8«rtigr Büchel. >6 260, 26. November 1919. « Soeben erschien DerKampsumLkebe > Roman von Braunhoff Lartoniert in farbigem Umschlag M. j5.—, elegant gebunden M. 20.— Ein großes Problem wird entrollt, und eines, das, eine tiefe Wunde im modernen Kulturleben aufdeckend, Nachhall erwecken wird in weitesten Kreisen, — ähnlich wie seinerzeit die stürmische Teilnahme der Tausende, die in dem Dargestellten ihre eigene Not zu finden glaubten, das Geschick der Nora Helmer oder Gabriele Reuters „Aus guter Kamilie" zum Allgemeingut machte. Elisabeth Braunhoff, die durch ihre kühne, fortreißende, ost männlich kraftvolle und rücksichtslose Darstellung sich rasch einen an erkannten Namen in der jungen Literatur geschaffen hat, entwickelt im Rahmen einer heißblütigen, stark bewegten Handlung die LiebeSinöglichkeiten der intellektuellen Krau. Lener Krau, die bei aller abstrakten Geistigkeit die Erfüllungen ihres prachtvoll blühen den Weibtums vom Leben fordern muß, soll sie nicht verkümmern und zugrunde gehen. Das tiefe Mißverhältnis zwischen diesem naturbedingten Kordern und dem Gewährenkönnen des im heutigen Leben stehenden Mannes - der ewige Kampf der Geschlechter - bildet die große Tragik des Buches. Oie Autorin scheut sich nicht, die tiefsten Dinge der Erotik zu gestalten. Noch ist die dichterische Schau — denn eine Dichterin von höchstem sittlichen Ernst ist Elisabeth Braunhoff — von solcher Z Reinheit, ja, von solchem Adel der Empfindung, daß keine Mutter sich fürchten darf, erwachsenen jungen Menschen die reifen Erkenntnisse dieses aus schmerzlicher Ourch- K dringung des Lebens geschaffenen Werkes mitzugeben. ZornZksbek VerlsZ Verl in