lage kommen wird, zu beurteilen, ob die Verlegererklärung vom 1. Januar 1903 als notwendiges Kampfmittel zu betrachten ist oder gegen die guten Sitten verstößt, so findet der höchste Gerichtshof vielleicht doch einmal eine Gelegenheit, sich hierüber zu äußern. Kleine Mitteilungen. Internationaler Verleger-Kongreß. — (Ergänzung unsrer Mitteilung in Nr. 68.) Da die Mailänder Ausstellung, deren Leitung sie mit der Einweihung des Simplon-Tunnels zu verbinden wünscht, infolge der Verspätung der Bahn- arbeiten von neuem und zwar bis auf das Jahr 1906 ver schoben werden mußte, hat die ^ssoeia-Lions tipo^rakioo- libraria ltaliana bei dem Exekutiv-Komitee des Inter nationalen Verlegerkongresses angefragt, ob dasselbe mit einer stattfinden sollte, ebenfalls auf das Ausstellungsjahr 1906 sich einverstanden erklären könnte. Nach einer Umfrage wurde vom Exekutiv-Komitee mit Mehrzahl beschlossen, die von den italienischen Verlegern angeregte Vertagung anzunehmen. Somit wird die in Mailand im Jahre 1906 stattfinden. Die deutsche Sprache in Schweden. — Die schwedische Regierung hat dem diesjährigen Reichstag einen Schulgesetz entwurf vorgelegt, der für das Unterrichtswesen Schwedens von großes Interesse besitzt, als das Bestreben, das Deutsche im' fremdsprachlichen Unterricht an die erste Stelle zu rücken, darin unverkennbar ist. In der Realschule soll danach der Unterricht im Deutschen von der ersten Klasse an obligatorisch sein, während Englisch erst in der vierten Klasse ausgenommen werden soll und Französisch ganz wahlfrei gestellt ist. Die Beweggründe zu dieser Bevorzugung der deutschen Sprache sind dargelegt in dem offiziellen Bericht des Komitees, das den Gesetzentwurf ausge arbeitet hat. Es heißt darin u. a.: Unser jetziger Unterrichtsplan ist bis zu einem gewissen Grad noch eine Widerspiegelung derjenigen Zeit, in der Frankreich in der europäischen Zivilisation an der Spitze ging und wo Fran zösisch die Sprache des verfeinerten Umgangslebens war. Aber der vorherrschende Einfluß, den Frankreich einmal in kultureller Hinsicht ausgeübt hat, nimmt in demselben Maße ab, in dem der Einfluß andrer Staaten, besonders der germanischen, zunimmt. Mit Hinsicht auf die geographische Lage, Abstammung, Sprache, politische, soziale und religiöse Anschauungsweise steht Schweden den germanischen Ländern näher als Frankreich. Auf manchen die französische von dem schwedischen Markt verdrängt, und in den spätern Jahren sind unsre Handelsverbindungen mit Frank reich verhältnismäßig zurückgeaangen, während sie Deutschland gegenüber in bedeutendem Graoe Zunahmen. Allgemein bekannt ist es außerdem, welche Bedeutung die deutsche wissenschaftliche Literatur für die gesamte höhere Bildung besitzt. Auch das Eng lische spielt eine weit größere Rolle als das Französische. Kurz gesagt, die Bedeutung des Französischen für unser Land hat ab genommen, die des Deutschen dagegen zugenommen, und auf Grund dieses Verhältnisses muß der Unterrichtsplan der Schulen, der auf seine Weise ein Ausdruck der Kultur der Gegenwart sein soll, abgesaßt werden. (Beilage z. Allgem. Ztg. sMünchenj.) Die besten geschichtlichen Romane und Erzählungen. — Soeben ist bei Clkin Mathews in London (G. P. Putnam's Sons ^in New Jork) in dritter Auflage: ^ Ouiäo to tlls b68t drei Auflagen gedruckt werden mußten, dürfte selbst für England bemerkenswert sein. In Deutschland würde ein ähnliches Werk wahrscheinlich keinen solchen Erfolg haben. In einer sehr lesens werten Einleitung äußert sich I. Nield über die historische Erzählung, die Einrichtung seines Verzeichnisses und die Grund sätze, denen er dabei folgte. In der OenorrU Uwt gibt er ein Verzeichnis der besten Werke nach den Zeitabschnitten geordnet, in denen sie spielen, also z. B. im vorchristlichen Zeitalter, im ersten rc. bis nernizehnten Jahrhundert. In dreispaltigem Satz werden Titel des Werkes, Verfasser und Verleger, dann Inhalt und Zeit angegeben. Örtlichkeiten und Personen sind bei jedem Titel hervorgehoben. Werke von bcsonderm Wert sind mit einem Stern bezeichnet. Dieser donsral IÜ8t schließt sich eine 8uppl6- wsnt.ar)' IÜ3t bemerkenswerter, nicht eigentlich historischer Er zählungen an, die in irgend einer Weise vergangene Zeiten schil dern. Dann folgt ein Verzeichnis von fünfzig mustergültigen, historischen Romanen der besten europäischen Verfasser, sowie ein Verzeichnis von Erzählungen aus der englischen Geschichte für die Jugend. Der Abschnitt UidlioArapll^ gibt zahlreiche bibliogra phische Nachweise. Ein alphabetisches Verzeichnis der Verfasser und Titel erleichtert das rasche Auffinden des Gesuchten. — Wenn natürlich auch die englischen Verfasser den meisten Platz beanspruchen, ^so^ sind doch ^auch die amerikanischen, ^deutsche^ ist dem Freunde der schönen Literatur besonders zu empfehlen. Stuttgarter Vuchhandlungs-Gehilfen-Verein. C V. — Am 3. März hielt das Mitglied des Vereins, Herr Jul. Verfalls^ einen so'erfreulichen Aufschwung genommen habe, auch fernerhin immer weitere Freunde und Förderer finden möge. Die mit dem Vortrage verbundene Ausstellung fand reges Interesse. — Aus Anlaß des 100. Geburtstags des Dichters Eduard Mörike sprach ein andres Mitglied des Vereins, Herr Richard Gläser, am 17. März über das Leben und Wirken dieses großen Sohnes des Schwabenlandes. Vortrefflich verstand es der Redner eine glänzende Charakteristik dieses bedeutendsten schwäbischen Lyrikers u geben, der lange nicht die Anerkennung seiner Zeitgenossen and, die er in reichstem Maß verdiente. Mit feinem Verständnis schilderte der Vortragende das Leben Mörikes und anregend plauderte er über die Jugendzeit des hübschen Knaben. Im fluteten Künstlerroman »Maler Nolten«, der so lebhaft an bedeutsame Ereignisse aus dem Dichterleben gemahnt. Ferner hob der Vortragende noch^die enge^Geistesverwandtschaft Eduard sichtigen Dirigenten zu besondrer Geltung brachte. V—g. Gesetzentwurf über das Verlagsrecht an Werken der Kunst. — Die neueste im Monat Februar erschienene Nummer des Organs des Deutschen Vereins zum Schutze des gewerblichen Eigentums »Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht« enthält einen im Aufträge der Redaktionskommission gearbeiteten Gesetz entwurf über das Verlagsrecht an Werken der bildenden Kunst mit Erläuterungen, der unfern bewährten Mitarbeiter, vr. jur. Karl Schäfer, zum Verfasser hat. Es ist ja allgemein bekannt, daß es im Deutschen Reich zurzeit an einem Verlagsgesetz, den Schutz von Kunstbildwerken betreffend, noch mangelt. Wir machen die Herren Kunstverleger auf diesen Verlagsgesetz - Entwurf be sonders aufmerksam. — Auch zwei andre Artikel desselben Heftes von Schneickert und Wassermann (vgl. unsre Inhaltsangabe in Nr. 78, S. 3058) dürften im Buchhandel viel Interesse finden. Norddeutsche Vuchdruckerei und Verlagsanstalt in Berlin. — Diese mit 1,6 Millionen Mark Aktienkapital ausge- statlete Gesellschaft, deren Hauptverlagsobjekt die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung« und deren Hauptdruckwerk der »Reichs anzeiger« ist, erzielte 1903 bei 39 166 ^ Abschreibungen den be scheidenen Reingewinn von 27 048 woraus 24 000 ^ als l'/2 Prozent Dividende zur Verteilung gelangen. Personalnachrichten. Gestorben: am 4. April in Leipzig Herr Franr Heyde, seit langen Jahren Leiter des Leipziger Hauses der Firma Haasenstein L Vogler A.-G. Er hat es verstanden durch seine Tätigkeit sich allgemeine Achtung und Wertschätzung zu erwerben.
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