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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1934
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- Deutsch
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X- 136, 14. Juni 1834. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d.Dtschn. Buchhandel. Der Briefwechsel des Buchhändlers. Erster Fernunterrichtskursus. Hundert junge Buchhändler aus dem ganzen Reich und dem deutschen Auslandbuchhandel hatten sich zum ersten Fernunterrichts kursus -Der Briefwechsel des Buchhändlers« gemeldet. Sie haben in zehntägigem Abstand die zehn Lehrbriefe erhalten und die Auf gaben beantwortet, die darin gestellt waren. Das verrufene »Kaufmannsdeutsch« befindet sich auf dem Rück zug. Auch der geschäftliche Briefwechsel unserer Tage ist einfacher, sachlicher und menschlicher geworden. Man kann vom Buchhandel erwarten, daß er im Kampfe gegen tote Sprachformeln vorangeht. Tann werben seine Briefe schon durch ihre Gesamthaltung, und es fällt um so leichter, jeden einzelnen davon einer besonderen Werbung dienstbar zu machen. Der Leiter des Fernunterrichts, Herr Bruno Betcke in Berlin, hat zu Anfang noch manches zu lesen bekommen, das einem Buchhändlerbriefe schlecht ansteht. So z. B.: »Sehr geehrter Herr! In Beantwortung Ihres geschätzten Schreibens von gestern ist das angefragte Buch leider ver griffen, und beehre ich mich, Ihnen einliegend . . « Kaum weniger schlimm klingt: »Sie wollen die Rücksendung der dorthabenden Bücher bald gefälligst vornehmen.« Oder der Briefschluß: »Hoffentlich erhalte ich bald Ihren Bescheid und zeichne ich mit deutschem Gruß.« Mit Befriedigung berichtet der Kursusleiter, daß diese Ent gleisungen im Laufe der Arbeit immer seltener wurden. Wer waren nun die besten Werbebriefschreiber? — Wer waren die Fleißigsten unter den Kursusteilnehmern? Die drei Besten, nämlich die drei, die am freiesten mit dem Stoff geschaltet, von allen den besten Geschmack in ihren Briefen gezeigt und sie werblich und sprachlich am besten ausgearbeitet haben, sind: Otto Böhm (F. A. Broekhaus, Leipzig), Käte Borsdorff (Max Senf, Wittenberg), Christian Noß (Centralbuchh. u. Antiqu. A. Schmidt, Jena). Gute Arbeiten find auch zum großen Teile von folgenden fleißigen Kursusteilnehmern abgeliefert worden: Johanna Bach (Friedr. Pouch, Merseburg), Hans Dederding (Richard Timmermann, Unna, Wests.), Grete Fuchs (Oskar Müller, Köln a. Rh.), Hans Glatzle (Erwin Herwig, Göppingen), Trude Hartmann (A. Kell's Buchhdlg., Plauen t. Bogtl.), Helmut Hermann (Wichern Verlag, Spandau), Herbert Jahn, Leipzig, Elisabeth Jennen (Hans Langewiesche, Eberswalde), Margarete Lenz (Carl Vietor, Kassel), Alfred N e u g e b a u e r, Halle a.d.S., Wilhelm Pappert (Paul Sollors Nachf., Reichenberg), Manfred Pflug (H. Dörner, Kaiserslautern), Elsa Winter (Rudolf Lehmstedt, Weißenfels). Wir geben jetzt von den »drei Besten« je einen Briefentwurf wörtlich wieder: 1. Lösung der Aufgabe 35 von Käte Borsüorff. Hier war ein Rundschreiben an Mütter zu entwerfen, in dem die Angliederung einer Jugendschriften-Abteilung an die bestehende Leihbücherei mitgeteilt wurde. Wittenberg, den . . . »Gib deinem Kind ein gutes Buch, Ein gutes Buch macht gut und klug, Ein gutes Buch ist Sonnenschein, Der tief sich legt ins Herz hinein, Ist Samen auf ein Blumenbeet, Darüber Gottes Odem weht!« (Heinrich Sohnrey.) »Sehr geehrte gnädige Frau! Ein gutes Buch ist das Beste, was Sie Ihren Kindern zum Zeit vertreib geben können. Schon für wenige Groschen ist es Ihnen möglich, wenn Sie sich meiner am 16. September d. I. errich teten besonderen Abteilung .Jugendbücher' in meiner Leihbücherei bedienen. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich recht bald von der Reichhaltigkeit der Auswahl überzeugen wollten. Die Leihgebühr beträgt nur RM —für jeden Band und jede Woche. Ein Verzeichnis steht Ihnen auf Wunsch kostenlos zur Ver fügung. Mit deutschem Gruß (Unterschrift.)« 2. Lösung derselben Aufgabe von Christian Noß. »Sehr geehrte gnädige Frau! Sie sind vielleicht zuweilen in Sorge, ob Ihre .Sprößlinge' nur die ihrem Aller entsprechenden Bücher lesen, oder ob sie sich auf Umwegen billige und schlechte .Schmöker' verschaffen, die schädigende Einflüsse auf ihr Seelenleben haben können. Ich habe meiner Roman-Leihbücherei eine Buch-Abteilung für die Jugend von 10—17 Jahren angegliedert, die die fesselndsten und lesenswertesten Jugendschriften enthält. Durch das Verzeichnis, das ich Ihnen anbei zusende, können Sie sich ein Bild von der Auswahl machen, die ich getroffen habe. Ich würde mich freuen, wenn Sie regelmäßig bei mir vorsprächen, um Bücher für Ihre Jungens oder Mädels zu entleihen.« Lösung der Aufgabe 28 von Otto Böhm, Leipzig. Hier lautete die Aufgabe auf einen Werbebrief an Arzte zur Empfehlung eines großen Fachwerks über Chirurgie. »Sehr geehrter Herr Doktor! Vor längerer Zeit meldete die medizinische Fachpresse, daß die bekannten Chirurgen Professor und Professor ein vier Bände umfassendes .Lehrbuch der Chirurgie' vorbereiten. Heute kann ich Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, daß der erste Band bereits in vier Wochen erscheint und die weiteren Bände in Abständen von etwa drei Wochen folgen sollen. Der Verlag hat einen Vorzugspreis bei Bestellung vor Er scheinen des ersten Bandes festgesetzt. Jeder Band kostet hiernach geheftet RM —.—, in Ganzleinen RM —.—. Das Werk wird nur geschlossen abgegeben, und eine Bestellung auf den ersten Band verpflichtet somit zur Abnahme des voll ständigen Werkes. Der Ihnen gleichzeitig zugehende ausführliche Sonderprospekt gibt Ihnen in bester Weise Auskunft. Das Werk stellt eine vorzügliche Ergänzung Ihrer Hand bibliothek dar. Sie werden es kaum entbehren können, und es liegt deshalb wohl in Ihrem Interesse, Ihren Auftrag sofort zu erteilen, damit Sie noch in den Genuß des Vorzugspreises ge langen. Sie sparen dadurch den Betrag von NM —.—, denn der Preis für das gebundene Werk wird nach dem 1. Juni d. I. NM —- betragen. Ihrer Auftragserteilung sehe ich gern entgegen. Mit deutschem Gruß (Unterschrift.)« * Auf die Wiederholung des Fernunterrichts im Briefwechsel nimmt die Geschäftsstelle des Börsenvereins noch Einschreibungen ent gegen (s. die Anzeige im Börsenblatt Nr. 134, S. 2541). Der Bildungsausschuß. An alle, die es angeht! Dein Maiheft des Deutschen Buchhandlungsgehilfen entnehmen wir den nachstehenden Aufsatz, den wir eingehender Beachtung emp fehlen. D. Schrift!. Als wir vor kurzem aufmerksam den Schlußteil des Börsen blattes, vor allem die dort veröffentlichten Anzeigen des Stellen marktes lasen, spiegelte sich darin etwas wider, wozu wir uns heute gezwungen sehen, eindeutig Stellung zu nehmen. Es ist erstaunlich, mit welcher Harmlosigkeit verschiedene Buchhändler und Geschäfts leitungen von Verlagen innerhalb des Buchhandels Dinge tun, die man heute, sofern man nicht geschlafen hat, einfach nicht mehr tun darf. Böswilligkeit scheint hier, nach der Art der Anzeigen zu urtei len, nicht vorzuliegen. Es kommt nicht selten vor im Laufe des letzten Vierteljahres, daß wir im Börsenblatt Anzeigen von buchhändlerischen Firmen finden, die mit einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit »Volon täre« suchen. Wo leben denn diese Herren, sind sie überhaupt nicht über die Bestrebungen der Reichsregierung und des Nationalsozialis mus auf dem Gebiete des Arbeits- und Berufslebens unterrichtet? Zu einer Zeit, wo die Reichsregierung alles öaransetzt, die Arbeits losigkeit zu bezwingen, wo der Führer immer wieder betont, der gelernte Arbeiter (d. h. a u ch Angestellte) muß so schnell wie möglich wieder in den Arbeitsprozeß eingeschaltet werden, damit er der Arbeit nicht noch ganz entfremdet wird, in dieser Zeit gibt es Buchhändler, die im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel »Volontäre« suchen, anstatt wirksam an dem Kampfe des ganzen deut schen Volkes gegen die Arbeitslosigkeit teilzunehmen. Wenn diese Firmen schon keinen Angestellten bezahlen können, was bei einigem 533
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