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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1926
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- 1926-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1926
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sX» 293, 17, Dezember 1926, Mitteilungen ans dem Antiquariat. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Neue Bertholddrucke.*) In der Buchgewerbegeschichte ist die Druckschristgejchichte als Schriftgießereigeschichte lange sehr vernachlässigt worden, obschon sie, praktisch und theoretisch, zu den eigentlichen und ersten Gruitd- lagen der Typographie gehört, Ihre ästhetische Betrachtungs weise, die sich mit dem Morrisschen Revival ok printing verallge meinerte, war der vorwiegend subjektiven Beurteilung der Druck- schrist-»Schönheit» wegen der Erkenntnis der mit der »Letter« ver bundenen Problematik ihrer Technik nicht immer günstig. Die Enthusiasten einer Typophilie übersahen bisweilen allzusehr, daß in der Hauptsache eine Type aus der Umgrenzung ihrer besonderen Zweekformgestaltung hervorgehen muhte und muß. Tatsächlich hat sich ja in der ästhetischen Betrachtungsweise die Trennung des gedruckten »Buchstaben» als eines Elementes exakter Typographie von dem geschriebenen Buchstaben erst im 18, Jahrhundert vollen det oder neu vollzogen, als sie von den Fournier, Didot, Bodoni mit ihren bewußt hierher sich richtenden Schriftversuchen vorge nommen wurde. Daß man erst wieder, anfangs nur gefühls mäßig, in unserem 20. Jahrhundert der maschinellen Normierun gen sich dieser Epoche der Druckschriftkunst zuwandte, war wohl kein Zufall, Morris hatte noch einmal da anfangen wollen, wo Gutenberg ansangen mußte, bei der Buchhandschrift, und so kam in seine »Kunst im Buchdruck» ein historisierend romantischer Zug, Die nur ästhetische Betrachtungsweise der Druckschrift verlor sich allzu oft in unklaren Verallgemeinerungen, Erst die moderne Jn- tunabelforschung brachte Methode in die Typenkunde, die ihr Mit tel für die Erforschung der Frühdruckgeschichte wurde, Ihr Ver fahren war wissenschaftlich, und sie hat mit ihm nicht nur ihr eigenes Forschungsgebiet wesentlich bereichert, sondern auch für eine technikohistorische Auffassung und Behandlung der Druck schriftgeschichte beispielgebend gewirkt, Ihre Untersuchungen weiteten sich immer mehr in die folgenden Jahrhunderte hinein. Und wie etwa Kenner der Schriftgießereigeschichte (etwa Mori) mit ihren Untersuchungen bis in die Wiegendruckzeit zurückgingen, so kamen dis Historiker der Inkunabel (etwa Crous) mit den ihrigen bis im die Neuzeit hinein. Damit wurde ein Gesamt es Orous,llrnst, vis ersto Urobo vldotscber llsttorn aus der Sobrlktqlessorei 1. 6. I-, UrtUwita ru gena. (krtvatdruolc tu 150 Ldsüqsn, Herrn IIr. Oscar ,tolles rum 28, September 192k ge- rvlämet,) Ssrltu, II, Usrtkotcl L,-0,, 1926, — Orous, llrust, vre Sebrlktglessereien in Königsberg unter Krieckrieb dem Orossen. 1740 bis 1766. kkaeb arebivaliseben Ouetleu dargestellt. Uertill, 8, Lertdold L.-O, 1926, <XVIII, vertbolddructr,) XI (XU), 69, 70 8. und Oeilagen-Itlgppe. llpgmt. Wr. 18.—. forschungsgebiet gesichert, methodisch und systematisch. Man ge langte für das schwer zu beschassende und zu beurteilende For schungsmaterial zu einander ergänzenden Ergebnissen, und schon ist es für einzelne Zeiträume sehr viel besser zugänglich geworden, als cs noch vor wenigen Jahren war. Die Ausbildung der Druck- schristzwecksorm, die in älteren berühmten Druckschristen hcrvor- tritl, ist nicht nur deren ästhetische Stilisierung gewesen, die Män ner, deren Namen sich mit dem jener Schriften verbanden, oft aber auch verschwiegen blieben, kamen zu ihrem vollen Recht als Schristgießer, als Techniker, Obschon nun manche Einzelheiten sich nur an Originaldrucken studieren lassen, so sind doch bei deren meist nicht geringer Seltenheit gute Nachbildungen eine unent behrliche Voraussetzung für die hierher gehörigen Studien. Für die Jnkunabelnperiode liefern sie die »Veröffentlichungen der Ge sellschaft für Typenkunde», eine in entsagungsvoller Arbeit ent stehende wissenschaftliche Riesenleistung, die um so bewunderns werter ist, als sie mit den bescheidensten Mitteln eines Privat unternehmens dieses Corpus aussührt, Der Energie, der Ini tiative, dem Organisationstalent eines Privatmannes, oder, wenn wir das alles etwas weniger modern ausdrücken dürfen, der Liebe zur Sache, die Zolles hegt, verdanken wir die Fülle der Berthold- drucke mit ihren vielen Aufklärungen über die neuere Schrift gießereigeschichte, Wie hier mit zähem Zielbewußtsein in wenigen Jahren einem wissenschaftlich fruchtbaren Leitgedanken die Lieb haberausgabe nutzbar gemacht wurde, Aufgaben gestellt, Mit arbeiter herangezogen wurden, das verdient auch Beachtung als ein allgemeiner gültiges Beispiel. Die schon lange Liste der Bertholddrucke hier aufzustellen erübrigt sich. Die angezeigten beiden neuesten geben bereits durch den Namen ihres Verfassers dafür Gewähr, daß sie aufschlußreiche Quellenforschungen vermit teln. Sie führen auch in kulturhistorisch, literarhistorisch inter essante Gegenden, in das Königsberg Friedrichs des Großen und Kants, in das Jena der Goethezeit. Sie zeigen auch den Buch händler als Kulturpionier, wir hören von Kanters, von Göschens Unternehmungen, Die Persönlichkeit, ebenso des Schristgießers wie des Verlegers, wächst mit ihren höheren Zielen, Das idea listische, das individuelle Moment ist auch da im buchgewerblichen Getriebe die innere Treibkraft, wo nach außen hin nur die ge schäftlichen Interessen es zu leiten scheinen. Das Lehren solcher cindringendcn geschichtlichen Studien und solche Lehren sind heut zutage nicht unnützlich. Denn sie beweisen, wo die Lebenskraft des Buchgewerbes zu finden war und zu finden ist, woraus sich für unsere Gegenwart manche Schlüsse ziehen lassen, die gern glauben möchte, alles sei hier nur ökonomische Form, nicht gei stiger Gehalt und geistige Gestaltung, G, A, E, Bogeng. Neue Kataloge. Beruh. Liebisch in Leipzig. Ihre fünf in den Jahren 1923, 1925 und 1926 herausgegebe nen Kataloge über Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit hat die Firma Beruh, Liebisch in Leipzig nunmehr in einem Band vereinigt und kommt damit sicher dem Wunsch der Bibliotheken und manches Sammlers entgegen. Aber auch die Firma schasst sich damit ein vorzügliches Werbemittel, denn ein solcher gebundener Band wird gern in jede Handbibliothek ein gereiht und erinnert noch nach Jahren an die Leistungsfähigkeit des betreffenden Antiquariats. Es kann dann nicht ausbleiben, daß auch später bei Literaturbedarf aus einen solchen Katalog zurückgegrisfcn wird, zumal er das weite Gebiet in seltener Reich haltigkeit behandelt. Insgesamt umfaßt die Katalogreihc 592 Sei ten mit 20 748 Nummern (Preis ovd, 10 Mk,). Trotz dem Fehlen eines Registers ist es nicht schwierig, sich indem umfangreichen Bande zurechtzusinden; ein Katalog behandelt die Geschichte des Mittel alters, ein zweiter die historischen Hilfswissenschaften und die übrigen die Geschichte der Neuzeit in einem Alphabet, unterbrochen von einigen größeren Abteilungen, Biographisches und Städte geschichte findet sich natürlich unter dem betreffenden Namen, Der Katalog ist ein glänzendes Zeugnis der Leistungsfähigkeit der Leipziger Firma und de? deutschen wissenschaftlichen Antiquariats im allgemeinen. Gilhofer L Ranschburg in Wien. Als Katalog 193 ist bei G i l h os s r L Ranschburg in Wien der erste Teil einer Katalogreihe, betitelt Iba XVltb Osu- tur)-, erschienen. Er ist nach Materien eingeteilt und enthält Bücher über Alchemie, Kunst, Astronomie, Bibeln, Bibliographie, Botanik, Griechische und römische Klassiker, Tschechische Bücher, Genealogie, Geographie, Grammatik und Geschichte. Ein Register nach Verfassern erleichtert die Übersicht, ein anderes nach Städten wird dem geschichtlich und druckgeschichtlich Eingestellten sehr will kommen sein. Von einigen besonders wertvollen Werken seien ge nannt: Dürer, Befestigung der Stett; Ringmann, Orammstica kigurata, St, Dis 1509; Le Maire de Beiges, Illustrations de Oaul«, 1528—29; Stumpfs, Schweizer Chronik, 1548; Vinciolo, Ouvrages und andere, Miele Bücher befinden sich in kostbaren Einbänden der Zeit, was eine beträchtliche Werterhöhung bedeutet. Den Ka talog kann man wohl als eine Art Barometer dafür ansehen, welche Art von Literatur aus dieser Zeit heute noch oder wieder gesammelt wird. Er ist wie alle Kataloge der Firma schön aus gestattet und reich mit Tafeln und Abbildungen geschmückt. 79
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