Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340430
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193404300
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19340430
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-30
- Monat1934-04
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- so, 30. April 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. In demselben Maße, in dem der Bürger den Arbeiter alsStand wertete, sah dieser sich nnd den Bürger als Klass e. Dazu kam, daß volksfremdc Hetzer die Massen der Arbeiter mit Gewalt auf den verhängnisvollen Weg der Entfremdung von Nation und Staat drängten und daß der geruhsame Bürger nirgends Miene machte, den Arbeiter, der für ihn eben »der Arbeiter» war, auch nur zu verstehen. Die Kluft m ußte groß und größer werden und immer mehr zerschnitt inan nach äußeren materiellen Umständen die einer Nation znkommcndc wcscnscigene Gemeinsamkeit. Als der Nationalsozialismus die Führung des Staates über nahm, war es klar, daß damit auch die Liquidation dieser Auffas sungen einsetzte. Denn der im Wollen des Nationalsozialismus wescnhaft begründete Gedanke, daß nur die Gesamtheit der Nation Mittelpunkt und Inhalt des staatlichen Lebens sein kann, schließt zwangsläufig eine unterschiedliche Wertung der einzelnen Volks genossen nach Stand und Herkunft in ihrer Bedeutung für das Staatsganze aus. Bürger und Arbeiter sind im nationalsozialisti schen Staat Kräfte von gleichem Wert, und ihre harmo nische Eingliederung schafft die Vorbedingung für einen gesunden Aufbau des gesamten Staatsorganismus. Klasscnbewußt- scin und Standesdünkel sind immer Merkmale einer Volks fremden und kranken Entwicklung, einem von der Nation getragenen Staat aber liegen diese Begriffe fern, und er überwindet sie auf dem Wege zum Staat wahrhafter Volksgemeinschaft. Der Nationalsozialismus hat bewußt von Anbeginn seines Kampfes an auf den zum Bau des neuen Staates notwendig wer denden Gesinnungsumbruch hingearbcitet. Bewußt hat er die eine Umformung der Auffassungen nach sich ziehenden Mittel pro pagiert. Und wenn unter diesen gerade der pslichtmäßige Arbeits dienst als besondere Grundlage für einen Staat nationaler soziali stischer Prägung hcrausgestellt und gewertet wird, so deshalb, weil er bewußt allen Volksgenossen eine allen gemeinsame Verpflichtung dem Staate gegenüber gibt. Der Arbeitsdienst als Pflicht wird ein Garant für die endgültige Liquidation marxistisch-liberalistischer Gedankenwelt sein. Bisher konnte der marxistische Agitator zum Klasscnkamps Hetzen, weil der Standesdünkel des Bürgertums die Voraussetzung hierzu willig bot, und umgekehrt redete sich der »Bürger« ein, mehr zu sein, iveil der klassenbewusste Proletarier ihn seines Bürgertums wegen verachtete. Der deutsche Arbeits dienst wird beiden die Voraussetzung nehmen, indem er in einem bestimmten Alter für eine bestimmte Zeit ohne Ansehen der Person und ohne Rücksicht auf Stand und Herkunft jeden einzelnen zur Arbeit verpflichtet und die Söhne des Jndustricbarons und Groß kapitalisten, des Tagelöhners, des Bauern, des Handwerkers als Kameraden der Arbeit Schulter an Schulter stellt, wird er eine Gleichschaltung treffen, die jeder unterschiedlichen Wertung von vornherein die Vorbedingung nimmt. Gewiß, es kann und darf kein Zweifel darüber bestehen, daß es mit einer Verordnung des pflichtmäßigcn Arbeitsdienstes allein nicht getan ist, wenn nicht zugleich das innerste Bewusstsein des Volkes mit davon erfaßt wird und die reinen Bolkskräfte lebendig gemacht werden. Reiner Zwang kann den Arbeitsdienst nicht zu einer Volksbewegung machen, die den Gedanken als etwas innerlich Gewordenes wcitcrträgt und das Wort »Pflicht» von allem Zwangsmäßigcn befreit. Selbst das Wollen einzelner wird vergeblich bleiben, wenn nicht das Wollen von Millionen dahin tersteht. Und dies ist die große und zugleich schöne Auf- gabe, die für uns am Beginn des neuen Reiches steht: den Boden zu beackern, aus dem als Frucht die positive Einstellung zum Arbeitsdienstgedanken auch für spätere Generationen erwächst. Denn der Arbeitsdienst ist in Wahrheit ein Eckstein, ein Grundpfeiler im Fundament des neuen Staates. Er hilft, den Weg zu ebnen, an dessen Ende der nationale sozialistische Staat und damit der Nationalstaat steht, jener Staat, in dem weder Marxismus noch liberalistische Denkungswcise auch nur die ge ringste Daseinsberechtigung besitzen. Er wird hingegen den inter nationalen Sozialismus vor eine wahrhaft nationale sozialistische Großtat stellen, indem er die staatliche Anerkennung der Hand arbeit als gleichberechtigt mit allen anderen Berufen bringt und dem dem libcralistischen Gedanken huldigenden 3S8 Bürger wird er die Tatsache lebensnah vor Augen führen, daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht, daß die Arbeit nicht nur der Erzeugung wirtschaftlicher und persönlicher Vorteile dient, sondern daß alle Arbeit und alles Tun eine harte Pflicht bedeutet für jeden, der ein Lcbensrecht und ein Recht als Staatsbürger geltend machen will. Der deutsche Arbeiter wird durch ihn erfassen, daß die These der Gleichberechti gung nicht Theorie bleibt, sondern ihn auch praktisch zum vollwertigen Mitglied der Volksgemeinschaft macht. Und dem »Bürger» wird er sagen, daß das ewige Gesetz der Harmonie und der Einheit sich auf alle Bolkskräfte erstreckt und der von, Volk ge tragene Nationalstaat nur erwächst, wenn dieses Gesetz auch Lebcns- ausdruck des Staatswillens geworden ist. So schlägt der Arbeitsdienst die Brück c. Und seine vielleicht bedeutungsvollste und größte Aufgabe wird er hier beginnen: er wird die Pflicht zur Arbeit von jedem Zwang befreien, indem er alle Volksgenossen in gleicher Weise an sie heranbringt und dadurch der Arbeit die neue ihr zukommende Wertung gibt. Er wird dem Arbeiter, dem im innersten Herzen doch ein Stück jenes Wol- lcns sitzt, das zum Volke gehören will, wieder die Ehre der Arbeit geben, und dem Bürger wird er den Begriff der Arbeit nähcr- bringen, so, wie es eine gesunde staatliche Lebenshaltung erfordert. Es ist ein Bauen von unten her, ein Neugestalten der Fundamente, das Wort Arbeit wird zum lebendigen Begriff, indem man die Vor aussetzungen schafft, die jcdein einzelnen das Wort Arbeit zum Lebensinhalt machen. Ließe sich der Adel der Arbeit, der nach dem Willen und dem Wort unseres Führers der wahre Adel werden soll, anders wieder Herstellen, könnte mau der Ehre des Arbeiters anders die ihr zustehende Stellung geben, als daß man jeden einzelnen Deutschen ohne Rücksicht auf Geburt und väter lichen Stand und Besitz eine bestimmte Zeit seines Lebens Arbei - t e r sein läßt? Vielleicht sieht hier der Arbeitsdienst seine gewal tigste Aufgabe in staatspolitifcher Hinsicht, aber an ihre Erfüllung rühren keine Zweifel, da sie bei den Grundlagen beginnt und somit den Bau der Volksgemeinschaft organisch wachsen läßt. Es ist selbstverständlich, daß der Arbeitsdienst durch die Ne- beneinanderstcllung aller als Kameraden der Arbeit auch Träger all der Kleinarbeit ist, die den Prozeß der Umwandlung und der Loslösung von den bisherigen Auffassungen sicherstellt. Die G e - meinsamkeit des Lagerlebens wie auch die gemein samen Stunden der Arbeit und die gemeinsamen Stunden des Froh sinns Wecken den Sinn für Einordnung und Führung, und das allen gemeinsame, gleiche Erleben wird von selbst zum Gefühl der Gleichheit und Verbundenheit führen und wird hinlcnkcn zur Dienstehre, zur Arbeitsdisziplin und zur K a m e r a d s ch a f t. Ka meradschaft aber trägt in sich ein Gefühl von ungeheurer erzieheri scher Bedeutung, und wenn der junge Mann Kameradschaft gerade in den für seine Entwicklung entscheidenden Lebensjahren gelernt hat, wird er um so leichter sich später in die große Gemeinschaft einordnen können. Darüber hinaus liegt darin aber das vielleicht wichtigste Ziel: die Gemeinsamkeit im Erleben wird alle in gleicher Weise zuKameradendespolitischenDenkens machen. Denn diese Einheit des Wollens und Denkens ist unerläßlich für den Neubau von Staat und Nation. So wird der Arbeitsdienst die große Er ziehungsschule der deutschen Volksgemeinschaft s c i n. Er wird deshalb keinen Übergang für eine Reihe von Jahren darstellen, nein, er soll fortlaufend an der Schaffung des deutschen Menschen arbeiten, weil der Mensch der wertvollste Besitz des Staates ist, der auf Grund seiner Kraft erst den Inhalt des Staates schafft. Durch Arbeit zur Arbeit erzogen, körperlich gestählt und geistig geschult und durchgebildct. So wird und soll der Rcichs- dienstarbeiter seinen Dienst verlassen, damit er fähig und wert ist, als echter Staatsbürger am Ausbau des deutschen Nationalstaates mitzuarbeiten. . Es ist selbstverständlich, daß der Arbeitsdienst einen Weg langer Dauer und harter Mühseligkeit finden wird. Denn die ll m - formung der Menschen und ihres Wollens ist nicht eine Frage kurzer Jahre. Planvoll und sicher wird der Weg aber gehen, über Steine und Widerstände hinweg. Widerstände werden kom men, — das ist gewiß. Bereits jetzt werden die Stimmen des Aus-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder