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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1919
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X- 260, 2«. November 1918. Im Anschluß an die im Jahresbericht ausgesprochene Forde rung, daß der Buchhandel seine alten Ideale bewahren müsse, um seiner Aufgabe gerecht zu weiden, wenden sich die Herren vr. Walter de Gruyter (Berlin) und Direktor Leopold Klotz (Gotha) gegen die das vaterländische Einpfinüen in gröblicher Weise verletzenden Anzeigen gewisser Firmen im Börsenblatt und bitten den Vorstand, beim Börsenverein vorstellig zu werden, daß solche Anzeigen keine Aufnahme mehr finden. Vorsitzender: Sie können versichert sein, daß der Vorstand alles tun wird, was in seinen Kräften steht, um derartige Sachen zu unterbinden und die nötigen Schritte und Proteste dagegen zu unternehmen. Der Vorstand des Börsenvereins ist ja auch hier und Sie könne» Wohl überzeugt sein, daß er zu derartigen Fragen auch Stellung nehmen wird. Wir kommen zum zweiten Absatz auf Seite 2 des Geschäftsberichts, der von der wirtschaftlichen Lage des Verlagsbuchhandels handelt. Ehe ich das Wort dazu erteile, möchte ich einen Satzfehler richtigstellen und be merken, daß es auf Zeile 7 heißen mutz: und machten das Buch wirklich zum »Gegenstände des täg lichen Bedarfs«. Diese Worte: »Gegenstände des täglichen Bedarfs« sollten in Gänsefüßchen gesetzt werden; denn Sie werden ja einsehen, daß der Ausdruck hier leicht ironisch gemeint war. Ich wollte das nur ausdrücklich hier in der Hauptversammlung feststellen, da mit nicht irgendeine Behörde jetzt oder später sich vielleicht einmal darauf berufen könnte, daß in der Hauptversammlung des Deut schen Verlegervereins anerkannt worden wäre, daß das Buch zu den Gegenständen des täglichen Bedarfs gehöre. (Heiterkeit.) Die Erhöhung der Buchdru^ireise. Direktor Leopold Klotz (Gotha): Ich möchte ansragen, ob v»n seiten des Verlegervereins irgendwelche Schritte unternom men wurden, um jetzt im Sommer, in der Übergangszeit, die Aufhebung der Papicrkontingentierung durchzusetzen. Die Nach richten, die durch die Presse gehen, widersprechen einander. Ich las verschiedene Notizen, insbesondere in der sozialdemokrati schen Presse, daß die Papiervcrwaltung zum l. Juli »überhaupt aufgehoben werden soll. Wenige Tage darauf wurde das wieder dementiert. In der Fachpresse las man nichts Be stimmtes. Vor wenigen Wochen oder im Frühjahr wurde be kannt gemacht, daß vom 1. Juli ab wieder der volle Bezug des Jahres 1916 eintreten werde. Meine Herren, diese Frage ist doch mit die entscheidende in vielfacher Hinsicht, insbesondere auch für die Frage der zukünftigen Ausfuhr nach Aufhebung der Blockade. Die vorzugsweise wissenschaftlichen Verleger haben das denkbar größte Interesse daran, die ausländischen Beziehun gen nach dem Kriege oder nach Abschluß der Friedensbedin- gungen, soweit solche überhaupt erreicht werden, wieder auf zunehmen und sofort wieder die Ausfuhr durchzusetzen. Die Verleger auf dem Gebiete der Jngenieurwissenschaften, die theo logischen Verleger und die Verleger verschiedener anderer Wis sensgebiete geben sich der festen Hoffnung hin, daß der Absatz ihrer wissenschaftlichen Literatur, der während des Krieges außerordentlich gelitten hat, sich nach dem Kriege wieder he ben werde. Das wird aber zum großen Teil abhängig sein von der Möglichkeit der Papierbeschaffung. Wir mutzten auf Grund der unglückseligen Papierbeschränkungsbestimmungen die neuen Auflagen verschiedener wissenschaftlicher Werke während des Krieges zurückslellen (Sehr richtig!), und wir müssen jetzt daran denken, diese neuen Auflagen so rasch wie möglich nach zuholen. Das wird uns aber nicht möglich -sein, wenn wir kein Papier haben, vor allen Dingen nicht, wenn wir nach wie §or im Bezüge beschränkt bleiben, aber auch nicht, 'wenn das Pa- picrbezugsrecht nach dem Bezüge des Jahres 1916 bestehen bleibt: denn im Jahre 1916 hat der vorzugsweise wissenschaftliche Verlag jedenfalls eine weit geringere Produktion gehabt als in Friedensjahren. Es muß uns also daran liegen, so rasch wie möglich das Papier überhaupt frei zu bekommen, und daß das vielleicht nicht ganz so schwer ist, wie es scheine» könnte,; beweist doch eigentlich der Umstand, daß die Papierfabriken im großen und ganzen sich sehr Wohl für leistungsfähig erklären, i abgesehen von den Vorbehalten der Transportschwierigkeilen I9K2 usw. Die Fabrikation scheint jedenfalls nicht in der schwierigen Lage zu sein, wie es seitens der Papierwirlschastsstcllc immer wieder betont wird, z. B. noch jetzt in der neuesten Erklärung und in der an die Verleger ergangenen Warnung, Papier aus dritter Hand zu beziehen. Es wird sich also doch sehr fragen, ob nicht seitens des Verlegervereins diesen Dingen sehr energisch auf die Spur gegangen wird, um sestzustellen: Was geschieht am 1. Juli? Bekommt man am 1. Juli das volle Bczugsrccht von 1916 wieder? oder aber — was nach Möglichkeit durchzu setzen wäre: Wird das Papier überhaupt freige- geben? Geheimer Hosrat Kommerzienrat Karl Siegismund (Berlin): Meine Herren, die Papicrsrage ist ja eine der Fragen, die uns in den letzten Jahren in jeder Hauptversammlung des Verleger- Vereins beschäftigt haben. Es ist nicht möglich gewesen, in diesen Beratungen die Papierfrage i» irgendeiner Weise zu lösen, und wir sprechen auch heute wieder mit gleichem Resultat. Ich bin überzeugt, daß die Papierfrage noch niemals so schlecht zu lösen gewesen ist wie im gegenwärtigen Augenblick und in den vor uns liegenden Monaten. Tatsache ist, daß zurzeit etwa drei Viertel sämtlicher'Papicrfabriken in Deutschland stilliegen. Sie stehen still aus Kohlenmangel, und sie stehen still ans Roh stoffmangel. Die Fabrikation von Zellstoff hat in Fricdens- zettcn monatlich etwa 60 009 t betragen, im Monat Januar und im Monat Februar d. I. etwa 11 009 t; also es ist in diesen Moiiaten nur der sechste Teil des Zellstoffs fabriziert worden, der in Frisdenszciten hcrgestellt worden ist. Dazu kommt, daß wir auch während des Friedens eine ziemlich große Einfuhr von schwedischem Zellstoff gehabt haben, die jetzt ebenfalls wegfällt, zum Teil aus Valutagrllnden, zum Teil aus Gründen der außer ordentlich hohen Preise. Der schwedische Zellstoff lostet, nach der heutigen Valuta umgerechnet, Ungefähr das Zehnfache dessen, was er zu Friedenszeiten gekostet hat. Also, meine Herren, es muß damit gerechnet werden — und wir wissen das ja alle heute schon —, daß die Papierfrage in den nächsten Monaten noch viel schwieriger in die Erscheinung treten wird, als das heute bereits der Fall ist. Nun ist die Frage der Kontingentierung eine derjenigen, die den Verlagsbuchhandel, besonders den wissenschaftlichen Buchhandel, in den letzten zwei Jahren lebhaft bewegt haben. Ich gebe zu: mit einer gewissen Berechtigung. Die letzte Bei ratssitzung der Kriegswirtschaftsstelle, in der der Verlagsbuch handel aus allen Gruppen vertreten war, um zu beraten, ob die Kontingentierung fortzusetzen ist oder nicht, und falls sie fort- -zusetzen ist, in welcher Höhe das Kontingent zugesprochen werden soll, hat sich darüber schlüssig gemacht, daß vom 1. April d. I. an das Kontingent auf 100"/° des Bezugs vom Jahre 1916 fest zusetzen ist. Also der Herr Vorredner befindet sich im Irrtum, wenn er wünscht, daß wir jetzt beantragen sollten, für die Zu kunft mindestens das Quantum vorm Jahre 1916 zu erhalten. Das ist heute bereits gegeben. Es ist auch weiter zugesichert worden, daß denjenigen Fir men, die Ausnahmebewilligungen auf Grund des betreffenden Paragraphen in den Verordnungen für die Kriegswirtschafts- stclle beantragen, so weit, als cs irgend möglich ist, entgegen- gekommcn werden soll. Mir ist auch tatsächlich bis in die letzten Tage keine einzige Klage bekannt geworden, daß etwaige Aus nahmeanträge nicht bewilligt worden wären. Im Gegenteil: es ist schon bei leisem Wunsche, der bei der Kriegswirtschafts stelle zum Ausdruck gekommen ist, weitestgehend entgegengekommcn und das Bezugsiecht erweitert worden. Meine Herren, wir werden uns in den nächsten Monaten, im Monat Juni im Beirat damit zu beschäftigen haben, ob die Kontingentierung am 1. Juli aufgehoben werden soll oder nicht. Ich werde mich bei diesen Beratungen auf den Standpunkt stel len, daß die Kontingentierung in dem jetzigen Umfange — das ist 100°/° des Jahres 1916 und möglichst weites Entgegenkommen bei Ausnahmeanträgen — aufrechterhalten werden soll, und zwar aus folgenden Gründen: Der Umstand, daß der Verlagsbuchhandel kontingen tiert ist, ist von seinen Vertretern, die in den ver schiedenen Kommissionen sitzen, immer zum Anlaß genommen
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