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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1856-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1856
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- Deutsch
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Von Frau Pruszak haben wir vier Bändchen poetischer Er zählungen, die früher schon einzeln erschienen und nun zu einem Ganzen vereinigt wurden. Sie enthalten „KlLbiets vrurdsoks" (Elisabeth D-), sowie den auch von Kondratowicz besungenen „8ebgst)'km kloaovrier", Erzählungen, welche sich durch schöne und biegsame Sprache empfehlen. Was Frau Jlnicka bis jetzt geschaffen hat, ist in Zeitschriften zerstreut und noch nicht gesammelt worden. WactawSzymanowski brachte, außer den Charakter- und Sirtengemälden: „ laebveiarris WsrKrswsoy" (Die Warschauer Wuchrer) und „literaoz- UVarsravesex" (Die Warschauer Literaten), welche zuerst im Feuilleton des orionnilr (Tageblatt) erschienen und mit allgemeinem Interesse gelesen wurden, noch ein dramatisches Gemälde: „tiopornik", das von nicht gewöhnlichem poetischen Ta lente zeugt. Andere Arbeiten dieser Gattung, über welche sich die Tagespresse sehr anerkennend ausgesprochen hat, liegen noch unge druckt, und muß deren Beurtheilung einer späteren Zeit Vorbehalten bleiben. Gleiches muß in Betreff der zwei Bände Poesieen von I. Prusinowski geschehen, die als nächstens erscheinend angekün digt sind. Was die öffentlichen Blätter von diesem Dichter enthal ten haben, unter Anderem die im vrioimik aufgenommenen „8/.Kivs vdxersslnvo-sst^r^crllo'*, bekundet ein schönes Talent. Die drama tisch bearbeiteten: „VLisnsk Ki-oolio^x" (Erbsenkranz) und „bist relarnx" (Der eiserne Brief) lassen vermuthen, daß deren Verfasser, T. Malecki, sein Talent vorzugsweise der Bühnezuwenden werde. Der „8Ic«rdvr^Ir poeriyi" (Poetisches Schatzkästlein), ein Hand buch, das indessen Gedichte, die dem Publicum noch unbekannt sind, nicht aufnimmt, ist fortwährend eine sehr begehrte Erscheinung. Marcin Wolski's Gedichte in zwei Bänden sind Erinne rungen an die Vergangenheit und als solche nicht ohne Reiz, doch sind es eben nur Verse, die außer dem Kennzeichen einer Epoche, die Alles, das Prosaischste nicht ausgenommen, in rhythmische Formen bringen will, nicht viel bieten. Die Erzählung, unter welcher Gestalt sie auch auflreten mag, ist dasjenige, wonach das Publicum gegenwärtig vorzugsweise gern greift. Sie unterhält, indem sie meist zugleich belehrt, und setzt als ein allgemein begehrter Artikel auch sehr zahlreiche Federn in Bewegung. Es beschäftigen sich mit derselben die Koryphäen der polnischen Belletristik: I. I. Kraszewski, I. Korzeniowski, H. Rzewuski, I. Chodrko und Zygmunt Kaczkowski, dann: Wtodzimierz Wolski, Alex. Niewiarowski, Ta- deuszPadalica, A. Nowosielski, Ad. Ptug,Kazimierz Bujnicki, Wilczyüski, vr. Tripplin (Zögling der Königs berger Universität), Groza, Prusinowski, Cieszkowski, Wieniarski, Fräulein Smigielska, Pauline Wilkonska, Gregorowicz, Kunicki u. A. Sie alle haben ihre Leser und Verehrer, nur mit dem Unterschiede, daß die fünf Ersten Autoren sind, welche das Land mir Stolz die Seinigen nennt, während die Uebrigen sich damit begnügen müssen, von irgend einer Coterie mehr oder weniger emporgehoben und gefeiert zu werden. Ueberall macht sich das lobenSwerthe Streben geltend, auf die Verbesserung der heutigen, der Nachhilfe sehr bedürftigen Sitten hinzuwirken und mit der Zeit fortzuschceiten. Die Form der Erzählung tritt als eine mit größter Sorgfalt gepflegte hervor, die Bilder und Charaktere sind mit Kraft und Treue gezeichnet, das Leben ist in seinem Innersten erfaßt und lebendig dacgestellt, die Sprache endlich dem behandelten Gegenstände stets auf das genaueste angepaßt. Eigenschaften dieser Art mußten die Erzählung auf die hohe Stufe erheben, auf der wir sie heute erblicken, und die sie mit Recht einnimmt. Unter so bewand- ten Umständen ist es erklärlich, daß die Kritik nur mit Vorsicht, ja, mit Schüchternheit daran geht, ein Wort der Zurechtweisung oder des Tadels über Werke fallen zu lassen, welche das Publicum von vorn herein in seinen ganz besonderen Schutz nimmt. Sie hätte wohl manchmal das Recht, dem Ausschneider und Renommisten die Wahrheit zu sagen, allein sein Buch wird gelesen, verschlungen, und so hält sie es für verlorene Mühe, den Prediger in der Wüste ab zugeben. Suchen wir nach dem, was während des Jahres 1855 im Fache der Erzählung an's Licht getreten ist, so finden wir es vor nehmlich im Feuilleton der Tagespresse, deren Redactionen, von einer sehr richtigen Voraussetzung ausgehend, die besten literarischen Kräfte an sich gezogen haben. I. I. Kraszewski, der Autor, dem anerkannt der Ruhm ge bührt, der polnischen Erzählung denjenigen Aufschwung gegeben zu haben, den wir seit den letzten fünfundzwanzig Jahren an ihr wahr nehmen, veröffentlichte im Feuilleton der Ksrots die vier Bände starke Erzählung „vvvs swist)'" (Zwei Welten), sowie auch die von ihm überarbeiteten „Lsmixtniki Ookookioxo" (O.'s Denkwürdigkeiten), und zahlreiche Correspondenzen, Kritiken u. s. w., die wohl auch in Kurzem in den Buchhandel kommen werden. Fer ner erschienen von ihm im Verlage von Zawadzki in Wilna: „Obst» rs vrsig" (Die Hütte hinter dem Dorfe) und die früher schon durch die Tagespresse bekannte Erzählung „powieäc der txtuls" (Erzäh lung ohne Titel). — Wie verlautet, beabsichtigt der Verleger H. Na- tanson in Warschau eine Gesammt-Ausgabe aller Erzählungen Kraszewski's zu veranstalten, ein Unternehmen, das sicher vom gün stigsten Erfolge begleitet sein wird, da viele Werke des genannten Autors, selbst die in zweiter Auflage erschienenen, total vergriffen sind, die Nachfrage nach ihnen jedoch fortwährend eine sehr lebhafte ist. Mit ebenso großem Interesse haben wir vernommen, daß die I. U. Kern'sche Verlagshandlung in Breslau mit dem Plane um geht, die Erzählungen unserer beliebtesten Schriftsteller in gediegener deutscher Bearbeitung herauszugeben und mit Kraszewski's „Oslap", der sich bereits unter der Presse befinden soll, den Anfang zu machen. Wir halten auch dieses Unternehmen für ein ebenso zeitgemäßes, wie lohnendes, und finden es ganz richtig berechnet, daß dasselbe mit einem der schönsten Werke eines Autors beginnt, der alle Eigen schaften besitzt, um bei dem deutschen Publicum Sympathieen zu erwecken. Von I. Korzeniowski ist in Buchform erschienen, was wir bereits in dem Feuilleton unserer Zeitungen gelesen haben, nämlich: „VVäowiev" (Der Witwer) und die zweite und dritte Serie der Er zählungen („korviosvi i opoiviaäsni»"). Das einzige Neue, was er im Laufe des Jahres, und zwar für das Feuilleton der Köret» ^Vsr- geliefert hat, ist: „8potc»nie v 8»Icdrun" (Die Begegnung in Salzbrunn), ein Bildchen voller Wahrheit und Leben. Zygmunt Kaczkowski beschenkte die Lesewelt mit zwei Erzählungen: „Wnueryts" (Die Enkel; vier Bände im Verlage von Wolf in Petersburg) und „ksjronists" (Der Byronist), welche letz tere bis heute noch die Spalten des Feuilletons der 6sret» >V»r- srsvesks füllt. ve. Tripplin schrieb für das Feuilleton der ,,6»rel» ecxirieiuis" (Tägliche Zeitung) „kobiets r Ztovg" (Eine Frau mit Kopf). Außerdem erschienen von ihm in Buchform: „komixtnilci leksrrs" (Denkwürdigkeiten eines Arztes) in sechs Bänden, „l.eksrr v 8rw»j- osr^i" (Der Arzt in der Schweiz) als Fortsetzung seines und ,>>Vxeioerki po »toksoli Istrovv" (Ausflüge im Tatragebirge). Gehen wir zu den Büchern verschiedenen, vorzüglich nützlichen Inhalts über, so finden wir, außer denjenigen, welche, wie die Gebet- und Predigtenbücher, religiöse Gegenstände behandeln, manches sehr Werthvolle, z. B. eine Uebersetzung der in teressanten, moralischen Erzählungen Julie Kavanagh's, von Zie- mi?cka, eine zweite von der „Reise um die Welt auf der Fregatte „Ermantia", von vr. Tripplin, „lirütki vv^ktgll xeoxrslii povr- »recbm'stl (Kurzgefaßte Lehre der allgemeinen Geographie) von
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