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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1934
- Strukturtyp
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- 1934-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1934
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- Deutsch
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MsMMMmDtMM VllMüM Nr. 120 (N. 87>. Leipzig. Sonnabend den 28. Mai ISS4. 101. Jahrgang. ÄeÄMLomUer TA. Das Buch auf der Ausstellung „Deutsches Volk — Deutsche Arbeit". Selbstzweck der Wissenschaft, Selbstzweck der Kunst, Selbst zweck jeder menschlichen Betätigung — so hieß die weltanschau liche Grundformel des Liberalismus. Gemeinnutz geht vor Eigennutz, überall und immer kommt in erster Linie das Volk — das ist der Sinn, mit dem der Natio nalsozialismus den deutschen Geist ersüllt hat, den er dem Leben des neuen deutschen Menschen gab. Diese Erkenntnis ist der vorherrschende Inhalt des Erleb nisses, das die Ausstellung am Kaiserdamm vermittelt. Daraus aber folgt, daß sie nicht nur äußere Leistung des Nationalsozia lismus zeigt, sondern den neuen Geist, die neue Haltung seines Trägers offenbart. Wenn der Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der Aus stellung, vr. B. Gebhard, erkennt: »Die Beschäftigung mit der Geschichte auf dieser Ausstellung ist nicht Selbstzweck-, so haben wir die Berechtigung, dieses Wort aus alle ihre Gebiets zu er weitern. Ein Wort des Reichsministers des Innern, I)r. Frick, bestätigt uns ausdrücklich das Recht dazu: die Ausstellung geht »grundsätzlich . . . Wege, die dem nationalsozialistischen Grund gedanken entsprechen: Alles für Deutschland! Die Bedeutung dieser neuen Ausstellung liegt darin, daß der deutschen Arbeit der Begriff Deutsches Volk nicht gegenüber-, sondern vorangestellt wird». So tritt dem Besucher alles, was ihn anspricht, mit der Ab sicht entgegen, er möge lernen, »an seiner Stelle, sei es, wo es wolle, seinem Volk zu dienen». Diese Sinngebung bestimmt auch den Rang des Buches, den es auf der Ausstellung einnimmt. Vor wenigen Jahren noch wäre ihm wohl um seiner selbst willen ein weit größerer Raum gegeben worden. Heute aber tritt es nirgends als Buch um des Buches willen auf. Es gehört in mannigsgl- tiger Weise in den weitgespannten Rahmen hinein, aber immer ist cs Teil des Ganzen, Mittler mit genau bezeichneten und be grenzten Aufgaben. Dienst ist der Anspruch, dem die Ausstellung »Deutsches Volk — Deutsche Arbeit» gerecht werden muß. Dienst heißt der Maßstab, mit dem jedes Buch gemessen wird, mit dem sein Dasein in den Ausstellungshallen zu bewerten ist: »Denn der Gegen wart mit ihren Ausgaben und Problemen zu dienen, ist und bleibt der vornehmste Zweck der Büchereien, ja der Wissenschaft über haupt» (vr. Uhlendahl, Direktor der Deutschen Bücherei in Leipzig). Auf eine zweifache Weise gibt die Ausstellung dem Buch seinen Platz: einmal ohne sichtbaren äußerlichen Zusammenhang in der Abteilung »Nationalsozialistisches Schrifttum«, zum andern in unmittelbarer sinnfälliger Verknüpfung mit dem Zweck ver schiedenster Ausstellungsgebiete. In der Ehrenhalle gehört das Buch, wo es auftritt, zur deutschen Geschichte, ist ebenso wie sie nicht um seiner selbst willen da. Die deutsche Lutherbibel, des Reformators Hauptschriften, die Lvukossio Lugustans sind Sinnbild deutscher Sendung, Gleichnis deutscher Seclenhaltung so wie die Insignien des Ersten, die Banner des Zweiten und Dritten Reichs, so wie die von der Deutschen Bücherei veranstaltete Sonderschau »Nationalsozialisti sches Schrifttum«. Bei dieser Sonderschau offenbart das Buch seine eigentliche Aufgabe: es tritt auf als Vermittler der weltanschaulichen und praktischen Neugestaltung durch den Nationalsozialismus im Dritten Reich. Und gerade als Vermittler ersüllt cs hier die Forderung des Dienstes. Drei wichtige Erkenntnisse, die der Nationalsozialismus dem Volk gegeben hat, stehen im Mittelpunkt der Ausstellung, bestim men auch die Rolle des Buches. Das ist die Erkenntnis von der Bedeutung der Rassenkunde und Erblehre, der Besinnung aus eine neue »Erbgesundheits- und Rassenpflege«: »Das deutsche Volk soll erkennen lernen, daß die Zukunft und das Wohl unseres Volkes von der Erb- und Rassenpflege und der richtigen Gatten wahl abhängen» (vr. Frick). Das ist weiter das Bewußtsein von der ursprünglichen und grundlegenden Bedeutung des Bauern tums: »Wer einen Staat als organisches Gebilde ausbaucn will, muß ihn vom Gedanken von Blut und Boden aus ausbauen. Dies erfordert, daß der Landstand zum Eckstein des Staatsauf baues gemacht wird» <R. W. Darre). Das ist endlich das Wissen um den neuen Sinn der Arbeit, die nun nicht mehr Ware, son dern innerste Lebensbestimmung ist, nicht mehr Tun des ein zelnen, sondern Aufgabe am Volk, Erfüllung seines Daseins, der Forderungen seines Schicksals, die sich offenbaren in seiner Be sonderheit: »Wer ein Volk verstehen will, muß cs bei seiner Ar beit kenncnlerncn- (vr. Goebbels). So begründet diese neue Be wertung der Arbeit eine neue Volksgemeinschaft, in deren Rah men auch der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ein anderes Gesicht erhalten muß. Nicht ohne Grund nimmt also auch auf der Sonderschau »Nationalsozialistisches Schrifttum« die Behandlung der Rasse- fragcn und Erblehrc den breitesten Raum ein. An die Aufklärung durch statistisches und reiches Bildmaterial im besonderen Raum schließen in bewußter Verbundenheit die Bücher der berufensten Forscher an: da liegen neben den wertvollsten Werken Gün thers andere von Schultz und Jörns, da ist Feder vertreten und Fritsch mit seinem »Handbuch der Judenfrage». Da ergänzt wie überall die Zeitschrift (etwa das erste Heft von »Rasse») die Auf gabe des Buches. Den Mittelpunkt der Veröffentlichungen über das Bauern tum bildet selbstverständlich Darrss »Neuadel aus Blut und Bo den», ergänzt durch Darstellungen über das Erbhofgesetz und den Aufbau des Landstandes. Das Schrifttum über »Sozialpolitik und Arbeitsbeschaffung» entspricht der Gliederung, die für die Ausstellung des Reichs arbeitsministeriums maßgebend war: »Sie beschränkt sich bewußt auf die Herausarbeitung dreier großer Probleme: Arbeitsver fassung, Arbeitsbeschaffung und Arbeitsschutz». So sind vertre ten: Schriften über das Steuerwesen, über Sozialpolitik, Staats sekretär Reinhardts »Generalplan gegen die Arbeitslosigkeit-, »Deutsche Arbeit im Vierteljahrsplan» von Thiele und Goeltzer. Außer diesen drei Hauptgebieten, die der gesamten Ausstel lung ihren Sinn geben, sind hier alle Seiten nationalsozialistischer Geschichte, Weltanschauung und Politik berücksichtigt: von den Werken des Führers (Reden, »Mein Kampf», auch in Übersetzun gen), über die Darstellungen von ihm bis hin zu den Büchern über kulturpolitische Fragen. Idee, Geschichte und Leistung — das sind die Themen für diese Schau nationalsozialistischen Schrifttums. Zur »Idee des neuen Staates« nehmen Dietrich, Feder, Gö- ring, Koellreutter das Wort oder Klaggcs mit »Idee und System». »Geistige Grundlagen« weisen auf die Werke von H. St. Cham- 46g
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