Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1856
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- 1856-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1856
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- Deutsch
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1096 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^76, 16. Juni. Nichtamtlicher Th eil. l/eöerzr'c/tt ller Literatur cler örterrer- c/irzr/ie-r Ikarse/'staate» vom 1. 7a,»rer /-r; ZI. Oecemöer 1853. Lrstor NerioUt erstattet u. 8. von vr. Oonstsnt >Vurrbsoii von lannenberx. Kit 42 labeilen. Zweite vermekrte ^uüaxe. ^Vien, krieäriod Nanr. Es ist eine ebenso erfreuliche Wahrnehmung in Bezug auf die Ausdehnung des geschäftlichen Verkehrs, als ein beachtenswerthes Zeichen der Zeit und eine Anerkennung des Fortschrittes auch aus geistigem Gebiete, daß in Oesterreich, wo Buchhandel und Presse so lange Jahre jeder freieren Bewegung entbehrten, in neuerer Zeit eine angemessenere Würdigung der Wichtigkeit dieser Träger der Eultur Platz gefunden hat. Dem gegenwärtigen Minister des Innern, Freiherrn v. Bach, welcher, die vormaligen wenig ermunternden Regierungsmaximen bezüglich der Presse verlassend, eine liberalere Behandlung derselben in Anwendung brachte und überhaupt ein wohlwollendes Interesse für sie fortwährend an den Tag legt, hat Buchhandel und Presse in Oesterreich zunächst den Aufschwung zu verdanken, den beide in den letzten Jahren in so überraschender, ja staunenerregender Weise genommen, wozu die Berufung so vieler tüchtiger Gelehrter an die kaiserlichen Hochschulen nicht wenig beigetragen hat. Läßt auch die Qualität der Preßerzeugnisse im Vergleich mit der Quantität noch viel zu wünschen übrig, so verdient doch das rege wissenschaftliche Streben und Forschen auf allen Gebieten des menschlichen Wissens, welches sich jetzt in Gesammt-Oesterreich bemerkbar macht, die un- gctheilteste Anerkennung; möge nur nicht zu befürchten sein, daß das vielbesprochene Concordat den kaum gestatteten Aufschwung schon wieder in engere Schranken zurückdrängen könne und werde. Wie in andern Staaten, so besteht auch in Oesterreich für Drucker und Verleger die Verpflichtung, von jeder Druckschrift ein Exemplar an das Ministerium des Innern abzuliefern, auf Grund welcher Einsendungen seit 1853 unter den Auspicien des Ministers v. Bach die officielle Herausgabe einer durchaus vollständigen Biblio graphie des Kaiserreichs angeordnet wurde, die, systematisch zusam mengestellt, seitdem als wöchentliche Beilage der Wiener Zeitung beigefügt wird, eine Einrichtung, der man nur Beifall schenken kann und die man wünschen möchte, auch z. B. im Königreiche Sachsen, an Productionen so reich, adoptirt zu sehen, um dadurch eine gleiche bibliographisch-statistische Ueberstcht der Erzeugnisse sämmtlicher sächsischen Pressen zu erhalten. Aus dieser österreichischen Bibliographie resultirte zunächst die Herausgabe des oben angeführten Werkes, in welchem der Inhalt der ersteren statistisch und systematisch verarbeitet ward. Die 1. Auf lage, in der zweiten Hälfte d. I. 1854, in sehr anspruchsloser Aus stattung als erster Versuch einer bibliographisch-statistischen Zusam menstellung der gesummten österreichischen Literatur auftretend, ge langte nur in die Hände Weniger, da davon nur eine sehr geringe Anzahl gedruckt ward, und Referent kam s. Z. ebenfalls in den Besitz eines Exemplars; der geringen Verbreitung der ersten Ausl, ist es wohl allein zuzuschreiben, daß diese eben so mühsame, wie neue und verdienstvolle Arbeit nicht schon damals die allgemeine und verdiente Beachtung gefunden hat, welche hervorzurufen erst dem unlängst erschienenen II- Bericht, das Jahr 1854 umfassend (S. Nr. 62 d. Bl.), Vorbehalten war. Die jetzt erschienene zweite, durch 40 Tabellen vermehrte Auflage des I. Berichtes (die erste Auflage nannte keinen Herausgeber), mit gleicher Eleganz ausgestattct und sich nun dem II. Berichte genau anschließend, gibt dem Referenten Veranlassung, die Aufmerksamkeit wiederholt auf diese interessante und verdienstliche Arbeit hinzu lenken. Ein Vergleich der uns vorliegenden beiden Berichte liefert den Beweis für die namhaft gesteigerte Thätigkeit der österreichischen Presse, gleichzeitig aber auch für den ungemeinen Fleiß, wie die vor zugsweise Befähigung des Herausgebers, Herrn v. Wurzbach, für diese Arbeit, wer die Mühen und Schwierigkeiten kennt, mit denen bibliographische Arbeiten an sich schon verknüpft sind, wird ermessen können, welche Geduld und Ausdauer erforderlich sind, um ein Werk, wie das in Rede stehende, zu schaffen und für die Zwecke der Statistik nutzbar zu machen. Ohne uns auf specielle vergleichende Zusammenstellungen der Er gebnisse beider Berichte einzulassen, da dieselben, wenn sie irgend erschöpfend sein sollten, einen allzugroßen Raum beanspruchen möch ten, wollen wir uns darauf beschränken, nur auf die Thalsache hin zuweisen, daß, während der I. Bericht die Literatur vom 1. Septbr. 1852 bis 31. Decbr. 1853 (nicht, wie auf dem Titel angegeben, nur vom 1. Jan. bis 31. Decbr. 1853), also einen sechzehnmonat lichen Zeitraum umfassend, diesen Zeitraum auf 214 S. incl. 42 Tabellen erledigt, der II. Bericht bereits auf einen Umfang von 686 S. incl. 57 Tabellen angewachsen ist. Während der 1- Bericht, als in dem sechzehnmonatlichen Zeit räume im ganzen Umfange der österreich. Monarchie erschienen, die Zahl von 6207 Druckschriften verzeichnet, weist der II. Bericht, obgleich nur zwölf Monate umfassend, bereits eine Steigerung bis aus 7033, also um 826, nach; im letzteren werden überdies noch die einzelnen Nummern sämmtlicher (73) politischen Zeitungen und sonstigen periodischen Blätter, die in dem I. Berichte noch keine Be rücksichtigung gefunden hatten, mit ihrer Gesammtzahl aufgeführt. Vom größten Interesse und Werthe erachten wir die schätzbaren Notizen über alle irgend nennenswerthe Erscheinungen, die, in syste matischer Reihenfolge alle Fächer in sich begreifend, geeignet sind, ein anschauliches Bild von der gesammten literarischen Thätigkeit zu gewähren, wie sie bündiger und übersichtlicher in keinem literarhisto rischen Werke gegeben werden können. 'Fühlen wir uns auch gedrungen, dem Herrn Herausgeber für seine höchst schätzenswerthe Arbeit die verdiente Anerkennung aus zusprechen, so wollen wir doch einige Bemerkungen nicht zurückhal- ! ten, die sich uns beim Durchgehen seiner beiden Berichte aufdrängen. Herr v. Wurzbach hat vollkommen Recht, daß, um zu statistischen Ergebnissen zu dienen, die Literatur eines Landes sich nicht in der- ! selben Weise wie andere Felder der Statistik behandeln läßt, und daß dabei ein anderer Modus angewandt werden muß; denn während z. B. authentische Zahlenangaben über Bewohner, Häuser, Vieh stand u. s. w. zu durchaus positiven Resultaten und Schlüssen füh ren müssen, möchte es schwer sein, bezüglich der Preßerzeugnisse in der Ziffer derselben allein einen Anhaltepunkt für die Beurtheilung der höheren oder niedrigeren geistigen Bildungsstufe eines Landes und Volkes zu finden; deshalb war es ein glücklicher Gedanke des Hrn. Herausgebers, in seinen literarhistorischen Notizen einen so instruktiven Führer durch das ganze Gebiet der Literatur zu bieten, wodurch allein ein richtiges Verständniß und die Beurtheilung des Culturstandes möglich gemacht wurde- Die tabellarischen Zusammenstellungen, so übersichtlich und umfassend dieselben angeordnet sind, machen es uns bemerkbar, daß der mehr theoretische Standpunkt des Herausgebers von anderen An schauungen ausgeht als der praktische des Res., und ihm Einzelnes der Berücksichtigung werth erachten läßt, was uns als ganz
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