Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340619
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193406197
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19340619
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-06
- Tag1934-06-19
- Monat1934-06
- Jahr1934
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1934
- Autor
- No.
- [19] - 550
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
140, IS. Juni 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. r. Dtschn Buchhandel. die Richtigkeit meiner Behauptung, daß das Sortiment seine Stunde noch nicht erkannt hat. Nicht vom Laden aus ist buchhändlerisches Neuland zu erobern und Ein gang zu den Organisationen zu finden! Eine gut geleitete Arbeitsgemeinschaft wird und muß erreichen, daß derartige Broschüren und Bücher gemeinsam in politischen Versammlungen verkauft werden können. Es ist schon zu ver kaufen, Sie sehen es auch aus einem weiteren Beispiel: Das Reichswehrministerium sagte vor einigen Tagen einem Verlage zu, ein bestimmtes Werk der gesamten Wehrmacht zum Bezüge zu empfehlen. Wir haben sofort auf die Gemeinschafts arbeit des Buchhandels aufmerksam gemacht. Die Zusage des Mi nisteriums bedeutet bei schnellem Zupacken des Sortiments einen zusätzlichen Umsatz, bestimmt den Absatz von 5 bis 6000 Exemplaren. Der angebliche Befehl der Obersten SA-Führung, daß be kannte Fibeln nur von einer Zentralstelle aus der SA zugeführt werden, existiert nicht. Ich bin fest davon überzeugt, daß der Buchhändler, der im Auftrag der örtlichen Arbeitsgemeinschaft bei den Untcrorganisationen der SA wegen Aufträgen vorspricht, sie bekommt, daß sie aber einzelnen Firmen oder Personen trotz hoher Rabattangebote verweigert werden. Kürzlich lief in Berlin der erste Gcmeinschastsauftrag ein. Ein süddeutscher Verleger übertrug der »Arbeitsgemeinschaft Berliner Sortimenter« die Auslieferung von 300 Exemplaren eines seiner Verlagswerke an ein Berliner Werk. Eine wahrhaft sozialistische Tat, ein Verdienst! Der Auftrag wurde vom Berliner Verein gemeinschaftlich ausgeführt, der Gewinn auf die Genossen verteilt. Diesmal noch ein Geschenk des Verlages ohne Gegenleistung des Sortiments, — so darf es natürlich nicht bleiben. Man kann nicht immer auf die Geschenke oder aus die Großzügigkeit der Verleger warten, sondern muß in gemeinsamer Arbeit auch selbst für Auf träge sorgen, denn jetzt heißt es: Hand in Hand wollen wir das Schicksal meistern. Mit der buchhändlerischen Jugend. Diese neuen Aufgaben sind nicht ohne Mithilfe der buchhänd- lerischcn Jugend zu lösen. Ich stehe zu ihr. Beteiligen Sie deshalb für gemeinsame Aufträge des Buchhandels die Gehilfenschaft, auch in finanzieller Hinsicht. Zeigen Sie ihr in gemeinsamen Schu lungsabenden, daß Sie eins sind, zusammengehören. Die Jugend ist willig, sie wird die Bedeutung der neuen Aufgabe erkennen und mithslfcn, dem Buch neuen Absatz zu verschaffen. Vergessen Sie bei Ihren Aufgaben auch nicht die Buchvertreter, sie gehören zu Ihnen. Genau so, wie für den einzelnen Sortimenter die An schaffung eines Bücherautos nicht in Frage kommen kann, so wer den Sie Buchvertretern, besonders nicht den sogenannten Verkaufs- kanonen, die gewohnten hohen Gehälter zahlen können. Hier tritt wieder die Gemeinschaft an. Reisewerke, Zeitschriften werden ge meinsam vertrieben. Jede Gaugenossenschaft stellt gemeinsam einen Buchvertreter an. Verhandeln Sie darüber mit der Fachschaft. Das Durchdringen mit nationalsozialistischem Geist wird in Zu kunft verhüten, daß Jndustriewerke, Behörden, Organisationen Vertretern von Einzelpersonen oder Firmen Aufträge geben: Wohl aber der buchhändlerischen Arbeitsgemeinschaft. Wie findig Buchvertreter sein können und Umsatz bringen, zeigt folgen des Beispiel: Buchvertreter. Ein Vertreter erhielt die Mitteilung vom Auslaufen des Kreu zers »Königsberg« zu einer Weltreise. Er fährt sofort nach Kiel, er reicht Schiff und Kommandanten und verkauft an Offiziere und Mannschaft in zwei Stunden 180 Atlanten. Nach der Durchfahrt durch den Kanal erfolgte Lieferung und Bezahlung. Das können in Zukunft Aufgaben für die Arbeitsgemeinschaften werden. Ws Prämie für Staatsarbeiter wird von Ministerien und Verwaltun gen »Mein Kampf«, das Buch des Führers, verwandt. Ortsvercine und Arbeitsgemeinschaften des Börsenvereins müssen sich schnell stens um Zuweisung von Bestellungen bewerben. Auch das Aus land beginnt bereits, sich für die Gemeinschaftsarbeit zu inter essieren. SSO Gemeinschaftswerbung. Die sich immer mehr auswirkende Werbung von öffentlichen Werbestellcn, ich denke besonders an die neue Reichsschristtumsstelle im Propagandaministerium, bringt es mit sich, daß meinem Amt Büchcrbestcllungen zugchcn, wohlgemcrkt ohne Ihre Mithilfe, tncine Kollegen. Ich bin dadurch in Verlegenheit gekommen. Bei Bestellungen auf ein oder zwei Bücher übertrage ich die Ausfüh rung einzelnen Buchhandlungen. Aber es häufen sich die Fälle, daß 10, 20 Exemplare bestellt werden. Kürzlich bestellte z. B. eine Kreishauptmannschaft 50 Exemplare eines Buches auf Grund unserer Werbung. Objekt 360 RM. Ich habe einer Firma den Auftrag übergeben mit der Maßnahme, den Gewinn gemeinschaft lich zu verteilen. Jetzt endlich fiel auch in K. mit seinen zwanzig Sortimentsbuchhandlungen der Groschen, und heute morgen er- - hielten wir die erfreuliche Mitteilung, daß sich dort eine Arbeits gemeinschaft gebildet hat. Kürzlich fand in Paris ein »Tag des katholischen Buches« statt. Interessant waren die Eingaben der Buchhändler zu dieser Tagung. Die Buchhändler wünschten von den Verlegern eine Ge- meinschastswerbung, die billiger und wirksamer sei als Einzcl- werbung. Ein ständiger Ausschuß »Gcmeinschaftswerbung« wurde darauf sofort bestellt. Die Pariser Buchhändler werden National sozialisten. Die Woche des deutschen Buches. Die kommende Reichsbuchwoche wird der Prüfstein sein, ob der deutsche Buchhandel in der Lage ist, eine Gemeinschastsidee durchzuführen. Hier ist eine wundervolle Aufgabe gegeben. Im Mittelpunkt der Buchwoche steht der Plan, Mittel für die Schaffung von Büchereien für die Arbeitsdienstlager, Refcrendar- lager, Wcrkbüchereien für die SA und die Hitler-Jugend aufzubrin gen. Diese Mittel sollen nicht durch eine Sammlung ausgebracht werden, sondern durch Verkauf desOpferbuchesdesDeut- schen Volkes. Als Herausgeber zeichnet der Deutsche Buch handel. Ausgabe des Opferbuches ist es, den Gedanken des Opfers in volkstümlicher Form darzulcgen. Das Buch wird 1 RM kosten. Die Massenherstellung eines derartigen Buches ermöglicht einen Über schuß von 45 bis 50 Prozent des Verkaufspreises, das heißt also: jedes verkaufte Exemplar bringt einen Betrag von etwa 50 Pfg. ein. Eine Million Bücher würde bedeuten: 450 000 RM für einen zu schaffenden Büchereifonds. Es wird aber nicht bei einer Million Opferbücher bleiben, denn die Losung der Woche des Deutschen Buches wird sein: Jeder Volksgenosse kaust das Deutsche Opferbuch! Der erzielte Reingewinn wird nach einem vom Propaganda ministerium zu schaffenden Schlüssel verteilt. Der deutsche Buchhandel übernimmt den Vertrieb und erhält dafür nicht nur einen an gemessenen Rabatt, sondern kommt auch mit der Einrichtung der Büchereien wieder in den Besitz des erzielten Gewinnes. Den ein zelnen mitwirkcnden Organisationen werden nämlich keine Beträge und Bücher zur Verfügung gestellt, sondern Gutscheine, die beim örtlichen Buchhandel, d. h. bei den dortigen Ortsvereincn und Arbeitsgemeinschaften eingclöst werden müssen. Die Auswahl der Bücher geschieht auf Grund von Sonderlisten, die die Reichsschrijt- tumsstelle und die parteiamtliche Reichsstelle zusammenstellen. AnfangzurMitarbeit. Außerordentlich wäre es zu begrüßen, wenn Sie sich, meine Kollegen, mit meinen Gedanken über buchhändlerische Gemein schaftsarbeit beschäftigen und auseinandersetzen würden. Nehmen Sie sich meine Ausführungen ruhig vor. Schreiben Sie mir, wenn Sie Ergänzungen oder neue Vorschläge haben. Aber helfen Sie mir, die Gedanken praktisch zu verwirklichen! Zu einer restlosen Klärung der Probleme der buchhändlerischen Gemeinschaftsarbeit bin ich für mich selbst auch noch nicht gekommen. Es wird sich ja um die Frage handeln, wie die Initiative und Leistung des einzel nen, die ja vom nationalsozialistischen Staat ganz besonders ge fördert wird, für die Gemeinschaft eingesetzt werden kann, ohne daß der Betrieb des einzelnen darunter leidet. Kollege Schulz-Bonn schrieb mir, daß man sich vielleicht ein mal darüber unterhalten müßte, ob nicht ein Verteilungsschlüssel gefunden werden müsse für die durch die Gemeinschaftsarbeit ein-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder