Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340607
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193406073
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19340607
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-06
- Tag1934-06-07
- Monat1934-06
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
130, 7. Juni 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Zeit. So bildet sich im Schrifttum das Lebensgut, von dem die jeweils lebenden Generationen ihre geistige Nahrung erhalten. Ist das Voll schöpferisch, so wird es dem alten Schrifttum neues wertvolles hinzufügen. Die unversiegbare Quelle der Kraft für Führer und Bol! ist also das Schrifttum, das zum allergrößten Teil die Form des Buches annimmt. Weil es so ist, deswegen werden die leitenden Persönlichkeiten unserer Bewegung das ganze Bol! immer wieder auf das Buch zurückführen müssen, auch dann, wenn außerordentliche Geschehnisse cs im Augenblick als über flüssig erscheinen lassen. Das alte Lutherwort: »Wasser tut's freilich nicht, aber der Glaube« ist dem Sinne nach auch heute noch gültig! Ilnd dieser Glaube wird immer auf das neue gestärkt und erhalten, einmal durch die ungeheure Kraft des gesprochenen Wortes, und dann aber in der tieferen Erkenntnis durch das Lesen von Büchern. Das Erkennen der Werte im Schrifttum fängt an mit dem Lesen der ersten Märchen- und Geschichtenbücher. Mit dem Schulbuch be ginnt der Ausbau der Erkenntnis aus geistiger und naturwissen schaftlicher Grundlage. Die Bücher über Berufskunde und Fach wissenschaften zeigen schließlich den unendlichen Strom geistigen Schaffens. Gekrönt wird das gesamte Schrifttum durch das dichte rische Schaffen gottbegnadeter Menschen. Es ist nicht so, daß Zeitung, Rundfunk oder das Kino diese gewaltige Kraft des Buches ersetzen können. Sie greifen nicht tief genug, rauschen zu schnell vorbei. Eine Vertiefung ist allein nur möglich durch das Buch. So ist es erforderlich, daß insbesondere unsere Jugend zum Buch zurückgeführt wird. Es muß Zeit zum Lesen srcigemacht werden. Das gilt auch für die Männer und Frauen, die heute noch durch Organisationsarbciten so stark belastet sind, daß sie an diese Quellen der Kraft nicht genug herankommen können. Es muß so werden, daß der schaffende Mensch unseres Volkes die Bücher besitzen möchte, die ihm lieb geworden sind. — Das Kaufen von Büchern ist materiell gesehen Arbeitsbeschaffung in außer ordentlich großem Ausmaß. Man bedenke einmal, wem durch die Herstellung von Büchern das tägliche Brot gegeben wird. Die Kette ist lang, bis der Buchhändler als letzter Mann dem Käufer das Buch über den Ladentisch reicht. — In der Hand dieses Mannes liegt eine große Verantwortung, wenn er der berufene Vertreter seines Standes ist. Bei ihm ent steht durch die Eigenart seiner Ware eine gewisse Zwiespältigkeit. Einmal soll er als gewissenhafter Vertreter seines Standes die Verantwortung für den inneren Wert des Gutes übernehmen, das er wcitcrgibt, und dann muß er besorgt sein, sich eine Lebens- Möglichkeit zu schaffen. Verhängnisvoll wird die Lage des Buch händlers, wenn die materielle Not oder gar gewissenloser Krämer geist ihn dazu bringt, das Buch n u r als Ware anzusehen. Hier liegt der tiefere Grund, weshalb die führenden Männer in der Reichsschrifttumskammer und im Gcsamtbuchhandel be sonderen Wert auf die Erziehung des buchhändlerischen Nach wuchses legen. Aus der Erkenntnis der Verantwortung heraus wollen sie unserer Bewegung und somit unserem Volke einen Buchhandel geben, der die Weltanschauung der NSDAP bejaht. Das soll erreicht werden durch die denkbar beste Ausbildung des Jungbuchhändlers einmal, und außerdem durch die Bildung von Arbeitsgemeinschaften innerhalb der bestehenden Organisationen des Buchhandels. So möge der deutsche Mensch das Buch recht werten. Er möge zuerst aus dem unbestimmten Gefühl heraus Bücher kaufen, daß ihm durch sie Werte vermittelt werden, die materiell nicht faßbar sind — dann aber aus der Erkenntnis heraus, daß sie unersetzliche Lebenswerte bergen. Betr. dritte Anordnung d.Reichspreffekammer Die Reichspressekammer teilt mit: Zur Erläuterung meiner dritten Anordnung (s. Börsenblatt Nr. 25 vom 30. Januar 1934) bitte ich ihren Mitgliedern folgendes zur Kenntnis zu geben: 1. Vielfach wird bei der Entlassung eines Werbers oder bei Aufgabe der Tätigkeit durch den Werber der Neichspressekammer von der Beschäftigungsfirma mitgeteilt, daß der Werber für den Beruf ungeeignet sei oder unkorrekt gearbeitet habe. Ich habe bei der 610 Anforderung von Unterlagen des öfteren feststellen müssen, daß es sich um Verstöße gegen meine dritte Anordnung handelt, die bereits längere Zeit zurückliegen, ohne daß der Werber aus diesen Gründen entlassen wurde. Ich weise aus diesem Grunde nochmals darauf hin, daß nach Ziffer 1, 2 6 die Verleger, Zeitschriften-Buch- händler und Lesezirkelbesitzer der Neichspressekammer dafür verant wortlich sind, daß durch ständige sorgfältige Kontrolle der Bestell scheine und in jeder anderen möglichen Weise die Tätigkeit und Zu verlässigkeit der Werber überwacht wird. Es handelt sich in diesen Fällen um einen Verstoß der Beschäftigungsfirmen gegen die vor genannte Ziffer. Ich werde in Zukunft in derartigen Fällen von meinem Recht, Ordnungsstrafen zu verhängen, Gebrauch machen. Beschästigungsfirma zurllckzugebenden Ausweise sind umgehend^der Neichspressekammer einzusenden. Auf keinen Fall dürfen Ausweise von den Beschäftigungsfirmen zurückbehalten oder vernichtet werden. 3. Bei Verlust eines Ausweises ist es erforderlich, der Reichs pressekammer sofort davon Mitteilung zu machen, damit die Un gültigkeitserklärung des betreffenden Ausweises veranlaßt werden kann. Um eine mißbräuchliche Benutzung der vcrlorengegangenen Aus weise zu verhindern, sind die Werber anzuhalten, den Ausweis stets sorgfältig aufzubewahren und bei Verlust nichts unversucht zu lassen, um ihn wiederzuerlangen. Wiedergefundene Ausweise sind, sofern der Werber bereits im Besitz eines neuen Ausweises ist, ebenfalls der Neichspressekammer einzureichen. Bei Anforderung von Ausweisen für die Werber, deren Aus weis verlorengegangen ist, ist der Neichspressekammer gleichzeitig eine Versicherung des Werbers darüber einzureichen, daß der Aus weis tatsächlich verloren wurde und trotz aller Bemühungen nicht wiederbeschafft werden konnte. 4. Die Veröffentlichung der für ungültig erklärten Ausweise und der Namen derjenigen Werber, die nicht mehr als Bezieher werber beschäftigt werden dürfen, erfolgt in Zukunft regelmäßig im »Völkischen Beobachter« am 15. und 30. jeden Monats, erstmalig am 30. Mai 1934. Im Auftrag: vr. Richter. DleAuswertungvorhandenenBildmaterials. Von Rudolf WIrth. Die zwei Hauptschwierigkeiten treten uns gleich eingangs ent gegen: Je weiter zurück zeitlich das Bildmaterial verfolgt wird, um so spärlicher fließen naturgemäß die Quellen, und dann, dieser Teil des Buches, der undankbarste in der Bildbearbeitung, steht an dessen Spitze, da wo schon aus Vertriebsgründen das Beste auch in reichster Zahl geboten werden sollte. Zugegeben, daß das nun einmal vor handene Material von allen Seiten gesiebt, geordnet und auch von Archiven sehr verführerisch so systematisiert dargeboten ist, daß sozu sagen »nichts mehr zu tun« bleibt, so sollte man doch vermeiden, es so zu übernehmen, wie es sich gibt, schon um das Ermüdungsmoment auszuschalten, denn ein solches Wiedersehen mit alten Bekannten erweckt, etwa beim Betrachten eines Werkes vor dem Kauf, weder Freude noch Kaufreiz. War es vielleicht vor einiger Zeit noch nötig, bildmäßig die Totalität eines Vorgangs auszuweisen (daher die fa talen Säulenabwicklungen usw.), so hat sich inzwischen das Seh bewußtsein weitgehend umgestaltet und vertieft. An die Stelle groß flächigen Schauens ist in vielem die Freude am schönen Detail ge treten. Diese Umwälzung ist einerseits begründet durch den nor malen Ablauf des stilistischen Spannungswechsels, andererseits ist sie unter dem Einfluß des Lichtbildes beschleunigt worden. Kommt nämlich der Künstler in gewissem der Zeitströmung entgegen, so handelt es sich bei dem letzteren Verfahren um ein »neutrales« Auge, ein Entgegenkommen gibt es hier nur bedingt, muß sich doch der Lichtbildner darauf beschränken, eine bildmäßige Wirkung aus schon vorhandenen naturgegebenen Unterlagen zu erzielen, ohne in diese so einzugreifen, wie es in der Hand des Künstlers liegt. Für ihn beruht somit die Bildwirkung nicht auf einer Steigerung durch Komposition, sondern durch Ausscheiden des Unwesentlichen und Störenden. Sein Sehen bedeutet also eine Bereinigung. Diese gewisse Einengung hat aber nun wieder gerade zu einer Entwicklung geführt, die unerwartet war. Um nämlich aus dem geringen Ge botenen ein möglichstes an Wirkung herauszuholen, konnte es nicht genügen, den schematischen Augpunkt etwa eines Bildbetrachters bei zubehalten, sondern er mußte sich den günstigen Punkt erst suchen. Da mit ist aber alles in Fluß geraten, sind Hemmungen überwunden, Möglichkeiten ohne Grenzen eröffnet. Dies sei gesagt zum Ver ständnis des folgenden. Nun zum Material selbst.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder